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Kapitel 9

Jedes Wort schnitt tief in Blains Herz. Wie konnte man einem Kind so etwas antun? Er hatte ab dem Zeitpunkt, an dem seine Eltern erkannt hatten, dass er ihrer Linie nicht folgen würde, ebenfalls keine Zuneigung mehr erfahren. Nicht dass das vorher übermäßig der Fall gewesen war, doch solch einen Missbrauch hatte er niemals durchstehen müssen. Deshalb spielt er seine Rollen so perfekt. Er ist ein Schatten, keine Person. Er hat alles abgelegt, was ihn ausmacht. Schatten nahmen die Form an, die die Objekte ihnen gaben, und genau das hatte seine Mutter getan. Das wahre Monster war seine Mutter.

„Lynn. Möchtest du wissen, was ich gedacht und gespürt habe, als du das erste Mal auf mir gesessen bist?", fragte er seinen Liebsten.

Dieser schaute ihn überrascht an. Lynn hatte damit gerechnet, dass Blain ihn bemitleidete oder tröstende Worte aussprach, aber nicht damit. „Was?", erwiderte er leise. Die Nacht stand ihm klar vor Augen.

Mit einer fließenden Bewegung öffnete Lynn das Fenster, das er zuvor ausgekundschaftet hatte. Wie ein Schatten wanderte er hindurch und im nächsten Moment stand er vor seinem Opfer. Das Mondlicht schien auf dessen Körper, doch es erreichte nicht dessen Gesicht. Zeit, dein Ende zu finden.

Grüne Augen blickten in seine, doch er hielt nicht inne, saß im nächsten Moment auf dem Dämon. Dieser bewegte sich, seine Augen starrten nach wie vor in seine. Der Vorhang wehte durch eine leise Brise zur Seite und das Mondlicht fiel auf das Gesicht des Dämons unter ihm. Das war der Augenblick, in dem er es wusste. Es war der Moment, in dem sich alles änderte. Seine Hand fuhr nach unten und stieß den Dolch in die Brust seines Herzens.

Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Dämons aus und eine tiefe Stimme erklang: „Würdest du mir noch den letzten Wunsch erfüllen und mir deinen Namen verraten, Floare?"

Dieser Moment war immer noch unwirklich für Lynn. Sie hatten noch nicht über diese Nacht gesprochen.

„Ich habe in deine Augen geblickt und habe zum ersten Mal einen tiefen Frieden gespürt, eine Ruhe, die ich nicht beschreiben kann. Dein Geruch, deine Augen, deine Haare. Es war wie ein Traum, denn alle Last auf meinen Schultern verschwand und ich fühlte mich frei. Der einzige Gedanke war: Der Tod ist wunderschön. Alles, was ich in diesem Moment wollte, war deinen Namen zu erfahren, denn ich wusste, er ist so wunderschön wie dein Antlitz", sagte Blain und fuhr durch die weichen Haare seines Liebsten. Sie glitten durch seine Hände wie Wasser, waren so weich.

Der Tod ist wunderschön. Er hat recht, ich bin der Tod. Lynn hatte den Tod niemals als etwas Schönes empfunden. Er war einfach nur kalt. In seiner Brust breitete sich eine tiefe Wärme aus. In diesem Moment wusste er, wieso seine Großmutter das Risiko eingegangen war und mit Rio den Bund geschlossen hatte. Lieber lebe ich zehn Jahre an der Seite meines Herzens, spüre dieses tiefe Glück, als hunderte ohne ihn. Macht alleine macht nicht glücklich. Er war sich nun sicher, dass seine Großmutter gewusst hatte, was ihr bevorstand und doch hat sie es nicht verhindert. Lynn würde es anders machen, er würde Blain zu seinem Gefährten machen und ihn beschützen. Er würde eine Zukunft mit ihm haben, die nur ihm gehörte.

Ein klickendes Geräusch ließ sie zum Fenster schauen. Ein Rabe klopfte mit dem Schnabel gegen die Fensterscheibe und bat um Einlass. Lynn erhob sich und lief zum Fenster, um dieses zu öffnen, sodass der Botenrabe in das Zimmer konnte.

