Kapitel 46 - Too Much To Ask
Harrys Pov.
Vater? Sekunde ... meinte sie mit Vater etwa Cowell? Das war doch nicht möglich! Wie konnte es sein, dass dieser affektierte, egomanische, ignorante Hausmeister, ein so tolles, aufgewecktes Mädchen als Tochter haben konnte?!
Nach ihrem letzten Satz hatte sie sich leicht von mir entfernt und sah nicht aus, als wolle sie ihren Blick noch einmal vom Boden nehmen.
„Alles ist gut, Jes! Wir passen auf dich auf! Er wird nicht nochmal an dich rankommen!", sagte Louis sofort, während ich sie nur wortlos in den Arm nahm. Sie brauchte jetzt unsere Unterstützung.
„Wie ... ähm", fing Zayn an zu stottern, „Wie bist du zum ... zum Animagus geworden?"
Eine Weile blieb es still und ich strafte den Slytherin mit bösen Blicken. Wieso musste er dieses Thema jetzt noch mehr vertiefen?
Gerade schien er zu einer Entschuldigung ansetzen zu wollen, da erklangen leise Töne neben mir, die nicht von Schluchzern kamen.
„Als ich sieben war ... er ... er hat mich dazu ... gezwungen ...", immer wieder unterbrach sich Jesy durch ihr schluchzen selbst.
Es fiel ihr sichtlich schwer, darüber zu reden, aber trotzdem tat sie es. Sie vertraute uns genug, um all das zu erzählen. Ich war erstaunt, wie stark dieses Mädchen doch war.
Noch ein Stückchen näher zog ich sie zu mir. Zwar wollte ich gerne erfahren, was sonst noch passiert war, aber ich und auch die anderen Jungs würden sie zu nichts zwingen.
Flüsternd fuhr sie allerdings fort: „Gestern Abend hatte ich es das erste Mal geschafft, mich zu verwandeln. Die letzten Jahre ist es mir nie gelungen und deshalb war er erst stolz auf mich. Doch ihr müsst wissen", kurz schluckte sie, ehe sie weitersprach, „Vater hat versucht, seine kaum vorhandene magische Kraft durch mich auszugleichen."
Mittlerweile war ihre Stimme nur noch ein leises Nuscheln und ich geschockt. Wie verantwortungslos konnte man als Vater nur sein?!
„Häufig hatte er Wutausbrüche, wenn ich etwas nicht sofort geschafft hab", wieder unterbrach sie sich mit einem Schluchzen und mein Respekt vor ihr stieg noch mehr. Die Vorstellung, dass mein Vater nicht weg gewesen wäre, aber mich so behandelt hätte, war scheußlich.
„Heute Nacht war es besonders schlimm ... ich habe es nicht geschafft ... ich habe es nicht geschafft, mich zurückzuverwandeln. Daraufhin wurde er wütend ... sehr wütend ...", zwischendurch war Jesy wieder lauter, doch das Ende konnte selbst ich schwer verstehen und das, obwohl sie schon fast auf meinem Schoß saß.
„Hatte er wirklich vor ... dich umzubringen?", in seinem Satz schluckte Louis und auf meinem Gesicht war der Schock wahrscheinlich ebenso sichtbar wie auf denen der anderen.
Nur das leichte Nicken an meiner Halsbeuge zeigte die Bestätigung des Mädchens. Noch mehr stellte sich mir die Frage, wie schlimm dieses arrogante Miststück von Hausmeister eigentlich sein musste, dass er sein eigen Fleisch und Blut ermorden wollte.
Die kurze, unscheinbare Geste Jesys reichte, damit die vier anderen zu uns kamen und wir in einer Gruppenumarmung endeten.
Lange saßen wir einfach nur so da, umarmten einander und folgten unseren Gedanken.
Dadurch herrschte eine schon, fast schon unheimliche, Stille, die nur immer wieder von den kläglichen Schluchzern Jesys unterbrochen wurde.
Was würde nur in nächster Zeit passieren? Vor allem, was würden wir machen, wenn wir den Unterricht wieder besuchen mussten? Heute war Sonntag, also wäre das Morgen wieder angesagt.
