53✔️
Jimin schlief die nächsten zwei Nächte bei Jin, denn auch er wollte nicht alleine sein. Zusammen sahen sie sich jeden Abend DVDs an, knabberten Chips, aßen Süßigkeiten und redeten viel. Über Tag ging der Arzt seiner Arbeit nach. Er versorgte Verletzte mit größeren und kleineren Wunden, die sie sich bei ihrem Training zugezogen hatten.
Jin hingegen befolgte den Rat des Grauhaarigen und übte täglich mit den Plugs, um sich zu dehnen. Als er den ersten Butt-Plug in sich schob, fühlte es sich zu seiner Überraschung tatsächlich unangenehm an. Trotz sehr viel Gleitgel verkrampfte er. Als der Plug endlich in ihn rutschte, lag er verschwitzt und schwer atmend auf dem Bett. Sein Blick war verschwommen und er musste erst einmal die Tränen weg blinzeln. Vielleicht hätte er es langsamer angehen und nicht gleich mit der zweiten Größe anfangen sollen. Was, wenn er ihn nicht mehr aus sich heraus bekam?
Voller Panik zog er sich an und machte sich auf die Suche nach dem Arzt. Als er die Treppen hinunterrannte, ignorierte er den Druck, den das Teil in ihm auf seine Prostata ausübte. Er stürmte in das Krankenzimmer, wo er Jimin vermutete und kam heftig keuchend und mit einer dicken Erektion dort an. Scheiße, warum war er nur so empfindlich? Lag es daran, weil er schon länger keinen Sex mehr hatte? Irritiert sah er auf die Beule an seiner Vorderseite hinunter. Sollte er sich Erleichterung verschaffen? Das wäre wohl das Beste, also lehnte er sich an eine der Liegen und ließ langsam seine Hand unter den Bund seiner Hose wandern. Mit einem erregten Keuchen umfasste er sein Glied und fing an, sich selbst zu befriedigen. Während er sich selbst streichelte, wurde sein Griff fester und sein Tempo schneller. Mittlerweile keuchte und stöhnte er in einem fort. Ein letztes Auf und Ab seiner Hand und er kam endlich mit einem tiefen Stöhnen in seine Faust. Entsetzt stellte er fest, dass er dabei permanent an seinen Entführer gedacht hatte und sein Stöhnen, dessen Name war. ‚Namjoon‘!
Verdammt, Jimin hatte recht. Er war in den Kerl verliebt! Jin ließ die Schultern hängen und zog seine Hand aus der Hose. Dann schnappte er sich ein Tuch, das auf einem Stapel lag, und wischte sich damit das Sperma von seiner Hand. Unsicher, wie er mit dem Wissen, dass er den Mafia-Boss liebte, jetzt umgehen sollte, machte er sich auf den Weg zum See. Er musste unbedingt über alles nachdenken und das konnte er am besten dort am Wasser. Den Plug in seinem Hintern hatte er fürs Erste vergessen.
Beim See angekommen, musste er erkennen, dass sein Lieblingsplatz bereits besetzt war. Jungkook saß auf einem Stein und starrte trübsinnig vor sich hin. Auch er hing seinen Gedanken nach, trotzdem ging Jin weiter auf ihn zu. Er setzte sich neben den Leibwächter auf den Boden und ließ den Blick über den See schweifen. Eine ganze Weile schwiegen sie, bis Jin es nicht mehr aushielt und anfing zu sprechen.
„Jungkook, darf ich dich etwas fragen?“, begann Jin und sah weiterhin auf das Wasser.
Der Schwarzhaarige blickte ihn an. „Tust du doch schon“, meinte dieser ironisch, dann schaute er wieder auf den See.
Jin nickte. „Da hast du wohl recht und deine Antwort bestätigt mir nur wieder, warum ich dich nicht leiden kann“, stellte er frustriert fest.
Jungkook lachte leise. „Kannst du nicht?“
„Nicht wirklich. Aber mein Bruder mag dich, darum habe ich mir vorgenommen, meine Ansicht über dich noch einmal zu überdenken.“
Der Schwarzhaarige sah ihn erstaunt an. „Wie kommst du denn darauf, Tae könnte mich mögen?“
Jin schwieg einen Moment, bevor er sprach. „Er sucht den Kontakt zu dir und berührt dich ziemlich oft. Er hat diese Art, den Kopf zu neigen, wenn er dir zuhört, die mir zeigt, dass er echtes Interesse an dir hat. Ich kenne meinen Bruder und du gefällst ihm, sehr sogar.“
Jungkook hatte dem Kätzchen seines Bosses aufmerksam zugehört. Was dieser ihn dann aber als Nächstes fragte, überraschte ihn nun doch.
„Sag mir eines. Glaubst du an die große Liebe?“ Jin hielt die Luft an, während er auf eine Antwort wartete.
