Kapitel 18 - Familiar
Harrys Pov.
Die nächsten zwei Wochen vergingen recht ruhig. Louis hatte sich bei seinem "eleganten" Abgang vom Besen nichts wirkliches getan, außer einem riesigen blauen Fleck am Schienbein. In der, seit diesem Ereignis vergangenen, Zeit war aber auch dieser wieder verheilt.
Heute war wieder Freitag und der Zug, der die anderen Schüler nach Hause brachte, würde heute Abend ankommen und morgen Mittag wieder wegfahren.
Zwar war ich ein wenig traurig darüber, dass Niall dann weg war, aber ich freute mich zu sehr, um das auszuleben. Heute Abend würde ich nach einem halben Jahr endlich meine Schwester und Mutter wiedersehen und darauf war ich einfach zu gespannt.
"Haz?", erreichte mich die Stimme meines besten Freundes. Schnell wandte ich meinen Blick auf ihn.
Gerade war der Unterricht beendet worden und er hatte mich anscheinend etwas gefragt.
"Was ist? Ich war in Gedanken.", fragte ich Louis und sah, dass er sich ein Kichern verkneifen musste.
Nach einem Moment widerholte er seine Frage allerdings freundlicherweise: "Nialler will Mittag essen! Kommst du mit?"
Ohne, dass ich etwas sagen konnte, wurde ich von dem Blonden unterbrochen: "Harry kommt mit! Das ist immerhin fast das letzte Mittagessen, das ich vor Weihnachten mit euch verbringen kann!"
Kurz lachte ich und nickte dann nur zur Bestätigung.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur großen Halle und überlegten, was wir heute noch so machen würden.
Zain konnte nicht mehr von dem Gedanken abgebracht werden, den Nachmittag in der Bibliothek zu verbringen, aber wir anderen beschlossen, einfach ein bisschen über das Schlossgelände spazieren zu gehen.
Auch war uns klar, dass Zain garantiert nicht die ganze Zeit in der Bibliothek bleiben würde, sondern sich heute Abend noch mit Gigi verabredet hatte.
Mittag aßen wir noch zusammen. Es gab Nudeln mit Käse-Sahne Sauce und, wer hätte es gedacht, Kürbissaft zu trinken.
Auch als Zain schon weg war, blieben wir sitzen und ich spielte ein paar Partien Zauberschach gegen Liam.
Es war echt wesentlich einfacher gegen ihn zu spielen, als gegen den Pakistani. Zwar war Liam immernoch besser als ich, aber Zain schlug sowohl mich, als auch ihn, jede einzelne Runde.
Nach ein paar Minuten beschloss Niall, dass es ihm zu langweilig wurde und er deshalb zu Ashe gehen würde. Die beiden sah man kaum noch ohne den jeweils anderen und irgendwie waren sie süß zusammen. Beide hatten den gleichen bescheuerten Humor, in den meisten Dingen die gleiche Einstellung und waren sich insgesamt sehr ähnlich.
Weitere zwei Partien später war plötzlich ein Gewicht auf meiner Schulter, welches davor noch nicht vorhanden gewesen war.
Mit einem Blick zur Seite erkannte ich, dass Louis kurz davor war auf meiner Schulter einzuschlafen.
Ich deutete Liam leise zu sein, beugte mich zu ihm runter und rief direkt neben seinem Ohr: "LOUIS!"
Noch nie hatte ich gesehen, dass der Junge oder sonst jemand, sich so schnell bewegen konnte.
Mit einem geschockten Gesicht schrak er auf und saß sofort kerzengerade da, bevor er sich wütend an mich wand. "HARRY EDWARD STYLES!", fing er an, während ich nicht mehr aus dem Lachen kam, "Na warte, das kriegst du zurück"
Und damit packte er mich und begann damit, mich durchzukitzeln.
Mein Lachen wurde noch lauter und ich war mir sicher, dass uns die ganze Halle verdattert anstarrte, aber in dem Moment war mir das egal.
"Louis", brachte ich zwischen den Lachern heraus, "Bitte hör auf! Tut mir leid!"
Er hörte auf und fasste sich an die Stirn. Langsam beruhigte ich mich wieder und sah zu dem Jungen neben mir.
