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Bradyn zieht seine Hände zurück.

"Rede nicht so, als würdest du meine Mom kennen. Schon als ich ein kleiner Junge war, haben sie und Dad im Garten gesessen und über Enkelkinder und eine Traumhochzeit geredet. Ich war immer ihr großer Junge, der einmal gutes Geld verdienen und eine wunderhübsche Frau heiraten wird. Mein Dad ist tot, Mica. Tot! Ich kann ihn nicht um Verzeihung bitten, ich kann ihn nicht fragen, was ich machen soll. Ich muss ihn glücklich machen. Und meine Mom. Sie -"

Ein Schluchzen entkommt Bradyns Hals. Aber seine Wangen bleiben trocken.
Hört er sich überhaupt selbst zu?
Wieso verrennt er sich so in die Idee, dass er seinen verstorbenen Vater hintergehen würde?
Ich schaue ihn an und verstehe den Menschen, der mir da gegenüber sitzt, nicht.

"Warum glaubst du, dass dein Dad dich nicht mit einem Mann zusammen sehen wollte?"
Ich lege meine Stirn in Falten und warte geduldig, bis Bradyn wieder seine Stimme gefunden hat.
"Er hat sich über jede Schwuchtel lustig gemacht."
Seine grünen Augen verengen sich und plötzlich sehe ich so viel Schmerz in ihnen.

"Wann auch immer ein Mann in einer Fernsehshow zu laut gelacht hat oder zu wild mit den Händen gestikulierte oder - Gott bewahre - bei Laufen zu sehr mit den Hüften gewackelte: Er war automatisch eine scheiß Schwuchtel, die lächerlich war, nichts konnte und er zog über jeden einzelnen von diesen Männern her. Er steigerte sich richtig rein. Und wenn er ein Bier zu viel hatte, wurde es richtig unangenehm."

Ich lehne mich zurück und verschränke die Arme vor der Brust.
So viel also zu dem Mann, vor dem ich zu Lebzeiten einen Heidenrespekt hat - nicht weil er mir Angst machte, sondern weil er so eine erhabene, weise Ausstrahlung hatte. Plötzlich sehe ich ihn mit anderen Augen.
Es ist nicht mehr Erhabenheit, die aus seinem Blick spricht, sondern Hochmut.

"Immer, wenn ich etwas sagen will, wenn ich meiner Mutter in die Augen sehen und sagen will, dass ich nicht glücklich bin, schnürt sich mir der Hals zu. Es ist, als kann ich nicht atmen. Es ist als ... würde mir mein Kopf die Stimme verbieten. Ich kann es nicht aussprechen! Seine Stimme ist immer da, sie sagt mir ich ... ich bin lächerlich. Erbärmlich."

Bradyns Schultern sinken, genau wie sein Kopf.
Seine Brust hebt und senkt sich mühselig und ich kann sehen, wie er die Haut zwischen seinen Fingern kneift.
Mit einer fließenden Bewegung lege ich meine Arme zurück auf den Tisch und dirigiere Bradyn mit einer auffordernden Bewegung, seine Hände in meine zu legen.

"Ich wusste, nicht das er ... so ein Vater war", flüstere ich.
Ich unterdrücke das Bedürfnis, durch seine verschwitzten Haare zu streichen.
"Es tut mir leid."
"Nein, Mica. Mir tut es leid. Denn deswegen bin ich so abgefuckt. Deswegen habe ich dir das angetan."

Er zieht seine Hände erneut zurück und presst seine Hände auf seine Augen.
"Scheiße. Alleine das laut auszusprechen, fühlt sich falsch an. Ihm die Schult für mein ständiges Versagen zu geben."
Ich lasse meine Arme auf dem Tisch liegen und betrachte Bradyns blutleeren Hände, die sein Gesicht vor mir verstecken.
Ich weiß, wie er sich fühlt.

Ich kann erahnen, welche Schmerzen es ihm bereitet, zu denken, dass er nicht gut genug ist, dass er nichts richtig macht. Dass er ein Versager ist.
Und im Hinterkopf läuft der ewige Film, der zeigt, wie schön das Leben sein könnte, wenn er nur den Mut aufbringen würde ...
Ob ich in seinem Film vorkomme, wie er in meinem?

"Warst du denn mal bei Jo und hast mit ihm geredet?", frage ich leise.
Bradyn schüttelt den Kopf und er lässt seine Hände sinken.
"Nein. Wieso auch. Ich hätte ihm nichts zu sagen. Das Anbändeln mit alten Männern ist dein Ding", neckt er mich, aber sein Tonfall ist nicht eine Sekunde lang überzeugend.
"Außerdem wollte ich nicht so einem traurigen Menschen wie mir selbst gegenüber stehen. Es ist hart, wenn dir jemand den Spiegel vorhält", murmelt er und stützt sein markantes Kinn auf den Händen ab.

"Aber ich habe dir doch gar nicht gesagt, was für eine Geschichte Jo hat", wende ich kichernd ein.
"Stimmt. Aber du hast gesagt, er hat eine ähnliche Geschichte wie ich. Und das er und ich mehr gemeinsam haben, als ich vielleicht vermute, das hat für meine Urteilsfällung eigentlich schon gereicht."
Ich schlucke meinen Kommentar herunter.
Ich will ihn nicht zwingen, es ihm nicht einreden, mit Jo zu reden.

"Er hat mir jedenfalls geholfen", gestehe ich.
"Ja. Weil du dich auf der anderen Seite des Tisches befindest. Ich gehe mal stark davon aus das Jo und ich die Bösen sind."
Die Falten auf meiner Stirn vertiefen sich.
Vor ein paar Monaten hätte ich ohne zu zögern mit Ja geantwortet, aber mittlerweile sehe ich das anders.

