Kapitel 7
Müde fiel Anastasia auf ihr Bett. Für sie war der Tag mehr als anstrengend gewesen und es schien eine Ewigkeit her zu sein, als die Avengers sie umzingelt hatten und sie- wie auch immer- entkommen konnte.
Darüber zerbrach sie sich immer noch den Kopf. Die Avengers waren einfach in eine Art Schockstarre verfallen- unfähig sich zu bewegen oder sonst etwas zu tun. Oder bildete sie sich das alles nur ein und die Avengers hatten sie freiwillig gehen lassen?
Aber warum waren sie dann wenig später bei ihr in der Wohnung, um sie festzunehmen? Das ergab doch keinen Sinn!
Anastasia war froh, dass Loki sie mitgenommen hatte, obwohl sie sich immer noch nicht sicher war, ob sie ihm vertrauen konnte. Ihr Herz sagte zwar ja, doch das hatte nicht viel zu bedeuten.
Ihr Herz fand auch, dass jeder angelaufene Mann einen potentiellen Liebhaber abgeben würde und das glaubte ihr Verstand nicht.
Doch so sehr sie die Zeit, die sie mit Loki verbrachte, genoss, war sie auch ein wenig froh, dass er sie jetzt endlich allein gelassen hatte. Allein mit ihren Gedanken.
Trotz, dass sie müde war, konnte sie sich einfach nicht zum Schlafen zwingen. Ihr Verstand sagte immer noch:
Das ist ein Fremder, der in dein Haus eingebrochen ist und deine Vergangenheit kennt. Es könnte eine Falle sein, also worauf wartest du? Lauf!
Sie ignorierte ihn. Würde sich dieses Haus als Falle entpuppen, hätte Anastasia immer noch genügend Fluchtwege, denn überall waren Fenster, die sich leicht aufmachen ließen. Erst wollte sie warten und es sich gut gehen lassen.
Durch den Akzent des Bediensteten hatte sie wenigstens eine Ahnung, wo sie sich aufhalten musste. Frankreich, Europa. So leicht könnten die Avengers sie also nicht finden.
Nochmal dachte sie an den 'Kampf' auf der verlassenen Straße, was alleine schon merkwürdig war. Wenn es eins war, was sie in ihrer Zeit in New York gelernt hatte, war, dass es unwahrscheinlich war, jemals eine leere Staße in Manhattan entlang zu gehen.
Noch immer wunderte Anastasia sich, was die Avengers so geschockt haben musste. Vor allem schien Thor erschüttert gewesen zu sein. Als wäre ihm gerade etwas klar geworden.
Dann fiel ihr es wie ein Schuppen vors Auge. Im wahrsten Sinne des Wortes. Zwar hatten sie noch nie eine Vision, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie nun eine hatte.
Sie sah ein Mädchen im Wald, die so ungefähr in ihrem Alter war und sah ihr auch recht ähnlich. Die selben Gesichtszüge, die selben blauen Augen. Nur die Haarfarbe war unterschiedlich. Während Anastasia hellbraune Haare hatte, waren die des Mädchens hellblond- fast weiß.
Das Mädchen sah angespannt aus, vielleicht auch ängstlich und sie hielt ihre Hand vor sich, als könnte das all ihre Probleme lösen.
Das anscheinende Problem war eine große Frau. Da diese im Schatten stand, erkannte Anastasia nicht viel, doch sie war sich sicher, dass diese Frau Hörner besaß.
Ein blauer Lichtstrahl schoss aus aus der Hand des Mädchens und traf die Frau, aber die knurrte nur und griff an. Dem ersten hieb konnte das blonde Mädchen ausweichen, dem zweiten jedoch nicht.
Keuchend ging sie zu Boden, während sich die Blauhaarige über sie beäugte und kalt lächelte.
"Du bist schwach!", spuckte die Frau ihr ins Gesicht.
Ihre Stimme klang rau, fast metallisch. Anastasia mochte sie nicht.
