Kapitel 2 - Story of My Life
Harrys Pov.
Als ich aufwachte und mich verschlafen wieder vor den Kleiderschrank stellte, dachte ich über den letzten Tag nach. Wie hatte er denn überhaupt geendet? Ich konnte mich nicht mehr erinnern. Im Gegensatz dazu konnte ich mich noch erstaunlich gut an meinen Traum erinnern.
Ein extrem großer Mann war gekommen und hatte an unserer Haustür geklingelt. Er hatte mir gesagt, ich wäre ein Zauberer, und dass ich auf eine Schule namens Hogwarts gehen würde.
Verwirrt über meinen Traum, zog ich mir ein weißes Shirt und die Hose vom Vortag an und dann machte ich mich auf den Weg nach unten, um mir meinen allmorgendlichen schwarzen Tee zu holen. Als ich die Küche betrat, stand meine Mutter schon mit einer Pfanne in der einen und einem Pfannenwender in der anderen Hand am Herd und machte Pancakes.
Verwundert darüber, mal nicht der Erste in der Küche zu sein, drückte ich meiner Mutter ein kleines Küsschen auf die Wange und setzte, wie jeden Tag, Teewasser an.
"Warum bist du schon so früh wach?", fragte ich sie, während ich aus Langeweile dem Wasser beim aufkochen zusah. Ihre Antwort riss mich aus meinen Träumereien.
"Wir wollten doch heute mit Hagrid deine Schulsachen holen!", sagte sie und ich starrte den Wasserkocher jetzt nicht mehr gelangweilt, sondern verwirrt an.
War es doch kein Traum? Aber das konnte nicht sein! Ich konnte doch nicht zaubern! Wie sollte Zauberei überhaupt funktionieren?
Doch als sich der große, haarige Mann durch die Tür duckte, konnte ich es doch glauben.
Also goss ich, wie jeden Tag, das Wasser in meine Tasse, gab einen Teebeutel hinzu und hob die Tasse an, um Hagrid zu fragen, ob er auch etwas wollte. Er schüttelte nur den Kopf und setzte sich dann auf einen der Stühle, welcher sich beunruhigend nach unten bog.
"Wo gehen wir heute überhaupt hin, Hagrid?", fragte ich den großen Mann vor mir.
"Winkelgasse!", erklärte er kurz angebunden und nahm sich ein paar der Pancakes, welche meine Mutter vor uns auf den Tisch stellte.
"Wo ist die Winkelgasse?", fragte meine Mutter, während sie sich neben mich auf den Stuhl fallen ließ, "Ich habe davon noch nie etwas gehört!"
"Die Winkelgasse liegt in London", fing Hagrid an, "Du hast noch nie davon gehört, weil es eine Einkaufsstraße nur für Zauberer und Hexen ist. Eigentlich dürftest du gar nichts davon wissen, aber da dein Sohn ein Zauberer ist, musst du wohl davon erfahren."
Meine Mutter nickte nur und wand sich dann wieder ihrem Essen zu. Plötzlich schreckte sie auf und blickte ungläubig zu Hagrid.
"LONDON?", fragte sie völlig fassungslos.
Hagrid, der die Befürchtung meiner Mutter erkannte, beruhigte sie mit den Worten: "Keine Sorge, wir gehen zu Freunden in der Nähe und nehmen das Flohnetzwerk!"
Jetzt wurde der Blick meiner Mutter deutlich verwirrt, weshalb Hagrid ergänzte: "Das benutzen Zauberer häufig. Man stellt sich in einen Kamin, sagt, wo man hin will und wird dann dort wieder aus dem Kamin geworfen. Ganz einfach!"
Mom hatte anscheinend aufgehört, mitzukommen zu versuchen und richtete ihren Blick wieder auf die Pancakes vor sich.
Schnell frühstückten wir fertig und machten uns dann schon auf den Weg zu Hagrids Bekannten. Sie wohnten in Crewe, mitten in der Stadt und als wir ankamen, umarmte die Frau namens Andromeda Tonks Hagrid erst einmal.
