Kapitel 3
Wir streiften einsam, in der Nacht im Wald umher. Man sah schwach die Laternen von der Straße in den Wald scheinen. Den Mond sah man nicht, zum einen, weil man kaum zum Himmel , wegen der Bäume, hoch schauen konnte, und zum anderen, weil sowie so kein Mond schien. Da störten die Wolken.
Wir machten einen Spaß daraus, in der jetzt schon gruseligen Atmosphäre, uns gegenseitig zu erschrecken. Wenn jemand erschrocken aufkreischt, fuhren wir auch schon genauso erschrocken zusammen.
Ja, es machte uns Spaß...
Da sieht man mal, was ein Waisenhaus aus einem macht.
Wir gingen immer tiefer in den Wald, ohne richtiges Ziel. Einfach weg von diesem grausamen Ort.
Ich weiß nicht was uns führte und wie wir dort hin gelangt sind, aber nach ein paar Minuten im Wald umher irren und auch rennen, somit wir eigentlich ein ziemlich flottes Tempo hatten, kamen wir an eine Hütte, die mitten im Wald stand, an. In der Nähe hörte ich leise einen Bach plätschern, der diesen Moment ein wenig harmloser machte.
Ich wunderte mich nicht mehr. Dafür war ich viel zu müde. Ich wollte einfach nur ins Bett und schlafen. In mein kuscheliges, warmes Bett. Aber ich war nun mal nicht mehr im Waisenhaus und daran konnte niemand was ändern. Und das war auch gut so.
Ich wollte die Tür aufmachen, doch diese war verschlossen. Beim genaueren untersuchen der Tür ist mir aufgefallen, dass die Holzhütte noch einen ziemlich guten Zustand hat. Aber für genauere Details war ich einfach zu müde.
Ich rüttelte an der Tür, doch die öffnete, wer hätte es gedacht, nicht. Plötzlich kam Rio und schob mich beiseite. Ich war so verblüfft, dass ich stolperte und fast nach hinten um fiel, doch Rio reagierte schnell und ehe ich umfiel, hatte er mich auch schon am Arm Gelenk gepackt, und zog mich wieder auf die Beine.
"Tschuldigung." murmelte er und schaute mich mit funkelten Augen an. Ich schaute mich um, welches Licht Rio's Augen reflektierte doch ich sah keins.
Ich beschloss, dass es Magie sein musste. Ja, ich glaubte an Magie. Aber eher an Magie generell, nicht an Einhörner oder Drachen, wobei das schon cool sein würde.
"Kein Thema." sagte ich verständnisvoll, und ließ Rio seine Arbeit machen.
Er holte mit den Fuß aus, und trat die Tür ein. Nach ein paar Sekunden des staunends, klatschen wir alle begeistert in die Hände. Rio verbeugte sich schauspielerisch und unser Jubel wuchs.
"Danke, danke." rief er durch den Jubel hinweg "immer wieder gern" grinste er uns an.
"Ein wahrer Held." sagte Marleen lächelnd zu Rio nicht wirklich laut, aber doch für diesen hörbar. Er lächelte zurück.
Ich wunderte mich, warum die Tür so leicht zum eintreten war. Entweder Rio war sehr, sehr stark, oder das ging nun mal so einfach. Wobei ich das nicht verstand, denn das Haus sah ja ziemlich neu aus.
Rio ging als erstes rein, dann Timo und Vincent und dann wir zwei Mädels. Als erstes war nichts besonders zu sehen, als wir den Flur entlang gingen, aber als Rio eine weitere Tür aufmachte, verschlug es uns allen die Sprache.
Außen vielleicht sah dass Haus mickrig aus und unmodern, aber innen drinnen sah das Haus gewaltig aus. Im Raum hing ein Kronleuchter mit Diamanten besetzt. Ein Tisch aus dunklem Holz mit wunderschönen Schnitzereien stand in der Mitte des Raumes. Um ihn herum, sechs Stühle, die ebenso schön verziert waren und einheitlich perfekt zum Tisch passten. Teppiche aus Fell, dessen Ursprung wir nicht unbedingt wissen wollten, lagen überall auf dem Boden. Auch ein Kamin stand in diesem Raum, wo gleich daneben fast ein ganzer Wald geschlichtet war, soviel Holz war da. Man muss sagen, es war einfach wunderschön.
"Wow..." brachte ich nur heraus. Das war alles. Ich kam vom staunen noch nicht mehr heraus. Das mitten im Wald eine Hütte mit so schönen Einrichtungen war, hätte ich jetzt nicht gedacht.
Wir legten unsere Sachen auf den Boden des Raumes ab, als ich von einem klackern aufgeschreckt worden war. Es kam aus meiner Tasche. Als erstes wusste ich nicht, was es sein könnte, doch dann erinnerte ich mich an dei Waffe in meiner Tasche, und schob die Schuld auf diese.
"Lasst uns die anderen Räume begutachten." sagte dann auf einmal Timo und wir alle stimmten ein. Die anderen Räume waren noch schöner, und man hatte das Gefühl, als ob jeder Raum immer schöner wird.
Doch als ich die Tür des nächsten Raumes öffnete war dies nicht mehr so erfreulich. Gleich vor der Tür war Blut. Ich ging vorsichtig ein Stückchen weiter rein, sodass die anderen auch etwas sehen konnten. Wir schauten uns gegenseitig geschockt an.
Wer war das?
Und wem gehört das Blut?
Wurde jemand umgebracht?
... Ist im Raum eine Leiche?
Ich ging tiefer in das Zimmer und siehe da... es war eine Leiche da. Ich schaute die anderen mit noch mehr geschockten Augen an und sie verstanden. Timo kam auf mich zu und begutachtet die Leiche.
"Wie wärs, wenn wir einfach nicht mehr in das Zimmer gehen?" schlug er vor und wir stimmten zu. Wir wollten nicht wegen einer Leiche unsere einzige Unterkunft verlassen. Das wäre doch gelacht.
Also gingen wir wieder in den Kamin Raum zurück. Jetzt sind wir auf uns allein gestellt. Jetzt kann uns niemand mehr helfen. Wir müssen uns nun gegenseitig helfen und unterstützen.
Die Straßelaternen haben wir nicht all zu entfernt gesehen.
Heißt: Es gibt in der Nähe eine Stadt.
Heißt: Es sollte irgendwo in der Nähe ein Supermarkt geben.
Wir haben Geld mitgenommen. Also werden wir die ersten Tage wahrscheinlich nicht verhungern. Hört sich doch gut an.
"Ich würde vorschlagen, dass wir jetzt alle ins Bett gehen." schaltete sich plötzlich Vincent ein, der bis jetzt eigentlich nur geschwiegen hat.
"Gute Idee." antwortete darauf hin Marleen und gähnte. Wir alle nickten zustimmend und suchten unsere Schlafplätze. Im Haus hatten wir auch ein paar Schlafzimmer gesehen. Sechs Betten insgesamt. Seltsamer weiße waren in einem Zimmer immer drei Betten drin. Aber das war auch zu unserem Vorteil, denn niemand wollte in einem Zimmer, in dem jemand umgebracht worden ist, alleine schlafen.
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