Prolog
„Du schreibst alles auf, was du siehst, hörst, schmeckst und riechst", Zeus deutete mit seinem Zeigestab auf die große Leinwand hinter ihm.
Mitten im Olymp baute Apollon gerade eben den Tageslichtprojektor auf und stellte bedrückt fest, dass der Olymp schon lange nicht mehr up to date war.
„Hast du verstanden, Medea?" Zeus hob fragend eine Augenbraue.
„Klar, ich soll ne Erlebniserzählung über den Aufenthalt in Konoha schreiben", wiederholte ich.
„Wie lange muss ich dort bleiben und wie lange soll die Erzählung sein?"
Zeus kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Wenn du 1 Jahr dort bleibst, solltest du ca eine Seite DIN A4 geschafft haben."
„Alles klar!"
Ich nickte, und fing bereits an mit meiner sonderbaren Kraft mein eigenes Schicksal zu spinnen. Natürlich würde ich eine reiche, bildhübsche Reporterin sein. Ich grinste, wenn ich schon auf der Erde war, dann konnte ich noch eine kleine Liebesromanze mit einem starken Shinobi mit einbauen.
„Stopp! Medea!" Zeus fluchte. „Lass deine Fäden bei dir und spinn erst außerhalb des Olymps dein Schicksal. Denk daran, was letztens passierte!"
Betrübt schaute ich nach rechts auf den leeren Klappstuhl, wo einst Hermes sein Platz hatte. Der arme Hermes stolperte über einen meiner Fäden, weshalb er zur Zeit ohne zu wissen in Wahrheit ein Gott zu sein, auf der Erde als Wolf namens Bernd lebt.
„Ach Medea, die Rachegöttin Nemesis befindet sich noch immer auf Erden. Pass auf, dass du die Verrückte nicht triffst." Lauthals lachend stolzierte Aphrodite in ihrem ferdernweißen Kleid die Treppe hinunter.
Ich erinnerte mich nur wagemutig an Nemesis. Sie bedrohte mich mit einem Messer, weshalb ich sie mit einer Kettensäge bedrohen musste. Es ergab sich eine sehr lustige Konversation und wir beide stellten fest, dass wir Pinguine mögen. Pinguine schubsen ihre Artgenossen ins Wasser, um festzustellen, ob sich dort Fressfeinde befinden. Also wenn das nicht sympathisch macht, dann weiß ich auch nicht...
„Was du nicht sagst", ich schaute Aphrodite lächelnd an. „Man sieht sich, Gollum!"
Wütend schnaubte Aphrodite aus, als sie den Kosenamen hörte, den ich ihr gab.
Eine halbe Minute später stand ich gelangweilt vor dem Totentor und verhandelte gerade mit Anubis den Preis für eine Schiffsfahrt durch den Seelensee. Es beruhigte mich immer, wenn ich mein Schicksal auf einem Boot erstelle, während die toten Seelen unter dem Bug schwammen.
„Wieder zurück aus dem Urlaub?" Ich zwinkerte Anubis zu. Wir waren schon immer best Buddies. Seitdem wir die Miss Mei Kiki Wahl gewonnen hatten. A shower to the left, a shower to the,...
Ach, meine Gedanken schweifen mal wieder ab.
„Oh, Medea, du hast dich lange nicht mehr Blicken lassen. Wie ist die Rente so?"
„Ach Anubis, langweilig um ehrlich zu sein. Aber heute wird es sich ändern, denn Zeus zog mich wieder in den Dienst. Außendienst."
„Viel Spaß", rief mir Anubis nach, nachdem ich so tat, als würde ich im Geld geben. So viel Rente bekam ich jetzt nun auch wieder nicht, dass ich sie für sinnlose Sachen ausgeben sollte.
„Fahrkarte", forderte das Skelett, der Bootsführer einer kleinen Schaluppe war. Blitzschnell übergab ich ihm die Karte und er ließ mich problemlos einsteigen.
Schweigend starrte ich in den von Seelen wimmelnden See, während ich die Fäden spannte.
„Wer ist denn dieses Haarbüschel?", fragte ich Dead-Head.
„Madara", knurrte er.
Neugierig beobachtete ich wie dieser Madara umherschwamm, mit dem Kopf nach unten. Hinter ihm schwamm ebenso eine Haarpracht.
„Und wer ist das?"
„Hashirama."
Madara und Hashirama.
Aha. Es sah fast so aus, als verfolgte Hashirama diesen Madara. Hinter Hashirama schwamm eine rötliche Haarpracht. Es sah fast so aus, als würde diese rothaarige Frau Hashirama jagen. Strange.
Ich widmete mich wieder enthusiastisch meinen Fäden. Mein halbes Schicksal sponnte ich bereits, als plötzlich ein roter Faden sich um das Boot schlang. Schnell wollte ich ihn greifen und übersah die schwimmende schwarze Haarpracht. Unglücklicherweise verfing sich der rote Faden mit den Haaren von Madara.
„Verflucht!", schimpfte ich, beugte mich über das Boot und versuchte mit aller Kraft den Faden von dem Toten zu lösen. Wums.
Es machte nicht einmal ansatzweise ein platschendes Geräusch, als ich ins Wasser auf diesen Madara flog. Die Fäden waren bereits gesponnen.
