16
Genervt öffnet Jungkook die Tür. Namjoon hält zwei Sechser packs Alkohol in der Hand.
Jungkook hatte schon etwas von seinem eigenen Alkohol auf dem Wohnzimmertisch bereit gestellt.
Jedesmal hatte er heimlich Alkohol in seinen Becher geschüttet, wenn er sich und taehyung was zu trinken geholt hatte.
Jungkook lässt seine Freunde rein und läuft mit ihnen in sein Wohnzimmer. Auf dem Sofa sitzt taehyung und begrüßt die anderen.
"Hey, ich bin shin. Jins Schwester",stellt sich shin bei taehyung vor. "Hii, ich bin taehyung",
Jungkook setzt sich neben taehyung hin und öffnet direkt eine Flasche.
Die anderen setzen sich auch und nehmen sich eine Flasche.
Sogar taehyung nimmt sich eine. Doch nicht so wie die anderen trinkt er die Hälfte direkt leer, sondern nimmt nur kleine schlücke.
"Baller lo lo lo",fängt Jin an zu singen, doch shin haut ihm auf den Hinterkopf.
"Was für mero man, voll der wichser",beschwert sie sich und nippt an ihrer Flasche. "Besser als capital",zischt Jin und reibt sich seinen Hinterkopf.
"Das nimmst du zurück",mischt sich namjoon ein. "Uhh eine Gemeinsamkeit",lacht Hoseok und bekommt einen fiesen Blick von Namjoon. "Schnauze, du bastard".
"Wenigstens mal eine Sache die gut an dir ist",lacht shin. Namjoon versucht sein schmunzeln zu verstecken und nimmt deshalb noch ein paar schlücke aus seiner Flasche.
Jungkook Währenddessen öffnet schon seine nächste Flasche.
"Mach mal halb lang, junkie",Jimin möchte ihm die Flasche aus der Hand reißen, doch jungkook lässt es nicht zu.
"Lass mich, du fotze",
Jungkook lehnt seinen Kopf an Taehyung's Schulter und schaltet durch seinen Fernseher. "Wie geil, medical detective",sofort schaut Yoongi interessiert zum Fernseher. "Oh, ich schaue das auch ganz gerne",lächelt taehyung.
"Digga, sowas guckt ihr?",Jin gibt den beiden einen side eye, aber guckt dann auch ganz schnell zum Fernseher, als es interessant klingt.
Namjoon legt seinen Arm um die lehne, berührt damit shins Schulter, die versucht ihr grinsen zu unterdrücken.
Plötzlich klingelt und klopft es lautstark gegen die Tür. Seufzend nimmt jungkook weitere schlücke, bevor er aufsteht und seine Flasche auf den Tisch stellt. Erst schwankt er ein wenig, bevor er dann in den Flur, zur Tür läuft.
Mit einem Schwung öffnet er die Tür. Seine Augen weiten sich etwas und er bereit es die Tür geöffnet zu haben.
Vor ihm steht sein Vater.
Sein Vater läuft an ihm vorbei in die Wohnung. Jungkook schließt die Tür und läuft ihm sofort hinterher.
"Was willst du hier",seine Worte lallt er eher. Im Wohnzimmer schaut sich jungkooks Vater um. Taehyung stellt sich auf, als er jungkooks Vater sieht.
Die anderen verkrampfen sich etwas in ihrer Position. Nur shin wusste nicht was abgeht.
Jungkook läuft auf seinen Vater zu, stellt sich etwas vor taehyung.
Bevor jungkooks Vater überhaupt was sagt, schaut er auf den Wohnzimmer Tisch.
"Bist du besoffen?",wird er laut und schaut seinen Sohn an.
Jungkook war ein Ebenbild seines Vaters. Die Gesichtszüge. Er war die jüngere Version seines Vaters.
"Was bist du bitte für ein Reinfall",schreit er seinen Sohn erneut an.
"Was willst du hier?",wird auch jungkook lauter.
Seit er ausgezogen war, hatte er seinen Vater nicht mehr gesehen. Das war fast vier Jahre her.
"Ich wünschte ich hätte deine Mutter doch abtreiben lassen, du bist eine schande",jungkooks Gesicht wirkt plötzlich wie eingefroren. Seine Brust zieht sich zusammen und er blinzelt mehrmals.
Scharf zieht taehyung die Luft ein. Jungkooks Mutter wollte eigentlich abtreiben?
"Deine Mutter hätte dich mal eher abtreiben sollen, du alter Penner",der Kopf von jungkooks vater dreht sich zu shin. Doch da jungkook auf einmal anfängt zu lachen, dreht sich jeder Kopf zu ihm.
"Du findest das lustig, ja? Jeder im Polizeipräsidium spricht darüber das ein Minho dich angezeigt hat. Willst du mich verarschen? Willst du meinen Ruf kaputt machen?",wird jungkook erneut angeschrien.
Wie konnte er überhaupt Polizist werden?
In Realisation weiten sich Taehyung's Augen. Minho? Die verwundeten Hände von jungkook kommen nicht von einem Fight mit einem junkie. Sondern weil er Minho dafür büßen lassen hat.
"Ich hoffe meine Tochter wird nicht so eine Enttäuschung, wie du",jungkooks Augenbrauen ziehen sich zusammen. "Tochter?",haucht er.
Jungkooks Vater wischt sich durch das Gesicht, bevor er seinem Sohn antwortet.
"Deine Mutter hat vor zwei Jahren eine Tochter bekommen",spukt er ihm förmlich ins Gesicht.
Auf jungkooks Körper bildet sich eine Gänsehaut. Er hatte eine Schwester.
Spöttisch lacht er auf, bevor er seinem Vater an den Kragen fasste. "Du wirst ihr nicht das Leben ruinieren, wie du meinst ruinierst hast",schreit er und schüttelt seinen Vater. Seine Wörter waren eher gelallt.
Seine Emotionen versuchte er zurückzuhalten, doch es brachte ihm nichts.
Er wollte nicht das seiner Schwester genau das passierte, was ihm passiert ist.
Jungkooks Vater schlägt seinem Sohn einmal ins Gesicht und befördert ihn damit auf das Sofa. Er stürzt sich auf seinen Sohn und schlägt ihn noch ein paar mal.
Namjoon steht sofort auf und zieht den Mann von jungkook runter.
"Du bist eine schande",schreit er seinen Sohn an.
Namjoon schubst den Mann zurück, bevor er ihm seine Faust ins Gesicht drückt.
Yoongi und Jin stehen auch auf und helfen Namjoon den Vater von jungkook rauszubringen.
Zusammengerollt sitzt jungkook auf dem Sofa.
Es war still, jeder hatte seine Augen ein wenig geweitet.
Plötzlich hört man leises schluchzen von jungkook, der sein Gesicht in seine arme gepresst hat.
Taehyung war der erste der handelte und sich neben jungkook setzt, um ihn in seinen Arm zu nehmen.
Es war das erste mal das jungkook vor ihnen weinte.
Selbst das erste mal, das er so vor taehyung weinte.
Namjoon, Yoongi und Jin kommen auch zurück. Still stehen sie im Raum, während jeder beobachtet, wie jungkook im Arm von taehyung weinte.
Als jungkooks schluchzen lauter wird anstatt leiser zu werden und abzunehmen, bilden sich auch Tränen in Taehyung's Augen.
Die anderen sitzen und stehen da wie eingefroren. Sie wissen nicht was sie tun sollen.
Jungkook hatte noch nie seine verletzte Seite so sehr gezeigt.
Sanft fährt taehyung mit seinen Fingern durch jungkooks Haaren, flüstert in dessen Ohr.
"Shh, ist okey koo",er küsst jungkooks Schläfe sanft und presst ihn näher an sich.
Jungkook dachte an all die Momente an denen er sich gewünscht hätte das alles okey ist.
Wie oft er von Zuhause weggelaufen ist, obwohl er noch so jung war.
Das erste mal war mit neun Jahren. Als sein Vater ihn so sehr verprügelt hatte, dass er wegrennen musste damit sein Vater aufhört. Zwei ganze Tage ist er nicht zurückgekommen.
Niemand hat ihn gesucht.
Mit dreizehn Jahren ist er das erste mal zu jemanden gerannt. Zu taehyung. Sie kannten sich erst ein Jahr.
Seit dem hatte er taehyung und seine Eltern, die sich jedesmal nach ihm erkundigt haben.
Sie haben ihn gesucht wenn er verschwunden war. Nicht seine eigenen Eltern.
Und jetzt haben sie noch ein Kind.
Er kann nicht zulassen, das ihr genau das gleiche passiert.
Das sein Vater sie genauso schlägt und verprügelt.
Die Erinnerungen, wie sehr der letzte Streit, bevor er ausgezogen ist eskaliert ist. Wie sein Vater ihn auf den Balkon geschubst hat und ihn von dort runter in den pool geschubst hat.
Seit dem geht jungkook nie mehr ins Wasser.
Taehyung war derjenige, der ihn daraus geholfen hatte. Taehyung's Eltern waren diejenigen die ihn aufgenommen hatten. Die ihm dann eine Wohnung finanziert haben.
Und er war doch erst fünfzehn.
Wie oft jungkooks Vater Zigaretten auf ihm ausgedrückt hat.
Wie oft er ihn so zum weinen gebracht hatte.
Wie sehr jungkook wegen ihm an sich zweifelt und alles nur noch negativ sieht.
Wie sehr jungkook wegen ihm gesunken ist.
Und seine Mutter hatte bei all dem zugesehen.
Und jetzt erfährt er, das er eine Schwester hat.
Wie sehr sie wohl schon leiden musste? Und das nur mit zwei.
Da es für jungkook wahrscheinlich unangenehm ist, das ihn so viele anstarren, löst Namjoon seinen Blick und fängt an den Tisch abzuräumen.
Shin und Jimin helfen ihm dabei und tragen alles in die Küche.
Weinend klammert sich jungkook in Taehyung's Oberteil. Die schmerzen in seiner Hand ignoriert er dabei.
Die schmerzen in seinem Gesicht ignoriert er genauso. Nur die schmerzen in seinem Herzen kann er nicht ignorieren.
Sein Gesicht drückt er in Taehyung's Brust.
Sein ganzer Körper zittert und er weiß nicht, wie er aufhören soll zu weinen.
Alles kommt hoch.
Alles was sich all die Jahre angesammelt hat.
Hoseok, Yoongi und Jin stehen auch auf und lassen die beiden alleine.
Auch über Taehyung's Wangen rollen Tränen. Er kann es nicht ertragen seinen besten Freund, den jungen den er so liebte, so leiden zu sehen.
"Shh, ich bin da",flüstert er und fährt sanft mit einer hand über jungkooks rücken, während seine andere Hand jungkooks Kopf and seine brust hält.
In der Küche ist es still. Niemand traut sich etwas zu sagen.
Niemals würden sie sich über jungkook lustig machen. Er war immer noch ihr Freund. Er war ihr jüngster und sie alle wussten, wie sein Vater drauf war.
Sie hatten es alle doch nicht besser.
Das jungkook zusammenbricht war nur eine Frage der Zeit.
"Und.. sein Vater ist ehrlich Polizist?",bricht shin die Stille.
Als ob Minho sich ehrlich getraut hatte jungkook anzuzeigen.
"Ja, wie auch immer der das geschafft hat",lehnt sich namjoon an die Küchentheke und verschränkt seine arme vor der Brust.
Selbst in der Küche können sie das Laute weinen von jungkook hören.
Es war nicht der jetzige jungkook der dort weinte. Es war der kleine jungkook. Das Kind, welches so von seinen Eltern kaputt gemacht wurde.
Das Kind welches so alleine war und alles ganz alleine durchleben musste.
Das Kind, das niemand ernst genommen hatte.
Das Kind welches seinen ersten gebrochenen Arm nicht vom Fußballspielen oder generell vom spielen bekommen hatte, sondern von seinem Vater.
Das Kind welches sich mit elf so sehr wünschte zu sterben, damit er endlich von seinen Eltern wegkommt.
[~°°'This is the moment you realize
Something inside you is broken
And it can never be fixed'°°~]
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