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Das Schlaflied

Es war einmal eine Lichtelbe namens Liora, deren größter Wunsch war es, so schön zu singen, dass die Sterne am Himmel heller leuchteten, wenn sie ihren Klängen hörten, und jedes Wesen in Amirathya von ihren Versen in Verzückung geriet.
Doch jeden Abend, wenn die Elben zusammenkamen und den Untergang der Sonne und das Aufkommen des Mondes besangen, da stach ihre tiefe Stimme unter all den hohen ihrer Verwandten hervor. Erst zuckten nur die Ohren der ihr am nächsten Stehenden, doch umso lauter und inbrünstiger sie sang, desto mehr Elben zeigten sich irritiert und rückten von ihr ab.
„Du klingst, als würde ein Berg beben", sagte so mancher.
„Deine Stimme bereitet mir Magenweh", meinte ein anderer.
„Du klingst wie ein Steintroll", feixte ein kleiner Elb, der sie mit einem frechen Grinsen bedachte.
Jedes Mal, wenn ihre Stimme mit solchen Worten bewertet wurde, sang sie ihre abendlichen Arien ein wenig leiser, stellte sich weiter von den anderen weg und schlussendlich summte sie nur noch ganz leise fern der Gruppe. Manchmal besang sie die Sonne zu Mittag, wenn die anderen auf der Jagd waren, besang den Morgentau, so lange die anderen in den Betten lagen und fortan beschwerte sich niemand mehr über ihre Kunst.
Endlich war es so weit, dass sie alt genug war, das erste Mal bei den Menschen in Himmelsruh zu singen. Nur auserwählte Sänger besuchten regelmäßig die Menschenstadt, denn man wollte sie nur mit den wohlklingendsten Tönen beglücken. Doch jede Elbe sollte zumindest einmal in ihrem Leben dorthingehen, wenn sie die nötige Reife hatte, um ihr Können unter Beweis zu stellen.
Liora war sich sicher, dass die Menschen mehr für ihren Gesang übrig hatten. Immerhin waren deren Stimmen zumeist auch weit dunkler, als die ihrigen und somit war ihr Gehör die tiefen Resonanzen gewöhnt.
Sie richtete sich in ihren besten Kleidern her und schloss sich der Gruppe an, die nach Norden zog, um den Menschen vorzusingen.
„Möchtest du nicht lieber zuhause bleiben? Es wäre doch ein Jammer, wenn den Menschen deine Vorstellung missfiele und sie uns schlecht im Gedächtnis behielten?", fragte einer ihrer Begleiter.
„Nein, ich habe ein Recht darauf, ihnen vorzusingen, und das will ich auch nutzen!", begehrte sie auf und war empört, dass man ihr so etwas vorschlug. Denn es hatte noch keinen Elben gegeben, dem diese Gelegenheit je verwehrt wurde.
Die Truppe zog los und wie üblich erfüllten ihre Gesänge bereits die Wanderung bis hin nach Himmelsruh, um ihre Stimmen auf das Bevorstehende vorzubereiten. Doch heute klangen ihre Lieder gedrückt, als beklagten sie einen Toten. Immer wieder warf jemand Blicke zu Liora, schüttelte den Kopf und flüsterte seinem Nachbarn etwas ins Ohr.
„Das wird das erste Mal sein, dass uns die Menschen nicht beklatschen werden", hörte sie ein Raunen von der Seite.
„Vielleicht werden sie die Vorstellung sogar unterbrechen oder zurück in ihre Häuser gehen", tuschelte ein anderer.
„Wenn Liora singt, dann werden sie uns wohl nie wieder willkommen heißen", kam es bedauernd von vorne.
Liora ließ den Kopf hängen und sie fragte sich, ob es selbstsüchtig war, was sie da tat. Vielleicht war ihre Stimme wirklich so grässlich, dass sie keiner hören mochte. Sie wollte nicht daran Schuld sein, dass der makellose Ruf der Elben durch ihre Beteiligung ins falsche Licht geriet.