"Zu schnell aufgesetzt?", fragte ich und konnte mir ein siegessicheres Grinsen nicht unterdrücken.
Von Louis bekam ich nur ein Mittelfinger, gefolgt von einem gezischten: "Arsch"
Anscheinend hatten wir mit unserer Aktion das Schachbrett umgestoßen, zumindest saß Liam auf dem Boden und sammelte Figuren auf, die neben ihm lagen.
"Solltest du es nicht langsam lernen?", kam es von diesem und ich wusste, dass er auf das 'Louis nicht wecken' Gesetz einging. Es war kein wirkliches Gesetz, aber wir alle hatten schon mehrfach am eigenen Leib spüren müssen, dass das sehr schmerzhaft enden konnte, sollte es gebrochen werden.
Um noch auf Liams Frage einzugehen, ließ ich noch ein kurzes "Niemals!" verlauten und half ihm dann mit den Figuren, ehe wir taten, was wir eigentlich vorgehabt hatten. Wir gingen aufs Schlossgelände.
Wir unterhielten uns noch sehr lange, bis die mittlerweile alles verschlingende Kälte uns wieder hineinscheuchte.
Es war zwar noch nicht ganz dunkel draußen, aber es dämmerte bereits und ich hatte schon komplett in den Hintergrund gerückt, dass heute Gemma und Mom kommen würden, bis ich ein lautes, geschrienes "HARRY!" hörte.
Sofort drehte ich mich im Stand und sah somit direkt zum Eingang des Schlosses.
"Gems!", lachte ich und fiel ihr in die Arme.
Meine große Schwester drückte mich fest an sich und auch ich erwiderte die Umarmung.
Es brauchte eine Weile, ehe wir uns lösten und meine Mom mich direkt in Beschlag nahm. Die anderen Jungs standen nur stumm lächelnd daneben und beobachteten das Geschehen. Sie wussten, wie sehr ich meine Familie vermisst hatte.
"Ich dachte, ihr kommt nicht vor 19:00 Uhr", sagte ich, nachdem wir uns alle ein wenig beruhigt hatten.
Meine große Schwester grinste nur und erwiderte: "Der Zug ist doch ne Stunde früher gefahren und deshalb sind wir schon angekommen."
Mein Lächeln nahm mittlerweile mein ganzes Gesicht in Beschlag und ich starrte meine Familie ein paar Sekunden lang an, ehe Louis mit einem Räuspern wieder auf sich aufmerksam machte.
"Mom, du kennst Louis und Liam schon, also euch beide", ich zeigte mit meinem Finger auf Gemma und Robert, "Das hier sind meine Freunde, Liam, Louis das sind meine Schwester und der Mann meiner Mutter.", erklärte ich nur und zog meine Familie in die große Halle.
Mit unterdrückten Grinsen auf den Gesichtern folgten uns die beiden anderen Jungs und ich führte alle zum Gryffindortisch.
"Hier sitzen wir meistens, da wir in unterschiedlichen Häusern sind und es so einfacher ist. Eigentlich sind auch noch Niall und Zain bei uns, aber die hatten heute den ganzen Tag anderes zu tun, also haben wir was zu dritt unternommen. Ich rede glaub ich zu viel, also ", kurz holte ich Luft, "was ist bei euch so passiert?"
Meine Mutter trug gerade ein fettes Grinsen im Gesicht und Gemma konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen, in das auch Robin mit einstieg. Sofort wurde ich rot.
"Eigentlich nicht so viel.", durchbrach meine Mutter die peinliche Situation.
Nach und nach erzählten wir uns dann doch eine Menge der Dinge, die im letzten halben Jahr so passiert waren.
Irgendwann näherte sich dann ein glücklicher Niall mit Anhängsel dem Tisch. Mit einem "Hello, My Friends!" ließ er sich fallen, Ashe direkt neben ihm.
"Mom, Gems, Robin, das hier ist Niall. Der Verrückte, von dem ich euch erzählt habe und das Mädchen neben ihm ist Ashe.", stellte ich auch die beiden vor, worauf ich nur einen gespielt beleidigten Blick von Niall bekam.
