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Ich wache auf - mit meinem Handy im Gesicht.
Verschlafen rolle ich mich auf die Seite, ein verräterisches Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.
Bradyn und ich haben die halbe Nacht getextet. Es war, als würde ich permanent aus einem Traum aufwachen.

Wie den Morgen zuvor sitze ich eine Weile auf der Bettkante und blicke aus dem Fenster. Schnee fällt in Zeitlupe vom Himmel nieder.
Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so lange mit jemandem getextet zu haben.
Sogar Emils Nachrichten habe ich ignoriert, um den Chat mit Bradyn nicht zu verlassen. Eine kleine Stimme sagt mir, dass das alles Anzeichen für das Offensichtliche sind.

Die Dielen unter meinen nackten Füßen knarren, als ich ans Fenster trete.
Bradyn hat mir geschrieben, dass er schon immer mal im Central Park einen Schneeengel machen wollte. Nachdem ich diese Nachricht gelesen hatte, weckte ich fast das ganze Haus auf vor lachen. Heute könnte man ganz hervorragende Schneeengel machen!

Das Licht des Morgens wirkt heller und wärmer als zuvor. Ich kann nicht sagen, woran es liegt. 
Der Schnee fasziniert mich noch für eine ganze Weile, bis meine Füße eiskalt sind und ich in die Küche laufe.
Heute sitzt mein Vater mit einer Zeitung am blauen Küchentisch.
Er nickt mir zu. Ich setzte mich zu ihm. Einfach so.

Wir reden nicht viel. Nur über den Aktienmarkt und seine neuen Spritzen, die "einen Scheißdreck gegen seine gottverdammten Schmerzen" helfen.
"Dad, vielleicht solltest du den Arzt wechseln", schlage ich vor, während ich in meinem Rührei herumstochere. Meine Gedanken sind eigentlich ganz wo anderes.

Mein Vater macht eine abwertende Handbewegung, kombiniert mit einem "Ach".
"Ich gehe schon seit mehr als zwanzig Jahren zu Dr. Mertons. Glaubst du, da würde ich nicht hingehen, wenn er nicht gut wäre?"
Ich öffne meinem Mund, um ihm zu erklären, dass seine Worte keinen Sinn ergeben haben, schließe ihn aber gleich wieder. Es bringt sowieso nichts, also nicke ich und schiebe das Ei zurück in die obere Hälfte des Tellers.

Mein Handy vibriert. Ich lasse die Gabel fallen und öffne blitzschnell die neue Nachricht.
Sie ist von Emil.
Muss ich mir sogen machen, Rodger? Antworte mal.
Meine Schultern sacken zusammen. Ich tippe ein schnelles: Alles okay, nur viel los, und lege Emil und seine unbeantworteten Fragen weit weg von mir.

"Wer war das?", fragt mein Dad.
"Emil."
"Emily?"
Mein so angeschwollenes Herz schrumpft in meiner Brust zusammen. Ich lasse meinen Blick schweifen, bis ich dem Mann mit den grauen Haaren und den buschigen Augenbrauen wieder ins Gesicht blicken kann. Ich fahre durch meine braunen Wellen und ziehe an ihnen.

"Ja, genau. Emily."
Ich schaffe es nicht.
Ich lasse meinen Dad alleine und gehe mich anziehen. Unzufrieden stehe ich vor meinem Spiegel und wünsche mir mein schwarzes Sweatshirt mit den silbernen Ketten an den Ärmeln wieder her.

Aber das hat Bradyn. Bradyn. Ich streiche über mein tannengrünes Hemd, das ich über einen schwarzen Rollkragenpullover gezogen habe.
Kurz entschlossen nehme mein Handy und öffne unseren Chat.
Ich starre auf den kleinen Bildschirm, bis ich schwarze Punkte vor meinen Augen sehe und es doch wieder auf mein Bett werfe.

Ich brauche Klarheit und um die zu kriegen, muss ich mit jemandem reden, der meine Probleme versteht. Und da gibt es in Schenectady nur eine Person, die mir einfällt.
Mit Mantel, Mütze und Schal bewaffnet, trete ich wieder meinen langen Spaziergang an.

Wenig später klopfe ich an Jos Tür.
"Na! Das ging schneller, als ich dachte. Komm rein, Mica."
Ein freundliches Lächeln ziert sein Gesicht und wieder einmal wundere ich mich, wie jung seine Mundpartie doch wirkt.

Im engen Flur bleibe ich verlegen stehen und versuche mich zu erklären.
"Ich ... ähm, ich wollte einfach nur erfahren, wie es Bill heute geht."
Jo schüttelt amüsiert den Kopf.
"Um das beantworten zu können, musst du die ganze Geschichte kennen."

Ich ziehe meine Schuhe aus und folge ihm ins Wohnzimmer, setze mich auf meinen alten Platz - aber nicht ohne den Bildern über dem Sofa einen langen, prüfenden Blick zuzuwerfen. Sie sind alle noch an Ort und Stelle, so wie ich sie zurückgelassen habe.
"Tee?"
Ich nicke und lege meinen Schal neben mir ab.

"Liegt es an meinen alten Knochen, oder ist es draußen noch kälter geworden?"
Ich lache auf.
"Nein, ich glaube, es ist tatsächlich kälter geworden. Heute Morgen waren sogar Eiszapfen vor meinem Fenster."
Jo gibt ein zufriedenes Geräusch von sich und nippt an seinem Tee.