Er gab die Umarmung zurück und schubste mich ein Stück nach vorne, wodurch ich fast in die Kommode krachte, die ein paar Meter entfernt von der Tür stand.
"Das hier ist Harry Styles! Er würde gerne deinen Kamin benutzten. Und das ", Hagrid zeigte auf meine Mom, die noch halb hinter ihm versteckt war, "ist Anne Twist."
Andromeda zog mich in eine mütterliche Umarmung und begrüßte dann auch meine Mom. Sie stellte sich vor mich und musterte mich genau.
Nach einer Weile, wurde mein Blick fragend und sie sagte: "Du siehst aus wie Des!"
Jetzt entgleisten meine Gesichtszüge komplett und als ich zu meiner Mutter schaute, sah ich, dass es bei ihr nicht anders war.
"Du ... kennst meinen ... Vater?", fragte ich stotternd, während ich es immer noch nicht schaffte, meinen Mund wieder zu schließen.
Die Frau vor mir drehte sich zu Hagrid und sah ihn böse an. "Du hast ihm nicht mal gesagt, woher du mich kennst und woher ich ihn kenne?", fragte sie ihn, ihre Stimme hatte einen leicht tadelnden Ton. Hagrid blickte nur bedröppelt auf den Boden. "Kommt erst mal ins Wohnzimmer!", sagte Andromeda zu mir und meiner Mutter gewandt.
Ich folgte ihr sofort, da sie mir sympathisch war. Zwar hatte ich keine Ahnung, wieso ich ihr so vertraute, aber sie hatte etwas bekanntes an sich.
Im Wohnzimmer bekamen wir erst mal einen Kakao in die Hand gedrückt, den ich mit kleinen Schlücken trank.
"Ich kannte deinen Vater, ja!", gab sie von sich und drehte sich von den Küchengeräten weg, an denen sie gerade irgendetwas gemacht hatte, "Des und ich waren mal beste Freunde. Mittlerweile haben wir aber kaum noch Kontakt. Nach unserem Abschluss hab ich geheiratet und er ist nach Amerika gezogen."
Ein fast schon verträumtes Seufzen entwich ihr. Sie wollte gerade weitersprechen, als sie ein Ruf unterbrach.
"Oma, wo bist du?", es hörte sich an, wie ein Kleinkind und noch bevor Andromeda etwas zurückrufen konnte, trat auch schon ein kleines Kind in das Zimmer. Ich würde es auf ungefähr zwei Jahre schätzen.
Der Kleine schaute erst meine Mutter, dann mich und dann zum Schluss seine Oma an, während mein Blick auf ihm liegen blieb. Kleinkinder hatten sowas fesselndes an sich, das es mir unmöglich machte, wegzuschauen.
"Wer sind die da?", fragte der Junge weiter und flüchtete sich in die Arme von Andromeda.
"Das sind Freunde von Hagrid", antwortete sie. In diesem Moment betrat der Riese das Zimmer und sofort rannte der Kleine, ein wenig wackelig, auf ihn zu und wurde von ihm in die Arme geschlossen.
Während ich hoffte, dass der kleine Junge nicht zerquetscht wurde, wendete sich Andromeda wieder meiner Mutter und mir zu. "Das ist Teddy, mein Enkelsohn", stellte sie das Kind vor, welches sich langsam von Hagrid löste. "Teddy, das sind Harry und Anne", fuhr sie fort mit Blick auf den kleinen Teddy.
Teddy kam auf uns zu und streckte ganz vorbildlich seine Hand in meine Richtung, die ich nahm und schüttelte. Danach wandte er sich zu meiner Mutter. Sie schloss ihn in die Arme und mich überkam ein kleines Lächeln. Anscheinend war sie ihm auch schon verfallen.
