3 - Lachimolala 🔥[Taehyung x Jungkook/18 ]
Begonnen hat alles... mit etwas Taekook. Ich beziehe mich mit diesem OS auf ein Vlive der beiden in welchem sie hübsch für den Parent's Day basteln und welches mich auf ganz andere Gedanken gebracht hat ;) Oben das Video – nur falls es jemand nicht kennt und mehr Kontext braucht ;)
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LACHIMOLALA
Taehyung x Jungkook (p18)
Begonnen hatte es mit einer Wortkreation, die Jimin erschaffen hatte und die überhaupt keinen Sinn machte. Aber seit er bei diesem einen Spiel mit Kopfhörern auf den Ohren dieses fröhlich-fragende Lachimolala geträllert hatte, war aus diesem unsinnigen Wort etwas geworden, das sich verselbständigt hatte. Ein Universalbegriff sozusagen, der für so ziemlich alles eingesetzt wurde, was man sich nur vorstellen konnte.
Wenn Namjoon sein neues Handy innerhalb eines Tages geschrottet hatte, war es lachimolala – irgendwie Pech. Genauso, wenn man Jin nach einer unendlich verpatzten Choreo fragte, wie denn das Training gelaufen sei. Dann war es so lachimolala – naja, so lala eben. Fragte man Hobi nach einem alkoholischen Totalabsturz am nächsten Tag, wie es ihm ging, konnte man darauf wetten, dass er mit einer vagen Geste abwinkte, ausnahmsweise mal nicht grinste und dafür erklärte: es ginge ihm lachimolala – beschissen, sprich mich nicht an. War Yoongi müde, war er lachimolala – total hinüber und der Einzige, der das Wort nicht benutzte, war Jimin. Vielleicht, weil es ihm peinlich war, oder weil er es schlicht hasste, dass dieser schreckliche Ausrutscher einfach nicht in Vergessenheit geraten wollte.
Nach über einem Jahr, in welchem diese seltsame Kreation uns ständig begleitet hatte und eigentlich gar keiner mehr fragte was eigentlich gemeint war, führte ausgerechnet Jungkook eine ganz neue Bedeutung für diesen Begriff ein. Auch wenn nur ich verstand, wovon er sprach.
Es war ein ruhiger Abend, der erste ruhige Abend seit gefühlten Wochen. Das erste Mal, dass wir keine Verpflichtungen hatten, alle zusammen waren und womöglich genau das am meisten genossen. Zusammen essen, quatschen, einen Film gucken. Und während wir also alle zusammen auf dem großen Sofa gammelten, hatte ich mich gemütlich zwischen Jungkooks Beine gekuschelt. Den Kopf auf seiner Brust, seine Arme um mich geschlungen, war ich eigentlich zufrieden. Der Paarmodus war immer noch neu und wenn auch nicht für Kookie und mich, dann zumindest für alle anderen. Wir hatten lange gehadert, es ihnen zu sagen, doch im Nachhinein war die Entscheidung richtig gewesen. Keiner von ihnen hatte ein Problem damit, aber wir waren dennoch zurückhaltend mit Liebeszeugungen welcher Art auch immer. Das hieß wir kuschelten, aber wir knutschen nicht wie wild vor den anderen. Wir waren uns nah, gaben aber nicht permanent die Turteltauben, die nicht atmen konnten, ohne aufeinander zu kleben. Es gab Momente, da hätten wir uns gerne so verhalten, und dass wir es nicht taten, hatte etwas mit Respekt den anderen Jungs gegenüber zu tun.
An diesem Abend also begann es mit einer harmlosen Umarmung und damit, dass Jungkook sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. Er spielte mit meinen Fingern, zupfte daran und war allgemein unruhig. Stillsitzen war nicht sein Ding.
Es ging weiter mit einem geflüsterten „Hyung?" und als ich nur brummte, folgte dem ein ebenso leises „Tae..."
Ich hob den Kopf etwas, drehte mich ein wenig, da beugte er sich zu mir und sein Mund streifte fast mein Ohr.
„Lachimolala?" Gehaucht, fast nicht zu verstehen und vermutlich grinste ich ein bisschen dumm, weil ich nicht wusste, was er damit bezweckte. Bis ich mich noch ein wenig mehr drehte, sodass ich ihn auch ansehen konnte und das kaum sichtbare Kopfnicken wahrnahm, das auf die Treppe nach oben wies.