Das Mädchen biss die Zähne zusammen und richtete sich mühsam auf, doch sie sagte nichts. Eine nicht gerade kleine Wunde zierte ihre Stirn.
Geschickt zog die Frau einen Dolch aus ihrer Tasche. Aus der Ferne konnte Anastasia nicht erkennen, wie er genau aussah, doch er kam ihr ungeheuer bekannt vor.
Wortlos rammte sie dem Mädchen den Dolch in den Bauch. Dem Mädchen fehlte die Luft zum Atmen.
Erschrocken taumelte sie einige Schritte nach hinten, bis sie über eine Baumwurzel stolperte und auf den Rücken fiel.
Die Frau lachte.
"Viel Spaß beim Sterben, Göttlein. Mein Vater wird sich über deinen Tod erfreuen", rief sie ihr beim wegdrehen zu.
"Lauf nur, Proxima. Ich werde dich wiederfinden", krächzte das Mädchen.
Wieder lachte Proxima.
"Viel Spaß dabei. Wie auch immer du das anstellen willst", sagte sie.
Dann drehte sie sich um und war zwischen den Baumstämmen verschwunden. Stark blutend lag das Mädchen auf dem Rücken und wartete auf den Tod.
Aus irgendeinem Grund sah sie dem Tod gelassen entgegen. Als sie ihre Augen für immer schloss, verschwamm Anastasias Sicht und sie saß wieder in ihrem zugeteiltes Zimmer.
Stirnrunzelnd sah sie der Tür entgegen. Sie hatte weder Ahnung, wer das Mädchen war, noch wer diese Proxima war. Aber sie schwor sich, dies heraus zu finden.
*******
Loki ging mit schnellen Schritten den Gang entlang. Seit er Anastasia in ihrem Zimmer abgelassen hatte, lief er ziellos durch die Villa. Seine Diener hatte er weggeschickt.
Jetzt, da er sie sicher in seiner Villa hatte, musste er diese nicht mehr groß verlassen und daher mussten seine Diener nicht mehr viel eingreifen und putzen.
Seufzend strich er sich seine langen schwarzen Haare aus dem Gesicht. Es war Zeit, das wusste er. Er musste Kontakt aufnehmen.
Als ihm aufging, dass es eine schlechte Idee war, war es bereits zu spät. Er hatte ein Signal gesendet. Kurze Zeit später erschien vor Loki ein Hologramm, welches einen großen, mit Muskeln bepackten, lila Mann zeigte.
Der Mann saß auf einem schwebenden Thron- jedenfalls sah das so aus. Als wäre er jederzeit auf einen Kampf vorbereitet, trug er noch eine Rüstung, die nur seinen Kopf nicht bedeckte.
Seine Miene war ernst und als er Loki entdeckte, kam auch noch Zorn hinzu. Neben seinem Stuhl stand eine Frau mit blauer Haut und jeder Menge Technik in ihrem Körper. Auch ihre Miene war ernst, während sie Loki musterte. Er hatte sie schon immer beängstigend gefunden, doch nun konnte Loki nicht mehr zurück und sich in seiner Zelle in Asgard verkriechen.
Lautlos räusperte er sich, während er in seinem Kopf noch einmal seine Argumente durchging.
Lächerlich, dachte er sich. Als würde ich als Kind darüber debattieren, ob ich ein Haustier haben könnte.
Bevor er jedoch seinen Mund aufmachen konnte, kam ihm der Mann in seinem Hologramm zuvor:
"Sieh an, Loki von Asgard. Wie töricht von dir, mir wieder unter die Augen zu treten."
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Na, ne Ahnung, wer der lila Mann im schwebenden Stuhl ist (ich weis, eine ziemlich unnötige Frage)? Ganz nebenbei, ja, nach 9 Tagen bin ich auch mal wieder am Start. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht wirklich an die Story gedacht, weil ich mit einer anderen beschäftigt war (The Halfblood: Age of Ultron).
Little_dark_larry
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