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Magic Girls

1. Los Geht's

Ich heiße Ginny, bin 11 Jahre alt, 1,50 Meter groß , hab rote Haare und Sommersprossen. Heute ist der 13.5. und wir, dass heißt ich und meine Klasse 5b fahren auf KLASSENFAHRT !!!

Es geht morgen um 09:00 Uhr ab an die Nordsee. Wir wohnen fast direkt am Strand und brauchen nur aus der Tür zu fallen und Landen im Sand. Ich musste auch noch packen. Ich bin so aufgeregt!

Das wird bestimmt Superspitzentollmegagenial !!!

Ich will nichts falsch machen das heißt : nichts vergessen, kein Streit, an alles denken, Jungsabwehrstoff mitnehmen, genug Anziehsachen einpacken (damit ich nicht waschen muss), ein bisschen Geld, Bücher und Hygieneartikel.

"Mach dich Bett fertig!" Das war Mama. Nur noch einmal Schlafen. Wie der Blitz mach ich mich fertig. Ich kuschel mich in mein Bett, stell den Wecker und mach das Licht aus.

2. Endlich da

„Klingelingeling" um 7:00 Uhr klingelt mein Wecker. Ich stehe auf, zieh mich an, putze Zähne und esse Frühstück . Dann geht es endlich los. "Viel Spaß und mach kein Unsinn",verabschiedet sich Mama. Unsere Lehrerin Frau Hansen ruft jedes Kind auf. "Hanna Inten" "Hier" "Ben Josuf" "Ja""Ginny Charlotte Sofia Anette Kosuv" "Hier" antworte ich ein bisschen genervt. Einige Kinder fingen an zu kichern. Ich mag diese vielen Namen nicht. Warum

haben meine Eltern mir nur so viele Namen gegeben?Jetzt ist Frau Hansen fertig mit durchzählen. Wir steigen alle in den Zug und er fährt los.

Ich sitze neben Lena der Oberzicke. Schon zickt sie los: "Iiiiiih, dein Shampoo stinkt ja voll!" "Dann setz dich doch wo anders hin", antworte ich. Mit Handtäschchen und ihren hochhackigen Schuhen zieht sie ab. "Kann ich mit irgendjemand den Platz tauschen? Ich will auf gar keinen Fall neben Ginny sitzen", beschwert sie sich bei Frau Hansen. "Ja, du kannst mit Felix tauschen." Juhu, dass ist Super. Felix ist mein Nachbar. Er ist eigentlich ganz nett. " Gut, dass du mit Lena tauschen durftest " "Ja, toll " Jetzt sitzt Lena neben Tim (sie ist in ihn verliebt und erzählt es ihren ganzen Freunden, die ihr zustimmen) "Ooh

Tim du siehst ja mal wieder toll aus!", sagt Lena."Ja, stimmt" fügen Marie und Lea hinzu. Sie finden immer alles toll was Lena macht. Zusammen sind die eine Klicke, sie heißen ZK das heißt Zickenklicke. Lena ist ihre Anführerin.

Um 13:15 Uhr sind wir da. Wir steigen alle aus. " Jetzt müssen wir noch ein bisschen laufen" verkündet Frau Hansen. Wir kommen an Feldern, Wiesen und Weiden mit Tieren drauf vorbei. Vor der Jugendherberge liegt ein Stein. Auf dem steht : "Willkommen". Das Haus ist groß.

Mit einem tollem Garten. Wir gehen alle hinein und Frau Hansen meldet uns an. Die Frau hinterm Tresen sagt:"Sie haben Zimmer

23-26.""OK". "Kinder, los wir gehen jetzt zu den Zimmern." sagt sie zu uns. Ich habe zusammen mit Linn, Ida, Hanna, Marlene, Sarah und Julia ein Zimmer. In dem anderen Mädchen Zimmer sind Lena, Marie, Lea, Pia und Sofie. Die Jungs haben die anderen 2 Zimmer. Da kommt Frau Hansen ins Zimmer und ruft:

"Wenn ihr fertig seid dann kommt bitte in Speisesaal 6." Wir beeilen uns und rennen nach unten. Auf den Schilder die an der Decke hängen steht: ⬅️Garten, ⬅️Zimmer➡️, Speisesaal ➡️. Speisesaal 1, Speisesaal 2, Speisesaal 3, Speisesaal 4, Speisesaal 5 und ja endlich auch Speisesaal 6. "Bingo da ist es" ruft Hanna. Ich, Hanna, Marlene, Sarah und Julia betreten den Speisesaal. Wir sind nich die ersten, ein paar Kinder sind schon da. Gemeinsam setzen wir uns an den Tisch. So langsam füllt sich der Saal. Als endlich alle da sind erklärt die Besitzerin uns die Regeln.

3. Das Gelände der Jugendherberge

" So, jetzt dürft ihr noch ein bisschen draußen spielen."beendet Frau Steber die die Besitzerin der Jugendherberge ist, ihre Begrüßungsrede. " Ja!" fröhlich stürmen alle raus. Ich schreibe mir noch schnell die Essenszeiten auf.

08:00 Uhr Frühstück

13:00 Uhr Mittag

19:00 Uhr Abendbrot

Jetzt renne ich den anderen auch schnell hinterher.

Draußen erkunde ich mit Hanna, Marlene und Sarah die Gegend.

Es gib eine Reifenschaukel, einen Fußballplatz, ein Volleyball Feld, ein Sandberg und einen kleinen Wald in dem man super spielen kann. Die Zeit war nun auch schon vorbei. Wir mussten wieder zurück ins Haus. Mittagszeit! Es gibt Nudeln mit Tomatensoße. Das ist lecker! Zum Glück müssen die Kinder hier nicht selber abräumen. Jetzt machen wir mit der Klasse ein paar Spiele. Verstecken, Ticken, 3. Abschlag und andere Sachen. Dann beziehen wir unsere Zimmer. Linn,Julia und ich schlafen oben. Hanna, Marlene, Sarah und Ida unten. "Kommt wir gucken mal was die Jungs so machen"schlägt Julia vor. "Ja gute Idee, mal sehen ob sie schon ihre Schnuller ausgepackt haben." Leise schleichen wir zum Zimmer der Jungs. Die sind gerade dabei Betten beziehen. ( Ihre Schnuller haben sie noch nicht auspackt:) )

"Hey was macht ihr da" ruft Fynn. Kichernd laufen wir weg. Heute Nachmittag machen wir noch eine Kutschfahrt durchs Watt. Darauf freue ich mich schon. In unserem Zimmer ist es ganz schön stickig. Deshalb öffne ich ein Fenster. " Wir haben noch eine halbe Stunde bis wir zur Kutschfahrt aufbrechen" sage ich zu den anderen. Wir dürfen jetzt machen was wir wollen. "Lass uns doch noch mal raus gehen" schlägt Sarah vor. "Ja Gut". Draußen scheint die Sonne. Es ist angenehm Warm und in dem kleinen Wald schön kühl. Die Jungs spielen Fußball und die Mädchen unterhalten sich im Schatten der Bäume."Ich habe eine super Idee. Wir können doch aus Ästen eine kleine Hütte bauen." "Super Idee Marlene." Wir fangen an und suchen dicke Äste zusammen. "Kinder kommt bitte rein gleich machen wir unsere Kutschfahrt." ruft Frau Hansen wenig später. Schnell rennen wir rein.

4. Kutschfahrt durchs Watt

Die Kutsche wird von zwei Pferden gezogen. Wir fahren direkt durchs Watt, da wo bei Flut das Wasser ist. Der Kutscher erklärt uns einige Dinge über das Watt. Die Kutsche ist nicht so groß. Deshalb müssen wir uns alle ein bisschen zusammenquetschen. Ich sitze neben Linn und Sarah. Es ist ganz schön laut, weil jeder mit seinem Nachbarn quatscht. Die meisten erzählen Geschichten die er schon mal selbst im Watt erlebt hat. "Ich war schon mal barfuß im Watt."

" Ich bin schon mal fast im Watt versunken." Jeden ist etwas viel aufregenderes passiert als dem anderen. Jeder versucht den anderen zu übertrumpfen. Frau Hansen erzählt uns eine Geschichte: " Es war einmal eine schöne Fischers Tochter, die mit ihrem Vater, dem Fischer in einem kleinem Haus wohnte. Sie wollte gerne Watt Forscherin werden. Aber das verbot ihr Vater. Es war damals nicht erlaubt das Frauen studieren, ganz anders als Heute. Sie erzählt jedem im Dorf ihren Wunsch und hofft das jemand ihn erfüllen kann. Eines Tages hatte sie Glück: Sie traf den Königsberater ohne zu wissen, dass er es ist. Er änderte das Gesetz. Alle Mädchen konnten nun studieren. Die schöne Fischers Tochter heiratete den Sohn vom Königsberater und wurde Watt Forscherin." Die Geschichte war zwar nicht so lang, aber trotzdem schön. Jetzt erzählt jeder irgendwelche Geschichten die ihm einfallen. Leider ist die Kutschfahrt zu Ende. Vor dem Abendbrot dürfen wir noch ein bisschen draußen Spielen (Lena bleibt mit ihren Freundinnen drinnen). Es ist schon dunkel und es macht riesigen Spaß rumzutoben. Die meisten spielen Verstecken. Ich bin gerade in dem kleinem Wäldchen, als ich im dunklen die unheimlichen Umrisse einer Hütte außerhalb des Jugendherbergen Gelände sehe. "Komm jetzt Ginny wir müssen rein." "Ja, ja ich komm schon,"antworte ich. Mir läuft ein Schauer über den Rücken als ich mich nochmal umschaue.

5. Die geheimnisvolle Hütte

Drinnen ist es schön warm. Zum Abendbrot gibt es Brot mit Schinken, Käse, Spiegelei, Leberwurst, Farmer Salat, Olivenpaste, Salami oder Putenbrust. Ich nehme Käse und Farmer Salat. Lena setzt sich mal wieder neben Tim. Sie isst immer das gleiche genau wie ihre beiden Freundinnen Marie und Lea. "Magst du auch am liebsten Leberwurst ?". "Ja", antwortet Tim. Das stimmte nicht, Lena aß am liebsten Olivenpaste! "Kinder, seid ihr alle fertig ?", fragt Frau Hansen. "Ja". "Gut, dann geht jetzt alle auf eure Zimmer. Ihr könnt noch Spiele spielen. Um 20:30 Uhr komm ich zu euch dann macht ihr euch bitte fertig und geht ins Bett." Alle stehen auf und machen sich auf den Weg. Wir spielen Stille Post, Sching Schang Schong und ich packe meinen Koffer. Dann kommt leider Frau Hansen rein. Ich hätte noch Stundenlang weiter spielen können. Jeder hat ein Schlafsack mit gebracht. Es dauert noch eine Weile bis alle eingeschlafen sind, aber Frau Hansen brauch nicht mehr bei uns rein schauen und uns sagen das wir leise seien sollen. Im Gegensatz zu den Jungs, Frau Hansen war noch mindestens 5 mal in ihrem Zimmer, weil sie immer noch gequatscht haben. Ich finde das Bett gemütlich. Um 06:30 Uhr wache ich auf. Linn ist schon wach und ließt ein Buch. Die anderen schlafen noch. Um 7:00 Uhr sind dann wirklich alle wach. Wir ziehen uns an und gehen dann zusammen nach unten, um Frühstück zu essen. (Wieder in Speisesaal 6). Frau Hansen verkündet:" Heute gehen wir an den Strand!" Juhu ! An den Strand. Wir können baden, sich Sonnen lassen oder Sandburgen bauen. "Wir fahren um 11:00 Uhr los," informiert uns Frau Hansen. "Vorher dürft ihr noch ein bisschen draußen Spielen." Draußen sehe ich wieder die Hütte. Auch im hellen ist sie unheimlich. Ich vergesse sie aber schnell wieder. "Los Kinder wir wollen jetzt zum Strand. Beeilt euch," ruft Frau Hansen wenig später. "Habt ihr auch alles?" "Ja" antworten wir. Der Strand ist wunderschön. So weich und glatt und still. Wir alle legen unsere Handtücher in einer Gruppe zusammen. "Geht bitte noch nicht ins Wasser." Fast alle haben einen Badeanzug, einen Bikini oder eine Badehose unter. Ich habe einen schwarzen Badeanzug an. Lena trägt einen lila Bikini. "Jetzt dürft ihr rein." Auf in die Fluten. Jipie! Das Wasser ist kalt, aber klar. Die ganze Klasse macht eine Wasserschlacht. Danach plansche ich mit meinen Freunden noch ein wenig. Die anderen bauen Sachen aus Sand oder legen sich unter das große Sonnensegel, dass Frau Hansen aufgebaut hat. Nur Lena liegt auf ihrem Handtuch und möchte braun werden. Marie und Lea wedeln ihr mit Handtüchern Luft zu. Der Sand ist weich und schön. Die Zeit rennt vorüber und es gibt bald Mittag. Wir essen in einer kleiner Imbissbude. Pommes für alle! Leider bleiben wir nur den Vormittag am Strand. Frau Hansen tröstet uns damit das wir noch öfter an den Strand gehen. Nach dem Mittag im Imbiss gehen wir wieder zur Jugendherberge. Angekommen dürfen wir wieder draußen spielen. Erst Spiel ich natürlich mit Julia, Hanna, Marlene und Sarah. Nach einer Zeit gehen sie rein. Ich bleibe noch draußen. Eigentlich möchte ich nicht wieder zu der alten Hütte, aber irgendetwas zieht mich wieder dahin. Ich kann es einfach nicht lassen. Ich muss noch mal zur Hütte. Wenn auch zögernd gehe ich wieder hin. Irgendwie fühle ich mich beobachtet. Es dämmert schon und kurz denke ich sogar daran umzukehren. Die Hütte kommt mir plötzlich ganz schön unheimlich vor. Von drinnen höre ich Stimmen. Ob die Hütte wohl bewohnt ist? Ich atme noch einmal tief durch bevor ich die Tür öffne und mir grelle Lichtblitze entgegen schießen.