Damit war klar, was er meinte und ich spürte, wie mir augenblicklich Hitze in die Wangen stieg. Normalerweise war ich cooler, was das betraf, aber irgendwie hatte er mich in diesem Moment eiskalt erwischt. Womöglich eben genau wegen dieses Ausdrucks. Aber ab diesem Abend hatte Jimins harmloses Wörtchen seine Unschuld verloren.
Und dann, bei diesem Vlive, in welchem ich mit Jungkook basteln musste, erwischte er mich wieder eiskalt.
Geduldig hatte ich, ganz nach Anweisung – mit mehr oder weniger gut erkennbarer Begeisterung – Tulpen auf einen Haarreifen geklebt. Außerdem habe ich Kookie bewundert, wie er mit einer ausdauernden Verbissenheit gebastelt hat, was das Krepppapier so hergab. Lag daran, dass er so perfektionistisch veranlagt war und grundsätzlich nicht einsehen konnte und wollte, dass es etwas gab, was er nicht konnte. Ich war gelangweilt und wurde mehrmals aus dem Hintergrund mit entsprechenden Gesten angewiesen, mein Verhalten anzupassen. Versuchte ich, wirklich, mit Singen, Musik, mit ein bisschen Geplapper. Leider verlor ich dabei, wie so oft, immer wieder den Faden und Kookie half mir auch nicht, weil er sich offenbar gerade an der Heißklebepistole high schnüffelte oder so ähnlich.
Vielleicht fiel ihm mein unmotiviertes Rumgezappel aber doch irgendwann auf, denn von Zeit zu Zeit erntete ich jetzt einen kurzen Blick, ein vages Lächeln und während ich gerade akribisch und höchst professionell meinem Haarreifen den letzten Schliff verpasste, murmelte er plötzlich: „Lachimolala..."
Mein Gott! Ein Glück war ich da mit meinem Lolly schon fertig, sonst hätte ich das Teil womöglich in hohem Bogen Richtung Kamera gespuckt. Was auch immer gerade in diesen kleinen Mistkäfer gefahren war.
Ich sah hin, sah wie dieses halb vergessene Lächeln um seine Mundwinkel spielte, und hätte ihm in diesem Moment am liebsten eine meiner Tulpenblüten auf die Stirn geklebt. Idiot, ehrlich!
Blank Tae verbannte also im Bruchteil einer Sekunde jede Emotion aus seinem Gesicht und als ich meiner Stimme wieder vertraute fragte ich so belanglos wie möglich zurück.
„Lachimolala? Wo ist das nochmal her?"
Ich glaube meine Stimme schwankte dennoch ein bisschen und Jungkook, dieser Satansbraten grinste schief. Er plapperte was von Jimin und dem Spiel und überhaupt. „Kam mir gerade in den Sinn", sagte er auch noch. Ganz unschuldig. Alles an ihm, nur nicht das freche Funkeln in seinen Augen. Durchtriebener Bengel.
Ab diesem Moment war meine Ruhe auf alle Fälle dahin und jedes Geplänkel nur noch aufgesetzt. Himmel, wusste er nicht, was er damit anrichtete? Oder wusste er es ganz genau und hatte es genau deswegen getan? Ich war mir jedenfalls völlig im Klaren darüber, was dieser Code bedeutet und er war niemals harmlos – nicht seit dem ersten Mal in der Villa. Ganz im Gegenteil, er wurde immer eingesetzt, wenn Kookie vom Teufel geritten wurde. Und es endete immer damit, dass wir etwas taten, was wir nicht und schon gar nicht an dem Ort tun sollten.
Heute – jetzt gerade – war diese Vorstellung denkbar ungünstig. Wir saßen vor der Kamera, wir mussten den Schein wahren und wir waren umgeben von einer Crew, die alles überwachte, was wir taten. Dass die Fans uns ständig mit ihrem „Taekook" und Millionen von Herzen bombardierten, machte es im Übrigen auch nicht besser – für mich. Kookie strahlte eine unterschwellige Zufriedenheit aus, die geradezu frech war und mich unheimlich nervös machte. Die Zeit schien überhaupt nicht mehr zu vergehen und als Jungkook endlich mit seinem Krepptulpenstrauß fertig war, musste ich an mich halten, um nicht laut seufzend aufzuatmen. Nur noch ein paar Abschiedsworte, ein wenig Lächeln, winken, dann wäre es vorbei. Dann ging das Licht der Kamera aus und ich sank in mich zusammen.