"Nein, es gibt nur ... die verlorenen Seelen und ... die ganz verlorenen Seelen."
Bradyns Augen weiten sich.
Ich verkneife mir ein Schmunzeln und fahre durch meine Haare.
"Hast du das eigentlich ernst gemeint, was du damals in der Küche zu mir gesagt hast?", fragt er plötzlich, in seinen Augen ein ernster Ausdruck.

"Was habe ich gesagt? Ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Wortlaut."
Natürlich tue ich das. Ich erinnere mich an jede Silbe.
"Das du glaubst, dass wir von Anfang an dazu bestimmt waren, uns für immer voneinander zu verabschieden."
"Daran erinnerst du dich?"

Erstaunen und ein wohliges Gefühl machen sich in mir breit.
"Spinnst du? Diese Worte haben mich seitdem verfolgt!"
Bradyn lacht ein wenig und das wohlige Gefühl in mir schwillt zu einem Kloß im Hals an.
Ich habe sein Lachen vermisst.

Es ist wunderschön, einfach nur hier zu sitzen und mit ihm zu reden. Auch, wenn es sicherlich schönere Gesprächsthemen gibt.
Dennoch ist es schön. Einfach nur reden.
Bislang haben wir dafür wenige Gelegenheiten gehabt.
Entweder wir mussten flüstern und uns ständig umdrehen, ob jemand kommt oder wir wussten, dass im Hintergrund eine unsichtbare Uhr abläuft und haben unsere Zeit lieber anderweitig genutzt.

Doch jetzt ... Jetzt gibt es nur Bradyn und mich an meinem kleinen, kippligen Küchentisch im heißen Kalifornien.
"Ich erinnere mich ehrlich gesagt doch noch daran."
Ich schaue auf, treffe auf seine durchbohrenden Augen, kurz bevor er den Kopf zum Fenster dreht.
Seine Haare fallen über die dünne Haut unter seinem Ohr.

Ein Seufzen erfüllt den Raum.
"Ich wusste es."
"Was?", frage ich leise. Jetzt flüstern wir nur noch.
Ich wage es kaum, meine Füße unter den Stuhl zu ziehen, aus Angst vor dem Geräusch, das unsere Stille zerstören könnte.
"Dass du dich erinnerst. Dass du noch genauso sehr darüber nachdenkst, wie ich."

Ich schlucke und schaffe es nicht seinem Blick standzuhalten.
"Was soll das?", frage ich meine Hände. "Was genau soll das werden. Bradyn, es gibt für uns keine Chance mehr."
"Das habe ich auch nicht behauptet, oder? Aber ich habe auch nicht behauptet, dass ich es nicht versuchen werde, jetzt wo ich weiß, dass auch du mich nicht aus dem Kopf bekommst."

Selbstgefällig lässt er sich im Stuhl zurückfallen und sieht mich prüfend an.
Ich lache verbittert auf.
"Wie soll ich dir je wieder vertrauen, wenn du mir selbst jetzt nicht darauf antwortest, wie es Tiffany geht? Wenn du mir selbst hier nicht sagen kannst, ob sie immer noch deine Verlobte ist! Ich glaube, indirekt habe ich schon verstanden, aber warum sagst du dann trotzdem solche Sachen zu mir."

Bradyn schweigt. Er sieht mich nur an.
"Ich wusste es. Ich hätte dich nie reinlassen dürfen."
Enttäuscht über mich selbst schüttele ich den Kopf.
Mein Gegenüber sagt weiterhin kein Wort, aber er streckt seine rechte Hand nach mir aus.

"Ich versuche es gerade. Ich versuche es", flüstert er.
Was? Was versucht er?
Sich von ihr loszusagen? Seiner Mutter die Wahrheit zu sagen? Oder mir endlich und endgültig den Rücken zuzukehren?
Seine Fingerspitzen streichen die zarte Haut meiner Handgelenke. Ich will mich zurückziehen, aber ich kann nicht.
Ich hasse ihn, aber ich kann nicht anders, als in seine Augen zu blicken und in ihnen zu versinken.

Und so sitzen wir da. Schweigend. Bradyns Hände um meine Gelenke, sein Atem in meinen Lungen.
Die Sonne wirft bereits lange Schatten auf den Küchentisch und an die Wand zu meiner linken.
Ich schlage meine Augen nieder und beiße auf meine Lippe.
"Ich sollte mich mal umziehen", sage ich verlegen und blicke an mir herunter.

Ich habe ganz vergessen, was für einen abgerissenen Eindruck ich mache.
"Musst du nicht - nicht für mich jedenfalls. Das stört mich nicht."
"Mich aber."
Ich recke ihm mein Kinn entgegen und stehe auf.

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Song: The End of Love - Florence and the Machine

So. Da wären wir also erstmal am Ende des Gesprächs angekommen.
Aber ... Bradyn ist ja noch nicht aus der Wohnung raus hrhr

Leute ... bitte eine Runde Mitleid an mich; ich habe heute eine Erörterung schreiben müssen.
Das war ganz, ganz schlimm für mich!

Aber morgen geht's weiter mit Englisch, yaayy *-*

Frage am Rande (weil einer ihrer Songs gerade läuft xD): Hört ihr "The Chainsmokers"?
ilovethem hrhr

Aber euch liebe ich mehr hihi (erzählt es ihnen aber nicht ;P)

All my Love!
Lisa xoxo

P.S. Ich habe gestern "Years and Years" zu Ende geguckt! Boi i cryed!

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