6. Anna und Olivia

"Wer bist du? Und wo kommst du her?" fragt ein Mädchen mit braunen, langen Haaren. Bei ihr ist noch ein anderes Mädchen. Sie hat schwarze, lange Haare. Beide sehen ziemlich überrascht aus. "Ich bin Ginny und ich mache mit meiner Klasse eine Klassenfahrt. Wir wohnen hier in der Jugendherberge. Und wer seid ihr? Und was macht ihr hier?" "Ich bin Anna. Und das ist Olivia. Wir wohnen hier in der Nähe." "Ach so," sage ich. Trotzdem kommen mir die Mädchen etwas seltsam vor. Was machen die wohl hier in der Hütte? Als wenn sie meine Gedanken gelesen hat, antwortet Anna mir. "Du fragst dich warum wir hier in der Hütte sind. Ganz einfach das ist wie so ein Versteck. Andere haben es vielleicht im Garten oder im Haus. Wir haben es hier." Wieder sage ich nur "Ach so." Mir fällt eben nicht anderes ein. So seltsam wie das Mädchen war konnte sie ja vielleicht wirklich Gedanken lesen. Aber eigentlich geht das ja gar nicht. Von innen sieht die Scheune sogar ein wenig gemütlich aus. Anna und Olivia haben zwei alte Sessel reingestellt, einen kleinen Tisch und dazu noch eine Lampe. Neben dem einem Sessel stapeln sich viele Bücher. Auf dem anderen liegt nur eine Haarbürste. "Und was macht ihr hier so?" frage ich neugierig. Ich weiß das es mich nichts angeht, aber es interessiert mich halt. "Naja, wir machen halt so alles. Für die Schule lernen, Hausaufgaben machen, Spiele spielen oder " "Oder was?" "Geht dich nichts an. Warum fragst du eigentlich so viel?" "Naja, nur so" "Aha. Dann kannst du das ja lassen. Kannst du jetzt gehen. Außerdem ist das doch hier gar kein Jugendherbergen Gelände." Geschlagen gebe ich zu: "Gut dann geh ich mal." Auf dem Rückweg denke ich über die beiden nach. Olivia hat überhaupt nicht geredet. Ob sie überhaupt reden kann? Dafür hat Anna um so mehr geredet. Es sind noch Kinder draußen. Zum Glück. Gerade stell ich mir vor das sie mich gesucht haben, und nicht gefunden. Dann haben sie womöglich die Polizei gerufen. Da steht Julia vor mir. "Na, nicht träumen, dass kannst du nachher im Bett. Was hast du denn so lange gemacht?" "Ich? Ich habe einen kleinen Spaziergang gemacht." Frau Hansen kommt aus dem Haus und ruft:" Kinder kommt bitte rein!" Drinnen gibt es Abendbrot. Brot. Naja. Auch wenn Brötchen leckerer wären. Danach gehen wir auf unsere Zimmer. Wir sollen schlafen gehen. Alle sind so kaputt, dass sie sofort einschlafen. Ich träume von Lichtblitzen und von Anna und Olivia. Am nächsten Morgen bin ich erst etwas später wach. Wir dürfen vor dem Frühstück wieder raus. Als mich keiner beobachtet, renne ich zielstrebig zu der Hütte. Ich reiße die Tür auf, aber die Hütte ist verlassen. Anscheinen kommen Anna und Olivia nur Tagsüber her. Schade eigentlich. Diesmal ein bisschen langsamer gehe ich wieder zurück. Bevor es Frühstück gibt, spielen wir noch draußen. Die Luft ist schon wärmer, aber der Wind ist noch sehr kalt. Lena ist deswegen ziemlich schnell wieder drinnen. Ihre Jacke ist viel zu dünn. Kein Wunder das sie friert. Heut ist schon der zweite volle Tag! Zum Frühstück gibt es Toast. Lena meckert:"Ich mag nur Buttertoast und nicht dieses doofe Volkorntoast!" Frau Hansen antwortet: "Lena wir haben hier nichts anderes. Iss das oder iss es nicht." Lena beißt beleidigt von ihrem Toast ab. Julia kichert leise vor sich hin. Nach dem Frühstück nieselt es. Wir dürfen trotzdem raus. Als ich bei der Hütte ankommen höre ich Stimmen. Anna und Olivia sind also da. Ich schiebe die große Holztür auf und wirklich, drinnen sind Anna und Olivia. Eine Frage habe ich ja noch. Was ist mit den Lichtblitzen? "Hi" begrüßt mich Anna. "Hi". "Warum bist du schon wieder hier?" "Ich habe noch eine Frage." "Was für eine Frage?" "Als ich gestern angekommen bin da kamen so komische Lichtblitze aus der Hütte geschossen. Was war das?" "Das würdest du wohl gerne wissen was? Glaubst du wirklich das wir dir das sagen? Da hast du dich aber gewaltig getäuscht!" "Schon gut" "Hau ab!" Schnell laufe ich weg. Das war wohl eindeutig die falsche Frage. Ob ich jetzt wieder kommen darf? Hoffentlich! Es muss irgendetwas geheimes daran sei. Sonst wäre Anna ja nich so ausgeflippt! "Du siehst aus als hättest du gerade ein Gespenst gesehen. Alles Okay?" Fragt mich wenig später Marlene. "Jaja alles Okay" antworte ich schnell. "Dann ist ja gut." Ofenbar merkt sie nicht das garnicht alles Okay ist. Ich war immer noch ganz durcheinander. Ich will es rausfinden! Dazu muss ich aber noch mal zurück zur Scheune. Dieses Mal aber ganz leise.

7. Magische Kräfte

Unauffällig luscher ich durch einen Spalt. Tatsächlich drinnen schießen wieder Lichtblitze herum. Ich gucke genauer hin und erkenne das die Lichtblitze aus seltsamen Stäben kommen. Leise, so dass mich die beiden nicht hören flüster ich vor mich hin. "Ich glaub's nicht! Die sehen ja aus wie Zauberstäbe!" Obwohl ich ganz leise gesprochen habe, dreht Olivia sich um und fragt: "Ist da jemand?" Vor Schreck stockt mir der Atem. Wenn die beiden mich wirklich zaubern können und mich sehen würden verzaubern die mich vielleicht! Zum Glück entdecken mich die beiden nicht. Sonst wäre aber was los! Schnell husche ich weg um nicht doch noch gesehen zu werden. Auf dem Gelände überlege ich noch lange wie ich es aus ihnen rausbekomme, aber mir fällt nichts ein! Wie solle ich nur an sie heran kommen? Ich beschließe nach dem Mittag nochmal dort vorbei zuschauen. Zum Mittag gibt es heute Schnitzel mit Pommes. Lecker! Beim Mittag überlege ich mir genau was ich sagen will. Aber wenn sie echt zaubern können, können sie vielleicht auch meine Gedanken lesen. Vielleicht Tut mir leid wegen heute morgen oder verratet ihr mir euer Geheimnis vielleicht? Ich sag's auch nicht weiter. Nein das war alles nicht so gut. Nach dem Mittag gehe ich wieder hin. Doch da verkündet Frau Hansen:" Heute bekommen wir eine Führung durch eine alte Burgruine." Oh nein was wird dann aus meinem Besuch bei der alten Scheune? "Wir fahren in einer Stunde mit einem großen Sonderbus zur Burg ," fügt Frau Hansen noch dazu. Ich habe also noch eine Stunde! "Jetzt dürft ihr noch draußen spielen!", ruft Frau Hansen noch. Zum Glück! Doch leider zieht mich Hanna mit einem kleinem Kreis aus Holzpflöcken, wo sie mit mir Wahrheit oder Pflicht spielen wollen. "Du kannst nicht schon wieder weglaufen!", sagt Hanna. Das stimmte irgendwie. Ich habe schon lange nicht mehr mit ihnen gespielt. Julia, Sarah und Marlene sind schon da. Sarah darf zu erst jemanden aussuchen. Sie nimmt zum Glück Hanna. Das Spiel vergeht friedlich bis ich dran komme. Julia hat mich ausgesucht. "Ich nehme ...", ich zögerte noch kurz. Wenn ich Pflicht nehme würde könnte ich die Aufgabe haben sie zu meinem Geheimnis zu bringen, der Hütte. Aber wenn ich Wahrheit nehmen würde könnte die Frage lauten: Wo gehst du immer hin? Mist, hätte ich diesem Spiel nie zugestimmt! Wahrheit, Pflicht, Wahrheit, Pflicht. "Wahrheit", sage ich schließlich. Wahrheit ist nicht so gefährlich. Sie wussten dann ja immer noch nicht wo. Mindestens hoffe ich das sie wenn nicht so schnell darauf kommen. Sonst bin ich nicht so, dass ich die Regeln breche. Es ist ja kein erlaubtes Gelände mehr. Doch zu meinem Glück sagt Julia nur: "Wovor hast du Angst?" Ach sie fragt zum Glück nicht nach dem Geheimnis. Moment mal! Beinahe hätte ich gerade ausgeplaudert dass ich Angst habe das sie fragt was mein Geheimnis ist! Shit. Und jetzt? "Ähm" mache ich. Schnell ich muss mir etwas ausdenken. Eigentlich heißt Wahrheit ja dass man die Wahrheit sagen muss, aber das hier ist doch eine Ausnahme. Oder? "Was ist nun" hakt Julia ungeduldig nach. Wahrheit hin oder her. Inzwischen habe ich mir eine Geschichte ausgedacht. "Am meisten," (also nicht am meisten) "habe ich davor Angst mit einem Jungen tanzen zu müssen." Hoffentlich war mir nicht anzusehen dass das nicht die Wahrheit ist. Merkt keiner. "Okay wen nimmst du jetzt?", fragt Sarah. Ich wähle Marlene. Sie nimmt auch Wahrheit. "Wen findest du verrückt?" Diese Frage will ich unbedingt wissen, eigentlich eher ob sie mich für verrückt hält. "Hannes Mutter", sagte sie schließlich. "Warum denn Hannes Mutter?", fragte Hanna ungläubig. Marlene antwortet: "Sie ist immer so übervorsichtig und so. Deswegen halt." Naja eigentlich finde ich Hannes Mutter ganz okay, aber immerhin findet sie nicht mich verrückt. Der Rest des Spieles vergeht im nu. Ich komme noch einmal dran mit Wahrheit und meine Frage lautet: "Welche Lehrerin magst du am liebsten?" Natürlich sage ich: "Frau Hansen!", denn sie ist die beste Lehrerin der Welt. Kaum habe ich geantwortet, ruft Frau Hansen schon: "Kinder der Sonderbus ist da! Holt euch noch schnell alles was ihr braucht und kommt in 5 Minuten auf den Vorplatz." Wir rennen alle los. Schnell schnappe ich mir meinen Fotoapparat, meine Käppi, meine Sonnenbrille und ziehe mir feste Schuhe und Weste an. Der blaue Sonderbus glitzert in der Sonne. Wir beeilen uns sehr, denn wenn wir erster sind können wir nach ganz hinten, denn da sind 5 Plätze. Wir haben Glück und sind die ersten. Schob von weitab schmeißt Hanna ihre Tasche auch den Sitz. Ja! Wir sitze alle zusammen. Kurz darauf heißt es: Los geht die Fahrt!

