Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

42 ☾ SIE

Sorgsam und achtsam schreiten wir auf den Nebenpfaden im Wald entlang, um den möglichen Sensorfallen aus dem Weg zu gehen. Woher Cil das auf einmal weiß, ist mir unklar, aber für solche Erklärungen bleibt uns keine Zeit. Zumal ich nicht glaube, dass sie in positiver Weise – wie wir solche Sensoren nutzen – eingesetzt werden. Ich will es mir gar nicht ausmalen. Dass wir uns über die unüblichsten Routen nach vorne bahnen, bereitet mir jedoch zusätzlichen Kummer, denn ich glaube, dass Frederik den Weg nahm – nur unterhalb der Bäume –, den wir gemeinsam gegangen sind. Also halte ich immer wieder Ausschau in diese Richtung und versuche so nah wie möglich an dem Pfad zu bleiben.

Auch wenn ich uns Kinder dadurch verrate, spreche ich sogar durch die Bäume, falls er sich auf einem befinden sollte. Doch ich erhalte keine Antwort.

»Dira!«, schreie ich, als ich sehe, dass sich ihr Mond-Armband kurios verfärbt. »Dreh dich um und komm zu mir«, bitte ich sie flehend, nachdem sie geschockt stehen geblieben ist. Doch sie verharrt an der gleichen Stelle. Etwas scheint mit ihr zu passieren. Sie beginnt zu zittern. Ist es das? Ich suche nach Cil und entdecke ihn, der ebenso eilig, aber weiter bedacht zu Dira dahinschreitet wie auch ich. Ich bin die, die am nächsten ist. Dira versucht sich an etwas Imaginärem festzuhalten und strauchelt. Bitte lieber Mond, lass Dira frei. Ich achte weniger auf den Boden als nun auf mein Mond-Armband. Es kann uns offensichtlich kurz vorher warnen. Meins bleibt jedoch unverändert. Vielleicht, weil die Falle schon bei jemand anderem zugeschnappt hat? Es ist mir egal, ich muss ihr helfen. Endlich bin ich bei ihr angekommen. Sie murmelt etwas vor sich hin. Es sind keine richtigen Worte. Nichts, was ich verstehen kann. Ich streichle sie. Wie wir es vor Kurzem gegenseitig gemacht haben; wie sie es mir gezeigt hat; wie es uns geholfen hat. Ihr Körper reagiert darauf, doch ihr Geist ist noch fort. Meine Hände fangen ebenfalls an zu zittern. Jedoch nicht, weil etwas nach mir schnappt, sondern weil ich um Sorge bin. Um Dira.

»Pscht. Pscht. Dira. Ich bin es. Jeu. Ich bin hier. Ich streichle dich. So wie du es mir gezeigt hast. Spürst du das? Bitte, Dira. Versuche dich darauf zu konzentrieren. Dira. Komm zurück. Bitte.« Meine Worte klingen verzweifelt. Das ist mir egal. Diras Mimik entgleitet ihr immer mehr. Es ist, als wäre sie nicht hier. Als wäre sie woanders. Doch mit jeder Sekunde, die ich auf sie einrede, bilde ich mir ein, dass ihr Gesicht sich wieder mit Leben füllt. Etwas tropft auf ihre Wangen. Erst einige Momente später realisiere ich, dass es meine Tränen sind. Hektisch wische ich mir übers Gesicht und ihr meine Tränen weg. Dann tropft erneut etwas, dieses mal auf ihre Nase. Mit meinem Ärmel will ich mein Gesicht erneut trocknen, bemerke aber, dass es nicht von mir gekommen sein kann. Ich blicke auf und sehe ... Wie kann das sein? Fritzi ist da. Sie schleckt ganz leicht über Diras Hand und legt sich dann an Dira heran. Mit meiner einen Hand streichle ich Dira weiter, die andere lege ich auf Fritzis Fell. Wie hat sie es geschafft, uns aus dem Dorf zu folgen, über welchen Weg?

Ganz egal, ich bin froh darum, denn Dira bewegt sich nun. »Jeu?«, fragt sie benommen.