Der Leibwächter schien einen Augenblick zu überlegen, bevor er zu sprechen begann. „Bisher eigentlich nicht. Ich dachte immer, Liebe sei etwas für Träumer, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.“ Nachdenklich sah er Jin an. „Und du? Glaubst du daran?“
Jin nickte. Er starrte immer noch vor sich hin, konnte aber nicht wirklich viel erkennen. Tränen trübten seine Sicht und er versuchte sie verzweifelt wegzublinzeln. Er räusperte sich, bevor er antwortete. „Ich weiß, dass es sie gibt“, antwortete er mit brüchiger Stimme.
„Du hast dich in den Boss verliebt.“ Schlussfolgerte Jungkook und bemerkte Jins Hände, die dieser vor sein Gesicht geschlagen hatte. Der Kleine war kurz davor, zu weinen.
„Ich bin so blöd. Wie konnte mir das nur passieren? Ich ..., es tut mir leid, dass ich gefragt habe. Ich gehe besser wieder.“ Ein erstes Schluchzen war zu hören und Jin versuchte, sich verzweifelt zusammenzureißen. Er wollte aufstehen und gehen, doch Jungkook zog ihn zurück auf den Boden und legte die Arme um ihn. Das war mehr, als Jin ertragen konnte und seine Dämme brachen. Ihm war egal, dass es Jungkook war, der ihn tröstete. Er brauchte jemanden, der ihn einfach nur im Arm hielt und Jimin war nun mal gerade nicht da. Also klammerte er sich an den Leibwächter, den er eigentlich nicht leiden konnte, und schüttete diesem weinend sein Herz aus.
Jungkook versuchte, so gut es ihm möglich war, den jungen Mann in seinen Armen zu beruhigen. Er bewunderte Jin, der bereits so viel ertragen musste und dennoch immer noch so viel Gefühl in sich hatte und dabei menschlich geblieben war. Er mochte Taes Bruder, genauso sehr wie er Tae mochte. Auch er hatte sich verliebt. In einen frechen, vorlauten Kerl, der mindestens genauso dominant wie er selbst war. Normalerweise wäre ihm nie in den Sinn gekommen, sich mal von einem Kerl vögeln zu lassen. Doch bei Taehyung dachte er anders. Da störte es ihn nicht, auch mal unten zu liegen, sofern es ausgeglichen blieb und er Tae ebenfalls ficken durfte.
Während Jungkook seinen eigenen Gedanken nachhing, beruhigte sich Jin langsam wieder. Schniefend blickte er hoch und sah ihm in die Augen. „Verrate mir eines. Lässt mein Bruder es zu, dass du mit ihm schläfst?“
Der Schwarzhaarige schaute ihn erstaunt an, gab aber keine Antwort.
„Denn wenn er es tut, dann liebt er dich auch. Er hat mir einmal erzählt, dass er das nur bei dem Mann zulassen würde, den er auch wirklich liebt. Ich glaube, er kannte dich damals schon und er meinte dich damit.“
„Wie kommst du denn darauf?“ Jungkook wartete neugierig auf Jins Antwort.
„Wir haben uns damals darüber unterhalten, wie unser Traummann, genauer gesagt unsere Traumfrau aussehen sollte. Er sagte mir, er sei seinem Traummann bereits begegnet. Er habe schwarze Haare und schwarze Augen und sei unheimlich stark.“ Jin musste lächeln, als er die Freude in Jungkooks Gesicht bemerkte. „Und wenn ich dich so strahlen sehe, geht es dir genauso. Du solltest ihm sagen, was du für ihn empfindest, denn ich glaube nicht, dass er es als Erstes zugeben wird. Dazu ist er zu stolz.“
„Das wird schwierig, denn ich habe ebenfalls meinen Stolz.“ Indirekt hatte der Leibwächter gerade etwas zugegeben. Er war in Tae verliebt.
„Na immerhin beruht das bei euch beiden auf Gegenseitigkeit, da bin ich mir sicher. Was ich bei mir leider nicht behaupten kann.“ Jin lag immer noch in Jungkooks Armen und fühlte sich da auch tatsächlich wohl. Der Kerl war anscheinend doch kein solcher Mistkerl, wie Jin immer dachte.
„Zerbrich dir darüber nicht dein Köpfchen. Ich denke, der Boss wird sich auch in dich verlieben, wenn er es nicht bereits ist“, meinte der Schwarzhaarige plötzlich.
„Wie meinst du das?“ Jin löste sich aus Jungkooks Armen und setzte sich neben ihn. Seine Tränen waren versiegt und er sah den Leibwächter abwartend an.
„Du solltest wissen, dass er, nachdem er dich vergewaltigt hatte, Hoseok darum bat, ein Schlupfloch im Vertrag zu finden, damit du bei ihm bleiben musst. Er ist ohne Wenn und Aber auf deine Bedingungen eingegangen und hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ...“ Jungkook brach plötzlich ab. Beinahe hätte er zu viel verraten.
„Um was?“ Jin war neugierig. Was hatte der Leibwächter ihm da gerade erzählen wollen?
„Nichts, das darf ich dir nicht verraten, also frag nicht mehr danach.“ Jungkook würde ihm bestimmt nichts mehr verraten, also nickte Jin zustimmend. Schweigend sahen beide wieder über das Wasser, bis Jin von Neuem anfing zu sprechen.
„Soll ich dir verraten, wie du herausfindest, ob mein Bruder dich liebt?“ Der Braunhaarige blickte den Schwarzhaarigen forschend an.
Jungkook sah überrascht hoch. Zögernd nickte er.
„Frag ihn ganz direkt, ob er dich liebt. Egal, welche Antwort er dir gibt, reibt er sich dabei sein Ohrläppchen, dann lügt er. Darauf solltest du unbedingt achten.“ Jin zwinkerte Jungkook verschwörerisch zu.
„Danke“, antwortete dieser leise, dann schwiegen sie wieder und blickten gedankenverloren über den See.
Nach einer Weile fing Jin an zu frieren und er stand zitternd auf. „Mir wird kalt. Ich gehe dann mal“, begann er und machte sich auf den Weg. „Ach, und Jungkook.“ Jin drehte sich noch einmal zu dem Schwarzhaarigen um.
„Hmm?“, brummte der Leibwächter. Er schien mit seinen Gedanken bereits wieder ganz woanders.
„Du bist wohl doch kein so blöder Mistkerl, wie ich anfangs dachte. Danke fürs Zuhören und Trösten. Mir geht es dadurch tatsächlich besser“, meinte Jin leise. Er war schon ein paar Schritte in Richtung der Villa gelaufen, da hörte er Jungkook lachen. „Viel Glück bei meinem Bruder“, rief er noch, dann war er auch schon außer Reichweite.
Jin war fast bei der Villa angekommen, da kam ihm Taehyung entgegen. Nach einer kurzen Begrüßung unterhielten sie sich noch über belanglose Dinge. Jin fiel natürlich auf, dass sein Bruder sich dabei immer wieder aufmerksam umsah.
„Suchst du jemanden, Tae?“, fragte Jin scheinheilig. Er konnte sich schließlich denken, wen Taehyung suchte.
Tae blickte seinen Bruder überrascht an. „Wie kommst du denn darauf?“
„Nun ja, ich habe dir zweimal dieselbe Frage gestellt und du hast nur gebrummt.“ Jin sah erstaunt dabei zu, wie sein Bruder doch tatsächlich errötete. „Du suchst nicht zufällig nach Jungkook?“
Taes Röte vertiefte sich und er musste sich räuspern. „Wie kommst du denn darauf?“
Jin grinste seinen Bruder an. „Nur so. Man sieht euch beide immer nur im Doppelpack. Verrätst du mir, woran das liegt?“, bohrte Jin weiter.
„Woran soll das denn liegen? Er bildet mich zum Leibwächter und Scharfschützen aus.“ Das war nicht gelogen.
„Aha? Und du bist nicht zufällig in Jungkook verliebt?“ Jin beobachtete belustigt, wie Tae seine Hand hob und anfing, sein Ohrläppchen zu reiben, während er ein entrüstetes ‚In den doch nicht!‘ schnaubte.
„Ach nein?“ Jin grinste seinen Bruder unverhohlen an und sah demonstrativ auf dessen Hand an seinem Ohr.
Taehyung nahm ertappt seine Hand herunter. „Hör auf damit. Ich mag es nicht, wenn du mich analysierst!“ Erbost sah er seinen jüngeren Bruder an, doch dieser grinste nur und hob entschuldigend die Hand. Dann lief er nach einem kurzen Abschiedsgruß weiter zur Haustür.
„Er ist am See“, rief er Tae schließlich noch zu und verschwand lachend im Inneren der Villa.
Jin musste Pläne schmieden. Zum einen wollte er Namjoon dazu bringen, damit dieser endlich wieder bei ihm im Bett schlief. Zum anderen wollte er ihn verführen, um endlich wieder unglaublichen Sex zu haben. Dann musste er noch dafür sorgen, dass der Mafia-Boss sich in ihn verliebte. Jin war sich darüber im Klaren, dies würde ein hartes Stück Arbeit werden, aber er würde auf jeden Fall sein Bestes geben.
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Hier ein Kapitel für diejenigen unter euch, die es bedauerten, das Jin den Bodyguard Jungkook nicht leiden kann. Ich hoffe ihr seid nun zufrieden damit, denn ich bin es. 😊
Nun wissen Jin und auch Jungkook, das sie verliebt sind. Und wir wissen auch, das Tae verliebt ist. Doch was ist mit Namjoon?
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