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Ich betrachte den blauen Himmel, der unsere strahlenden Gesichter einrahmt.
Der Bildschirm verdunkelt sich und ich tippe erneut mit dem Finger darauf, damit ich Bradyn und mich vor einer der vielen Aussichtspunkte des Sequoia-Nationalparks wieder deutlich erkennen kann.

Wir strahlen in die Kamera, vor Schweiß glänzende Gesichter. Hinter uns erstreckt sich eine grüne Landschaft aus Hügeln und Baumkronen.
Bradyn hat einen Arm locker über meine Schultern gelegt und ich neige meinen Kopf zu ihm rüber.
Es ist zwar nur ein Selfie auf einem Handy und nicht mit Jos Kamera aufgenommen worden, aber trotzdem bedeutet es mir wahnsinnig viel.

Es ist das erste Foto, dass Bradyn und ich zusammen gemacht haben. Sicherlich befinden sich auf meinem Handy Bilder von Bradyn in New York. Wie er durch die vollen Straßen läuft oder im Hotelbett liegt. Aber ich bin nie mit ihm zusehen.
Bis jetzt.
Ich streiche andächtig über die tiefe Falte, die sich bei Bradyns breitem Grinsen neben seinem Mund gebildet hat.

Dann sperre ich den Bildschirm und lege mein Handy neben mich auf den Tisch.
Ich blicke aus dem großen Bürofenster und wünschte mir, jetzt schon bei Bradyn seien zu können. Die Zeit schleicht nur so dahin.
Seufzend lehne ich mich zurück und rufe ein neues Dokument auf.
Gerade habe ich die ersten Ziffern in die Tabelle übertragen, da vibriert die Tischplatte.

Ich greife nach meinem Handy und der Name meines jüngeren Bruders leuchtet mir entgegen.
"Ben?"
"Hey, Mann. Störe ich? Wie späte ist es bei euch da drüben?"
Ich schiebe einen Finger unter meinen Hemdkragen und versuche ihn zu lockern. Panik überkommt mich. Er wird wegen mir und Bradyn anrufen - auch wenn er seine Empörung bis jetzt gut überspielt, er klingt wie immer.

"Arbeitszeit", spreche ich leise in den Hörer. Meine Stimme schwangt.
"Scheiße, tut mir leid. Ich kann auch später anrufen."
"Nein, lass nur. Ich bin alleine", lüge ich. Wobei es teilweise stimmt.
Die meisten meiner Kollegen sind in der Mittagspause und die, die sich in der Büroküche aufhalten, sind weit genug von mir entfernt.

"Okay, gut. Es geht auch recht schnell, es geht um die Hochzeit von Bradyn und Tiffany."
Ich schlucke und unterdrücke das Bedürfnis, aus meinem Stuhl aufzuspringen und die Fenster aufzureißen. Ich habe das Gefühl gleich zu ersticken, mein Herz rast.
"J - Ja ... W - Was ist damit?"
Ich räuspere mich krampfhaft.

"Ich wollte nur fragen, ob du dich an meinem und Lauras Geschenk beteiligen willst. Um ehrlich zu sein, wollen wir von dir ein bisschen Insider-Wissen. Was er so mag ... Du kennst ihn besser als wir."
Ich schweige. Höre das Blut in meinen Ohren sausen und starre auf die verschwommenen Zahlen auf meinem Computer.
"Mica? Bist du noch da?", kommt es aus meinem Handy.

Ich presse es an mein rechtes Ohr bis es schmerzt.
"Ja."
Ich klinge, als wäre ich zehn Stockwerke nach oben gelaufen.
"Also, was ist? Bist du dabei oder hast du schon was Eigenes geplant?"

Ich öffne die ersten Knöpfe meines Hemdes.
"Nein, ich ... Findet die Hochzeit denn statt? Ich meine ... hat, hat Tiffany ..."
"Was redest du da?", fragt Ben lachend. "Ich glaube, ich sollte doch später noch mal anrufen, du scheinst abgelenkt."
"Nein, nein", fahre ich ihm ins Wort.

"Wieso sollte die Hochzeit denn nicht stattfinden? Also ich habe Tiffany erst gestern getroffen und sie hat gerade die Servietten für das Buffet ausgesucht. Da scheint also alles in Ordnung."
Er gibt einen ungläubigen Laut von sich.
"Oder weißt du etwa mehr als ich?"