Blain betrachtete das Profil seines Liebsten und spürte erneut das Begehren in seinem Körper aufflammen. Ich werde niemals genug von dir bekommen. Er wollte seinen Dämon erneut in seine Arme ziehen und ihn unter sich begraben. Er wollte die Ekstase in dessen Gesichtszügen sehen, seine Stimme hören. Er war nie jemand gewesen, der gierig war, der von etwas besessen gewesen war. Sein Herz hatte nie an etwas gehangen, doch dieser Dämon war seine Passion, seine Nemesis. Er war etwas, das Blain nur für sich haben wollte.

Lynn entließ den Botenraben, der wieder davonflog. Dann trat er zu seinem Liebsten, setzte sich zu ihm. Dieser hatte sich bereits eine Hose übergezogen und auch Lynn tat es ihm gleich. Beide saßen auf dem Bett und Blain wartete, dass sein Liebster ihm eröffnete, was der Rabe gebracht hatte.

Das Papier in Lynns Händen verknitterte, als dieser die Hand schloss, sein Blick wurde ernst. „Ich habe den Mittelsmann gefunden." Blain schaute ihn fragend an. „Der Auftraggeber hat einen Mittelsmann genutzt, also den Auftrag indirekt aufgegeben. Dieser kann uns aber den Namen nennen. Er kommt erst in einer Woche zurück, dann empfängt er uns."

Schweigend saßen sie für einen Moment dort. Ihre Suche hatte bald ein Ende. Sie hatten noch dreizehn Tage.

Die darauffolgenden Tage verbrachten die beiden gemeinsam. Sie kamen sich näher, erzählten sich weitere Geschichten aus ihrer Vergangenheit und mit jeder Minute, die Lynn in Blains Armen lag, kehrte das Leben in diesen zurück. Sein Dämon vertrieb die Kälte und er konnte spüren, dass die Dunkelheit in ihm schwand. Doch auch mit jedem Moment wurde das Drängen ihrer inneren Dämonen stärker. Dann war der Tag gekommen.

Beide zogen sich an, Lynn seine Assassinenkluft, die sein Gesicht bis über die Nase bedeckte. Gemeinsam reisten sie durch ein Portal und traten direkt in einer Empfangshalle aus diesem. Zwei Steindämonen begrüßten sie und führten sie zum Empfangszimmer.

Die Türen öffneten sich und ein großer Raum öffnete sich. Die Wände waren in einem leichten Flieder gestrichen und zahlreiche Skulpturen zierten diese auf kleinen Podesten, die aus der Wand wuchsen. Der Boden war in einem hellgrauen Holz und die Sitzgelegenheiten waren passend zu den Wänden in einem leichten Flieder mit einem Orchideenmuster in einem dunkelvioletten Ton. Die Beine von diesen waren wie der Tisch aus einem dunklen Holz. Es waren zwei lange Sitzgelegenheiten, die sich direkt gegenüberstanden und vom Tageslicht aus den Fenstern von links und rechts erleuchtet wurden. Auf dem Tisch stand bereits ein Teeservice.

Sobald sie den Raum betraten, erhob sich der Dämon, der auf sie gewartet hatte. Gohen hatte ganz kurzes dunkelgraues Haar, das zu seiner Haut passte, denn er war ebenfalls ein Steindämon. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit einem fliederfarbenen Hemd. Seine hellgrauen Augen flackerten für einen Moment, als er Blain erblickte, dann schwenkten sie zu dem Assassinen mit den zitronengelben Augen. Ein Lächeln breitete sich auf dessen Gesicht aus und er begrüßte sie: „Willkommen, alter Freund."

Lynn nickte und beide setzten sich, Blain neben seinen Dämonen. Sie schauten zu dem Mittelsmann, der Blains Mord in Auftrag gegeben hatte.

„Was verschafft mir die Ehre Eures Besuches?", fragte Gohen und nahm einen Schluck aus der dampfenden Teetasse. Er wirkte ruhig, doch Lynn wusste, dass er alles andere als ruhig war.