Es gab noch mehr Anweisungen, vielleicht auch eher Hinweise, was hätte besser laufen können, doch ich hörte nicht mehr zu. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie Jungkook immer noch mit dem Bastelkram herumhantierte, gleichzeitig diskutierte und mit seinem frechen Häschengrinsen die Gemüter zu beschwichtigen versuchte. Er schäkerte mit den Leuten, stand dann sogar auf und half ihnen den Kram abzubauen und ja, das klappte prima, bei allen anderen, bei mir bewirkte es das Gegenteil. Ich saß immer noch hinter dem Tisch, Körpersprache verkrampft bis unruhig, und versuchte mich mit allerlei unsinnigem Gekrame abzulenken. Ich hätte auch einfach aufstehen und gehen können.
Nein, okay, hätte ich nicht. Weil Jungkook mich dann hinterher gefragt hätte, was der Scheiß sollte, warum ich einfach abgehauen wäre und ... ja, diese Blöße wollte ich mir nicht geben.
Drei Leute um mich herum redeten und lachten, aber ich hörte nicht zu und mittendrin hörte das Geplapper auf, eine Tür fiel ins Schloss und die nachfolgende Stille war so allumfassend, dass ich nun doch verwirrt aufblickte.
„Was...?", begann ich dumpf. Es stand für: Was ist passiert, wo sind denn alle hin, warum sind wir noch hier und was sollte das? Aber alle anderen Worte blieben mir regelrecht im Hals stecken. Jungkook schnürte zum Tisch zurück wie eine Raubkatze auf der Jagd. Er grinste kaum sichtbar und als er den Tisch erreicht hatte, schnellte ich aus dem Stuhl wie ein aufgescheuchtes Reh. Ich wusste schon, was er vorhatte und nein, ich wollte ihm auf keinen Fall die Gelegenheit dazu geben.
„Wo sind sie denn hin?" Meine Stimme klang jetzt bereits heiser. Ein Umstand, der Jungkooks Lächeln vertiefte, ich konnte es sehen. Verdammt.
„Weg."
Gerade fuhren seine Fingerspitzen prüfend über die ganzen Rillen, die er mit seinem Cuttermesser in den Tisch geschnitzt hatte. „Hm", machte er dabei, als läge seine Aufmerksamkeit tatsächlich bei der mutwilligen Zerstörung durch seine Hand. Falscher Hund.
Langsam drückte ich mich um die andere Ecke des Tisches herum.
„Und wer macht den ganzen Kram weg?"
„Wir." Er sah auf, unsere Blicke trafen sich und seine Zungenspitze zuckte kurz über seine Unterlippe. „Hab's versprochen..."
„Wir?!" Zu hoch, jetzt war meine Stimme zu hoch. „War doch nicht unsere Idee, dieser Blödsinn hier." Das funktionierte so nicht, das war mir schon klar, zumal ich mir ziemlich sicher war, dass sich sein Hinweis auf ein Versprechen auf etwas ganz anderes bezog.
„Kookie...", begann ich also beschwichtigend. „Sollten wir nicht lieber..." Und dann gingen mir dummerweise die Worte aus. Ich brach ab, schluckte, machte noch einen Schritt zurück. Aber das Raubtier hatte seine Beute wohl schon fest im Blick. Mit ein paar schnellen Schritten war er heran und die plötzliche Bewegung erschreckt mich so, dass ich tatsächlich noch weiter zurückwich, nach irgendeinem Halt griff und dabei dummerweise die Heißklebepistole streifte, die immer noch angesteckt war.
„Au! Verdammte Scheiße!" Ich riss die Hand zurück – das Ding war echt heiß! – und jagte gleich noch ein paar derbe Kraftausdrücke hinterher, da wurde ich auch schon gepackt.
„Was ist denn?", schnurrte Jungkook. „Hast du dich verletzt?"
„Ja, verdammt! Das blöde Teil ist ja noch heiß!"
Jungkook grinste. „Hast du mir nicht gerade eben noch einen Vortrag zu Heißklebepistolen gehalten, hm?" Er rupfte mit einer Bewegung den Stecker aus der Steckdose, ließ ihn fallen und nickte mir zu. „Zeig mal her." Er packte meine Hand, um sie zu untersuchen.
„AuAAH!", beklagte ich mich. Ja, wenn ich mich verletzte, war ich oftmals recht kindlich, jetzt war ich zudem angepisst.
