Kapitel 10
Tatsächlich wollte Brendon eines Tages Stellas Familie kennenlernen.
Allerdings hatte er sich das ganze ein wenig anders vorgestellt.
Erstens standen sie da nicht auf einem Kornfeld. Zweitens gab es kein weiteres Team hinter ihnen, welches das ganze Schauspiel verwirrt verfolgte.
Drittens hatten sie in seiner Vorstellung jede Zeit der Welt und keinen Auftrag und viertens herrschte einfach bessere Stimmung.
Stattdessen war die Stimmung eisig. Stella und ihre Mutter schienen sich mit Blicken gegenseitig zu erdolchen.
"Also." Brendon klatschte in die Hände und drehte sich zu Johnson um. "Können wir vielleicht auf einem anderen Kornfeld landen?"
"Nein, wir müssen anfangen zu Arbeiten. Eben hat Agent Hill Koordinaten geschickt, die wir checken sollen", antwortete sie unschuldig und hob demonstrierend ihr Tablet hoch.
Stella, die nun das Blickduell mit ihrer Mutter aufgegeben hatte, stellte sich neben ihn.
"Dann los. Wo müssen wir hin?"
*******
Die Tage vergingen, dann vergingen Wochen und schließlich waren zwei Monate vergangen, seit Anastasia Orlow spurlos verschwunden war.
Jene war mit Loki immer noch in Frankreich in der Villa und fühlte sich nun vollkommen verloren.
Loki sprach nicht mehr viel mit ihr und wenn er es tat, klang er andauernd enttäuscht. Hatte sie etwas falsch gemacht?
Ihr Verdacht, dass Loki ihr etwas zu verheimlichen hatte, bestätigte sich immer mehr und als sie ihn mit einem gewissen 'Thanos' telefonieren hörte, war es für sie klar.
Der Gott hatte die ganze Zeit auf etwas in ihr gewartet. Deswegen hatte er sie Iduna genannt; er war fest davon überzeugt, dass sie seine ehemalige Verlobte, die eigentlich tot war, in sich trug.
Natürlich völliger Blödsinn, fand Anastasia. Sie hätte enttäuscht von ihm sein müssen, sie hätte sofort verschwinden sollen, doch stattdessen stellte sie ihn zu Rede.
"Was soll das? Wieso redest du nicht mit mir?", wollte sie angesäuert wissen.
"Iduna-"
"Nenn mich bloß nicht Iduna!", fauchte sie. "Ich bin nicht deine ehemalige, tote Verlobte! Ich bin nicht die, die du denkst, die ich bin!"
"Doch, das bist du. Du musst dich nur konzentrieren. Du musst-", versuchte Loki zu erklären, doch Anastasia unterbrach ihn schon wieder.
"Erzähle mir bloß nicht, was ich zu tun habe!"
Sie raufte sich die Haare und umkreiste den Couchtisch, als ob sie ihre Beute umkreisen würde.
"Das hat sie auch immer zu mir gesagt", murmelte Loki und wandte den Blick von der fuchsteufelswilden Frau ab.
Abrupt blieb Anastasia stehen.
"Was hast du da gerade gesagt?"
Stille folgte darauf, bis sie hysterisch auflachte.
"Das ist doch unmöglich! Ich kann nicht sie sein! Sie ist tot! Sie kommt nicht mehr zurück! Was passiert nur mit mir?", wimmerte sie, als ihr Blick auf ihre Hände fiel, die komisch blau zu leuchten anfingen.
Auf einmal schien Loki ganz aufgeregt.
"Das ist es, du hast ihre Kräfte. Wir müssen nur Iduna aus dir raus kitzeln und dann habe ich sie wieder und-"
"Anastasia ist vollkommen verschwunden", beendete sie mürrisch seinen Satz und fing wieder an wild durch die Gegend zu rennen.
"Anastasia-"
"Nein, das lasse ich nicht zu!", unterbrach sie ihn wieder. "Es ist mir völlig egal, ob ich jetzt eine Göttin in mir habe, oder nicht. Es ist meine Entscheidung. Und ich sage, dass ich nicht möchte, dass Iduna wieder meinen Platz einnimmt."
"Du und ich wissen ganz genau, dass es irgendwann passieren wird. Wir können es beschleunigen. Wir können es weniger schmerzhaft machen. Du musst mich nur lassen..."
Mit jedem Wort ging Loki weiter auf Anastasia zu und jene stolperte immer weiter zurück.
"Du willst doch nicht mich", warf sie ihm vor. "Du willst nur sie. Das war die ganze Zeit deine Absicht gewesen. Wie kann man nur so egoistisch sein?"
"Du wärst doch nicht vollkommen weg. Deine Erinnerungen werden weiter in ihr leben-"
"Und alles andere, was mich ausmacht, ist einfach weg. Passiert das immer so bei ihr? Zerstört sie immer so Leben, indem sie in ihre Körper fährt und ihren Verstand raubt?", fragte sie.
"Also, das ist ein wenig hart gesagt", sagte eine Stimme in ihrem Kopf, die sie schon mal in ihrer einen Vision gehört hatte.
"Oh nein", murmelte Anastasia und fasste sich an den Kopf. "Nein, nein, nein."
"Was ist los?", wollte Loki wissen, doch Anastasia antwortete ihm nicht.
Stattdessen schlug sie sich gegen die Stirn und schrie:
"Mach, dass es aufhört. Ich will das nicht!"
"Tut mir leid, meine Liebe. Aber ich werde nicht mehr gehen. Nie mehr. Dein Körper gehört schon bald mir. Lass mich nur kurz nachhelfen", meinte Iduna mit einer gemeinen Stimme.
"Nein!", schrie Anastasia und löste eine goldene Druckwelle aus.
Loki flog, wie einige andere Gegenstände, gegen die Wand und krümmte sich vor Schmerz. Er hatte schon fast vergessen, wie gefährlich Iduna sein konnte, wenn sie wütend war.
Aber das war nicht Iduna. Das war Anastasia, die Idunas Kräfte nutzte und trotzdem die volle Kontrolle über sich hatte. Loki war schon beeindruckt von der Willenskraft dieser Frau.
"Du hast da nichts zu entscheiden, Anastasia", behauptete Iduna lachend. "Ich hatte dich schon vor deiner Geburt ausgesucht. Dein Körper wird mir gehören."
Nun schrie Anastasia nur noch. Sie hatte schreckliche Kopfschmerzen von Idunas göttlicher Stimme und ihr war unglaublich schlecht. Fast befürchtete sie schon, ihr Schinkensandwich vom Mittag würde wieder ans Licht kommen.
"Ich muss mich hinlegen", brachte sie heraus und stolperte aus dem Raum.
Es kam ihr eine Ewigkeit vor, bis sie in ihren benebelten Zustand an ihrem Zimmer ankam.
Loki folgte ihr nicht. Sie war froh drum.
"Sei nicht so hart zu meinem Verlobten. Ich weiß, du magst ihn. Tu ihm einen Gefallen und überlasse mir die Kontrolle. Er wird sich sehr darüber freuen", meldete sich wieder Iduna zu Wort.
"Sag mal, kannst du nicht mal die Klappe halten?", wollte Anastasia angesäuert wissen, während sie auf ihr Bett hin steuerte.
"Ich werde nicht aufhören dich zu nerven, bis du die Kontrolle abgibst, meine Liebe. Ich denke, das sollte dir bewusst sein", sagte Iduna zuckersüß.
Es nervte Anastasia. Es nervte sie, dass sie Idunas Stimme nicht unterdrücken konnte. Es nervte sie, dass Loki nicht objektiv sein konnte.
Sie brauchte ganz offensichtlich Hilfe.
In dem Augenblick machte sie einen Entschluss:
Sie musste die Avengers ganz schnell finden, damit sie ihr helfen konnten.
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Puh, es ist eine Ewigkeit her, dass ich geupdatet habe. Erst mal sorry dafür. Sagt mal, wie geht ihr mit der Corona Sache um? Ich sitze größenteils rum, muss meine Aufgaben machen und bin danach zu unmotiviert, noch irgendwas zu schreiben.
Bleibt weiter gesund/ werdet schnell wieder gesund,
Little_dark_larry
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