Ich schlucke, versuche irgendwie Luft in meine leeren Lungen zu bekommen.
"Nein. Ich ... War eine blöde Frage. Ich bin dabei, aber kann ich dich morgen oder so anrufen? Es ist gerade ziemlich viel los."
"Alles klar. Ich freue mich. Ach und schöne Grüße von Laura."
Seine fröhliche Stimme schneidet in meine Trommelfelle und ich hätte am liebsten mein Handy gegen die nächste Wand geschleudert.

"Danke", sage ich knapp und lege auf.
Der Raum scheint sich zu drehen. Wie in Zeitlupe lege ich mein Handy zurück auf den Tisch und widerstehe dem Drang es zu zerstören - so wie ich jetzt alles zerstören will.
Ich muss irgendetwas kaputt machen! Und zwar schnell.

Ich atme langsam ein und gebe ein armseliges Geräusch von mir.
Er hat es nicht gesagt.
Er hat es niemandem gesagt.
Er hat mir weiterhin frech ins Gesicht gelogen.
Er hat mich erfolgreich glauben lassen, dass das zwischen uns eine Zukunft hat.

Ich fasse mir in an Kopf und ehe ich es mich verstehe, vergrabe ich mein Gesicht in den Händen.
Vereinzelte Tränen fallen warm auf meine Handflächen und ich krümme mich zusammen, gebe keinen weiteren Ton von mir.
Wie konnte er nur?
Eine überwältigende Taubheit ergreift von mir Besitz und ich fühle mich, als würde ich entzwei gerissen werden.

Als ich wieder aufblicke, wische ich mir hastig die Tränen aus den Augenwinkeln und packe meine Sachen zusammen.
Alles, was ich denken kann, ist, dass Bradyn mit mir in diesem verdammten Park war. Er hat meine Hand gehalten.
Er ist zu mir in mein Bett gekrochen und hat mich an sich gezogen.
Er hat mir Origamipapier gekauft und mich geküsst.
Er hat sich mit mir und Amanda bei Kaffee über Gott und die Welt unterhalten und mich angegrinst.
Und das Schlimmste daran ist, dass er all das tat, mit dem Wissen, dass er mir mitten ins Gesicht log.

Er hat sich all diese kleinen und großen Momente mit mir erstohlen, mit dem Wissen, dass er mich wieder verlassen und mir das Herz brechen wird.
Wie konnte er mir sowas antun?

Ich platze in das Büro meines Chefs.
"Notfall, ich muss gehen."
Es ist mir egal, dass man wahrscheinlich sehen kann, dass ich eben noch geweint habe. Und es ist mir auch egal, dass meine Stimme wacklig und belegt ist.
Mir ist alles egal.

Ohne eine Antwort abzuwarten, verlasse ich das Zimmer und stürme die Treppen des Bürogebäudes herunter, anstatt den Fahrstuhl zu nehmen. Ich muss mich verausgaben - wenigstens ein bisschen - bevor ich ins Auto steige.
Das Auto in dem Bradyn neben mir gesessen und mich von der Seite beobachtet hat, als wäre ich etwas Kostbares.
Ich stoße ein abschätziges Lachen aus.

Als ich die Tür aufdrücke und die heiße Luft mich begrüßt, hat die Wut es geschafft meinen Körper zu zerfressen.
Ich sehe Schwarz. Alles in mir ist in eine dumpfe Aggression gehüllt, der ich unbedingt Luft machen muss.
Ich laufe ein Stück und trete gegen den nächstbesten Mülleimer, der scheppernd zu Fall kommt.
Doch das bisschen Unordnung erfüllt mich nicht mit Genugtuung.

Ich balle meine Hände und schreite zu meinem SUV.
Bradyn wird bei mir Zuhause sein. Wenn er nicht schon längst abgehauen ist.
Im Auto wird meine Sicht wieder unklar. Dutzende Tränen laufen über meine Wangen und ich wische sie hastig weg. Am liebsten würde ich mir selbst ins Gesicht schlagen.
Wie konnte ich so dumm sein?

Ich lasse den Motor an und rase vom Parkplatz. In meiner Brust ein Gefühl, das ich mit Worten nicht beschreiben kann. Aber ich glaube, es bringt mich um.

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Song: hostage - Billie Eilish

Hi :3

16,4k! That's fucking sick. Thank u. hrhr

Ich hoffe, ihr seid noch am Leben nach diesem Kapi xD 

Schönen Samstag noch (Bester Tag in der Woche. Einfach Amen xD)

Love you all to the moon & back!

Lisa xoxo

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