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35 ☾ ER

Vermutlich ist er der Gesandte. Zumindest ist er mit Cilai rege im Austausch und scheint unter Druck zu sein.

Im Schutze der Bäume lausche ich hin.

»... Ahnung. Der ist total irre«, höre ich den mir unbekannten Mann sagen. »Aber es kann sein, dass er auf unserer Seite steht oder zumindest auf Frederiks«, ergänzt er.

»Wie kommst du darauf?«, fragt Cilai ruhig nach.

»Weil er Frederik scheinbar kennt. Als Frederiks Name fiel, war er ganz begeistert und hat endlich aufgehört, mit seinem Messer herumzufuchteln. Der ist wirklich irre.«

»Komm, wir gehen rein und du erzählst mir alles in Ruhe.« Cilai breitet seinen Arm aus und bedeutet ihm hineinzugehen. Cilai selbst schaut sich um und folgt ihm dann. Mist. Wie erfahre ich jetzt alles davon?

Ich warte ab, bis sie drinnen verschwinden, um dann immer noch nicht aus meinem Versteck hervorzukommen. Ich muss hören, was er noch erzählt, aber was, wenn sie mich erwischen? Passiert dann überhaupt etwas?

»Pscht.«

Das kenne ich doch irgendwoher.

Ich drehe mich um, da erklingt das nächste »Psch«.

»Ey. Selbst pscht«, zische ich zurück. Und dann kommen zwei Kerle auf mich zu. Nicht nur Nilo ist hier, sondern auch Feran. Wollen sie mir helfen? Woher wissen sie das überhaupt?

»Geh schon hin, wir passen auf und warnen dich, falls jemand kommt«, flüstert mir Feran zu.

Ich nicke ihnen zu. Sie verteilen sich zu den beiden Seiten des Weges und schleiche mich heran, wobei ich mich umschaue und auch immer wieder nach hinten zu ihnen sehe. Momentan scheint die Luft rein zu sein.

Als ich näher dran bin, höre ich, wie sie gerade Gläser abstellen und auch Stimmen, aber die Worte kann ich noch nicht klar heraushören. Also wage ich mich noch näher heran.

»...ass der Irre Frederik sehen will«, beendet der Ausgesandte gerade seinen Satz. Der Irre ist doch bestimmt Seb oder?

»Wieso? Hat er das gesagt?«, fragt Cilai nach.

»Als Beweis.«

»Beweis wofür?«

»Dass es der Frederik ist und er wirklich hier ist.«

Dann kann es doch nur Seb sein ... Oder eine Falle und es ist Siggi. Nein, es muss Seb sein. Mit der Beschreibung von Nilo und auch dem Ausgesandten zufolge spielt der Irre gerne mit Messern herum. Das ist ganz bestimmt Seb. Ich muss dahin. Doch zuerst muss ich zurück zum Zelt. Langsam und vorsichtig bewege ich mich rückwärts, bis zum ersten Baum. Von da aus suche ich den Blickkontakt zu Feran und Nilo. Erst heben sie ihre Schultern, als wollten sie wissen, was los ist. Doch selbst wenn ich jetzt die Zeit hätte, mit ihnen darüber zu plaudern, ist das wohl kaum möglich mit der Distanz zwischen uns. Und dann geben sie mir das ersehnte Signal. Sie winken mir zu. Ich beginne zu laufen. Aber nicht zu ihnen. Ich höre, wie sie meinen Namen in meine Richtung flüstern. Irritiert. Das kann ich verstehen, aber ich darf jetzt keine Zeit verstreichen lassen. Ich habe ein Ziel.