Endlich erreichten sie Himmelsruh, wo sie mit lautem Beifall empfangen wurden. Man hatte das Dorf festlich hergerichtet mit Blumen, Girlanden und reich gedeckten Tischen. Die Elben wurden wie Götter betrachtet, die von den Bergen zu den Gewöhnlichen herunterkamen, und Liora errötete ob der vielen Musterungen.
Die Elben stellten sich auf eine Bühne und sangen ihre herrlich klingenden Arien, derweil die Menschen saßen oder standen und wie erstarrt schienen, ob dieser himmlischen Klänge. Liora aber bekam keinen Ton heraus, fürchtete sie doch, mit ihrem Gequäke den Zauber zu brechen.
Gegen Ende der Vorstellung traten die neuen Stimmen einzeln auf, die heute zum ersten Mal vor den Menschen sangen. Zuletzt war sie an der Reihe. „Ich fühle mich nicht wohl", sagte sie. „Es ist besser, wenn ich heute nicht singe."
Da waren ihre Gefährten sichtlich erleichtert und nach einem gemeinsamen Schmaus verließen sie unter lautem Jubel das Dörfchen.
Liora war so betrübt, dass sie am Ende der Gruppe ging und bittere Tränen weinte. Nun habe ich meine einzige Möglichkeit vertan, den Menschen vorzusingen, und werde nie erfahren, ob sie meine Stimme als wohlklingend empfinden.
Sie hing schweren Gedanken ob ihrer Zukunft nach, als mit einem Mal lautes Geschrei in der Gruppe umherging. Alsbald sah Liora den Grund für diesen Aufruhr: Eine Meute Steintrolle hatten ihnen in der Dunkelheit aufgelauert und sie eingekreist. Niemand rechnete in dieser Gegend mit einem Angriff und da sie alle so gut gelaunt über den gelungenen Auftritt waren, waren sie unaufmerksam geworden. Nicht einer von ihnen trug einen Speer oder sonst eine Waffe mit sich und sie waren sich sicher, dass nun ihr Ende gekommen sei.
„Haltet ein!", schrie Liora, als die Trolle den Kreis um sie enger ziehen wollten.
Die Steintrolle blieben wie erstarrt, dachten sie doch ob der tiefen Stimme, es könnte einer der ihrigen gewesen sein.
„Wenn ich schon heute sterben werde, so sollt zumindest ihr mein Publikum sein", sagte sie und stellte sich vor die anderen.
Die Steintrolle lachten, als sie erkannten, dass diese tiefe, fast einschüchternde Stimme einem solch zierlichen Körper entsprang, und ließen sie gewähren.
Da hob Liora zu einem Gesang an, der von solcher Tiefe war, dass die Erde mitzuschwingen schien mit ihren Versen und sich eine Ruhe über alles um sie legte, dass alle Furcht vergessen schien. Rasch verstummte das Gelächter der Trolle und sie gerieten in sichtliche Ergriffenheit, wippten mit ihren plumpen Körpern zu ihren Tönen und waren bald so verzückt, dass sie ganz müde wurden und einer nach dem anderen in tiefen Schlummer fiel. Und als auch der Letzte ihrer zu festem Stein geworden war und sich nicht mehr rührte, da zog die Gruppe eilends weiter in die sichere Heimat.
Zuhause angekommen feierte man Liora für die Errettung der vielen Elbenleben und hieß sie, ihr Können auf dem höchsten Felsen der ganzen Gemeinschaft vorzutragen. Und als sie ohne Begleitung ihrer Verwandten auftrat und die ganze Siedlung in ihren klaren, entspannenden Singsang einhüllte, da erkannten sie, was für eine hervorragende Sängerin sie war.
Fortan ging Liora immer mit, wenn sich die Elben zu den Menschen begaben und man bat sie, das letzte Lied zu singen, sodass ihre Zuhörer zur Ruhe kamen und wohlen Schlaf fanden. Und den ganzen Heimweg über erschall nur ihre Stimme durch die klare Nacht, sodass sie nie mehr fürchten mussten, von Steintrollen überrascht zu werden.


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