„Mmh, verbrannt...", raunte Jungkook unterdessen und – wupp – war mein Finger in seinem Mund.
Also...!
Ich wollte protestieren, natürlich wollte ich das, aber wie denn bitte? Gerade nahm er den Finger wieder heraus, pustete behutsam auf die verbrannte Stelle und dann tat er es schon wieder. Saugte meinen Finger in seinen Mund, grinste, küsste meine Fingerspitze und das alles mit einem so diabolischen Leuchten in den Augen, dass mein Mund plötzlich ganz trocken wurde.
„Ahm..." Hektisch leckte ich mir die Lippen, wollte ihm meine Hand entziehen, aber nichts da, jetzt küsste er meine Handinnenfläche, dann schob er den Ärmel hoch und seine Zungenspitze zuckte über mein Handgelenk, kurz bevor sich sein Mund auf diese Stelle presste.
„Das... oh...", die Worte in meinem Kopf gerieten durcheinander. „Wir... das, sollten wir nicht, hm... Kookie? Hör auf..."
„Ich tue doch gar nichts", raunte er und schob sich dabei so geschickt an mich heran, dass er mich am Tisch einkeilte. Jetzt hob er den Kopf, sah mich an und grinste schief. „Ich habe nur erste Hilfe geleistet."
„Danke." Mit einem vagen Lächeln drehte ich meine Hand aus seinem Griff, befreite mich somit ein bisschen und hob das Kinn. Ich würde mich jetzt nicht von ihm überrumpeln lassen, ganz sicher nicht. Schon gar nicht hier. „Ist auch schon viel besser. Also – lass uns jetzt den Kram wegmachen und dann hauen wir ab."
„Das ist alles, was dir dazu einfällt?" Er legte den Kopf schief, wartete und da ich nichts sagte, beugte er sich grinsend etwas näher. Sein Blick rutschte auf meinen Mund ab und nur wenig später streifte sein Mund meine Lippen. Okay, küssen. Ein Kuss!
Zufrieden brummend gab ich nach, schlang locker die Arme um seinen Nacken und ließ mich auf das neckische Spiel ein. Sanft tupfte seine Zungenspitze gegen meine Zähne und schlüpfte dann in den Spalt dazwischen. Ich mochte, wie Kookie küsste, manchmal war es so wie jetzt, neckisch, spielerisch, ganz leicht und behutsam. Und zu anderen Gelegenheiten war es anders, rauer, drängender, manchmal sogar grob, aber immer atemberaubend. Abgesehen davon war er ein Beißer, ich nannte das so, weil er nicht damit aufhören konnte, ständig und überall an mir herumzuknabbern, und wenn ich mich wehrte, gabs auch gerne mal ein paar ordentliche Liebesbisse. Einmal hatte man die Zahnabdrücke tagelang gesehen und ich war schon vor jeder Maske damit beschäftigt gewesen, die allzu verräterischen Spuren einigermaßen zu verwischen.
Im Moment war es jedoch noch liebevoll, allerdings nicht frei von Hintergedanken. Seine Hand strich über mein Bein aufwärts und ich stoppte ihn, bevor er sein Ziel erreicht hatte. Da löste er sich von mir und sah mich wieder an.
„Nicht hier", ermahnte ich ihn sanft und setzte dann hinterher: „Oder macht dich der Geruch von Klebstoff so an? Soll ich etwa auch noch den Tulpenhaarreifen für dich tragen?" Es sollte neckisch sein, ein bisschen blöd, um die Situation aufzulockern und Druck aus der Sache zu nehmen, aber Kookie ließ sich nicht provozieren.
„Vielleicht nur das Tulpenhaarband...", schlug er vor und seine Stimme hatte dabei exakt dieses tiefe und raue Timbre, das in meinen Magen ein Gefühl auslöste, als würde dort einen Reaktorbrennstab glimmen.
Ich versuchte das zu überspielen. Schief grinsend schob ich mir die Haare aus der Stirn. „Und wenn nicht, versohlst du mich mit deinem Blumennimbus 2020?" Auch dieser Versuch ging gründlich nach hinten los und rettete mich nicht.
„Wenn du das möchtest..." Sein Mund war dem meinen so nah, dass ich seinen Atem auf der Haut spüren konnte. „...mache ich das für dich."
„Kookie..."
„Tae...", gab er zurück und grinste frech. „Hör auf zu quatschen, Jagi, glaubst du ich weiß nicht, was du versuchst?"
