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Cassy mochte die Blicke der Junggesellen auf ihr nicht. Es schmeichelte sie durchaus, doch es ließ sie nicht zu wackeligen Beinen kommen, wie ein anderer Typ an ihrer Seite, der es immer schlimmer machte. Dom. Sie erkannte sich nicht wieder. Sie verstand den Sinneswandel in ihr nicht, der so plötzlich immer präsenter wurde. Sprachen die Protagonisten immer von dieser Art von Begierde?
Es machte sie verrückt. Sie stand zwischen Moral und verleitende Lust. Was wäre so schlimm, wenn sie sich auf das einlassen würde? Hätte sie eine andere Wahl? Würde sie, wie jetzt, nicht aus Instinkt handeln?
Dom hielt ihre Hand in seine Gefangen. Vermutlich spürte er ihre Nervosität an ihrem rasenden Puls, doch Doms Pokerface blieb, selbst als er sein Gesicht zu ihr wandte und seine Lippen ihre Wange streiften.
"Pokerface mit Charakter. Nicht vergessen, Mia Cara"
Maksim war die Ausnahme, die versuchte, mit Cassy etwas zu kommunizieren oder besser kennenzulernen, als andere Rangordnungstypen in dieser Branche.
"Wirst du heute an unser jährliches Spielchen teilnehmen?" drang eine tiefe Stimme aus einer Ecke, wo sie noch keinen kannte.
"Deine Frau ist ein richtiger Hingucker. Wäre schade, wenn wir nicht die Chance hätten, einen Abend mit ihr zu verbringen" Dom versteifte in seiner Haltung, doch ein aufgesetztes Lächeln blieb.
Sie verstand zu wenig um, Schlussfolgerungen zu ziehen, wovon die Sprache war, aber eines konnte sie herauslesen. Dom mochte sein Kommentar nicht.
"Natürlich" hörte sie ihn dennoch rauspressen.
"Wie jedes Jahr"
Cassy wusste nicht, ob es an ihrem zweiten Champagnerglas heute Abend lag oder an das Spiel, dass sie gerade ohne Erklärung beobachtete. Es war kein 7 Minuten Kitsch Spiel oder Flaschendrehrotierung, sondern ein Zylinder inmitten des Raumes, wo Damen vortraten und eine Rolex nach der anderen hochzogen, nur, um den Besitzer heute Abend zu begleiten.
Dom stand ihr Gegenüber und übte wie jedes Mal sein Pokerface, wenn ihrer schon längst nicht mehr zu sehen war. Stattdessen balancierte sie ihr Gewicht von einem Highheel auf den anderen und wünschte sich, die Zeiger der Uhr würden sich nicht weiter drehen, um diesen Moment ein zu gefrieren.
Doms Augen versuchten, ihre einzufangen. Er wollte, dass sie sich nur auf ihn konzentrierte, damit er jede Gefühlsregung von Nervosität bis zu Erleichterung mitbekommen täte. Doch Cassy mied seine Augen. Wieso hatte er sie hier her mit genommen? Wieso musste sie einen weiteren Abend mit jemanden verbringen, den sie kaum kannte? Wieso spielte er gerne mit ihr und wieso brachte sie es um den Verstand, als die Frau vor ihr eine weitere Rolex hochzog, doch sie wieder nicht Dom gehörte? Am Ende blieben nur die zwei im Raum und der Zylinder, der keine weitere Rolex trug.
Cassy's Miene entglitt ihr nun vollkommen. Überhaupt als sie baff ihren Mund nicht zu bekam. Der Anblick, wie Dom seine Rolex aus seiner Hosentasche rausfischte, prägte sich in ihr Gedächtnis. Kein Lächeln schmückte sein Gesicht. Seine Miene veränderte sich nicht, obwohl ihr Herz zum implodieren drohte, als er gewagte Schritte zu ihr vortrat und die Distanz zueinander minimierte.
"Dachtest du ernsthaft, ich hätte hier mit gemacht? Glaubst du, deswegen stehen ich und meine Familie auf Platz 3 der Rangordnung?" Wieso klang er wütend darüber? Cassy war jetzt komplett verwirrt überhaupt als er mit einem Schritt sie an sich zog und sie wieder einer Gänsehaut bewusst wurde.
"Mit Geschäften spielt man nicht. Geschäft bleibt Geschäft und Luda Männer teilen nicht, Bellezza. Regel Nummer 7: Mein Besitz bleibt mein Besitz"
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