8. Die Burgruine

Wir werden eine halbe Stunde unterwegs sein, denn die Burg liegt auf einem Berg. Wir vertreiben uns die Fahrt mit Spielen. Schon nach einer viertel Stunde wird das Gelände hügelig. Langsam verwandeln sich die Wiesen zu Stein. Jetzt sind die Felsbrocken schon ziemlich groß. Mittlerweile spielen wir nicht mehr die Spiele. Nur noch zehn Minuten. "Ich sehe die Burg!", ruft Sarah plötzlich. Schnell stürmen wir ans Fenster. Wirklich da ist die Burg. Sie ist ziemlich groß und sieht auch sehr alt aus. Naja sie soll ja auch schon über 500 Jahre alt sein. Man sieht ihr ihr Alter an. Als wir näher kommen erkennt man gut die vielen Risse in der Mauer. Hier und da fehlen auch ein paar Steine, aber alles in einem ist die noch ganz gut erhalten. Als der Bus auf den Vorhof für Gäste fährt merkt man erst wie groß die Burg wirklich ist. Die Türme gehen viele Meter weit nach oben. Nach fünf Minuten erscheint eine junge Frau. Sie ist unsere Führerin. "Hallo ich bin Annabel Höch. Ihr könnt mich aber Annabel nennen. Heute werde ich euch die Burg zeigen. Sie hat einen Kerker, vier Türme, eine Küche, 10 Schlafsäle, 1 große Halle, 1Essraum, ein Kaminzimmer, eine Rüstkammer und noch vieles mehr. Natürlich auch einen Kerker! Wir werden alles besuchen. Damit wir das auch schaffen bitte ich euch immer schnell wieder leise zu werden denn wir haben einen strammen Zeitplan. In 3 Stunden wollen wir einmal durch die ganze Burg sein und danach habe ich noch eine Überraschung für euch. Also lasst uns los legen!", sagt die Frau. Sie klingt sehr nett. Schon setzt sich unsere Klasse in Bewegung. Annabel sagt: "Zuerst gucken wir uns den Kerker an." Wir gehen alle los. Im Kerker angekommen, erzählt Annabel uns viel über den Kerker. Irgendwie ist es ein bisschen unheimlich. "Hey Annabel, wir können doch Lena hier lassen!", quatscht Fynn dazwischen. "Das ist ja wohl die Höhe! Das muss ich mir wirklich nicht bieten lassen!", schreit Lena entsetzt auf. Zum Glück schreitet Frau Hansen ein und beruhigt die beiden Streithähne. Eigentlich ist der Vorschlag gar nicht mal so schlecht. : ). Nun gehen wir weiter ins Innere der Burg. An den Wänden sind Pfeile und Zeichen eingeritzt. Plötzlich fällt mir auf, dass wir den Pfeilen nach gehen. Am Letztes gehen wir in die Bibliothek. "Hier dürft ihr euch alleine ein bisschen weiter umsehen", sagt nun Annabel. Hinter einem Bücherregal sehe ich noch kurz zwei Schatten weg flitzen. Ich beschließe Ihnen zu folgen. Manno immer kurz bevor ich bei Ihnen bin biegen sie wieder ab und verschwinden. Links, Rechts, Geradeaus, Links. Ich biege gerade in eine Sackgasse und wen sehe ich da? "Anna, Olivia, was macht ihr den hier?" "Äh, ... wir ... wollten ... äh ja wir wollten ... etwas nachgucken", stottert Anna. Sie will also immer noch nich mit den Geheimnis rausrücken. Ich antworte: "Was ist euer Geheimnis?" Einen Moment lang schaut Anna mich an. Dann sagt sie bestimmend: "Nein, ich sage es dir nicht und dabei bleibt es auch." Na toll, was kann ich machen? Jetzt bin die, die wartet! Schließlich sage ich: "Ihr sitzt in der Sackgasse! Bevor ihr das Geheimnis nicht verraten habt, lass ich euch nicht gehen!"Gespannt warte ich darauf wie sie reagieren. Anna guckt Olivia an, dann sagt sie langsam: "Du willst uns also erpressen? Na gut komm heute Abend zur Hütte." Okay das hätte ich jetzt nicht gedacht. Plötzlich rennt Anna an mir vorbei. "Hey!" Schnell renne ich ihr nach, doch als ich um die nächste Ecke gucke ist sie weg! Schnell renne ich zurück zu Olivia, doch sie ist auch weg! Aber wie hätte sie unbemerkt an mir vorbeikommen können? Ich stand doch fast in Eingang. So, na toll und jetzt? Okay zurück zu den anderen. Nein noch schnell irgendein Buch rausziehen. Ich will doch nicht mit leeren Händen zurück kommen. "Na, und was habt ihr gefunden?" Julia sagt nichts. Marlene und Hanna auch nicht. Nicht einmal Sarah. Alle starren nur auf das Buch welches ich vorhin mal eben aus dem Regal gezogen habe. Langsam richte ich meinen Blick auf das Buch, doch bevor ich den Titel entziffern kann fragt Julia: "Handbuch der Hexerei? Seit wann glaubst du denn an so was?" Oh, ich hatte doch tatsächlich ein Hexenbuch herausgenommen. Ich spüre wie ich puderrot anlaufe. "Äh,... das... ist... das Falsche. Ja ich wollte eigentlich... äh, ein anderes Buch nehmen. Da... habe ich mich wohl vergriffen. Ja", versuche ich mich zu retten. Ich hätte im Boden versinken können! Für ein paar Sekunden herrscht Stille, doch dann lachen alle meine Freunde laut los. Könnte ich noch röter werden wäre das jetzt bestimmt passiert.

Nach einigen peinlichen Minuten unterbricht Frau Hansen das Lachen. Inzwischen bin ich wieder normal hautfarben, hoffe ich? Frau Hansen verkündet uns: "In 10 Minuten ist unsere Führung zu Ende. Bitte kommt dann zum Ausgang der Bibliothek."

Wir gucken noch mal hier und mal da und schlendern so langsam auf den Ausgang zu. Schon bald sitzen wir wieder im Bus und fahren zurück. Auf der Fahrt denke ich über Annas und Olivias Geheimnis nach.

Wollen sie es mir wirklich verraten oder haben sie das nur gesagt damit sie mich loswerden?

Mögen Sie mich eigentlich?

Soll ich mich auf heute Abend freuen oder nicht?

Wie komme ich wieder unbemerkt dorthin?

Was könnte das Geheimnis sein?


9. Das Geheimnis

Bei der Jugendherberge angekommen müssen wir alle in unseren Speisesaal gehen. Dort verkündet Frau Hansen uns: "Wir wollen jetzt abstimmen. Entweder wir bleiben alle drinnen und spielen gemeinsam Spiele oder wir gehen Raus. Wer ist für drinnen bleiben?" 6 Kinder melden sich. 5 Mädchen und 1 Junge. Ja, wir gehen raus!

Kaum bin ich draußen renne ich los ich weiß inzwischen ganz genau wo ich lang muss. Da, die Hütte ist schon im Sichtweite. Licht brennt. Ich reiße die Tür auf, doch Anna und Olivia sind nicht da. Anscheinend haben sie mich doch nur reingelegt. Hinter mir höre ich plötzlich eine Stimme. Schlagartig drehe ich mich um. An der Tür stehen Anna und Olivia. "Okay, unser Geheimnis. Ein paar Fragen vorweg. Du brauchst nicht antworten. Ist dir jemand gefolgt?", sagt Anna. Bevor ich nur irgendetwas sagen kann sagt Anna wieder: "Gut, Olivia, du weißt was du zu tun hast." Olivia geht los und verschwindet in einem Nebenraum. "Zweite Frage willst du unser Geheimnis wirklich wissen?", reist Annas Stumme mich wieder aus meinen Gedanken. "Natürlich!", antworte ich sofort. "Ich habe gesagt du brauchst nicht zu antworten. Dritte Frage: Versprichst du das Geheimnis niemanden, wirklich niemanden zu verraten?" Ich bleibe still. Wieder sagt Anna nur: "Gut." Olivia kommt nun wieder. Anna holt tief Luft. Jetzt wird sie damit rausrücken. Ich spüre es. Spannung liegt in der Luft. In meinem Bauch kribbelt es. "Wir... sind Hexen", murmelt Anna. Das Kribbeln ist weg. Die Spannung auch. Mein Erster Gedanke ist ich renne weg. Mein Zweiter ist sie legt mich rein. "Und in Wirklichkeit?", frage ich und versuche dabei ziemlich gelassen zu klingen. "Das ist die Wirklichkeit! Anna zeig es ihr!", ruft Olivia. Für einen Moment bin ich sprachlos. Olivia hat gerade gesprochen! Ich habe aber nicht lange Zeit nachzudenken. Anna murmelt etwas und gerade noch rechtzeitig drehe ich mich um, um zu sehen was da aus dem Stab kommt den Anna in der Hand hält. Ein rotgelber, hell leuchtender Strahl kommt schießt gerade Wegs auf einen Ofen mit Holz drinnen zu. Kaum trifft er beginnt das Holz lichterloh zu brennen.

Ich schreie!

Ich will weg rennen. Doch irgendwie auch nicht. Nach ein paar Minuten habe ich mich beruhigt. Ungläubig starre ich beide an. "Ihr könnt jetzt wirklich zaubern? Ist das euer Ernst?", frage ich. "Ja", sagt schon wieder Olivia. Ich kann es immer noch nicht fassen. "Äh, ich muss zurück, sonst machen sich die anderen noch Sorgen", sage ich noch schnell. "Dann Tschüss!" Anna ruft mir noch hinterher: "Denke dran nichts verraten!"

Ich spiele noch mit meinen Freunden, doch davon bekomme ich nicht viel mit. Die ganze Zeit muss ich an die beiden denken. Schließlich ruft Frau Hansen: "Kinder kommt rein!" Drinnen gibt es Abendbrot. Dann gehen wir ins Bett. Heute spielen wir nicht mehr. Ich liege einfach nur da und denke nach. In letzter Zeit habe ich ganz schön viel gelogen. Das ist sonst gar nicht meine Art! Wie kann das sein das die Beiden zaubern können? Das gibt es doch gar nicht. Kann das Wirklich sein. Schließlich schlafe ich dann doch ein. Albträume über Lichtblitze geistern durch meinen Kopf. Wie damals als ich die Lichtblitze das erste Mal gesehen habe. Nun bin ich mir nicht mehr sicher ob ich das Geheimnis wirklich wissen will. Aber nun kenne ich es ja und nichts kann das rückgängig machen.

Es ist der nächste Morgen und ich kann endlich wieder klar denken. Die Nacht war zwar nicht so schön, aber naja. Es fällt mir immer noch schwer nichts zu erzählen. Schon der dritte Tag! Zusammen mit Linn gehe ich zum Speisesaal 6. Zum Frühstück gibt es wie immer Brötchen. Auch Heute sind sie lecker. Nachdem wir aufgegessen haben verkündet Frau Hansen uns: "Heute an unserem drittem Tag wollen wir vormittags an den Strand und nachmittags wollen wir ein Museum über die frühere Geschichte von der Gegend hier besuchen!" Über den Stand freuen sich viel, über den Museumsbesuch eher weniger. Frau Hansen macht leider keine Anstalten zu sagen dass wir rausdürfen. Deshalb frage ich: "Frau Hansen, dürfen denn auch wieder raus?" Frau Hansen sieht nicht so danach aus als ob wir dürfen trotzdem sagt sie: "Heute Vormittag nicht. Ihr sollt gleich eure Strandsachen packen und dann wollen wir auch schon los. Deswegen bitte ich euch jetzt schon eure Sachen zu packen und wenn ihr wollt eure Badesachen unterzuziehen." So ein Mist! Jetzt würde ich gerne mit Anna und Olivia darüber sprechen, aber das geht ja jetzt leider nicht. Vielleicht später. Jetzt gehe ich erst mal meine Sachen packen. 10 Minuten später stehen wir alle am Strand. Frau Hansen hat wieder das Sonnensegel aufgebaut. Doch jetzt erst mal abkühlen. Es ist eine schöne Abwechslung zu der Verwirrung bei der Hütte. Es ist einfach herrlich. Einfach wunderbar. Als wenn alle Sorgen von mir abgespült werden! Das erste Mal seit langen fühle ich mich wieder frei. Frei von Sorgen und Gedanken. "Hey, Ginny , Wasserschlacht!", reißt Hanna mich aus meinen Gedanken. Plötzlich ist alles wieder da. Nach einer Stunde im Wasser und einer halben Stunde am Strand soll unser Sonderbus kommen. Doch wir warten schon 10 Minuten vergeblich. Frau Hansen telefoniert. Nun legt sie auf. "Kinder, unser Bus hat eine Panne. Wir müssen uns noch eine Weile gedulden", sagt sie schließlich.

Wir warten, warten, warten, warten und warten. Doch plötzlich ruft da Lena ängstlich: "Da!"