Alles wurde schwarz.
Im selben Augenblick riss ich schockiert meine Augen auf. Ein wolkenloser blauer Himmel schien mir freundlich entgegen. Es hatte also geklappt!
Ich bin in mein Schicksal gezogen wurden ohne Komplikationen. Erleichterung durchfuhr mich. Elegant richtete ich mich auf und betrachtete die Umgebung lächelnd genauer.
Mein Blick fiel auf eine Frau, die nicht weit weg von mir im Gras lag.
Je näher ich der Gestalt kam, desto komischer wurde mir. Langes Rosee farbiges Haar umrahmte ihre wunderschönen Gesichtszüge.
„Was zur Hölle!", fluchte die Dame nicht sehr damenhaft und schaute mich mit ihren großen blauen Augen an.
Ich drehte mich von der Frau fort und fing lauthals an zu schreien. Blitzschnell stand ich neben dem kleinen Bach, der in der Nähe floss und betrachtete mein Aussehen.
„Neinnnn!!!!! Ich bin ein Holzfäller!" Tränen liefen mir die Wange hinunter.
Ein Männer Gesicht starrte mir mit schwarzen Augen entgegen, während ein gefühlt zehn Tonnen schweres Haar auf meinem Kopf saß.
Eine Hand legte sich auf meine Schulter und drehte mich um. „Raus aus meinen Körper", schimpfte die Frau finster. Es war verdammt komisch den eigenen Körper vor sich zu sehen, genauso wie die eigene Stimme zu hören.
„Das gleiche könnte ich dir auch sagen!", knurrte ich. „Aber das ist unmöglich, du bist jetzt in meinem Schicksal gefangen. Madara Uchiha."
„Du kennst meinen Namen?", stellte Madara verblüfft fest und zupfte an dem Brustpanzer herum, den ich trug.
„Lass deine, ich meine, meine Finger bei dir!"
„Beantworte meine Frage, Double!"
Irritiert schaute ich Madara an. Dachte er etwa er wäre noch immer in seinem Körper und ich wäre nur ein Double?
Grinsend machte ich einen Satz zur Seite, damit er einen Blick auf den Bach werfen konnte.
Stumm zählte ich bis drei. Da kaum auch schon der erste Schrei.
„Was!!!! Wass! Meine Ohren", er griff sich an meine wunderschönen göttlichen Ohren.
„Das sind ja Elfenohren!"
„Du wagst es meine Ohren zu beleidigen!!" Wütend starrte ich ihn an. „Das sind die göttlichsten Ohren, die es gibt! Diese Ohren haben sogar die Miss Wahl gewonnen!!"
Madara ignorierte mich. Gelangweilt setzte ich mich etwas gefrustet auf den Boden und beobachtete genervt Madara in meinem Körper. Er probierte die ganze Zeit über irgendwelche Fingerzeichen, da nichts funktionierte, betrachtete er mein göttlich weißes Gewand.
„Geh zu dem Baum und hebe das Kleid zu einem Art Fangbecken", befahl ich.
„Ich soll was machen?", fragte er irritiert.
Seufzend schubste ich ihn Richtung Baum. Blöderweise besaß ich nicht annähernd viel Kraft. Wahrscheinlich besaß Madara noch seine Kraft und ich meine, also demnach keine.
„Gleich müsste es Goldtaler regnen", erklärte ich.
„Goldtaler?"
Ich gab ihm keine Antwort, sondern packte sein Gewand und zog es lang, damit das Gold hier hineinfiel.
Natürlich wollte ich nicht mittellos nach Konoha oder sonst wohin reisen, weshalb ich dieses Schicksal einbaute.
„Ich habe Schicksalsfäden gesponnen, um mein eigenes Schicksal zu bestimmen. Dummerweise bekommst du jetzt all meine tollen Schicksale, weil du in meinem Körper bist."
„Was wird noch alles mit mir geschehen?", fragte er stirnrunzelnd.
Sollte ich ihm sagen, dass ich eine Lovestory mit einem starken Shinobi eingebaut habe?
Ne, lieber nicht- Er wird es schon selbst merken.
„Wenn ich in deinen Körper als Madara umherwandere, könnte man mich erkennen? Warst du zu Lebenszeit bekannt?", fragte ich und schüttelte zugleich den Kopf. „Ach, du musst nicht antworten, ich weiß schon, du warst einst ein Holzfäller oder Zirkusdirektor."
Madara hob eine Augenbraue, was verdammt komisch aussah in meinem Körper.
„Solltest du das nicht selbst wissen, wenn du Schicksale machst?"
„Ich mache seit 600 Jahren keine menschlichen Schicksale mehr. Man ersetzte mich durch ein Glücksrat, das jährlich von einer alten Dame gedreht wird und dann wird das Schicksal jedes Menschen per Los ausgelost."
Ich schluckte traurig an die Erinnerung. Sie nannten es Rationalisierung aufgrund des technischen Fortschritts, doch ich wusste, der wahre Grund hieß Personalkosten.
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Hey ho,
Das war das erste Kapitel zum Auftakt einer weiteren überhumorvollen ff. Wie findet ihr es bisher? 🙈😊
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