Prolog- Verhängnisvolle Worte
Die lallenden Stimmen betrunkener Männer hallten durch den stickigen Raum und der schwere Geruch von Alkohol, Fett und Schweiß lag in der Luft. Das Bier floss in Strömen und der beleibte Wirt hatte Schwierigkeiten, dem stetigen Andrang der Gäste gerecht zu werden. An dem größten der vielen Holztische saß -und stand- eine Gruppe Männer, die angeregte Gespräche über Dinge führten, über die man im nüchternen Zustand kein Wort verloren hätte. Doch nach den ersten vier Krügen Bier sah man die Wahrheit nicht mehr allzu streng.
Ein großer Hüne schlug mit der Hand auf die Tischplatte, sodass diese zitterte und einige Gefäße umkippten. „Meine Dochter wird bald den Son des Stadtratts heiraden!", lallte er mit lauter Stimme. Sein Sitznachbar, ein stämmiger Mann mittleren Alters versuchte diese Behauptung natürlich sofort zu übertrumpfen: „Und meinne Todder had in den Beagen eine silberne Kedde gefunnen!", erzählte er angeregt. Eine dritter sah sich durch die Behauptungen herausgefordert und stand torkelnd auf, wobei sein wackliger Stuhl umkippte. Alle Augen waren plötzlich auf ihn gerichtet, selbst der Wirt hielt in seiner Arbeit ein als er schrie: „Und meine Dochter... meine Dochter kann Stroh zu Gold spinnen!" Dröhnendes Lachen erklang aus jeder Ecke des Raumes.
Hatte dieser Kerl schon wieder ein Bier zu viel gehabt? Wurde eben langsam alt...
Während die Gäste wieder ihre Gespräche aufnahmen und niemand mehr auf den wütenden Mann achtete, der noch immer aufrecht stand und einen Arm in die Luft gereckt hatte, bemerkte niemand die schwarz gekleidete Gestalt, die unbemerkt den Raum verließ.
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