„Das ist wirklich nicht der geeignete Ort, um-"
„Gott", unterbrach mich Jungkook seufzend, beugte sich wieder zu mir und bedeckte jetzt meine Halsseite mit zärtlichen kleinen Küssen. „Weißt du, woran ich vorhin denken musste?"
Nein, wusste ich nicht, aber ich kam nicht zum Antworten, denn er murmelte einfach weiter.
„Du hast mich ganz verrückt gemacht, mit deinem verdammten Lolly, ehrlich..."
Okay, jetzt wusste ich, woran er gedacht hatte.
„...und erst war ich mir sicher, dass dir gar nicht bewusst ist, wie das aussieht, aber dann dachte ich, du... Das war ziemlich provokativ, hm?"
„War nicht meine Absicht", warf ich leise ein. Aber seine Liebkosungen und das, was er sagte, machten mich ganz wuschig und entsprechend rau klang es.
„Lügner." Jungkook lachte leise. Dann kehrte sein Mund zurück auf meinen Mund und jetzt war alles Spielerische vorbei. Er küsste mich mit mehr Nachdruck, tiefer und deutlich hungriger. Wenn ich es jetzt nicht schaffte, ihn aufzuhalten, hatte ich verloren.
Schwer atmend befreite ich mich aus seinem Zugriff und schob ihn ein Stück zurück, was er nur bedingt mit sich machen ließ. Weil er stattdessen frech grinste, ein bisschen mit mir rangelte und schon wieder nach meinen Lippen haschte.
„Ich habe dich nicht provoziert", erklärte ich deutlicher. „Aber du hast eindeutig eine orale Fixierung."
„Was?!" Für einen Moment hatte ich ihn offenbar tatsächlich aus dem Konzept gebracht, denn er wich zurück, runzelte die Stirn und grinste so halb verloren. „Ich habe was?"
„Eine Oralfixierung", unsere Blicke trafen sich. Ich meine, Stichwort Beißer, hm? Aber das erwähnte ich im Moment lieber nicht. „Weißt du, wenn ich einfach nur harmlos Süßigkeiten lutsche und du-"
„Es war aber nicht harmlos", unterbrach er mich. „Du zelebrierst das, das sieht aus wie bei diesen Sexclips zu diversen Rufnummern." Und dann demonstrierte er mir anschaulich, wie es seiner Meinung nach ausgesehen hatte, wobei er sich vor mir räkelte und an mir rieb und dabei Zungenspiele vollführte, die mich sicher hätten erröten lassen, wenn ich nicht viel zu geschockt gewesen wäre.
„DAS... ahm... hab ich sicher nicht gemacht, okay?", stotterte ich.
Jungkook zuckte die Schultern, grinste sein supersüßes Häschengrinsen und beugte sich wieder zu mir. „Sah für mich aber so aus", schnurrte er dabei. „Und ich musste die ganze Zeit an das denken, was du vorgestern Nacht gemacht hast, hm?"
Oh, das! Okay, jetzt... wurde es doch irgendwie unangenehm heiß hier im Raum. Unruhig ruckelte ich auf der Tischkante herum, auf der ich so halb saß, halb lehnte und von der ich nicht wegkam, weil Jungkook gerade ein Bein zwischen meine schob.
„Und ich habe mich gefragt", säuselte er weiter, „ob ich das auch mal für dich machen soll..." Er küsste meinen Mundwinkel. Zuerst den einen, dann den anderen. „Würde dir das gefallen, hm?"
Oh Mann! Also irgendwer hatte offenbar massiv an der Temperaturregulierung geschraubt, denn jetzt breitete sich eine Hitze in mir aus, die dafür sorgte, dass ich ganz hibbelig wurde. Dumm nur, dass Jungkook all meine Reaktionen so gut kannte und deuten konnte. Schon wieder lachte er heiser, dann küsste er mich erneut und ich hatte plötzlich vergessen, warum ich ihn eben noch davon hatte abbringen wollen. Ich rutschte ganz auf den Tisch und mit einem leisen Stöhnen zog ich ihn vollständig zwischen meine Beine, welche ich dann gleich noch an seiner Rückseite kreuzte.
War mir bewusst, dass jederzeit jemand hereinkommen konnte?
Ja.
Spielte es gerade eine Rolle?