Lachend begrüßten sie sich gegenseitig und Niall fing an zu essen, da wir schon fertig waren und er wusste, dass wir sowieso schon lange genug auf ihn warten werden müssen.
Einen Moment später saß auch Zain am Tisch. Als er in die Halle kam habe ich gesehen, dass er sich von Gigi verabschiedet hatte und sie zu ihren Freunden gegangen war.
Wieder stellte ich alle gegenseitig vor und wir verfielen wieder in ein entspanntes Gespräch, während sich Niall und Zain ein wenig zurückhielten, da sie nebenbei noch aßen. Obwohl, eigentlich hielt sich nur Zain zurück und Niall redete immer wieder dazwischen.
Als das Thema darauf kam, wieso sie überhaupt hier waren, zuckte meine Familie mit den Schultern. Auch die anderen Jungs schienen ratlos, also ließ ich es schnell wieder fallen und lenkte auf Besenfliegen, von dem ich Gemma versprechen musste, sie mal mitzunehmen. Selbst würde sie es nie können. McGonagall hatte mir erklärt, dass meine Schwester ein so genannter "Squib" sei und von daher zwar magisch begabte Eltern, oder zumindest ein Elternteil, hatte, aber nicht zaubern konnte.
Irgendwann verließ ich mit meiner Familie die große Halle, da ich noch ein wenig mit ihnen alleine sein wollte.
Ich deutete ihnen, mir einfach zu folgen und führte sie auf das Schlossgelände, was kein Problem war, da sie ihre Mäntel und ich meinen Winterumhang ja noch mit hatten.
Eine Weile zeigte ich ihnen das Gelände, die schönsten Blickwinkel auf das verschneite Schloss, die zugeschneiten Bäume, die peitschende Weide und vieles mehr, bis Gemma sich beschwerte, dass ihr kalt sei.
Auf dem Weg zurück in das Schloss, fragte ich die Frage, die mir irgendwie schon die ganze Zeit im Kopf herumspukte: "Wo schlaft ihr eigentlich?"
"Also Professor McGonagall hat gesagt, dass wir uns für die erste Nacht einfach auf die Sofas bei dir im Gemeinschaftsraum legen könnten und sich ab morgen dann, aufgrund der Ferien, sicher was findet.", erklärte meine Mutter den Plan.
Ich grätschte sofort dazwischen: "Davon rate ich euch ab! Wenn ihr auf diesen Dingern schlaft, werdet ihr morgen alle nicht mehr laufen können und außerdem sind die zu klein! Ich hab ne bessere Idee."
Und damit ging ich nach oben in Richtung Gemeinschaftsraum. Als wir im siebten Stockwerk ankamen, fragte ich noch: "Wollt ihr euch meinen Schlafsaal nochmal anschauen oder direkt ins Bett?"
Ein einstimmiges "Ins Bett!" folgte von meiner Familie, was mich leicht kichern ließ. Sie waren total K.O. von dem Treppensteigen und vor allem vom Treppen überlisten.
Nach ihren Worten ging ich am Portrait der fetten Dame vorbei und direkt in den Gang mit dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten.
Ich lief dreimal an der Wand hin und her und stellte mir unser zu Hause vor. Also eigentlich nur das Zimmer von Gemma und das von Mom und Robin. Ich wollte, dass sie sich wohl fühlten und das war der einfachste Weg.
Als die Tür erschien bekamen die anderen den Mund nicht mehr zu.
Mit einer einladenden Bewegung öffnete ich die Tür und deutete ihnen einzutreten. Gemma traute sich als erste und quitschte leicht, als sie ihr Zimmer erkannte.
Bei dieser Reaktion folgten ihr auch Mom und Robin und ich schloss die Tür, nachdem ich ebenfalls eingetreten war.
"Wie?", fragte Robin und starrte immernoch den Raum an, der mir tatsächlich ganz gut gelungen war.
"Hast du vergessen, dass du hier auf einer Schule für Zauberer bist?", lachte ich und er schüttelte nur ebenfalls lachend den Kopf.
"Wie könnte ich?", darauf gab es keine Antwort und so ließ ich mich nach hinten ins sitzen fallen, woraufhin direkt hinter mir ein Sofa auftauchte. Man musste diesen Raum einfach lieben.
