Nialls Pov.

Puh, das war knapp. Wenn Harry, oder wie er heißt, mir nicht geholfen hätte, würde ich wahrscheinlich nie nach Hogwarts kommen. "Danke", sagte ich deshalb noch einmal, als wir schon vor irgendeinem Abteil stehen blieben.

Von drinnen konnte ich schon deutlich Stimmen erkennen, als Harry auch schon, mit einem Ruck, die Tür aufzog. Drinnen saßen drei weitere Jungs, die auch in etwa so alt wie ich und wahrscheinlich auch wie Harry, sein müssten.

Alle drehten sich sofort zur Tür um und sahen Harry und mich verwirrt und neugierig an.

Als erstes meldete sich ein Junge mit kurzen braunen Haaren und braunen Augen zu Wort: "Ich bin Liam, wie ich sehe scheinst du ziemlich knapp dran gewesen zu sein, aber schön dich kennenzulernen, wie ist dein Name?"

Noch während er sprach konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen, dass einer der anderen beiden, die mit im Abteil saßen, sich schon an Harry gewandt hatte und ihm irgendwas sagte, was sich anhört wie: "Hör auf so etwas zu machen, ich hatte schon Angst du springst aus dem Zug!"

Als ich mich zu ihm umdrehte, konnte ich erkennen, dass er blaue Augen hatte und Harry nun mit einem leicht besorgten Blick ansah.

Als ich realisierte, dass ich Liam immer noch nicht geantwortet hatte, sagte ich schnell: "Ich bin Niall. Ja, ich hätte den Zug beinahe verpasst, aber woher sollte ich denn wissen, dass ich durch ne Wand muss, um nach Hogwarts zu kommen. Ich habe echt schon gedacht, dass ich garnicht mehr hierher komme. Also bin ich die letzten zwei Schritte Rückwärts auf die Mauer zu gelaufen, weil ich mich dagegen lehnen wollte, als ich mich gemerkt habe, dass da nichts mehr hinter mir ist, sondern nur noch ein riesiges Tor vor mir. Also habe ich ich mich ganz schnell umgedreht, weil ich gemerkt habe, dass der Zug am losfahren ist. Dann ging auch schon die Tür auf, meine einzige Rettung und Harry hat mir geholfen auf den Zug zu springen!"

Als ich mit meinem Redeschwall fertig war, sahen mich alle leicht amüsiert an. Innerlich schlug ich mir gegen den Kopf, ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, mich an meiner neuen Schule nicht gleich wieder unbeliebt zu machen, nur weil ich so viel redete.

Allerdings waren meine Sorgen unnötig, denn sie fingen nun an mir der Reihe nach ihre Namen zu sagen, aber ich bin sowieso extrem schlecht im Namen merken, deshalb hoffe ich einfach, dass ich sie am Ende der Fahrt kann.

Plötzlich fuhr der Zug um eine Kurve und ich wurde unsanft auf einen der Sitze gedrückt. Das brachte uns aber alle nur zum Lachen und ich war froh, dass hier so eine ausgelassene Stimmung war.

Nach ungefähr einer Stunde Fahrt, hört ich meinen Bauch plötzlich grummeln. Arg, wieso hatte ich nur immer so viel Hunger. "Keine Sorge, der Snackwagen müsste gleich kommen", hörte ich Zack oder so murmeln, sein Grinsen konnte ich trotzdem deutlich heraushören. Er hatte schon vor einer Weile die Augen geschlossen, konnte aber wahrscheinlich wegen der Lautstärke hier drin eh nicht schlafen.

Wenig später klopfte es an der Abteiltür und eine ältere Frau erschien im Türrahmen. "Etwas von Snackwagen, meine Lieben?", erkundigte sie sich und sofort begann mein Magen zustimmend zu grummeln. 

Mein begeisterter Blick glitt über die vielen Dinge, die sich vor mir auftürmten. Noch nie habe ich so viele verschiedene Süßigkeiten auf einem Haufen gesehen! Hinter mir hörte ich ein leises Kichern von Louis, der sich wahrscheinlich über mich lustig macht, allerdings sah ich, dass er auch ein bisschen wehmütig auf den Wagen blickte.

Anscheinend war ich aber nicht der einzige der das registrierte, denn Harry schaute nun in die Runde und fragte: "Na, was wollt ihr? Oder wollt ihr das ganze noch weiter anstarren?" Louis schaute weg und murmelte nur etwas von: "Ich habe meine Brote" und irgendwas von "zu wenig Geld".