Ich rühre meinen noch nicht an. Ich bin zu aufgeregt. Es fühlt sich fast wie ein Filmriss an. Plötzlich sitze ich wieder auf Jos Couch, so als wäre der gestrige Tag nicht real gewesen ... als wäre die Sache mit Bradyn nie passiert.
"Du siehst aus als hättest du etwas auf dem Herzen."
Jos Worte lassen mich aufblicken. Sieht man mir das wirklich derart an, oder hat der alte Mann nur eine gute Menschenkenntnis?

"Ja", sage ich nach einer Weile, "Ich glaube, das habe ich. Aber können Sie mir bitte einfach erzählen, wie ihre Freundschaft mit Bill weiterging?"
Jo lächelt und verschränkt die Hände vor seiner Brust. Er lehnt sich zurück und hält meinem bohrendem Blick einige Zeit stand, bevor seine Augen zu den Bildern hinter mir schweifen.

"Wo sind wir stehen geblieben? Ach ja ... Bill und ich mussten beide nachsitzen. Von diesem Tag an waren wir unzertrennlich. Es hat einfach ... wie sagt man? Klick gemacht."
Ich nicke und wippe nervös mit meinem Bein.

"Wir waren damals dreizehn. Zu der Zeit gab es nicht wirklich viel zu unternehmen in Schenectady. Alles, was wir hatten, war das Kino und langweilige Gemeindeveranstaltungen im Rathaussaal. Also haben wir unsere eigenen Spiele erfunden. Bill hat mich auf den Schrottplatz mitgenommen, dort sind wir Rennen in den verrosteten Karren gefahren. Auch, wenn wir uns natürlich nie einen Millimeter fortbewegt haben, hat Bill immer gewonnen."

Jo lehnt sich vor und lacht gedankenverloren in sich hinein. Dann hebt er den Blick und sieht mich eindringlich an.
"Ich würde alles dafür geben, noch einen Tag jung zu sein. Nur für einen Tag noch mal so rennen zu können, wie damals. Noch einmal mit Bill nach New York fahren."
"Waren Sie oft zusammen in New York?", frage ich.

"Oh ja. Als wir älter wurden, entdeckten wir unsere Liebe fürs Reisen. New York wurde zu unserer zweiten Heimat, so oft wir konnten fuhren wir hin. Stell dir vor: Wir arbeiteten sogar im Dinner, um zusammen für ein Auto zu sparen. Dolly."
Ich sehe ihn fragend an.
"So haben wir es genannt. Unser Auto Dolly. Sie hat uns an die schönsten Orte gebracht. An den Great Sacandaga Lake, Lake Ontario und nicht zu vergessen: Einmal sind wir mit ihr bis nach Miami gefahren!"

Meine Augen werden groß und ich sehe Jo beeindruckt an.
"Aber dann sind Sie doch aus Schenectady rausgekommen."
"Ja. Aber mit dem großen Unterschied, dass wir immer wieder hierher zurückgekehrt sind."
Diese Worte treffen mich tief. Mit einem Mal erkenne ich den Schmerz in seinen Augen.

Jo hat mit seinem Freund die Welt außerhalb Schenectady gesehen, aber sie konnten sie nicht festhalten. Sie sind immer wieder in ihre kleine, trübe Realität zurückgekehrt.
"Sie waren ein Paar, oder?"
Jo lacht und hustet zugleich.
"Ja. Aber nur, wenn wir alleine waren. Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht, dass es vielleicht ganz normal war, dass plötzlich mehr zwischen uns entstanden ist."

Wir schweigen. Vor dem Fenster fährt ein Auto vorbei und füllt den Raum für einen Moment mit Geräuschen. Dann ist es wieder still.
Ich seufze leise. Ich weiß nicht, was jetzt gerade in Jos Kopf vor sich geht, aber ich kann in seinem Gesicht ablesen, dass er Bill vermisst.
"Ich habe auch einen Bill. Glaube ich."

Jos volle Aufmerksamkeit liegt auf mir, als ich weiter erzähle.
"Also ... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll ... Früher waren wir auch Freunde. Und dann ... hat sich auch mehr zwischen uns entwickelt. Aber er ... wollte nicht weitergehen, er begann mich zu verabscheuen. Und jetzt lebt er praktisch bei meinen Eltern und ist nett zu mir. Wir verstehen uns."

Ich knete meine Hände und blicke zu Boden. Für eine Sekunde frage ich mich, was ich hier eigentlich mache. Eine Stimme in meinem Kopf lacht mich für meine Naivität geradezu aus.
"Und er verwirrt mich. Ich weiß nicht, warum er meine Nähe sucht, warum er überhaupt mit mir redet - oder ob ich mir das alles nur einbilde."
Jo lehnt sich wieder in seinem Sessel zurück und lächelt.

"Er hat mir Komplimente zu meinem Nagellack gemacht!", platzt es aus mir heraus.
"Wie heißt dein Bill?"
"Bradyn. Er heißt Bradyn."

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Song - The Dance - Winter Aid

Langer Tag, kaum Zeit hierfür gefunden. Denn wie das so ist - genau heute ist natürlich meine Kapitel-Reserve aufgebraucht gewesen xD
Ich hoffe, euch hat's gefallen. Hoffentlich habe ich morgen ein bisschen mehr Zeit ... wobei ... nein wahrscheinlich nicht, ich habe einen kleinen Roadtrip vor mir - halleluja!

Was ist euer Lieblings Song?
Meiner Robbers - The 1975

Und wer ist euer Lieblingsmusiker oder eure Lieblingsband?
One Direction duh. okay no - also das stimmt - aber auch The 1975, Yungblud, Twenty One Pilots, Post Malon, Billie Eilish, Shawn Mendes. Die Liste lässt sich endlos fortsetzten haha)

Bis morgen meine Lieben!
Lisa xoxo

P.S. thx for 1k HOLY SHIT

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