So schnell wie ich kann, renne ich zu meinem Zelt, schnappe mir den Bogen mit dazugehörigem Köcher und den Aufstecher. Ein Glück, dass wir ausgerechnet heute das geübt haben. Sonst wäre ich wohl aufgeschmissen, auch wenn ich es vorher nicht gewusst hätte. Sobald ich die Sachen in der Hand habe, sprinte ich weiter. Beim Laufen hänge ich mir den Köcher um, wie auch den Bogen. Mein Weg führt mich nicht zum Haupttor, sondern den Pfad entlang, den Marun mir vorhin verraten hat, falls ich mal raus muss. Das Haupttor würde ich niemals so einfach überwinden können, doch der andere Pfad mündet lediglich an eine kleine Mauer. Die werde ich genauso wie die anderen – wenn es denn der Wahrheit entspricht – überqueren können. Hoffentlich. Ich krame in meinen Erinnerungen nach der Wegbeschreibung und hoffe, dass ich mich nicht verlaufe. Wegbeschilderungen gibt es hier nicht. Nur unzählige Naturwege.

Aus geringer Distanz entdecke ich die Mauer. Ich nehme noch mal meine Kräfte zusammen und hoffe, dass ich an die Mauer mit einem Sprung hochkommen kann. Mit dem Auge suche ich die passende Stelle ab. Gleich ist es so weit. Und ... springen. Ganz knapp gelangen meine oberen Fingergelenke an die Kante der Mauer. Ich muss mich anstrengen, mich festkrallen, um mich hochzuhieven. Doch ich schaffe es. Auf der anderen Seite lasse ich mich runterfallen. Meine Hände, die etwas aufgerissen sind, stütze ich auf meinen Oberschenkeln ab; damit ich tief und langsam ein- und ausatmen kann. Noch höre ich niemanden, der nach mir ruft. Das ist gut. Ich brauche den Vorsprung, denn dieser Weg ist ein Umweg und gefährlicher. Dicht laufe ich an der Mauer bis nach vorne weiter. Nahe des Haupttores muss ich den Hauptweg überqueren, um den Wald zu passieren.

Ich schnaufe erleichtert aus, als ich im Wald die ersten Schritte mache. Es kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor, dass ich hier war; als Jeu und ich hier durchkamen. Dabei sind es vielleicht gerade mal vier Tage.

Ich erinnere mich daran, wie Jeu erzählte, dass sie ungern nachts durch den Wald gehen. Ich schaue zum Mond und erkläre ihm, wie wichtig es ist und hoffe, dass meine Worte verstanden werden.

Da wir uns den Großteil oben über die Bäume fortbewegt hatten, brauche ich länger als gedacht, um mich zu orientieren.

Auf vielen Flächen stehen die verschiedensten Bäume sehr nah aneinander. Ihre Wurzeln ragen aus dem Boden und bilden ein einzigartiges und gleichsam wunderschönes Geflecht, welches ich beim Vorübergehen erneut bestaune. Von vorne kommt eine leichte Brise, die mich an das Blau erinnert. Wie gerne ich dorthin wieder zurückwollen würde. Am ersten Tag – vielmehr die ersten Minuten – schien noch alles friedlich. Mit dem Blick auf das Wasser. Unendlich weit. Und dem feinen Sand unter den Füßen, den ich noch nie gesehen habe, nur davon gehört. Ein traumhaft schönes Bild. Doch auch dieser Wald ist faszinierend mit all seiner Vielfalt. Kein Vergleich zu dem bei uns. Verschiedenste bunte Blumen- und Fruchtarten, die sich überall niederlassen, wo sie nur können. Als würden die Menschen hier die Natur wirklich die Natur sein lassen. Nicht alles war gelogen oder rosaschaumig erzählt. Es stimmt wirklich. Lun-Vale ist ein fantastischer Ort. Ein Leben im Einklang. Zumindest größtenteils und vor allem bis Sash und seine Leute kamen.

Aus der Situation heraus – wenngleich ich mir genauso bescheuert dabei vorkomme – drehe ich mich zu dem Baum rechts von mir, betaste diesen und entschuldige mich bei ihm.

Plötzlich knackt es neben mir. Es klingt noch weiter weg. Meine Nacken- und Armhärchen stellen sich auf. Ein ganz ungutes Gefühl macht sich in mir breit. Mir wird kalt. Das Knacken wird lauter. Die Atmosphäre – sofern das möglich ist – kippt. Und dann ertönt eine Stimme, eine mir sehr bekannte. Mir wird eisig und ein Schauer jagt den nächsten meinen Rücken hinauf. 

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