Nein. Und wenn doch, dann nur eine untergeordnete, denn für einen Augenblick griff die Illusion, dass wir ganz allein waren und tun und lassen konnten, was immer wir wollten. Gerade wollte ich ihn küssen, geküsst werden, seine Hände auf meiner Haut spüren, seinen Körper an meinem. Gott – dieser Körper brachte mich sicher irgendwann ins Grab. Kookie war perfekt, alles an ihm und ich wurde niemals satt ihn anzusehen, ihn anzufassen. Natürlich wusste er das, deswegen war es ja so leicht für ihn, mit mir zu spielen.
Eine Weile küssten wir uns also tatsächlich nur und währenddessen zog ich ihn mit den Beinen noch etwas näher, schob dann die Hände unter sein Shirt und ertastete nackte Haut. Behutsam fuhren meine Finger über seine Seite, streichelten ein Stück über seinen Rücken hinauf und wieder hinab. Jungkook ließ mich gewähren. Im Moment hatte er beide Hände in meinen Haaren vergraben, küsste mich regelrecht schwindelig und als er sich schweratmend von mir löste, waren seine Augen tiefschwarz.
„Wenn du wüsstest, was du mit mir machst", raunte er heiser. Dabei strichen seine Hände langsam an den Konturen meines Gesichts entlang und noch einmal presste sich sein suchender Mund auf meinen.
Ich mit ihm, wirklich? Ich konnte jetzt schon kaum mehr einen klaren Gedanken fassen.
Unterdessen hatten sich seine Lippen wieder von meinen gelöst, waren hinabgewandert auf meinen Hals und seine Hand legte sich mit deutlichem Druck auf meine Brust.
„Was tust du denn?"
Als er sich auch noch etwas über mich lehnte, kippte ich prompt um, rappelte mich aber sofort wieder auf die Ellenbogen auf.
„Kookie!", protestierte ich ein weiteres Mal und verlor auch jetzt, weil er mir im selben Moment den Pulli hochschob und das Hemd gleich mit. Sein Mund presste sich auf meinen Bauch, saugte an meiner Haut und mit einem leisen Knurren schlug er die Zähne spielerisch in meine Seite. Ein dumpfes Grunzen kam aus meiner Kehle, während ich zurück auf den Tisch sank und sekundenlang die Augen schloss. Meine bebenden Finger griffen in seine Haare.
Das können wir nicht tun, das... Aber da war der Mund schon wieder verschwunden und Jungkook richtete sich schweratmend auf.
„Mein Gott, du siehst aus wie ein Priester, zieh diesen verdammten Pulli aus", murrte er mich an, packte mich am Handgelenk und zerrte mich wieder in die Höhe. Er riss an besagtem Kleidungsstück, bevor ich es tun konnte, zog und zerrte es ungeduldig über meinen Kopf und während ich noch im Ärmel festhing, war er längst mit meinem Hemd beschäftigt.
„1000 Knöpfe", hörte ich ihn schimpfen und beinahe hätte ich geschmunzelt über seine Ungeduld. Beinahe, denn im nächsten Moment fasste er einfach in den Ausschnitt, den er vielleicht um zwei oder drei Knöpfe erweitert hatte, und riss an. Klickernd sprang der Rest der Knöpfe davon und rollte über den Boden.
„Bist du eigentlich völlig irre?!", fuhr ich ihn aufgebracht an. „Weißt du, was das Hemd gekostet hat?"
War Jungkook offenbar scheißegal, denn er grinste schief und zuckte die Schultern. „Ich kaufe dir ein neues."
Als ob es darum ginge! „Du...!"
„Halt die Klappe, Tae", knurrte er da. „Es sind nur Knöpfe, Yejin näht sie dir wieder an, wenn dir dieses verdammte Hemd so wichtig ist."
„Es geht aber nicht um das Hemd, es-"
Weiter kam ich nicht. Er packte meinen offenen Kragen, küsste mich grob, die andere Hand strich begehrlich über meine nackte Haut. Dann rieb seine Stirn über meine Schläfe und ich hörte ihn seufzen. „Was soll ich denn tun, hm? Du machst mich ganz verrückt. Manchmal... wenn du nur in meiner Nähe bist, wenn du mich so ansiehst, dann ist es so schlimm, dass ich durchdrehen möchte."
Verdammt auch. Für einen Atemzug starrte ich ihn nur an, schließlich nickte ich wortlos, legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu mir, um ihn zu küssen. Das war Hinweis und Aufforderung genug.