10. Einfach Unglaublich

Der Bus kommt mit einer höchst Geschwindigkeit direkt auf uns zugerast. Ein paar Kinder schreien. Panisch rennen alle zur Seite weg. Ich habe das Gefühl das der Bus nicht mehr bremsen kann. Und wirklich der Bus rast einfach an uns vorbei! Frau Hansen fängt an mit beide Armen über dem Kopf zu winken. Wir machen es ihr nach. Der bremst ab und schaltet in den Rückwärtsgang um. Er hat unser winke wohl durch den Rückspiegel gesehen. Endlich mit einer Viertelstunde Verspätung, können wir jetzt mit unserem Bus zurück fahren. Im Bus ist es stickig und warm.
Bei der Jugendherberge angekommen gibt es erst mal Mittag, auch wenn ich lieber in der kleinen Strandbude gegessen hätte. Heute gibt es gefüllte Paprikaschoten. Okay, gibt leckeres. Nach dem Essen erzählt Frau Hansen uns noch etwas über das Museum. Da fällt mir ein dass ich ja noch raus wollte! "Äh, Frau Hansen dürfen wir noch raus?", frage ich deshalb. Doch hätte ich besser nicht vor der ganzen Klasse sagen sollen, denn schon muss ich mir einen bissigen Kommentar von Lena anhören: "Oh, ist Ginny jetzt ein totaler Naturfreund. Ja natürlich wir können zusammen im Wald Pilze suchen!" Zu Glück schreitet Frau Hansen ein bevor die ganze Klasse in Gelächter ausbricht. "Nein Ginny, tut mir Leid. Heute gehen wir nicht mehr raus", sagt Frau Hansen. Im Hintergrund höre ich wie Lena und ein paar andere (bestimmt sind Marie und Lea auch dabei) eine Runde Mitleid für mich anstimmen. Naja aber das ist mir gerade völlig egal. Viel schlimmer ist das ich jetzt nicht zur Hütte kann. Ein sehr blöder Tag. Schade eigentlich, mit dem Strand hatte er doch so schön angefangen! "So Kinder, wir wollen gleich aufbrechen. Meinetwegen dürft ihr Fotoapparat oder Notizblock mitnehmen", sagt Frau Hansen.
Eine halbe Stunde später stehen wir erneut alle vor dem Bus. Jetzt ist es nicht mehr so stickig und warm. Dafür ist jetzt die Klimaanlage an. Ich mag Klimaanlagen nicht sonderlich, aber was soll ich machen? Nach vorne gehen und mich beschweren? Nein, ich will Lena nicht noch eine Situation für Ihr dummes Gekicher geben. Klimaanlage hin oder her ich setze mich einfach neben Julia. Die Fahrt vergeht friedlich. Doch irgendwann fragt Julia: "Was machst du eigentlich immer im Wald? Du rennst da hin als ob da etwas ganz besonderes wäre." Oh, nein die Frage vor der ich mich gefürchtet habe. Aber das war ja klar irgendwann musste sie ja kommen! "Im Wald? Äh... ich sammle Holz für... ein... Igel-haus. Ja genau ein Igel-haus!" Hoffentlich ist das nicht allzu verratend. Schnell füge ich noch hinzu: "Aber das ist ein Geheimnis! Eigentlich wollte ich euch überraschen wenn es fertig ist." Julia nickt nur. Ich fürchte sie glaubt es nur so halb.
In Museum angekommen wartet dieses Mal keine Führerin auf uns. Wir gucken uns das Museum alleine an.
Im ersten Raum ist die Geschichte der Entstehung der Gegend hier.
Im zweiten Raum die Adeligen und die Herrscher.
Im dritten Raum, die Besonderheiten der Gegend, wie eine Große Mine.
Im vierten Raum wird von Künstlern erzählt.
Im fünften von der Entwicklung in den Jahren 1950-2000
Und im sechsten Raum von Sagen und Legenden rund um diese Gegend.

Die ersten fünf Räume sind nicht so interessant. Dafür aber der sechste. Er erinnert mich an die Burgbibliothek. Vollgestopft mit Büchern. An den Wänden hängen große Poster mit den Wichtigsten Sagen, Legenden und Bilder. Eine ist besonders schön gestaltet. Viele Zeitungsausschnitte und Bilder sind mit einbezogen wurden. Mir gefällt das Plakat. Ich gehe hin um die Überschrift zu lesen. Welche Legende hat wohl so ein schönes Plakat verdient? Die Überschrift lautet: Zauberer und Hexen hier bei uns? Was?! Schon wieder etwas was darauf hinweist das Anna und Olivia wirklich zaubern können. Ich fange an die Legende zu lesen.

Eine alte Legende besagt das über Jahrhunderte hinweg sich immer wieder Hexen und Zauberer hier ansiedelten. Das würde auch die merkwürdigen Vorkommnisse der Zeitung erklären.
Die Zeitung schreibt:
immer wieder auf merkwürdige Weise verschwundene Personen. Polizei ratlos. Wird unser Land wirklich von Hexen und Zauberern besiedelt?
...
Was können wir gegen die Zauberer tut? Menschen in Angst und Sorge! König tut nichts! Skandal!
...
Reporter gelingt Sensation! Hans Müller 48, gelang es Zauberer mit merkwürdigen Lichtblitzen zu fotografieren!

Auf dem Bild darunter sieht man einen Mann der einen Stab Inder Hand hält. Aus dem Stab kommen Lichtblitze wie bei Anna und Olivia. Viele Menschen rennen weg.
Auf den anderen Bildern sind auch
flüchtende Menschen zusehen.

"Ähm, Ginny, darf ich dich mal was fragen? Seit wann interessierst du dich so für Zauberei. Das soll nicht böse gemeint sein, aber sonst fandest du das doch immer albern", Murmel Julia leise hinter mir. "Äh, Ich finde es auch albern! Ich wollte nur wissen welches Thema so ein aufwändiges Plakat verdient hat", antworte ich. Dieses Mal scheine ich erfolgreicher zu sein. Julias Gesicht hellt sich auf. Sie glaubt mir! Na gut, der zweite Teil stimmte ja sogar. Wir gucken alle noch ein wenig weiter. Dann sagt Frau Hansen schon: "Kinder, wie ich sehe seid ihr schon zum Großteil durch. Wenn ihr wollt können wir auch jetzt schon wieder zur Jugendherberge gehen. Dann könnt ihr da noch ein bisschen raus." Frau Hansen zwinkert mir zu. Ja! Wir dürfen noch raus! Frau Hansen ist und bleibt einfach die beste Lehrerin! Der Vorschlag aus dem Museum zu verschwinden wird einstimmig angenommen.
Wieder zurück dürfen wir auch wirklich gleich raus. Dieses Mal schaue ich mich erst um bevor ich wieder zur Hütte renne. Ich habe Glück. Anna und Olivia sind da. Doch nun finde ich ihr Geheimnis nicht mehr so umwerfen. Früher haben viele von ihrer Sorte den Menschen Angst und Schrecken eingejagt. "Ich hoffe ihr wist das ihr damals nichts gutes getan habt! Seid ihr etwa immer noch böse?", frage ich deshalb sofort. Okay zugegeben ist es bestimmt nicht sehr schlau damit mit der Tür ins Haus oder besser gesagt in sie Hütte zu fallen. "Ach so siehst du das? Na dann kannst du ja gleich wieder gehen!", sagt Anna prompt. Olivia versucht sie zu beruhigen: "Anna, denk dran wir dürfen die jetzt nicht verscheuchen! Wir müssen dir nämlich noch was sagen." Anna fängt an zu erzählen: "Also, glaub nicht das wir dir unser Geheimnis einfach so erzählt haben. Wir haben nämlich so eine Vermutung. Aber erst mal musst du wissen dass nicht alle Zauberer böse sind. Es gibt wie bei den normalen Menschen auch bei Zauberern eine Gute und eine Böse Seite. Wir gehören natürlich zu den lieben. Aber jetzt zurück zu unser Vermutung. Also... " Nun übernimmt Olivia das Reden: "wir glauben dass du vielleicht..." Nun redet wieder Anna: "Dass du vielleicht auch zaubern kannst." Ich habe das Gefühl als wenn mein Magen sich umdreht. Wie bitte?! Ich soll eine Hexe sein? Unmöglich!

11. Zauberstäbe

"Was?!", frage ich völlig entsetzt. "Also du musst nicht. Aber wenn du willst können wir dir das zaubern beibringen", antwortet Anna mir. Okay, darüber muss ich jetzt erst mal nachdenken! Also... ich bin sprachlos. Ich kann es einfach nicht glauben! Ich eine Hexe? Gefühlt mindestens 3 Minuten stehe ich einfach nur da. Doch dann fasse ich endlich einen Entschluss. Will ich wirklich die Chance meines Lebens einfach ignorieren? Nein, natürlich nicht! Eigentlich klingt doch gar nicht so schlecht. Zaubern! Schließlich sage ich: "Ja, klar!" "Super", antwortet Anna. "Fangen wir gleich an!", fügt Olivia noch hinzu. Was, jetzt gleich? Na gut. "Als erstes brauchst du ein Zauberstab. Wir haben die ein paar die zu dir passen würden mitgebracht", erklärt Anna. Ach du Schreck, Zauberstab. "Probier mal den", sagt Olivia. Nach mehren Minuten habe ich endlich meinen Zauberstab gefunden. Ich finde ihn wunderschön. Das trockene Holz fühlt sich gut an. Ich habe ihn fest im Griff und er liegt federleicht in meiner Hand. Einfach perfekt! "Okay, lass uns anfangen! Als erstes musst du lernen wie man ihn richtig schwingt. Guckt her. So musst du es machen", meint Olivia. Sie schwingt ihren Zauberstab in einer flüssigen Bewegung. Ich versuche es ihr nachzumachen. Doch es will nicht so richtig klappen! "Hör zu, wenn er Funken sprüht ist es richtig", erklärt Anna. Ich probiere es noch mal. Es klappt immer noch nicht! Toll, wenn ich nicht mal das Schwingen des Zauberstabes hinkriege, werde ich wohl nie richtig zaubern können. "Du hältst den Zauberstab viel zu verkrampft. Lass ihn etwas lockerer in der Hand", korrigiert Anna mich. Lockerer! Das ist gar nicht so leicht. Anna hilft mir. Sie nimmt mein Handgelenk und führt es. Funken sprühen raus! Sie macht es noch ein paar Mal mit. Jedes Mal sprühen Funken heraus. Ganz plötzlich lässt sie los und ich führe ihn alleine. Es Sprühen Funken raus! Jaaaaaaaaaa, ich habe es geschafft! Ja, ja, ja, ja, jaaaaa! Ich übe es noch ein einige Male. Immer klappt es. "So, da du das jetzt kannst, können wir nun weitermachen. Als nächstes bringen wir dir einige Zaubersprüche bei", meint Anna.
Leider muss ich feststellen dass das noch schwerer ist. Ich übe, übe, übe und übe. Am Ende des Abends kann ich ein paar einfache Zaubersprüche. Ich merke gar nicht wie die Zeit vergeht. "Mist, ich muss zurück. Schnell!", fällt mir plötzlich auf. Ich renne so schnell ich kann zurück zur Jugendherberge. Gerade als ich aus dem Wald komme ruft Frau Hansen: "Reinkommen!" Mit einigen, letzten Kindern gehe ich rein.

Drinnen gibt es Abendbrot. Wieder Brot, doch jetzt habe ich richtig Hunger. Vielleicht liegt es daran, dass ich so viel und fleißig geübt und gelernt habe. Ich bestreiche mein Brot mit Butter und lege eine Scheibe Käse drauf. Danach esse ich noch ein Brot, dieses Mal mit Schinken. Und dann noch ein Brot mit Farmer Salat. "Da hart aber jemand Hunger", sagt Sarah. Erst jetzt bemerke ich dass alle meine Freunde schon längst aufgegessen haben. "Oh", mache ich. "Iss ruhig weiter. Mach dir bloß keinen Stress. Wir können warten", beruhigt mich Julia. Ich esse noch auf. Aber vielleicht trotzdem ein wenig schneller. "Kinder, bevor ihr geht möchte ich noch etwas sagen. Ich möchte das ihr nicht so spät schlafen geht. Ich komme wieder hoch wenn ihr leise sein sollt", verkündet Frau Hansen. Morgen ist schon unser letzter voller Tag! Ich habe doch noch so viel vor. Ich muss doch noch zaubern lernen! Zusammen mit Marlene und Julia gehe ich hoch in mein Zimmer. Als wir reinkommen liegen alle unsere Sachen verstreut auf dem Boden. "Hä, was ist denn hier los?", fragt Marlene. "Vielleicht die Jungs! Diese Idioten haben doch tatsächlich unser Zimmer durchwühlt!", regt Hanna sich auf, die gerade hereinkommt und uns anscheinend zugehört hat. Wenn es wirklich die Jungs waren dann ... . Einige unser Klamotten liegen auf dem Boden verstreut. Nach und nach kommen alle meine Mitbewohner auch im Zimmer an. Ida hört man schon im Flur schimpfen. Anscheinend hat ihr schon jemand etwas erzählt. Sie schimpft wie ein Rohrspatz: "Das ist ja wohl die Höhe! Also das geht ja wirklich nicht. Das werde ich diesen riesenmegagroßen supermegadoofen Idioten heimzahlen!" Ach du meine Güte! Was hat sie denn. "Komm mal wieder runter, Ida!", versucht Julia sie zu beruhigen. "Nein, ich komme jetzt nicht runter! Ich gehe jetzt zu Frau Hansen!", antwortet Ida immer noch aufgeregt. Und schon rennt sie los. Toll, sie weiß doch nicht mal ob es wirklich die Jungs waren. Ein paar Minuten später kommt sie wieder mit Frau Hansen zurück. "Ist doch kein Weltuntergang. Räumt doch einfach alles wieder auf. Ich rede noch mal mit den Jungs", versucht auch Frau Hansen Ida und uns zu beruhigen. Wir machen uns and Werk und räumen die Sachen wieder ein. Nur Ida weigert sich. "Wir sollen aufräumen? Das was die Jungs angerichtet haben mache ich dich nicht wieder gut. Das können schön die machen", beklagt sich Ida. Doch Frau Hansen ist schon zur Tür hinaus. Schmollend sieht sie uns beim Aufräumen zu. Nach kurzer Zeit kommt Frau Hansen zurück. Doch ohne Jungs. "Alle Jungs waren es nicht sie standen zum Zeitpunkt alle vor den Souvenirs. Ich habe sie selbst gesehen und jeder hat für jeden ausgesagt. Also fürchte ich jemand anderes hat euer Zimmer durchwühlt", sagt sie zu uns. Was? Nicht die Jungs? Wer dann? Mal überlegen. Wir haben 4 Zimmer. Unser Zimmer war es natürlich nicht. Bleiben noch 3. Wenn wir den Jungs und Frau Hansen glauben, dann fallen die beiden Jungszimmer auch weg. Bleibt noch das Zimmer von der ZK! Also war es jemand aus dem anderen Mädchenzimmer! "Hey Leute, ich glaube ich weiß wer es war! Es war jemand aus dem anderen Mädchenzimmer. Den wir haben doch nur 4 Zimmer", sage ich. Julia stimmt mir zu: "Ja stimmt! Gut kombiniert!" "Äh und jetzt?", fragt Marlene. "Lass uns Morgen zu Frau Hansen gehen. Jetzt lass uns erst mal schlafen", antworte ich. Ich bin schon Hundemüde. Ich falle nur noch in das weiche Bett und schon schlafe ich.