„Ich denke, das weißt du. Lass uns direkt auf den Punkt kommen." Lynn hasste es, wenn andere zu sehr ausschweiften. „Wer hat dir den Auftrag erteilt, Blain zu ermorden?"

Gohens Gesicht wurde ernst. In dem Moment, als das Ziel durch die Türe getreten war, hatte er gewusst, dass etwas nicht stimmte. Wieso war der Assassine mit seinem Ziel hier? Was auch immer der Grund war, irgendetwas war schiefgelaufen und das war nicht gut. Er stellte seine Tasse ab und stützte sich mit dem Kopf auf seine Hand auf. „Das kann ich dir nicht sagen. Ich bin nur ein Mittelsmann und meine Kunden genießen die Anonymität, für die sie mich entschädigen. Zudem verhindert der Vertrag, dass ich es preisgebe."

Die Miene der beiden bewegte sich kein Stück. Damit hatte Lynn natürlich gerechnet, doch es half nichts. „Dann werden wir wohl die Lücke in deinem Vertrag nutzen", sagte Lynn und die Kälte der Stimme ließ beide erstarren.

In Gohens Gesicht breitete sich Angst aus. In dem Moment, in dem Lynn aufspringen wollte, den Dolch bereits in den Händen, schlang sich eine Hand um dessen Oberarm. „Setz dich", erklang die tiefe Stimme des Oberbefehlshaber zum ersten Mal seit ihrer Ankunft.

Lynn schaute seinen Liebsten an, kniff die Augen zusammen, fügte sich jedoch. Gohen konnte es nicht glauben. Der Leviathan schaute ihn an. „Ich denke, du weißt, wer ich bin. Dann ist dir nun auch bewusst, dass du hiermit zugegeben hast, dass du einen Mord an mir in Auftrag gegeben hast. Dies wird als direkter Angriff gegen meinen Höllenfürsten Leviathan gewertet. Ich werde dich nun zu ihm bringen, sodass er über dich richten wird. Er wird es sicherlich als Versuch auffassen, Bael in dem Krieg zu unterstützen, also als Hochverrat."

Mit jedem Wort wurde der Steindämon bleicher. „Ich bin nur ein Mittelsmann. Ich-"

„Glaubst du das interessiert meinen Fürsten? Er will Blut sehen und wenn er den Auftraggeber nicht bekommt, wird er dich persönlich danach befragen. Genug der Worte, folge mir nun, um deine Strafe zu erhalten", unterbrach ihn Blain, eine Dunkelheit in dessen Augen, die sogar Lynn beeindruckte. Sein Dämon war nun Krieger durch und durch. Hölle, das ist so scharf.

„I-Ich... warte, ich rede schon. Laut meinem Vertrag kann ich diesen lösen, sofern mein Leben in Gefahr ist. Das werde ich aber nur, wenn ihr mir versichert, dass ich mit nichts davon in Verbindung gebracht werde. Niemand darf erfahren, dass ich geredet habe."

Blain nickte kurz und man konnte dem Steindämon die Erleichterung ansehen. Dieser setzte sich wieder aufrecht hin, dann begann er zu sprechen: „Ich kann Euch leider keinen genauen Namen nennen, da der Auftraggeber seine Identität nicht vollständig preisgegeben hat. Ich kann euch lediglich sagen, aus welcher Familie er stammt."

Das war zwar nicht das, was sie sich erhofft hatten, aber besser als nichts. Als Gohen jedoch die nachfolgenden Worte sprach, ergriff Lynn eine unbändige Wut, sodass Blitze auf seiner Haut zu zucken begannen.

„Der Auftraggeber entstammt aus Eurer eigenen Familie, Oberbefehlshaber."

Wenn er ehrlich gewesen war, hatte er es gewusst. Zwar befand sich Leviathan im Krieg mit Bael und Blain spielte eine wichtige Rolle, doch es war nicht Baels Stil, seine Gegner hinterrücks auszuschalten. Das hätte er die letzten zehn Jahre bereits tun können. Meine Familie also. Er nickte nur, dann erhob er sich, zog Lynn mit sich. Seine Blitze erloschen, als er seine Hand an die leuchtende Wange legte. „Wir gehen."