Er lächelte an meinem Mund und öffnete mit fliegenden Fingern meine Hose. Noch bevor ich einen Einwand formulieren konnte, schoben sich seine Finger bereits unter den Stoff, gleichzeitig beugte er sich über mich, sodass ich wieder auf den Tisch kippte, und seine Lippen streiften meine.
„Ist das gut? Soll ich weitermachen?"
Fuck! Schon hatte er meine pochende Erregung umfasst und ja, ab dem Moment klinkte mein logisches Denken irgendwie aus. Vielleicht murmelte ich etwas von „wenn sie reinkommen...", aber auch darauf bekam ich nur eine beschwichtigende Antwort, wurde wieder geküsst und diese teuflische Hand machte einfach weiter.
Was, wenn ich mich also einfach fallen ließ, wenn ich...? Wenn wir... schnell waren...? Ein raues Stöhnen drang über meine Lippen. Wahrscheinlich war das Einverständnis genug, denn im nächsten Moment klapste er mir nicht eben zimperlich auf das Bein, befahl „hoch" und zerrte mir die Hose samt Unterwäsche von den Beinen, kaum dass ich mein Becken etwas angehoben hatte. Ich trat mir die Schuhe von den Füßen, bekam ein Bein frei und stöhnte ein weiteres Mal dumpf, als seine Hand ihr Ziel fand.
„Kannst du auch leise?"
Mistkerl.
„Kannst du auch schneller?"
Das hätte ich vielleicht nicht sagen sollen, denn ja, konnte er. Da war dieses wölfische Grinsen, das Leuchten in seinen Augen, bevor er in seine Hand spuckte und mich wieder umfasste.
„Fuck", entfuhr es mir. Das würde er doch nicht tun, oder? Er würde es mir nicht einfach so hier auf dem Tisch besorgen und sich daran weiden, dass ich ihm ausgeliefert war? Scheiße, ehrlich, dabei mochte ich auch das. Manchmal war er so, ich wusste nicht, wie man das nannte – voyeuristisch? Dann wollte er lieber zusehen und gerade schien es ebenfalls in diese Richtung zu kippen.
„Ist das gut?", hörte ich ihn flüstern. Sein Atem strich über meine Haut, dem folgte eine Zungenspitze, die feuchte Spuren hinterließ und ein Mund, der dafür sorgte, dass ich erschauerte. Mein Atem ging schwer und abgehackt.
„Sag schon, ist es gut?"
„Verdammt, ja!", presste ich heraus, keuchte und bäumte mich auf. Herrgott, das war weit schneller vorbei, als er vielleicht annahm, wenn er so weitermachte. Und noch während sich dieser Gedanke schwerfällig durch meinen Kopf bewegte, ließ er plötzlich von mir ab. Verwirrt blinzelte ich, aber irgendwie bekam ich gerade nicht viel mit. Das Blut rauschte in meinen Ohren und ich konnte mich selbst atmen hören.
„Kookie?"
Fast im selben Moment beugte er sich grinsend über mich, zwischen seinen Zähnen steckte der abgerissene Streifen einer Plastikverpackung und gleichzeitig schob sich ein Finger in mich. Feucht und glitschig. Wahrscheinlich gab ich irgendeinen dumpfen Laut von mir und Jungkook spuckte das Stückchen Plastik aus.
„Sshh", machte er, der Finger drang tiefer und meine Hand fuhr unkontrolliert über die Tischplatte, auf der Suche nach... irgendwas.
„Du musst dich entspannen", raunte Jungkook, „ich will dir nicht wehtun."
Na ja, gerade... tat er das nicht. Ich stellte ein Bein auf die Tischkante, stöhnte schon wieder und riss mit der nächsten Bewegung meines Arms irgendwas vom Tisch, das polternd auf den Boden krachte. Nun, vielleicht würde das hier nicht ganz so nett werden, immerhin musste es schnell gehen, aber das war mir jetzt auch egal. Bebend atmete ich aus, leckte mir über die Lippen, nickte.
„Okay..."
Ich wusste nicht mal, für was dieses okay stand, war auch egal, denn der Rest ging so schnell, dass mein verlangsamter Verstand gar nicht nachkam. Ich sah noch, wie Jungkook sein Shirt abstreifte und in die Ecke fetzte, hörte den Gürtel klimpern, dann riss das nächste überwältigende Gefühl mein Denken förmlich in Stücke.