Jemand rüttelt mich wach. Verschlafen frage ich: "Is' schon morgen?" Im Halbschlaf höre ich nur wie jemand "Psst!", sagt. Langsam öffne ich die Augen. Es ist auf jeden Fall nicht Morgen. Es ist nämlich stockdunkel. Ich schaue auf meinen Wecker. 1 Uhr nachts! Wer zu Teufelskreis weckt mich um 1 Uhr nachts? "Komm Ginny", sagt wieder dieser irgendjemand. "Wer ist da?", frage ich plötzlich ziemlich wach. Da ich keine Antwort höre, knipse ich meine Taschenlampe an. Natürlich achte ich darauf niemand anderen zu wecken. Ich richte die Taschenlampe in die Richtung, von der ich denke dass die Stimme daher kommt.
Ich muss einen Schrei unterdrücken. Anna steht vor mir. Doch wo ist Olivia? Und warum weckt sie mich mitten in der Nacht? "Komm jetzt Ginny! Wir haben nicht ewig Zeit. Ich erkläre dir alles auf dem Weg", flüstert sie. Leise stehe ich auf. Ich schnappe mir noch schnell meine Strickjacke, die ich über mein Bettpfosten gehängt habe. Endlich schleichen wir die Gänge entlang. Immer Richtung draußen. Doch Anna schlägt komischerweise einen anderen Weg ein. Deshalb frage ich: "Hä Anna, wir müssen da lang." "Falsch, wir können nicht durch den normalen Ausgang. Der ist Alarmgesichert, zumindest um diese Zeit", bekomme ich zur Antwort. Ich frage mich nur wie wir dann raus kommen. Aber ich frage lieber nicht. Anna wird schon wissen was sie tut. "Wir sind da! Hier müssen wir raus", höre ich eine leise Stimme von hinter. Ich kann nirgendwo ein Ausgang sehen. Anna öffnet ein Fenster. Langsam dämmert mir was wir machen. Sie möchte doch tatsächlich durchs Fenster! "Du zu erst aber ganz leise!", flüstert sie aufgeregt. Okay mein erster Ausbruch. Naja besser als Einbruch. Ich gehe zum Fenster. Erst als ich mich auf den Fenstersims setze wird mir klar dass das Fenster fast 1,20 Meter über dem Boden ist. Natur wie Anna gesagt hat haben wir nicht viel Zeit was auch immer die beiden vorhaben. Also springe ich einfach. War gar nicht so schlimm. Jetzt kommt auch Anna mir hinterher gesprungen. Sie holt ihren Zauberstab hervor und murmelt wieder etwas. Das Fenster schließt sich von alleine. "Komm jetzt wir müssen zur Hütte", sagt sie. Leise rennen wir los.

Auf dem Weg erklärt mir Abba alles: "Also wir haben genau eine Stunde Zeit um dir noch mehr Tauber zu zeugen. Diesmal aber etwas schwerere, welche mit den du dich Verteidigen kannst. In der Zauberwelt ist es im Moment nur so mittel friedlich." Inzwischen sind wir schon im kleinem Wäldchen. Jetzt bereue ich dass ich mir nicht mehr angezogen habe. In meinem Nachthemd und der Strickjacke ist mir nämlich ziemlich kalt. Frierend laufe ich weiter. Ist Anna den garnicht kalt? Ich schaue sie heute Nacht das erste mal richtig an. Sie trägt auch ein Nachthemd, aber darüber noch einen Umhang der anscheinend ziemlich warm hält. Endlich, wir sind bei der Hütte angekommen. Olivia ist drinnen. "Jetzt kommen die schwierigeren Sprüche dran", begrüßt sie mich. Wie schwer werden die Sprüche wohl sein? Ich hoffe nicht zu schwer!

Anna und Olivia händigen mir wieder meinen Zauberstab aus. "So jetzt gibt es noch andere Schwingarten des Zauberstabs", fängt Anna mit dem dem Training an. Wir fangen an zu üben. Die beiden haben recht! Die Zaubersprüche sind wirklich schwerer. Teilweise schaffe ich es einfach nicht. Manchmal schaffe ich es aber auch. Nach einer dreiviertel Stunde beherrsche ich ein den Großteil der Zaubersprüche die Anna und Olivia für mich vorgesehen haben. "Okay, jetzt zu deiner Prüfung!", sagt Olivia. "Ich werde versuchen dir einen nicht ganz so schlimmen Fluch aufzuhalsen und du musst ausweichen und versuchen zurückzuschlagen, verstanden? Keine Angst dass ich mir irgendetwas tun könnte. Ich bin immer noch besser als du", fügt sie noch hinzu.

Ehe ich mich versehe schießt ein Lichtblitz auf mich zu. Ich ducke mich blitzschnell und schleudere einen Gegenfluch zurück. Olivia weicht nicht aus (wahrscheinlich gehört das zur Übung mich gewinnen zu lassen) und ihr Zauberstab fliegt aus ihrer Hand, direkt auf mich zu. Geschickt fange ich ihn auf. Jaaaaaaaaaa! Ich habe Olivia besiegt! Ich habe Olivia besiegt! Ohne Zauberstab ist sie machtlos. Vor Freude mache ich einen Luftsprung. "Gut gemacht!", unterbricht mich Anna lachend. "Aber jetzt ist genug für heute. Mal sehen wann wir dich wieder abholen", sagt Anna: "Wir oder besser gesagt ich bring dich zurück. Du brauchst noch ein bisschen Schlaf." Zusammen rennen wir über die Wiese zurück. Beim Fenster angekommen murmelt Anna wieder etwas und lässt mich hineinklettern. "Ich glaube den restlichen Weg findest du allein", verabschiedet sie sich. Leise schleiche ich zurück zum Zimmer. Glücklich und zufrieden Fälle ich um 2 Uhr nachts ins Bett. Die letzte Stunde war wirklich erfolgreich.

12. Die Prüfung

Eine Hand rüttelt an mir. Verschlafen schaue ich auf. Julia steht vor mir. "Ginny, wach auf! Wir müssen jetzt zum Frühstücken unten sein! Du schläfst ja wie ein Stein", sagt Julia. Jetzt merke ich das ich ziemlich müde bin. Das kommt bestimmt von der einen Stunde! Ich hätte nicht gedacht dass eine Stunde mitten in der Nacht solche Auswirkungen haben kann. Wie kann man nur so müde sein? Naja egal. Jetzt schnell anziehen und ab runter zum Frühstück. Ich habe schon richtig Hunger.

Heute gibt es wieder Brötchen. Ich nehme wieder einmal Käse und einmal Farmersalat. Nach dem Frühstück fragt Frau Hansen uns: "Kinder, was haltet ihr davon wenn ihr euch heute aussuchen dürft was wir machen? Wer ist dafür?" Ich hebe meine Hand. Hanna, Marlene, Sarah und Julia auch. Soweit ich sehen kann sind alle Finger oben. "Gut Kinder wo wollt ihr hin?", fragt Frau Hansen. Daraus schließe ich mal dass alle dafür gestimmt haben. Muss zwar nicht sein, aber möglich. Mal überlegen. Worauf hätte ich Lust. Auf den Strand und mal auf noch was anderes. "Okay Vorschläge bitte! Ja Lena", sagt Frau Hansen kurze Zeit später. "Also ich finde wir könnten on einen Schönheitssalon gehen!", schlägt Lena vor. Kein so guter Vorschlag finde ich. Manche Jungs liegen am Boden und halten sich den Bauch vor Lachen. Lena sieht nicht so glücklich aus. Eher beleidigt. Naja ihre Schuld wenn sie so dämliche Vorschläge macht. "Wir könnten in den Freizeitpark hier in der Nähe gehen!", ruft Fynn dazwischen. "Kein schlechter Vorschlag, aber bitte melde dich nächstes Mal, Fynn!", antwortet Frau Hansen. Jetzt habe ich endlich auch einen Vorschlag. Schnell schießt mein Finger in die Höhe. "Ja Ginny", nimmt Frau Hansen much dran. Ich schlage vor: "Wir könnten ja noch mal an den Strand gehen!" Nach weiteren Minuten haben wir, mit Lenas (bekloppten) Vorschlag, 6 Vorschläge gesammelt. "Wir stimmen ab! Jeder hat zwei Stimmen. Wer ist für den Freizeitpark? Eins, Zwei, Drei , Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf, Zwölf, Dreizehn, Vierzehn, Fünfzehn, Sechzehn, Siebzehn, Achtzehn, Neunzehn, Zwanzig. Genau Zwanzig Kinder. Und wer ist für das Kino? Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf,
Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn. Zehn Kinder fürs Kino. Und wer ist für den Schönheitssalon? Eins, Zwei, Drei. Drei Kinder. Wer ist für den Fußballplatz? Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs. Sechs für den Fußballplatz. Und wer ist für den Strand? Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf. Und elf Kinder für den Strand. Also die beiden beliebtesten Aktivitäten sind Freizeitpark und Strand. Ich schlage vor dass wir vormittags an den Strand gehen und nachmittags in den Freizeitpark", sagte Frau Hansen. Alle stimmen zu. Juhu! Mein Vorschlag wurde angenommen! "Dann lasst uns doch jetzt alle gleich fertig machen für den Strand!", sagt Frau Hansen noch bevor wir raus laufen. Im Zimmer angekommen ziehen wir uns gleich alle unsere Badeanzüge oder Bikinis unter. Und jetzt schnell wieder runter und auf zum Strand!

Am Strand angekommen dürfen wir wieder Baden. Es loht sich heute hierher zu kommen. Die Sonne strahlt besonders schön und es ist erstaunlich warm für Mai. Meer wir kommen! Das Wasser ist auch warm. Zwar nicht so warm wie die Luft, aber es ist trotzdem schön. Nach und nach kommt die ganze Klasse nach. Wir machen eine supermegalustige, tolle Wasserschlacht. Danach gehen manche Raus und trocknen sich ab. Andere bleiben noch im Wasser. Ich bleibe noch im Wasser. "So Kinder wir sind schon 1 und halb Stunden hier. Noch eine halbe Stunde. Dann reicht es auch. Wir wollen ja auch noch zum Freizeitpark. Das wir deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen", sagt Frau Hansen nach einiger Zeit. Schade nur noch eine halbe Stunde. Man merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Diese letzte halbe Stunde baue ich nich eine tolle Sandburg mit meinen Freunden. Sie ist wirklich sehr schön. Zusammen suchen wir nich Muscheln zum dekorieren. Leider ist die Zeit auch jetzt schon um. "Frau Hansen können sie ein Erinnerungsfoto von der Sandburg machen?", fragt Hanna noch zum Schluss. "Ja, mach ich gerne!", antwortet Frau Hansen. Sie holt den Fotoapparat raus und macht ein paar Fotos. Beim Einpacken des Fotoapparates sagt sie: "Und jetzt gehen wir zurück zur Jugendherberge."

In der Jugendherberge gibt es Essen. Mittag. Heute gibt es Pfannkuchen. Lecker! Ich bestreiche meinen mit Apfelmus. Dann noch Zimt und Zucker drauf, fertig. Hungrig esse ich 6 ganze Pfannkuchen. "Gleich wollen wir ja noch zum Freizeitpark, also zieht euch gleich im passende Sachen an! Eine Viertelstunde habt ihr noch Zeit. Ihr könnt gerne noch raus gehen", sagt Frau Hansen. Schnell kaufe ich ins Zimmer und ziehe mir andere Sachen an. Ich entscheide mich für eine Jeans und ein T-Shirt. Es ist ja warm. In meinen neuen Klamotten laufe ich wieder schnell runter und raus. Die Sonne Schein auch hier ziemlich stark. Ich laufe Dieterle auf die Hütte zu. Als ich zum hohen Gras komme spüre ich die vielen Grashalme an meinen Beinen kitzeln. Endlich, da ist die Hütte! Ich betrete sie. Anna und Olivia sind da. Auch die scheinen gute Laune zu haben. "Hallo Ginny!", begrüßen sie mich. "Hallo ihr beiden", begrüße ich Sie zurück. "Was machst du denn hier? Ist heute nicht dein letzter Tag? Warum unternehmt ihr an eurem letzten Tag nichts?", fragt Anna. "Also erstens, ich wollte einfach nochmal herkommen. Zweitens, ja es mein letzter Tag. Drittens, wir waren eben schon am Strand und in 10 Minuten fahren wir in den Freizeitpark, deswegen habe ich auch nicht so viel Zeit", antworte ich.  "Wir wollten dich noch fragen ob du heute Nacht Zeit hast. Nicht zum üben sondern...", sagt Anna auf einmal. "Ja eigentlich habe ich Zeit, aber was machen wir wenn wir nicht üben?", frage ich. "Also das können wir dir noch nicht sagen, aber es wird wahrscheinlich nicht nur eine Stunde dauern sondern so drei bis vier. Ich weiß es nicht so genau. Ich habe es noch nie gemacht", antwortet sie ein wenig zerknirscht. Toll! Sie will irgendetwas mit mir anstellen was wahrscheinlich gefährlich ist, sie selbst nich nie gemacht hat und nicht mal weiß wie lange es dauert! "Was ist jetzt? Kommst du?", fragt Olivia. "Ja, gut wenn es so wichtig ist. Wenn mir irgendwas passiert bin ich nicht schuld, okay?", stimme ich schließlich zu. "Ja okay. Soll ich dich wieder abholen?", antwortet Anna. Ich nicke. "Dann Tschüss. Ich muss los", verabschiede ich mich. "Tschüss", sagen auch Anna und Olivia.