Sein Assassine nickte und sie verabschiedeten sich, ließen den Steindämon schweigend zurück. Dieser schaute den beiden nach und ein Gedanke beschlich ihn. Könnte es sein, dass...

Sie kehrten wieder in Blains Gemächer zurück. Wütend schlug Lynn gegen die Wand, hinterließ ein faustgroßes Loch. Sein Dämon hielt ihn ab, als er erneut zuschlagen wollte, küsste sanft seine roten Knöchel.

„Tu dir nicht weh, Floare." Er wollte nicht, dass Lynn sich selbstverletzte.

Lynn konnte die Wut kaum in Zaum halten. Warum, das wusste er nicht, denn sonst hatte er immer die vollständige Kontrolle über sich und seine Emotionen. Wieso ist es immer die eigene Familie, die einen verrät? Waren Familienbande denn gar nichts mehr wert? Der Hass brannte hell in ihm.

„Setz dich, wir haben einiges zu besprechen", versuchte Blain seinen Dämon zu beruhigen. Sie setzten sich auf das Bett, Lynn zog den Kragen nach unten, sodass sein Gesicht nun frei war.

„Gut. Wer in deiner Familie würde dich töten wollen und mit welchem Motiv?", sagte Lynn und schaute seinen Liebsten an.

Dieser machte ein nachdenkliches Gesicht. „Jeder einzelne. Meine Eltern wollten, dass ich einen Dämon oder Dämonin des gehobenen Standes an meine Seite nehme. Sie haben zahlreiche Kandidaten ausgesucht, doch ich habe immer abgelehnt. Sie konnten durch mich auch keinen Einfluss auf Leviathan oder andere hochrangige Dämonen nehmen. Ich bin in ihren Augen also eine Verschwendung und Beschmutzung ihres Namens, wie Bant gesagt hat, ein Wilder.

Bant hegt einen Groll gegen mich, weil meine Eltern ihn in seinen Augen nicht genug anerkennen. Sie bemühen sich zu sehr, mich in ihre Reihen zurückzuholen oder besser gesagt, mich einzugliedern, sodass er in den Hintergrund rückt. Er war schon immer neidisch auf mich, auch wenn er das niemals hatte sein müssen. Doch so ist er, er möchte immer über allen stehen, will das haben, was andere besitzen.

Zuletzt meine große Schwester Enora. Sie hasst mich seit meiner Geburt, denn meine Eltern haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich die Familie als Oberhaut fortsetzen soll, auch wenn sie die Erstgeborene war. Wenn ich also tatsächlich dem Drängen meiner Eltern nachkommen sollte, würde sie ihre Position und ihre Zukunft verlieren."

Deine Familie ist ja schlimmer als meine. Bei Lynn hatte es glücklicherweise nie einen Zweifel gegeben, wer den Clan übernehmen würde. Laurana war die nächste Anführerin und Lynn würde sie dazu machen. Doch das erklärte das Verhalten von seiner Familie und dessen Bruder auf dem Ball. Die falsche Art seiner Eltern, das Bedrängen seines Bruders und den Hass in den Augen seiner großen Schwester. Doch wie sollten sie herausfinden, wer den Mord nun in Auftrag gegeben hatte? Moment. In diesem Augenblick stand Lynn die Lösung klar vor Augen.

„Floare?"

Lynn schaute Blain an. „Ich habe die Lösung. Die Lösung, wie wir den Auftraggeber entlarven." Sein Dämon schaute ihn fragend an.

Ein leises Lachen erklang. „Ganz einfach, mach mich zu deinem Gefährten."
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Der Auftraggeber entstammt aus Blains Familie.

Wem traut ihr er zu? Wer ist eurer Meinung der Auftraggeber?

Warum schlägt Lynn vor, ihn nun zu seinem Gefährten machen?

Freut euch nun auf eine wunderschöne Bindungsszene.

Eure Mausegöttin

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