„Was machen wir eigentlich Morgen?", fragte ich deshalb. Meine Stimme hatte einen leicht belegten Unterton, was wahrscheinlich eine Mischung aus, die ganze Zeit nur zuhören und nicht mitsprechen und unterdrückten Tränen lag.
Nicht unbedingt vor Trauer ... eher vor Wut!
Leicht räusperte ich mich, ehe ich erklärte, worauf ich hinaus wollte, da die verwirrten Gesichter meiner Freunde Bände sprachen. Also, Bände des Nichtwissens.
„Sie könnte hier bleiben", schlug Lou vor, der vorher kurz in Gedanken versunken schien, wobei er dabei wahrscheinlich mit Diana gesprochen hatte, ob es für sie in Ordnung wäre.
Jesys Kopf hob sich und hoffnungsvoll sah sie zwischen meinem Freund und der Weide hin und her.
„Wär das wirklich okay für sie?", fragte sie, um sichere Bestätigung zu bekommen.
Nickend strich Lou über die Rinde Dianas und lachte kurz auf. Direkt erklärte er sich. „Ich hab euch doch noch garnicht gesagt, warum Diana mich hergerufen hatte", kicherte er, „Tatsächlich war es eigentlich die Schuld meiner Schwestern. Also indirekt. Unsere liebe Diana hier war nämlich beleidigt, weil ich von ihr weggegangen bin, um noch was mit meinen Schwestern zu machen."
Wie zur Bestätigung drückte der Baum Louis mit ein paar Ästen.
Auf der Stelle hatte ich erkannt, was Louis vorhatte. Ablenkung.
Und uns allen tat es definitiv gut. Geklärt hatten wir ja jetzt das wichtigste und über die erhaltenen Informationen mussten wir sowieso erstmal drüber schlafen.
Jesy sprang auch sofort darauf an. Ihre annähernd komplette Vergangenheit, oder zumindest ein paar scheußliche Teile davon, hatte sie heute vor uns offen gelegt und wenn ich recht in meiner Annahme war, waren wir wahrscheinlich sogar die ersten, die davon erfuhren.
Mit der Zeit wurden die Gespräche lockerer, ehe Lou mir ein kurzes „Wie wäre es mit einer Rache an unserem Hausmeister?" ins Ohr flüsterte.
Sein Gesicht war verheißungsvoll und in seinen Augen glitzerte der Schalk.
Auch mir schossen so einige Pläne durch den Kopf, doch bei einem blieb ich hängen.
Diese Idee flüsterte nun ich meinem Freund ins Ohr. Mit geschocktem Blick wandte er sich zu mir.
„Sowas hätte ich von dir garnicht erwartet, Harold!", lachte er nun in normaler Lautstärke und fügte hinzu, „von Nialler klar, auch von Li, vielleicht auch von Zayn, aber von dir?"
Beleidigt schob ich die Unterlippe vor. „Bin ich wirklich so uneinfallsreich, was Streiche angeht?", gespielt schnaufte ich kurz auf, was Louis dazu brachte, kurz schuldig zu mir zu schauen und ein leises „Tschuldigung Hazza, war nicht böse gemeint." zu murmeln.
Mir viel es schwer, die kalte Maske aufrecht zu erhalten und er hätte auch das verkniffene Lachen gesehen, wenn er aufgeschaut hätte.
Um ihn von seinem Leid zu erlösen, drückte ich ihm lachend einen Kuss auf die Stirn.
Erst verblüfft, dann verärgert sah er mich an: „Harold Edward Styles! Renne um dein Leben!"
Lachend rannte ich los, kam allerdings nicht weit, da er immer noch den Baum unter Kontrolle hatte.
So endeten wir nach ein paar Minuten auf einer Art Plattform in den Ästen, während er mich durchkitzelte.
Lachend ergab ich mich, während die anderen einfach nur grinsend oder lachend daneben standen. Die Frage, woher Niall schon wieder die Kamera hatte, stellte ich lieber garnicht.
~
Hilfe 🥺 die Kapitel werden gefühlt immer kürzer ...
Naja, vielleicht sollten Vero und ich auch mal wieder früher als 19 Uhr am Tag vor Veröffentlichung anfangen, aber egaaaal 🙈
Haha Captain Niall mal wieder 😂 (ich werde auch immer unkreativer, was ANs schreiben angeht...)
(KeepSmilingV)
Joa das wars dann auch
Tschö
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