"Um wieder zurück zur eigentlichen Frage mit deinem Vater zu kommen, er kam in meinem zweiten Schuljahr nach Hogwarts und war gerade erst von Deutschland hier nach England gezogen. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden, du musst wissen, dass er fast der einzige Gryffindor war, der mich nicht dafür verurteilt hat, dass ich in Slytherin war!", seufzend hob sie ihren Enkel auf ihren Schoß und ließ sich auf einen Sessel fallen. Mom und ich taten es ihr gleich. Allerdings konnte ich an Moms Gesichtsausdruck ganz klar erkennen, wie verwirrt sie war. Sie schien nie gewusst zu haben, dass mein Vater ein Zauberer war und schien es auch nicht ansatzweise vermutet zu haben. Außerdem sah man ihr an, wie sehr sie ihn vermisste, auch wenn sie es nie so richtig zugeben wollte, seit mein Dad einfach abgehauen ist. Andromeda merkte es auch und so fuhr sie einfach schnell fort, um mit ihrer Erklärung fertig zu werden: "Des und ich waren immer zusammen, außer, wenn wir in unsere Gemeinschaftsräume mussten."
Verdutzt schaute ich zu ihr, als sie meinen Blick sah, blickte sie wieder zu Hagrid, da sie genau wusste, woher dieser Blick stammte. Ich hatte keinen Plan, was sie da sagte.
"Hagrid, hast du ihm nicht mal erzählt, wie Hogwarts funktioniert?!", fragte sie aufgebracht, während der kleine Teddy von seiner Oma weg, zu meiner Mutter stapfte.
Als Hagrid schüchtern den Kopf schüttelte, erklärte sie mir in Kurzform, dass es vier Häuser gab und für was diese standen.
Tatsächlich verstand ich ungefähr, was sie mir erzählte und nickte nur ab und zu.
Als sie mit ihrer Erklärung geendet hatte, brauchte ich ein paar Sekunden, um alles, was sie gesagt hatte, zu verarbeiten. Andromeda sah mich fragend an und erst, als ich ihren Blick verstehend erwiderte, fügte sie noch hinzu: "Wollen wir dann mal los?"
Mom und ich nickten und sie führte uns in eine Ecke des Wohnzimmers, während sie Teddy hochnahm. In dieser Ecke befand sich ein Kamin mit einer riesigen Öffnung. Andromeda hielt uns einen kleinen Blumentopf mit schimmerndem Pulver hin. Ich blickte sie verwirrt an und Hagrid stieg in die riesige Kaminöffnung, während er ein wenig des Pulvers in die Hand nahm.
Er sah zu Andromeda und sagte: "Sie sind beide noch nie mit Flohpulver gereist, es ist einfacher, wenn ich es ihnen vormache." Er warf das Flohpulver mit einem "Winkelgasse" auf den Boden und wurde auf der Stelle von grünen Flammen verschluckt.
Irritiert fiel mein Blick auf den Boden des Kamins, auf welchem der große Mann eben noch gestanden hatte. Jetzt hielt mir Andromeda wieder den Topf hin und ich trat auf die Stelle, auf der Hagrid vor wenigen Sekunden verschwunden war.
Ich warf das Pulver auf den Boden und sagte so laut und deutlich wie möglich: "Winkelgasse"
Ich spürte, wie die grünen Flammen mich umschlossen, doch es war keineswegs ein Gefühl, als würde ich verbrennen. Es war nicht angenehm, aber selbst wenn es das wäre, keine Sekunde später hatte ich ein Gefühl, als würde ich durch eine dünne Röhre gezwängt werden. Ein paar Sekunden sah ich verschiedene Räume an mir vorbei fliegen, bis ich volle Kanne, mit dem Gesicht voran, auf dem Boden aufkam.
~
Eigentlich war dieses und das nächste Kapitel als eins geplant, aber da das dann ganz schön lang geworden wäre, breche ich das hier mal ab. Das Kapitel ist ja so schon länger, als alle anderen bisher.
Joa das wars dann auch
Tschö
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