"Ach und Robin ", fing ich an, "Der Raum hier ist tatsächlich einzigartig und nicht jeder kennt ihn, also fühlt euch geehrt, in das Geheimnis eingeweiht zu sein."
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Da ich aber sah, dass meinem Schwesterherz schon die Augen zufielen, verabschiedete ich mich mit einem Gute Nacht und ging in den Gemeinschaftsraum.
Am Feuer saß Liam und schaute in ein Buch. Als ich näher kam sah ich, dass es sich um 'Quidditch im Wandel' der Zeiten handelte.
Ich ließ mich neben ihn fallen und versuchte dabei genau so laut zu sein, dass er mich hörte, aber zu laut wollte ich mich hier auch nicht aufführen, da man, gerade in den unteren Schlafsälen, die Gespräche im Gemeinschaftsraum noch sehr gut mitverfolgen konnte und ich niemanden wecken wollte.
"Da bist du ja wieder.", sagte Liam und las noch schnell den Absatz zu Ende, ehe er einen Zettel in das Buch schob und dieses dann beiseite legte.
"Tut mir leid, wenn ich dich hab warten lassen, aber ich bin einfach nur froh, dass ich meine Familie endlich mal wiedersehen konnte.", erklärte ich, doch Liam wank nur ab und sagte, dass er das durchaus verstehen könne.
Nach ein paar Minuten des Schweigens gingen wir in den Schlafsaal und ich schlief schon nach wenigen Augenblicken ein. Ich hatte den ganzen Tag über nicht gemerkt, wie müde und erschöpft ich eigentlich war.
Ein lautes "Harry, aufstehen!" direkt an meinem Ohr ließ mich am nächsten Morgen aufschrecken.
Gemma stand, oder kniete eher, neben meinem Bett und versuchte über meine Reaktion nicht lauthals loszulachen. Ich warf ihr einen gespielt beleidigten Blick zu und sie erwiderte ihn entschuldigend, aber natürlich genauso gespielt.
Ich stand auf und zog mir eine Jogginghose und ein T-Shirt drüber, bevor ich Gemma aus dem Schlafsaal folgte.
Müde fiel ich fast die Treppe runter. Es war wirklich ein Fehler gestern, ihr das Passwort zu sagen. Obwohl, Liam hätte mich wahrscheinlich noch unsanfter geweckt.
Auf dem Sofa neben dem Kamin saßen bereits Mom und Robin, die sich mit Liam unterhielten, der sich auf einem der Sessel niedergelassen hatte.
Ich stellte mich nur daneben, bis mein Zimmergenosse mich bemerkte und aufstand.
"Das ist der letzte Tag vor Weihnachten, an dem wir Niall sehen können. Also, wollen wir runter?", erklärte er sich und ich nickte aufgeregt.
Es würde merkwürdig und unvollständig werden ohne Niall, auch wenn es nur zwei Wochen waren. Wer weiß, was alles in zwei Wochen passieren könnte?
~
Okay, ich bin gerade zu müde, um wilde Theorien aufzustellen. Ich schreib das hier am Abend bevor es rauskommt und @KeepSmilingV wird wahrscheinlich bis zur Veröffentlichung nicht nochmal drübergucken.
Ich wollte noch sagen, dass ich mich die letzten Tage recht schwer getan habe hier weiter zu schreiben. Schule hat wieder angefangen (für eine Woche ...) und ich hab nebenbei noch an ner Wolfstar FF geschrieben, die ich eventuell auch irgendwann mal veröffentliche. Also verzeiht mir bitte den wenigen Sinn im Text (falls überhaupt vorhanden ...).
Okay jetzt habe ich es nachträglich noch geschafft, alles durchzulesen. Es war letzte Woche echt deutlich stressiger, weil man wieder halb bis um sechs aufstehen musste, nachdem man es ein knappes halbes Jahr nicht mehr gemacht hat... Naja jetzt sind endlich Osterferien!
Was denkt ihr ist der Grund, dass Harrys Familie da ist? Würde mich echt interessieren... Naja ich hoffe die Story gefällt euch soweit. (KeepSmilingV )
Joa das wars dann auch
Tschö
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