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60 ☾ SIE

»Um mich hinter die Wolken zu bringen, musst du schneller sein?«, wiederholt Frederik meine Aussage fragend.

»Ja. Kennst du das nicht?«

»Heißt es nicht, jemanden hinters Licht zu führen?«, gibt er spielerisch besserwisserisch von sich. »Und einen ganzen Spruch damit kenne ich gar nicht.«

»Nein, die Redewendung geht exakt so. Zumindest hier«, stelle ich im gleichen Ton da und halte meinen Zeigefinger vor ihm ausgestreckt hin. In die Luft – mit ein wenig Abstand zu seinem Bauch – bohre ich ihn rein.

»Na gut«, meint er und zuckt mit den Schultern.

»Soll ich dem Opa nun helfen?«, frage ich lachend nach.

»Ger–«

»Stopp, wartet«, unterbricht Dira Frederik und pustet schnaufend aus.

Sie stützt ihre eine Hand in der Seite ab, als wäre sie gerade zu viel und spontan losgerannt. Wo war sie denn? Und warum Stopp? Ich schaue hinter sie. Da kommen Wilma und Lesuna. Und auch Kara ist mit dabei. Schräg dazu stoßen Cil und Ryu.

»Was ist hier los?«, hake ich nach.

»Du ... Die ...« Dira ringt noch nach Luft. Eine weitere Antwort bleibt erst einmal aus. Ich schaue zu Frederik, der weiß natürlich nichts weiter. Woher denn auch? Somit warten wir auf den Rest, bis sie dann endlich mal zu uns aufschließen. Ich stampfe schon mit meiner rechten Fußspitze auf dem Boden, weil ich nicht weiß, was das nun soll. Schließlich hat sich Frederik Ruhe verdient.

»Kann mir jemand von euch sagen, was hier los ist? Warum wir nicht nach Hause gehen können?«, frage ich ungehalten nach, als sie endlich bei uns ankommen.

»Was Dira dir sagen wollte, ist, dass die Zeremonie nun endlich durchgeführt werden kann. Oder nicht?«, klärt mich Cil direkt auf.

»Darum geht es? Hat das nicht bis morgen Zeit?« Ich wirbel meine Arme in die Luft. »Außerdem ... haben wir doch noch gar nichts vorbereitet ...«, stelle ich fest und weiß natürlich, dass das meine Schuld ist.

»Das ist so nicht ganz richtig«, sagt Lesuna und kommt auf mich zu. »Wir haben die letzten Tage damit zugebracht, deine Krönung mit allem drum und dran vorzubereiten.« Ihre Augen flehen mich an, nicht wütend zu sein. Wie könnte ich?

»Das habt ihr alles gemacht? Obwohl ich überhaupt nicht zugänglich war?«

»Aber natürlich, Schätzchen.« Lesuna nimmt meine beiden Hände in ihre, wobei ihre Wärme auf mich übergehen zu scheint.

»Wir wussten doch, warum es dir so geht«, ergänzt Dira.

Ich schaue in die Runde, ihre Gesichter nicken mir bestätigend zu. Bei Frederiks bleibe ich hängen. »Aber einige von uns – euch – sind erst eben zurückgekehrt und brauchen Ruhe.«

»Bis zur Zeremonie sind es noch einige Stunden. Jeu, die Gemeinschaft braucht dich, sie braucht Sicherheit.«

Frederik nickt mir ebenso zu. Ein leichter Windhauch umspielt mich. Mit jedem Moment bekomme ich das Gefühl, dass Papi und Mama gerade bei mir sind, um mich zu bestärken; mir ihren Segen zu geben; mir zu vermitteln, dass es die richtige Zeit ist. Mir kommt noch mehr in den Sinn.

»In Ordnung«, spreche ich aus. »Dann solle es gleichzeitig der Tag des Rückhalts sein, den wir zukünftig an diesem Datum zelebrieren. Er markiert den Beginn einer Befreiung, die noch kommt. Er mahnt uns, was geschehen ist. Er lässt uns dankbar sein, was wir haben. Er erinnert uns daran, was wichtig ist.«

Abermals blicke ich in die mir vertrauten Gesichter. Ein Strahlen geht von ihnen aus.