Kurze Zeit später warten wir schon auf den Bus. Da kommt er auch schon. "Alle einsteigen bitte!", ruft der Busfahrer. Diesmal renne ich schnell ganz nach hinten. Juhu, wir sitzen wieder zusammen. Dieses Mal dauert die Fahrt 20 Minuten. Etwas kürzer als zur Burg. Immer noch 10 Minuten.  Noch 5 Minuten. "Da der Fallturm und die Achterbahn!", ruft Felix von vorne. Stimmt, da ist sie Achterbahn. Ich wusste gar nicht das es ich einen Fallturm gibt. Aber cool. Ich liebe Falltürme. Noch 4 Minuten. Noch 3. Noch 2. Noch 1 Minute! Wir sind da! Leider steht vor dem Eingangstor und der Kasse eine riesengroße Schlange! Och ne! Ich habe wirklich gar keine Lust mich anzustellen. "Kinder, hier rüber! Ich habe schon Karten gekauft! Oder wollt ihr lieber anstehen?", ruft uns Frau Hansen zu. Erleichtert das wir doch nicht anstehen müssen laufe ich rüber zu Frau Hansen. Sie holt gerade die Karten aus ihrem Rucksack. Neben dem großem Eingang gibt es noch einen kleineren Eingang. Dort gehen wir durch. Wir müssen einmal unsere Karten vorzeigen. Endlich sind alle drinnen. "So was wollt ihr zuerst machen?", drängt Frau Hansen und schließlich. Nach ein paar Vorschlägen stimmen wir wieder ab.
Zur Auswahl steht:
- Karussells
- Achterbahnen
- Wasserpark
- Verschiedene Fahrgeschäfte

Jetzt nach dem Abstimmen ist klar dass wir als erstes zu den Karussells gehen (das umspannende als erstes). Als nächstes wollen wir zum Wasserpark. Danach soll es zu den verschiedenen Fahrgeschäften gehen. Und sozusagen als krönender Abschluss die Achterbahnen (es gibt 4 Stück). Zwischen dem Wasserpark und den verschiedenen Fahrgeschäften machen wir noch eine kleine Pause. Also nichts wie los! Auf geht's zu den Karussells. Es gibt 7 verschiedene Karussells. Wir fahren mit allen! Bei den Karussells geht die Zeit schnell vorbei. Schon sind wir mit 7 Karussells gefahren. Wir gehen gleich weiter zum Wasserpark.
Im Wasserpark sind alle Fahrgeschäfte sehr erfrischend. Überall spritzt Wasser aus den verschiedensten Ecken. Es gibt eine Wildwasserbahn, Wasserschlachten, Wasser-Labyrinth oder Wasserparcours bei den man versuchen muss nicht nass zu werden. Am Ende sind aber alle nass.
In der kleinen Pause die wir jetzt einlegen trocknen wir erstmal. Alle dürfen sich am Kiosk ein Eis kaufen. Frau Hansen bezahlt für uns. Ich nehme Schokoladeneis. Es schmeckt richtig gut! Das Eis zergeht richtig auf der Zunge und kühlt wunderbar ab.
Schon ist die Zeit um. Weiter geht es zu den verschiedenen Fahrgeschäften.
Wir fahren Schiffschaukel, Bobbahn und Breakdancer. Es macht riesengroßen Spaß!
Auch hier geht die Zeit schnell vorbei. Schon ruft Frau Hansen: "Wir müssen weiter!"
Als letztes kommt der Höhepunkt, auf den ich mich schon die ganze Zeit freuen. Die Achterbahnen! Und gleich 4! Einfach genial! Wir fahren alle hintereinander. Und dann noch zum Schluss einmal mit dem großen Fallturm.
Großartig!!!
Ich liebe es mit Achterbahnen und Falltürme zu fahren. Gut das ich schwindelfrei bin und keine Höhenangst habe.
Leider ist die Zeit jetzt um. Wir fahren wieder zur Jugendherberge.

Es ist jetzt schon 18:30 Uhr. Wir verbringen noch kurz Zeit in unseren Zimmern, dann geht es runter zum Abendbrot. Es gibt wie immer Brot, aber ich bin viel zu müde um darüber nachzudenken dass Brötchen leckerer gewesen wären. Nach dem Abendbrot fallen wir alle nur in unser Bett und schlafen unsere letzte Nacht in der Jugendherberge.

Mitten in der Nacht höre ich neben mir ein leises Flüstern. "Anna?", frage ich leise. Es ist wirklich wieder Anna. "Ginny, komm!", flüsterte sie. Ich seufze einmal kurz. Ich bin so müde. Ich habe mir meine letzte Nacht wirklich anders vorgestellt. "Ginny", flüstert Anna ungeduldig. "Ja, ja ich komme schon", flüstere ich leicht genervt zurück. Schnell ziehe ich mir wieder meine Strickjacke über. Was wollten wir noch mal machen? Ach ja nicht üben, sondern irgendwas geheimnisvolles, gefährliches. Ich erinnere mich wieder. Leise folge ich Anna wieder bis zur Hütte. Unterwegs murmelt sie wieder irgendwelche Sprüche und Licht erscheint, Fenster verschließen sich oder sie spricht über eine komische Art kurz mit Olivia. Es ist immer etwas was keinen Sinn ergibt. Da sind wir, wieder bei der Hütte.
"Hi Ginny!", begrüßt mich Olivia. "Hallo", entgegne ich verschlafen. "Okay also heute Nacht wollen wir ja etwas besonderes machen, also", beginnt Anna: "da du nicht von Geburt aus eine Hexe bist, musst du eine Art Prüfung ablegen, damit du der Zauberergemeinschaft beitreten darfst." Ach du Schreck! Eine Prüfung? Plötzlich fühle ich mich als wenn ich nur sehr wenig beherrsche. Viel weniger als Anna und Olivia. Vielleicht zu wenig für die Prüfung. "Naja wir beide sind von Geburt aus Hexen und in einer Zaubererwelt aufgewachsen. Wir mussten die Prüfung nicht ablegen also können wir es nicht wissen, aber wir glauben das du es mit deinen jetzigen  Kräften schaffen könntest", fügt Olivia hinzu. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Die beiden glauben dass ich es schaffen könnte. Trotzdem die sind sich ja nicht sicher. Deshalb frage ich: "Muss man die Prüfung denn machen?" Anna und Olivia wechseln flüchtig einen Blick. Dann nicken beide. "Aber warum? Was passiert wenn ich die nicht ablege?", frage ich wieder. "Dann darfst du nie mehr zaubern und dein Gedächtnis wird ein wenig verändert, so dass du ins nur noch als zwei komische Mädchen die zaubern können kennst und du nicht mehr weißt wie und womit wir es gemacht haben", erklärt Anna langsam. Ich stöhne. Warum muss alles denn so kompliziert sein? Ich sehe das Anna und Olivia angespannt sind. "Wir wollen dich nicht verlieren!", sagt Anna leise. Ich Atme einmal tief durch. "Meine Entscheidung steht fest", sage ich schließlich. "Ich gehe zu dieser Prüfung!" Anna und Olivia fangen an zu jubeln. Beide Strahlen übers ganze Gesicht. "Sie macht es, sie macht es, sie macht es!", singen sie im Chor. Anscheinend habe ich Ihnen eine riesige Freude gemacht. "Na dann, lässt uns gleich losgehen! Wir haben keine Zeit zu verlieren!", sagt Anna fröhlich. "Äh, wo ist diese Prüfung denn? Und vor allem, wie kommen wir da hin?", frage ich. "Also, wir ... naja ich kann es nicht beschreiben ... du siehst es gleich. Aber erstmal richtig anziehen!", antwortet Anna. Ich schaue an mir herunter. Stimmt, ich kann ja nicht in Nachthemd und Strickjacke gehen. Gespannt schaue ich zu Anna. Vielleicht schwingt sie gleich ihren Zauberstab und zaubert meine Sachen herbei. Aber Anna geht zum Schrank und holt etwas großes schwarzes heraus. "Zieh das an", ruft sie mir zu. Im selben Augenblick wirft sie mir das Ding zu. Ich fange es auf und Falte es auseinander. "Hä, was ist das denn?", frage ich irritiert. "Das ist ein Umhang", erklärt Anna. So wie sie das sagt klingt es selbstverständlich. Ich fühle mich als wenn ich mal wieder keine Ahnung hätte. Aber egal, Olivia und Anna ziehen sich schon ihre Umhänge an. Auch die beiden sind schwarz. Verstohlen blicke ich zu Anna und Olivia um rauszufinden wie man diese Umhänge anzieht. Schließlich habe auch ich ihn an. Leider gibt es keinen Spiegel. Ich hätte gerne gesehen wie er mir steht. "Komm jetzt, Ginny", sagt Anna, die schon an der Tür steht. Beim laufen muss ich ganz schön aufpassen, dass ich nicht auf den Umhang trete. Er ist nämlich ziemlich lang. Endlich bin an der Tür angekommen. Zusammen treten wir uns Freie. Wir gehen stumm hinter die Hütte. "Ginny, halt dich an meinem Arm fest", flüstert Anna. Einen Moment frage ich mich warum, doch dann wir alles schwarz vor meinen Augen. Ich spüre wie ich durch die Luft gewirbelt werde. Krampfhaft klammere ich mich noch fester an Annas Arm. Olivia hält Annas Arm auf der anderen Seite. Endlich habe ich wieder festen Boden unter den Füßen. Ich schaue mich um. Diesen Ort habe ich noch nie gesehen. Wir stehen mitten vor einem riesengroßen Bauwerk. Das Eingangsportal ist reich verziert. Fragend schaue ich zu Anna. "Okay, lasst und rein gehen", sagt Anna langsam. Sie klingt erstaunt. Ungewöhnlich für Anna. Gleichzeitig treten wir über die Schwelle. Überall stehen alte komische Dinge, wie alte Rüstungen herum. Ich merke kaum dass wir schon an Ende des Korridors angelangt sind. "Soll ich...?", frage ich Anna flüsternd. Sie nickt nur. Langsam öffne ich die Tür. Dahinter ist ein kleinerer Raum. Vorsichtig trete ich ein. Anna und Olivia folgen mir stumm. Kaum stehen wir im Raum, schlägt die Tür hinter uns zu. Na toll, jetzt gibt es endgültig kein Zurück mehr. Plötzlich ist es im Raum dunkel. Am anderen Ende des Raumes entdecke ich nun trotzdem eine weitere Tür. Mutig gehe ich darauf zu. Doch als ich kurz vor der Tür bin wird mir auf einmal der Weg von zwei Speeren versperrt. Wie zur Salzsäule erstarrt bleibe ich mitten in der Bewegung stehen. Ich schlucke, dann trete ich einen Schritt zurück um zu sehen wer mir den Weg versperrt hatte. Trotz der Dunkelheit kann ich etwas sehen. Ich weiß nicht was es ist, aber so viel steht fest, es ist kein Mensch!

13. Labyrinth

Ich spüre wie mich dieses Etwas anstarrt. Mit einem Mal dreht es den Kopf zu Anna und Olivia. Sie stehen ebenfalls erstarrt etwas weiter hinten. Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit. Endlich kann ich erkennen um welches Wesen es sich handelt. Es sind zwei Zentauren. Halb Mensch, halb Pferd. Auf einmal sagt der linke Zentaur mit seiner tiefen Stimme: "Herzlich willkommen zur Prüfung, Ginny Charlotte Sofia Anette Kosuv!" Woher kannte er meinen Namen? Meine Gedanken werden unterbrochen, denn nun spricht der Zentaur weiter: "Anna Jane Grand und Olivia Cagon, schwört ihr feierlich Ginny Charlotte Sofia Anette Kosuv nicht bei ihrer Prüfung zum Eintritt in die Welt der Magie zu helfen?" Sofort erwachen Anna und Olivia aus ihrer Starre. Anna ist die erste die schwört: "Hiermit schwöre ich feierlich Ginny Charlotte Sofia Anette Kosuv nicht bei ihrer Prüfung zu helfen." Plötzlich kommt mir ein Gedanke. Was ist wenn ich in Lebensgefahr bin? Wird sie mir dann helfen? Nun schwört auch Olivia: "Hiermit schwöre ich feierlich Ginny Kosuv nicht bei ihrer Prüfung zu helfen." Die beiden Zentauren verbeugen sich kurz, dann geben Sie uns den Weg durch die Tür frei.

Ich kann einen dunklen, dieses Mal sehr großen Raum sehen. Anna und Olivia hohlen mich ein und gemeinsam treten wir durch die Tür. Wieder schlägt die Tür hinter uns zu. "Mach Licht!", flüstert Anna mir zu. Ach ja, es gab doch einen Zauber für Licht wie war der noch mal? Schnell murmle ich den Zauberspruch und schon entflammt Licht im Raum. Leider nur ein kleines, sodass wir immer nur zwei, drei Schritte vor uns beleuchten können. Jetzt kann ich erkennen, dass wir in einer riesigen Höhle sind. Der Boden besteht aus hartem Gestein. In der Höhle ist es kühler als vorhin in dem Raum. Komisch, hier passiert ja gar nichts. "Da, ich kann die Tür sehen!", ruft Olivia. Und wirklich, da hinten ist die Tür. Ich laufe los. Was wird mich wohl im nächsten Raum erwarten? "Vorsicht, Ginny!", ruft Anna panisch. Abrupt bleibe ich stehen. Und das auch keine Sekunde zu spät. Ich stehe 10 cm vor einer tiefen Schlucht, in die ich beinahe hineingefallen wäre. Schell atmend gehe ich ein paar Schritte zurück. "Das war knapp!", höre ich Olivia hinter mir flüstern. "Und was machen wir jetzt?", frage ich. Oh nein! Sie dürfen mir doch nicht helfen! Sie haben es geschworen! "Äh, nein, nein, nein! Ihr dürft mir nicht helfen! Ich muss alleine überlegen. Hm.... Ah ja, das ist gut. Ich hoffe ich kriege es hin", sage ich. Ich konzentriere mich, dann sage ich leise den Zauberspruch. Zum Glück klappt es. Ich erhebe mich in die Luft. Ganz ohne Hilfe. Schnell zaubere ich Anna und Olivia auch in die Luft. Zusammen schweben wir über die Schlucht.
Auf der anderen Seite angekommen, klopft Anna mir anerkennend auf die Schulter. Ich muss lächeln. Mit großen Schritten gehe ich zur Tür. Doch sie ist verschlossen. Ich stöhne. Anna hat den Zauberspruch schon mal benutzt, ich stand sogar neben ihr, aber wie ging er? Mir fällt er einfach nicht ein! Das ist ja nicht zu fassen. Erst schwebe ich elegant über die Schlucht, um an einer verschlossen Tür zu scheitern? Äugend schaue ich mich um. Ich weiß zwar auch nicht was ich eigentlich suche, aber.... Was ist das? Etwas weiter hinten blitzt etwas auf. "Guckt mal! Dahinten!", rufe ich Anna und Olivia zu. Mit ein paar Schritten bin ich angekommen. Es ist ein Schlüssel! Schnell laufe ich zurück zur Tür. Er passt! "Kommt schnell", sage ich. Ein weiteres Mal treten wir gemeinsam durch die Tür.

Im nächsten Raum ist es wieder stockdunkel. "Ginny mach nochmal Lich...", fängt Olivia an, doch kaum fällt die Tür ins Schloss leuchten drei lange Seile bläulich auf. In dessen Schein sehe ich, dass wir schon wieder vor einer Schlucht stehen. Ein Stück Papier liegt vor uns auf dem Boden. Ich gebe es auf und lese es. Darauf steht:

Benutze keine Zaubereien,
sonst wird hier dein Ende seien.

Beruhigend!
Schweigend zeige ich die Nachricht Anna und Olivia. "Ich glaube wir sollen darüber", sage ich schließlich nach einigen Überlegungen und zeige auf die Seile. Auf einmal wirken sie ganz schön dünn. "Das denke ich auch", meint Anna. "Na dann los!", fügt Olivia hinzu: "Was schlägst du vor? wer soll worüber?" Ich antworte: "Ich gehe in der Mitte, Anna geht Rechts von mir, und du gehst links, Olivia, okay?" Beide nicken. "Na dann, lässt uns los gehen", sage ich und versuche dabei fröhlich zu wirken. Es klappt aber nicht wirklich. Vorsichtig setze ich einen Fuß auf das Seil. Sofort fängt mein Seil an einen leichten roten Schimmer anzunehmen. Annas Seil bleibt blau. Olivias ebenfalls. Nun setzte ich auch den zweiten Fuß aufs Seil. Der mein Seil wird immer röter, desto weiter ich gehe. Bald sind wir schon bei der Hälfte angelangt. Langsam kann ich es schon ganz gut. Jetzt sind wir schon bei Dreiviertel des Seiles. Ich schaue nach rechts. Anna kann sich anscheinend ganz gut halten, doch der Anblick links von mir macht mir eher Angst. Immer noch schwankend balanciert Olivia unsicher über das Seil. Gerade will ich meinen Blick wieder nach vorne wenden, da schreit Olivia auf. Sie ist abgerutscht! Mit einer Hand hält sie sich noch an den Seil fest. "Olivia!", rufe ich verzweifelt als würde das hetzt etwas helfen. "Mir geht's gut. Geht weiter ich komme schon wieder hoch. "Nein ich kann dich doch nicht im Stich lassen!", antworte ich. "Ginny, wir müssen weiter! Ich weiß nicht ob ich erwähnt habe, dass wir nur 2 Stunden Zeit haben?", mischt sich nun auch Anna ein. "Nein hast du nicht erwähnt! Aber verstehe ich das richtig? Du willst deine Freundin einfach so im Stich lassen?", schreie ich aufgebracht. "Ginny, glaubst du wirklich ich würde sie gerne im Stich lassen? Aber hier geht es um dein weiteres Leben! Ob du ein Leben mit Zauberei haben wirst, oder ohne! Olivia kommt schon klar. Sie ist keine schlechte Hexe", ruft Anna zurück. "Ich komm' schon klar Ginny! Geh' weiter!", kommt es von Olivia. Ich schaue noch einmal zwischen Olivia und Anna hin und her, dann gehe ich entschlossen weiter. Anna hat recht. Olivia ist keine schlechte Hexe. Sie wird das schon schaffen. Trotzdem zweifle ich daran, ob es wirklich so eine gute Idee mit der Prüfung war. Endlich bin ich nur noch ein paar Schritte vom anderen Ende entfernt. Das Seil leuchtet inzwischen feuerrot. Da ist die Tür! Doch kaum ist Anna auch vom Seil runter leuchtet im Gestein ein riesiger Kopf einer Frau auf. Die Tür liegt mitten in ihrem Mund. Dann fängt sie mit eiskalter Stimme an zu sprechen:

"Wollt ihr durchqueren die Tür hier,
müsst ein Rätsel lösen ihr!"

"Ja wir wollen da durch!", sage ich. Ich komme mit ein wenig albern vor, wie ich hier mit einem Stein spreche.
Sie fängt wieder an zu sprechen:

"Man ist Zauberer
Man ist Hexe
Es gibt Zentauren
Es gibt ne' Echse
Deswegen bist du hier
Nun sag' das richtige Wörtchen mir
Drei Versuche sind auf der Seite von dir!"

Hm.... Zauberer, Hexe, Zentauren, Echse. Deswegen bin ich hier. Was könnte das sein? Anna weiß es anscheinend, denn sie macht den Eindruck als würde sie gleich neben mir explodieren. "Hör auf damit, Anna! So kann ich mich nicht konzentrieren!", sage ich genervt. "Falsch", sagt die Kälte Stimme der Steinfrau. "Das sollte keine Antwort sein!", rufe ich empört. "Wieder falsch", antwortet sie mit. Noch ein Versuch. Deswegen bin ich hier.... "Natürlich! Jetzt wei...", sage ich doch die Frau fängt schon wieder an zu sprechen: "Falsc...." Schnell rufe ich dazwischen: "Die magische Welt!" Bitte, bitte, bitte! "Richtig!" Die Tür öffnet sich und es scheint als wenn die Frau einatmet. Wir fliegen fast durch die Tür.

Endlich ist es mal hell! Anna und ich stehen direkt vor einem Labyrinth. "Da müssen wir wohl durch", seufze ich. "Ich glaube auch", antwortet Anna. Zusammen laufen wir auf den Eingang zu. "Wo lang?", fragt Anna. "Da lang", sage ich und zeige nach links. An der nächsten Abbiegung gehen wir nach rechts. Dann wieder links. Und nochmal links. "Anna, wie viel Zeit haben wir noch?", frage ich. Anna schaut auf ihre Uhr und sagt: "Jetzt noch eine vierundzwanzigzweiunddreizigstel Stunde." Ich stöhne. Brüche! "Kannst du für mich kürzen?", frage ich deshalb. "Ja klar", antwortet Anna mit einem Lächeln: "eine Dreiviertel Stunde!" Nach einer weiteren viertel Stunde habe ich endgültig das Gefühl mich verirrt zu haben. Plötzlich kommt mir ein Einfall. Ich bin so blöd! Ich kann doch zaubern! Schnell murmle ich wieder meinen Fliege-Zauber. Aus der Luft finde ich den Weg viel leichter. Da hinten ist die Tür! Sie ist im Boden eingelassen. Kurz darauf landen wir vor der Tür und steigen eine Leiter hinunter.

Diesmal sind wir in einer Art Keller. Vorsichtig trete ich ein. Erst passiert nichts. Doch dann trete ich auf einen lockeren Stein und mit einem Mal fliegt ein Zauber direkt auf mich zu. Schnell ducke ich mich. Es scheint wieder alles ruhig zu sein. Ich gehe noch ein paar Schritte weiter. Wieder fliegen zwei Zauber auf mich zu und wieder ducke ich mich. "Vorsicht Ginny!", schreit Anna. Schnell Rolle ich mich zur Seite. Der Zauber kam von hinten. Gut dass Anna mich gewarnt hat. An anderen Ende sehe ich die Tür. Schnell laufe ich noch ein paar Schritte weiter. Mit jedem Schritt fliegen mehr Lichtblitze durch die Luft. Ich laufe schneller. Nun schießen die Lichtblitze in immer kürzeren Abständen auf mich zu. Was soll ich machen. Ewig ausweichen? Mit einem Mal fasse ich einen Entschluss und fange an mich zu wehren. Überall wo Lichtblitze herkommen schieße ich welche zurück. "Anna, komm!", rufe ich Anna zu, die immer noch am Eingang steht. Sie fängt an zu rennen. Ein Lichtblitz trifft sie und fesselt sie an einer Säule. "Anna!", schreie ich. Ich darf nicht zu viel reden! Ich muss weiter Zauber abschießen. "Ginny, geh' ohne mich weiter!", sagt Anna mit leiser, erstickter Stimme. "Nein! Ich lass dich nicht auch noch im Stich!" Ich renne weiter auf sie zu. Plötzlich stolpere ich über ein Seil auf dem Boden und falle hin. Schnell rapple ich mich wieder auf. Meine Hände sind dreckig. "Anna!", rufe ich ein weiteres Mal. Die Lichtblitze nehmen zu. Zwischendurch schieße ich weiter Lichtblitze ab. Auf einmal ist es neblig. Bestimmt war das ein Zauber. Ich kann Anna nicht mehr sehen! Wo ist sie? Suchend schaue ich mich um. Leider bin ich unvorsichtig. Ein Zauber trifft mich und ich werde an eine Wand geschleudert. Schnell atmend schaue ich mich erneut um. Wo ist Anna? Inzwischen habe ich mehrere Kratzer im Gesicht und an den Armen. Da, ich kann die Tür sehen. Sie ist ganz dicht neben mir. Ich schaue noch einmal Richtung Anna, kann sie aber immer noch nicht sehen. Verzweifelt rufe ich noch einmal: "Anna!", bevor ich hastig durch die Tür stürze.

Auf der anderen Seite der Tür ist ein großer heller, freundlicher Raum. Mitten drin steht ein komisches Gebilde auf einer Anhöhe. Das Gebilde ist ein goldener Stein der über einer Art Becken schwebt. Vor mir auf dem Mamor-Boden ist etwas eingraviert:

Lege deinen Zauberstab in das Becken und deine beide Hände auf den Stein.
Wenn er anfängt zu leuchten nimm deine Hände wieder runter und dein Zauberstab wieder aus dem Becken.
Nimm deinen Zauber-Ausweis und dein Geschenk.

Langsam gehe ich auf den Stein und das Becken zu. Ich lege meinen Zauberstab in das Becken und lege meine Hände sanft auf den goldenen Stein. Ich spüre wie die Kraft des Steines durch meine Arme in meinen ganzen Körper fließt und sich verteilt. Es ist ein wunderbares Gefühl. Ich schließe kurz die Augen und öffne die wieder. Es ist kein Traum. Alles ist noch da. Der Stein fängt an zu leuchten. Ich nehme meine Hände vom Stein runter und meinen Zauberstab wieder aus dem Becken. Ein greller Lichtblitz erstrahlt und für einen Augenblick sieht man nur noch Licht. Dann ist das Licht genauso schnell wie es gekommen ist wieder weg.
Im Becken liegt eine kleine silberne Karte. Mein Ausweis!
Aber das beste ist mein kleines Geschenk. Eine kleine, zierliche, goldene Kette mit einem kleinen Rubin als Anhänger.
Ich binde mir sie gleich um dann nehme ich meinen Ausweis mit und fliege mit einem Zauber durch eine große Öffnung in der Decke.

14. Magic Girls

Vor dem großen Prüfungsgebäude angekommen, halte ich Ausschau nach Anna und Olivia. Doch ich kann die nirgendwo sehen! Ich laufe einmal um das Gebäude herum doch sie tauchen einfach nicht auf. Nun bin ich an der Stelle, wo ich raus gekommen bin. Ich lehne mich an die Wand.
Plötzlich höre ich einen lauten Knall und Anna und Olivia stehen vor mir. "Wo kommt ihr denn her?", frage ich erschrocken. "Später, hast du schon mal an die Zeit gedacht?", antwortet Anna. Ach ja, die Zeit! "Wir haben noch genau 5 Minuten um dich zurück in die Jugendherberge zu bringen. Schnell, halt dich fest!", fügt Anna noch hinzu. Ich greife nach ihrem Arm. Wieder wird alles schwarz und ich wirble durch die Luft. Sicher landen wir direkt vor der Hütte. "Zieh' den Umhang aus", befielt Anna. Ich ziehe ihn schnell aus und werfe ihn Olivia zu. Dann packt Anna mich auch schon am Arm und zusammen rennen wir durch die kalte Nachtluft in die Jugendherberge. Anna verabschiedet mich noch schnell, dann falle ich schon ins Bett und schlafe die letzten paar Stunden meiner letzten Nacht in der Jugendherberge.

Von einigen Stimmen um mich herum wache ich auf. Es ist 7:30 Uhr und ich bin schon wieder richtig müde! Ich ziehe mich noch schnell an und gehe dann runter zum Frühstück. Ein Brötchen mit Honig, eins mit Nutella und eins mit
Marmelade. Frau Hansen sagt: "Heute fahren wir ja leider schon, deshalb möchte ich euch bitten eure Sachen schon mal zu packen und die Betten abzuziehen. Wer fertig ist kann die restliche Zeit noch nach draußen gehen, denn heute unternehmen wir nichts mehr. Nach dem Mittagessen fahren wir dann los und sind dann um ungefähr um 16:45 Uhr am Bahnhof zu Hause. Na dann mal los!" Alle stehen auf und gehen zu ihren Zimmern. Ich beeile mich ganz besonders, denn schnell fertig heißt schneller raus, und schneller raus heißt schneller bei Anna und Olivia! Ich reiße meinen Koffer auf und stopfe alle meine Sachen rein. Zahnbürste, Buch, Fotoapparat, mein restliches Geld und meine Anziehsachen. Blitzschnell ziehe ich dann noch das Bett ab und bringe die Bezüge runter zum waschen. Danach laufe ich sofort nach draußen und zu Anna und Olivia. Dort angekommen reiße ich die Tür auf und trete ein. Zum Glück sind die beiden da. "Hallo", sagen sie gleichzeitig. "Hi", antworte ich: "Jetzt möchte ich aber alles wissen was noch passiert ist!" Anna fängt an zu erzählen: "Also, als der Nebel kam konnte ich dich nicht mehr sehen, hab dann aber gehört wie die Tür ins Schloss gefallen ist und daraus erahnt dass du endlich nicht mehr mich retten wolltest sondern das Richtige getan hast. Sobald der Nebel weg war habe ich versucht mich aus den Fesseln zu befreien. Irgendwann könnte ich dann meinen Zauberstab ziehen und einen Zauber auf die Fesseln los schießen. Sie haben mich dann losgelassen und ich bin zur Tür zurück gestürzt und war wieder im Labyrinth. Ich habe wieder deinen Fliege-Zauber verwendet und stand vor der Tür hinter der Olivia war. Dann habe ich sie aufgerissen und zu meiner Erleichterung festgestellt, dass Olivia nicht mehr am Seil hing sondern putzmunter vor der Steinfrau stand. Diese wollte sie aber nicht durchlassen da sie ihr Tor nur öffnete wenn derjenige dabei war um den es bei der Prüfung ging. Aber Olivia ist ja nicht dumm und ist sofort als sie mich gesehen hat losgestürzt. Schnell habe ich dann die Tür zugeschlagen. Zusammen sind wir durch das Labyrinth geflogen und durch den letzten Raum gegangen. Aber im nächsten Raum warst du nicht mehr. Oben an der Decke, war das Loch, durch dass du geflogen bist, verschlossen. Also habe ich uns raus gezaubert. Dann sind wir um das Gebäude gerannt und haben dich gefunden. Den Rest der Geschichte kennst du ja." Stimmt, den Rest der Geschichte kenne ich. Plötzlich fällt mir mein Ausweis und die Kette ein! "Guckt mal", sage ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Stolz strecke ich Ihnen meinen Ausweis entgegen. "Oh, du hast ihn also? Super!",freut sich Anna. Das war aber noch nicht alles, gespannt ziehe ich meine Kette hervor. "Oh, die ist ja schön! So was haben wir nie gekriegt. Hast du die da bekommen?", fragt Olivia. Ich nicke. Auch Anna schaut die Kette an. Anscheinend findet sie sie auch schön. "Wir fahren heute Mittag", platzt es aus mir heraus. Anna lässt sich in ihren Sessel plumpsen. (Es ist der mit den Büchern). Traurig sagt sie: "Okay, dann Tschüss." Ich antworte: "Kopf hoch! Lasst' uns Adressen tauschen, Telefonnummern und Handy Nummern!" "Oh, ja!", ruft Anna. Wir knien uns alle um den kleinen Tisch. Olivia holt 4 kleine Zettel. Ich schreibe einmal alles für Anna auf und einmal alles für Olivia. Beide geben mir auch ihre Zettel. "Ich habe eine Idee! Wir sind jetzt ja alle Hexen, oder? Lasst uns eine Bande gründen! Dann sind wir immer miteinander verbunden", schlägt Olivia vor. Eine Bande! Au, ja! "Ja, ich finde die Idee gut!", sage ich. "Ich auch!", stimmt Anna zu. "Legt' eure Hände auf meine", befiehlt Olivia. Mit ihrer anderen Hand zieht sie den Zauberstab und tippt einmal auf unsere Hände. Bunte Lichtblitze schießen in die Luft und verbinden unsere Hände miteinander. Dann zerspringen sie und regnen in einem Lichterregen nach unten. "Wir wollen wir uns nennen?", fragt Olivia: "Vielleicht Hexen Bande?" Hexen Bande? Naja. "Wir könnten was fremdsprachiges nehmen. Vielleicht Tres veneficas?", schlägt Anna vor. "Und aus welcher Sprache ist das?", frage ich. Es ist kein Englisch und kein Spanisch, so viel weiß ich schon. Und natürlich auch kein Deutsch. "Das ist Latein", antwortet Anna. Oh, Latein! Was habe ich denn für einen Vorschlag. Fremdsprachig finde ich ganz gut. Latein, ne versteht niemand. Spanisch, auch nicht gut. Französisch, kann ich nicht. Jetzt habe ich es. "Wie wäre es mit Magic Girls?", frage ich. "Ja, Magic Girls!", ruft Anna. "Da hätten wir auch früher drauf kommen können!", sagt Olivia. Schnell wechseln wir ein paar Blicke, dann zählt Anna bis drei und wir rufen im Chor: "Magic Girls! Magic Girls! Magic Girls!" Kurze Zeit später haben wir uns wieder eingekriegt. "Ginny, du darfst niemanden von deinen Kräften erzählen, hörst du? NIE-MAN-DEN! Ist das klar?", fragt Anna auf einmal ganz ernst. "Ja, versprochen!", antworte ich genauso ernst wie Anna. Danach feiern wir noch ein wenig. Meine bestandene Prüfung, unsere Freundschaft, Magic Girls. Ich merke gar nicht wie die Zeit vergeht. "Ich muss los. Gleich fahren wir los", sage ich. "Tschüss!", verabschiedet sich Olivia. "War schön mit dir!", sagt Anna. "Ich rufe euch an und schreibe euch! Ihr kriegt auch Postkarten!", verabschiede ich mich. An der Tür drehe ich mich noch mal um und winke.

Draußen bin ich schon ein wenig traurig. Etwas weiter hinten sehe ich Julia, Hanna, Marlene und Sarah auf ein paar Holzstämmen sitzen. Schnell laufe ich zu ihnen. "Wollen wir nicht noch ein paar Abschiedsfotos machen?", frage ich sie. "Ja", antwortet Julia. Die Stimmung ist nicht besonders gut. "Äh, ich gehe dann mal eben meinen Fotoapparat Höhlen", sage ich Bescheid und renne rein. Im Zimmer angekommen merke ich, dass der Fotoapparat im (sehr unordentlichen) Koffer ist. Da ist er! Ich ziehe ihn schnell aus dem Haufen von Klamotten und anderen Sachen. Auf dem Weg nach unten schieße ich auch Fotos. Vom Speisesaal (6), von den Fluren, von den anderen Zimmern, von dem Draußen-Gelände, von den verschiedenen Geräten draußen und natürlich von meinen Freundinnen wie sie da alle so sitzen. Zusammen machen wir auch noch viele Fotos von uns an den verschiedensten Orten und in den komischsten Haltungen. Wir haben wirklich viel Spaß und lachen viel. Nach den Fotos machen wir noch ein Wettrennen. "Das hat Spaß gemacht!", keucht Marlene am Ende. Ich antworte auch völlig außer Atem: "Ja, stimmt!" Leider kommt nun Frau Hansen raus. Sie ruft: "Wir wollen los! Holt eure Sachen von oben." Mit einem Mal lacht niemand mehr. Schweigend gehen wir nach oben und holen unsere Sachen. Wieder unten verabschieden wir uns von der Leiterin. Oder eher gesagt Frau Hansen: "Tschüss, wir hatten eine sehr schöne Zeit bei Ihnen." Die Frau lächelt und antwortet: "Das freut mich. Tschüss und gute Fahrt!"

Alle setzen sich in Bewegung. Wieder kommen wir an Feldern, Wiesen und Weiden vorbei. Als wir endlich beim Zug angekommen sind, zählt Frau Hansen noch mal durch, dann dürfen alle in den Zug steigen. Diesmal Sittenrichter zum Glück nicht neben Lena, sondern neben Julia. Die erste Zeit erzählen wir uns gegenseitig Geschichten. Bis wir schließlich aufhören. Ich denke über Anna und Olivia nach. Die beiden sind richtig gute Freunde geworden. Schade dass sie mich nicht so einfach besuchen können. Sie wohnen ja ziemlich weit weg. Gleich wenn ich zu Hause bin werden ich Ihnen eine Nachricht schicken. Einige Zeit später sind wir angekommen. Ich sehe meine Mama auf dem Bahnsteig stehen. Quietschend kommt der Zug zum stehen. Nacheinander steigen alle Kinder aus und Frau Hansen hakt sie auf einer Liste ab. "Und wie war's?", fragt Mama neugierig. "Es war einfach superspitzentollmegagenial!"

15. Zurück zu Hause

Im Auto erzähle ich Mama (fast) alles. Ich erzähle ihr von der Kutschfahrt, vom Strand, von der Burg, vom Museum, vom Freizeitpark, dass unser Zimmer von der ZK verwüstet wurde und natürlich von draußen. Anna und Olivia erwähne ich auch, aber nicht, dass sie zaubern können.

Zu Hause laufe ich schnell in mein Zimmer und fange an ein gutes Versteck für meinen Zauberstab zu suchen. Schließlich verstaue ich ihn in einem kleinem Kästchen verpackt, in einem Geheimfach in meinen Nachttisch. Nur ich kenne es. Meinen Zauber-Ausweis lege ich auch dazu. Die kleine, schöne Kette behalte ich immer um. Wenn Mama mich fragt, sage ich einfach, dass ich sie von Anna und Olivia bekommen habe. Das stimmt ja auch fast.

Nachdem ich alles ausgepackt habe schreibe ich Anna und Olivia gleich eine Nachricht, dass ich angekommen bin. "Ginny, essen!", ruft Mama von unten. Schnell renne ich runter. Dort erzähle ich die ganze Geschichte noch mal Papa und allen die es hören wollen. Immer wenn ich die Geschichte fertig erzählt habe, mache ich immer einen Test, ob sie zugehört haben. Alles in einem ist es ein sehr schöner Abend. "Okay, dass reicht jetzt. Geh' ins Bett", sagt Papa als ich die Geschichte zu 5 Mal erzählt habe. "Na gut, ich geh' ja schon", antworte ich. Ich kann sowieso nicht schlafe. Ich bin noch viel zu aufgedreht! In meinem Zimmer merke ich dass Anna und Olivia zurück geschrieben haben:

Schön, dass du gut angekommen bist. Ich hoffe du hast deinen Z.(auberstab) und deinen Z.(auber)A.(usweis) gut versteckt.

Gleich schreibe ich zurück:

Klar habe ich das!
Gute Nacht

Kurze Zeit später kommt Annas und Olivias Nachricht:

Gut, auch Gute Nacht!

Danach bleibt es still. Ich gehe ins Bad und mache mich fertig. Ich bin immer noch nicht müde. Trotzdem lege ich mich hin.

Im Bett schaue ich mir immer wieder die Bilder an. Und noch viel öfter gucke ich meine Kette, meinen Zauberstab und meinen Ausweis an um mir zu versichern, dass das alles kein Traum ist. Es ist kein Traum! Magie ist kein Traum! Anna und Olivia sind kein Traum! Magic Girls ist kein Traum!

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