Harry griff allerdings einfach in seine Tasche, zog einen Beutel mit Geld hervor und meinte: "Was ist das beste Louis, ich habe keinen Plan was das alles sein soll, also musst du mir wenigstens helfen beim aussuchen"

Daraufhin weiteten sich die Augen von Louis und fragt ihn erstaunt: "Was? Aber, das kannst du doch nicht machen, du kannst das doch nicht alles alleine bezahlen!", allerdings ließ er den Blick währenddessen die ganze Zeit über die verschiedenen Sachen schweifen, weshalb Harry einfach nur lachend sagte: "Natürlich kann ich das, nun sag schon!"

Das ließ Louis sich nun nicht noch einmal sagen und fing an zu schwärmen von Dingen wie Schokofröschen und irgendwelchen komischen Bohnen und ehe ich auch nur ein weiteres Mal blinzeln konnte, waren wir auch schon überhäuft mit allerlei Zeug und der Wagen auch schon wieder außer Sichtweite.

Als mein Magen nun zum dritten Mal grummelte lachte Harry nur noch mehr und meinte, dass wir uns einfach bedienen sollten.

Ich hatte mir irgendetwas genommen und wollte gerade reinbeißen, als Louis plötzlich rief: "Pass auf!" ich schreckte zurück, allerdings meinte er nur: "Du musst schauen, dass du nicht die falsche Sorte ist, die heißen ja nicht ohne Grund Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung!"

Grübelnd sah ich auf diese "Bohne" in meiner Hand und betrachtete sie von allen Seiten, sie hatte eine rötliche Farbe, trotzdem entschloss mich dazu vorsichtig daran zu knabbern, ich hatte ja schließlich immer noch Hunger. Das stellte sich allerdings als eine der schlechtesten Entscheidungen heraus, die ich je getroffen hatte, denn als ich gerade das erste Stückchen im Mund hatte, begann dieser plötzlich zu brennen, als hätte man meine Zunge angezündet.

"CHILLI!!!", hustete ich, worauf die anderen in ein schallendes Gelächter ausbrachen. Nachdem ich mich langsam wieder erholt hatte, schmiss ich die Packung mit den restlichen Bohnen missmutig zur Seite und wollte gerade in den Stapel mit den anderen Sachen greifen um mir irgendwas herauszuziehen, als sich der Stapel plötzlich bewegte und ich merkte wie etwas an meiner Hand entlang krabbelte.

"Ihh, was ist das denn?" rief ich und deutete auf den Stapel. Wenn die Anderen eben gelacht hatten, dann war das nichts im Vergleich zu jetzt!

Liam sagte mir nach ungefähr zwei Minuten, die sie damit verbracht hatten über mich zu lachen, dass das ein Frosch aus Schokolade ist und ich mir keine Sorgen machen müsste, dass der echt sei, auch wenn er sich verdammt echt bewegt. Also packte ich den Frosch, der mir das Ganze eingebrockt hatte, der auch schon drauf und dran war aus dem Fenster zu krabbeln und biss herzhaft hinein.

Liam hatte Recht, der Frosch bestand hundertprozentig aus Schokolade, verdammt leckerer Schokolade und hatte sich auch nicht mehr bewegt, als ich ihn dann gepackt hatte.

Ich schaute in die Packung, die der Frosch leer zurückgelassen hatte oder zumindest fast leer. Auf dem Boden der fünfeckigen Verpackung lag eine Karte.

An der Seite der Karte stand in einem Quadrat die Zahl 100, daneben war ein Bild von einem Jungen, ich würde ihn auf höchstens 13 schätzen, aber es war auf der Zeichnung nicht wirklich zu erkennen. Darunter stand gelb auf Gold (wer denkt sich bitte so ein Design aus) "Harry Potter".

Verwundert blickte ich die anderen an, aber die waren nur mit den Süßigkeiten beschäftigt. Ich drehte die Karte in meiner Hand und las den Text, der auf der Rückseite stand.

Ungefähr stand dort etwas wie "der Junge der Überlebte" und dass er einen gewissen "Lord Voldemort" besiegt hätte. Ein wenig verwirrt war ich schon, aber ich blendete die Karte wieder aus und hing mich, nachdem ich ein wenig zugehört hatte, in das Gespräch hinein.

~

Alle lernen sich langsam kennen und anscheinend werden sie auch Freunde
Was wohl passiert, wenn sie in Hogwarts ankommen? In welche Häuser werden sie kommen? Werden sie sich doch alle hassen und einer am Ende die anderen umbringen? Wir werden es erst erfahren, wenn ich mich durchringe weiterzuschreiben.

Joa das wars dann auch

Tschö