Kapitel 52
Es war schon weit nach Mitternacht als plötzlich eine Hotelangestellte in den Saal stürmte und aufgeregt nach einer Dr. Choi fragte. Hee-Jin sprang auf: „Was ist passiert?" „Mrs. Kim schickt mich. Ich soll sie sofort holen. „Das Kind kommt!" soll ich ihnen sagen.", erklärte die Angestellte aufgeregt. Hee-Jin drehte sich zu Eun-Ji um: „Kommst du mit mir? Ich kann sicher eine helfende Hand gebrauchen." Diese nickte und folgte Hee-Jin. Diese gab Anweisung an die Angestellte Handtücher, heißes Wasser, einen Wasserkocher, Handdesinfektionsmittel und eine scharfe Schere zu bringen. Dann eilten die beiden Frauen zu Ra-on. Diese kniete auf allen Vieren auf dem Boden und keuchte. Nachdem die Wehe vorbei war, informierte sie Hee-Jin über den Stand der Dinge. Die Fruchtblase war geplatzt und die Wehen kamen schon in relativ kurzen Abständen. Hee-Jin untersucht Ra-on vorsichtig, während Eun-Ji die Schere in dem Wasserkocher desinfizierte. „Es dauert nicht mehr lang.", stellte Hee-Jin fest. Sie half Ra-on in eine bessere Position zu kommen und Eun-Ji unterstützte sie dabei. Etwa 20 Minuten später hörte man Ra-on's lauten Schrei durch die Flure des Hotels und nach einer kurzen Pause den lauten Protest eines Neugeborenen. Von dem allem bekam die feiernde Gesellschaft nichts mit und natürlich auch der frisch gebackene Vater nicht.
Erschöpft aber glücklich hielt Ra-on ihre Tochter im Arm. „Ist die süß.", meinte Eun-Ji begeistert. Alles drehte sich um die kleine Eunjoo, bis Hee-Jin Ra-on fragte: „Soll es NamJoon gleich erfahren oder willst du bis morgen warten?" „Meinst du, der begreift überhaupt was passiert ist?" „Na, ich denke schon.", antworte Hee-Jin. „Dann nimm sie mit." „Was meinst du?" Die beiden Frauen sahen sie irritiert an. „Nimm Eunjoo mit als Beweis und zeig sie ihm.", lächelte Ra-on. „Bist du dir sicher?" Ra-on nickte: „Ich ruhe mich so lange ein wenig aus. Geht ruhig." Hee-Jin packte die kleine Eunjoo warm in frische Handtücher ein und kehrte mit ihr und Eun-Ji wieder zur Hochzeitsgesellschaft zurück. Auf dem Weg dort hin begegnete ihr Suga, der sehr aufgekratzt war durch den Alkohol. „Da bist du ja! Wir haben dich schon vermisst auf der Party.", rief er freudestrahlend. Doch als er Hee-Jin um den Hals fallen wollte, wich diese zurück und antworte kurz: „Ich war beschäftigt." sie zeigt Suga das kleine Bündel. Dieser schaute erst völlig verwirrt die kleine Eunjoo an und dann Hee-Jin. Diese musste lachen über seinen leicht geschockten Gesichtsausdruck. „Das ist die Tochter von Ra-on und NamJoon. Keine Sorge, wir haben noch Zeit." Man sah ihm die Erleichterung an. Sie gab ihm einen liebevollen Kuss während er noch einmal das schlafende Mädchen auf Hee-Jin's Arm ansah. „Suga-Liebling, bist du bitte so nett und holst mal NamJoon hier her. Sag ihm, es gibt eine Überraschung." Er nickte und kehrte in den Festsaal zurück. Doch Namjoon kam nicht allein. Er wurde neben Suga noch von Jimin und Jin begleitet, der war nämlich schon auf der Suche nach seiner Eun-Ji gewesen. Namjoon starrt ähnlich wie zuvor Suga mit großen Augen fassungslos auf das kleine Bündel auf Hee-Jin's Arm. „Darf ich dir deine Tochter Eunjoo vorstellen?", sagte Hee-Jin lächelnd und hielt ihm das Bündel hin. Da Namjoon sich aber nicht rührte, drängte sich Jimin an ihm vorbei. „Ist die süß! Darf ich sie mal nehmen?" Er nahm Hee-Jin vorsichtig die Kleine ab und strahlte sie an. Doch schließlich protestierte Namjoon doch und Jimin übergab ihm etwas widerwillig seine Tochter. Indes warf Eun-Ji ihrem Jin einen vielsagenden Blick zu und er sah sie mit großen Augen fragend an. Sie nickte kurz und legte lächelnd ihre Hand auf ihren Bauch. Die anderen waren so mit der kleinen Eunjoo beschäftigt, dass keiner diese Botschaft mitbekam. Oder sagen wir fast keiner. Suga stand etwas im Hintergrund und hatte im Gegensatz zu den anderen keine Augen für die Kleine sondern beobachtete den stillen Dialog zwischen Jin und Eun-Ji und wie Jin seine Verlobte liebevoll strahlend in den Arm nahm. Er wurde wieder nachdenklich und verließ die Hochzeitsgesellschaft schließlich in unbestimmte Richtung.
"Wo warst du letzte Nacht? Plötzlich warst du verschwunden. Ich habe dich vermisst.", fragte Hee-Jin Suga am nächsten Tag als sie gemeinsam wieder zurück zur Villa fuhren. „Ich brauchte Zeit zum Nachdenken.", antwortete er nur kurz und wirkte dabei geistesabwesend. Hee-Jin wusste, dass es keinen Sinn machte, ihn weiter mit Fragen zu löchern. Wenn ihn etwas sehr beschäftigte, dann zog er sich zurück und war sehr unnahbar. So fiel die Verabschiedung auch recht kurz aus. Sie war einerseits traurig aber andererseits kannte sie ihn und seine Stimmungsschwankungen schon lang genug um damit klarzukommen. Wenn er wieder bereit war, dann würde er wieder plötzlich auftauchen. Die Sehnsucht und die Liebe würden ihn schon wieder zurück in ihre Arme treiben. Dennoch seufzte sie als sie ihm hinterher schaute. Was ihn wohl diesmal so beschäftigte? Sie würde so gerne mal in seinen Kopf gucken können um sehen zu können was ihn so beweget.
Sie kannte ihn zwar schon ganz gut aber er blieb in mancher Hinsicht undurchschaubar und geheimnisvoll. Aber genau das machte ihn so interessant. Sie liebte diesen Mann mit all seinen dunklen und hellen Seiten, seinen Geheimnissen und seinen Eigenheiten. "Hee-Jin?" "Ja?" Aus den Gedanken gerissen sah sie gedankenverloren auf. "Alles ok mit dir?", fragte Jimin. Sie nickte nur kurz. "Kann ich dir helfen?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, ich glaube nicht." Sie ging gedankenversunken an ihm vorbei ins Haus. Er sah ihr kopfschüttelnd nach.
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