Wilma bringt Frederik und Kara nach Hause, ich begleite Dira, Cil, Ryu und Lesuna. Ich greife Cil am Arm und bitte ihn kurz mit mir allein zu reden. Mit ihm muss ich noch die Formalitäten klären. Doch zunächst frage ich ihn nach Papi. Er verschluckt sich beinahe an seinem Wasser, damit hat er nicht gerechnet. »Jeu, er war offenbar nicht erst seit diesem Tag ... Als wir da waren ... von uns gegangen«, stammelt er, »er wurde bereits von denen bestattet«, ergänzt er dann noch, und ich starre ihn entgeistert an. »Dani hatte es veranlasst«, spricht er schnell weiter, »auf dem Meer.« Ich nicke, leicht lächelnd. Sie beide sind wieder vereint. Ich danke im Stillen dem Mond und insbesondere Dani, dass er diese schwere Bürde auf sich genommen hat. Schließlich bestelle ich Cil als meinen Vertreter und Unterstützer im Amt, solange bis ich ihn abbestelle. Er willigt ein.

»Danke Cil. Für alles.«

Im Anschluss bringt mich Ryu zu Lesuna und Dira, die in meinem Hauptzelt auf diesem Platz auf mich warten. Ryu salutiert und geht wieder zu Cil zurück ins Kommandozelt.

»Und jetzt, ... richten wir dich her«, spricht Lesuna begeistert aus. Diras Augen beginnen zu leuchten. »Das wird ein Spaß«, schließt sie sich ihrer Ma an. Mir macht es eine Freude, wenn es ihnen eine bereitet.

Einige Stunden später stehe ich auf dem Platz vor dem Tor des Dorfes, auf einer kleinen Erhebung. Seitlich zum Volk, bestehend aus Menschen der Erde und Lun-Vale.

Meine blonden Haare sind natürlich, offen, nur einzelne Strähnen haben die beiden mir nach hinten über das Haupthaar geflochten. Sodass sie mir nicht ins Gesicht fallen können. Ich trage ein violettes und schlichtes Gewand. Es ähnelt dem, welches ich trug, als ich zur Mission aufbrach und auf der Erde landete. Doch es hat noch eine tiefere Bedeutung. Violett ist die Farbe für das Gleichgewicht. Sie schwebt zwischen dem Himmelblauen und dem Erdigroten. Ein Symbol.

Mir gegenüber befindet sich Ryu, der das Amt der Krönung vorübergehend einnimmt. Von rechts höre ich die vielen mitfiebernden Menschen, dabei ist die Krönung an sich kein großes Ereignis. Ich höre Ryu zwar nicht vollständig zu, der dem Volk erzählt, was zu meinen Pflichten gehört und was uns alle ausmacht, aber alles, was er sagt, werde ich beachten. Mir ist der Planet wichtig, aber nicht nur dieser und nicht nur das – vor allem liegen mir die Menschen am Herzen, egal, woher sie kommen.

Das Musikspiel setzt ein, ohne Vorwarnung überrumpeln mich Freudentränen und ich muss anfangen zu lachen. Frederik summt seine wunderschöne Melodie und einer unserer Musiker begleitet ihn auf seinem Holzinstrument. Damit haben sie mich wahrlich überrascht. Ich lege meine Hand auf die Brust in Herzhöhe.

Ryu kommt mir näher und setzt mir die schlichte Krone aus geflochtenen Blumenfasern auf. Es sind viele wunderschöne Blüten hinein gewebt worden. Er wünscht mir viel Kraft und den Segen des Mondes. Daraufhin nimmt er meine Hand und gemeinsam rufen wir: »Auf Lun-Vale.«

Nach dem Beifall folgt der schönste Teil dieser Zeremonie. Ich als Gekrönte darf einen Weg einschlagen und werde daran sehen, ob mir mein Volk folgen wird. Sonst führt er vom Ratsgebäude weg, heute dorthin. Doch wir schreiten daran vorbei, ich leite sie weiter über den gewöhnlichen Pfad – nicht zu meiner kleinen geheimen Oase – bis zum Meer.

Dort, auf dem reinen Sand lasse ich mich nieder. Das Fest kann beginnen. Mit meinen Vertrauensmenschen – Dira, Lesuna, Cil, Kara und Frederik – sitze ich beisammen und genieße diesen Abend, als wäre es kein besonderer. Fritzi liegt zusammengerollt bei uns. Die Menschen feiern ausgelassen und harmonisch hier am Meer. Die Stimmung ist voller Harmonie. Die sommerliche Brise weht um uns. Das Wechselspiel von Sonne zu Mond – und ihre Spiegelungen im Meer vor uns – ist heute wunderschön. Ich fühle mich geborgen. Alles wird gut werden. Ich vertraue darauf.  

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