Der Laut, den ich von mir gab, als er in mich eindrang war halb Lust, halb Schmerz, gleichzeitig grub ich die Finger in seinen Arm, um ihn festzuhalten, aufzuhalten, irgendwie alles. Meine andere Hand erwischte wohl die Box mit den Bastelkram denn neben meinem Kopf polterte es, Sachen rollten herum, Papier knisterte.
Und Jungkook war halb auf mir zusammengesunken, seine Stirn ruhte auf meiner Brust und sein Atem ging so schwer, dass er stoßweise über meine Haut strich.
Zitternd atmete ich ein und wieder aus, flüsterte wieder „okay", und lockerte den Griff um seinen Arm.
Und es war okay, wirklich, auch wenn ich mit jedem harten Stoß über den Tisch geschoben wurde, wenn ich dabei sämtliche Bastelboxen zerlegte, die sich meinen hilflosen Kontrollversuchen in den Weg stellten, auch wenn ich schreien wollte und Jungkook mir daraufhin den Mund zuhielt.
Ich war so gefangen in meiner Ekstase, dass mir längst alles egal war.
„Shh", hörte ich, spürte, wie sich seine Fingerkuppen fester in meine Haut bohrten, während mich mein eigener Höhepunkt überrollte. Und dann wurde ich geküsst, wild und grob, doch von Jungkook kam kein einziger Laut.
Für ein paar Atemzüge lagen wir genau so, ich ausgebreitet auf dem verdammten Tisch, er auf mir, das Gesicht an meinem Hals vergraben. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir schon hier waren, wie viel Zeit vergangen war, aber gerade war mein Denken überhaupt zu träge. Es wurde auch nicht besser, als Jungkook sich aufrichtete und mich ansah.
„Fuck", raunte er und runzelte die Stirn, „was ist das denn?"
Leidlich benommen rappelte ich mich ein wenig auf und sah an mir hinab. Okay, das war...
„Scheiße", murmelte ich und fuhr mit einer Hand durch den Glitterstaub, der meine komplette linke Seite bedeckte. „Wo kommt denn das her?"
Erst als Jungkook versuchte, seine Klamotten zu richten, sahen wir beide, dass er kaum besser aussah.
„Elender Mist." Der Versuch, das Zeug abzuwischen, machte es nur schlimmer, und endlich rutschte ich vom Tisch, hüpfte und taumelte auf einem Bein, bis ich zumindest meine Unterwäsche und Hose wieder anhatte, dann sahen wir das ganze Ausmaß der Bescherung.
„Wir haben so einen Gelglitterstift geschrottet, oder?", raunte Jungkook raffte dabei allen möglichen Müll zusammen und sah sich hilflos um. „Und wohl irgendwas mit Pailletten und Silberglitzer?"
„Egal was du anfasst – es wird nur schlimmer!"
Damit hatte er recht, ja, und trotzdem – alles hier sah aus, als wäre ein Horde wildgewordener Affen darüber hergefallen, dieses Schlachtfeld konnten wir unmöglich so stehenlassen.
„Und jetzt?" Ich sah mich hilflos um, drehte mich mit erhobenen Glitterhänden einmal um mich selbst und war kurz vor einer Panikattacke. „Sieh dir diese Sauerei an! Wie sollen wir das erklären?"
Sehr zu meinem Entsetzten lachte Jungkook jetzt, schüttelte aber den Kopf. „Also ich für meinen Teil werde das gar nicht erklären, sondern einfach schweigend aussitzen."
„Aussitzen? DAS hier?" Wieder drehte ich mich einmal um mich selbst und mir wurde ganz flau. Der Tisch, die ganze Umgebung, wir sahen aus, als wäre Tinkerbell über unseren Köpfen explodiert. Ich wischte mir die glitzernden Hände an meinem ramponierten Hemd ab und zog den Pulli darüber, aber auch das brachte keine wirkliche Besserung. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. „Das ist doch eindeutig!"
„Wenn es eindeutig ist, müssen wir auch nichts erklären." Entschlossen raffte er noch mehr Kram zusammen, stopfte alles in eine leere Tonne in der Ecke und zuckte die Schultern.
„Aufgeräumt", erklärte er, nahm meine Hand und zog mich mit zur Tür. Dort grinste er mich an, zupfte mir Krepppapierschnipsel und Pailletten aus den Haaren und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. „Weißt du, wie du aussiehst?"
Nein, aber ich konnte es mir vorstellen. Mit einem vagen Schmunzeln zuckte ich die Schultern.
„Lachimolala?"
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