»Ja. Ich bin hier.«

»Ich weiß«, sagt sie kraftlos, atmet tief ein und aus, »da ist eine Falle«, ergänzt sie dann noch mit einem leichten Grinsen.

»Das habe ich auch mitbekommen.«

Auch Ryu, Nilo und Cil sind mittlerweile bei uns angekommen. Letzterer vergewissert sich natürlich unmittelbar Diras Zustand. Glücklich darüber, dass Dira sich schnell davon erholen kann, helfen wir ihr auf.

»Es geht wirklich wieder«, sagt sie wieder viel lebendiger und dennoch wird es sie enorm viel Energie gekostet haben. Wir bestimmen alle, dass Dira mit Fritzi in Deckung bleibt. Sie selbst sagt nichts dagegen. Wir begleiten sie ein paar Meter wieder zurück, einer Stelle, an der wir auf keine Falle getroffen sind. Mit einer Umarmung verabschiede ich mich vorerst von Dira. »Zum Glück dauert es nicht mehr allzu lange, bis der Morgen anbricht. Bis bald Dira.«

Fest drückt sie meine Hand und ganz kurz habe ich das Gefühl, dass sie meine Hand nicht mehr loslassen möchte. Doch dann gibt sie sie frei. »Pass auf dich auf und komm wieder.«

Dann stellen wir uns als Truppe auf und bringen uns auf den neuesten Stand. Ich teile meine Erkenntnis mit dem Mond-Armband und der Sensorfalle, dennoch entscheiden wir einstimmig, dass wir den Rest des Weges über die Bäume fortführen.

Wir suchen uns zwei Bäume, die nah aneinander stehen aus. Je zwei – Cil und Nilo sowie Ryu und ich – klettern einen Baum hoch.

Auch von hier oben halte ich weiterhin Ausschau nach den Wegen, die Frederik genommen haben könnte, was Ryu nicht entgeht. Doch weder sagt er etwas noch sehe ich eine Spur von Frederik. Ich hoffe, er hat den Informanten getroffen und das alles gut gegangen ist; nicht, dass er auch noch ein Gefangener ist.

»Jeu«, flüstert Ryu mir zu, offensichtlich, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen, weil er dann per Handzeichen weiterkommuniziert.

»Cil ist voraus gegangen, um zu schauen, ob er etwas entdecken kann. Wir warten so lange. Okay?«

Ich nicke ihm zu, wende dann meinen Kopf in die Richtung des anderen Baums, auf dem sich Nilo befindet. »In Ordnung«, signalisiere ich ihm per Zeichen.

Wir setzen uns bequemer auf die dickeren Äste und warten. Der Mond ist schon länger verblasst, die Sonne wird bald erstarken. Hier herrscht eine Ruhe, die ich schon lange nicht mehr erlebt habe. Es ist viel zu ruhig. Was ist mit den Tieren? Wo sind sie hin? Haben auch sie Angst?

Plötzlich ertönt ein Knall, der mehrmals widerhallt. Einige Vögel, die ich vorher nicht wahrgenommen habe, stieben auf. Hektisch und als würden sie nur ein Ziel kennen. Nach oben und weg. Nach dem Schreck blicke ich zu Ryu und dann zu Nilo.

Ohne zu kommunizieren, setzen wir uns in Bewegung. Wir pirschen uns heran, in die Richtung, aus der wir vermuten, dass der Knall kam. Wir bleiben achtsam und wissen, dass wir so leise wie möglich sein müssen. Um unbemerkt zu bleiben.

Nach einigen Metern erblicken wir Cil. Wir starren ihn an, warten darauf, dass er spürt, dass wir da sind. Dann endlich dreht er sich um. Ist es Angst oder Wut, was seine Augen widerspiegeln? Seine Mimik kann ich nicht deuten. Daher schaue ich zu Ryu, in der Hoffnung, dass er mehr daraus lesen kann, doch auch er zuckt lediglich mit den Schultern.

Unter uns – dort unten – wird es mit einem Mal extrem laut. Was passiert da nur?  

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro