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31 ☾ ER

Mein Marsch verlangsamt sich um ein Vielfaches. Mit dem Ende des Trainingfeldweges, also dem, der zum Trainingsplatz führt oder auch zurück hierher. Hier, wo sich dieser Pfad mit den übrigen des Camps kreuzt. Verlangsamen ist gut. Momentan stehe ich. Ist aber auch eine Art des Langsamwerdens oder nicht? Na gut, ich bewege mich weiter ... Führt eh kein Weg dran vorbei.

Mit den kleinsten Schritten, die ich nur machen kann, schreite ich voran. Dabei setze ich den einen Fuß beinahe direkt vor den anderen – manchmal vielleicht auch etwas daneben. Es soll ja nicht zu schnell gehen. Sollen sie doch denken, dass ich bescheuert bin. Moment mal. Das kann ich von der Liste streichen – das tun sie doch eh schon. Also auch egal. Cilai hat sicherlich nicht weiter darüber nachgedacht, darum bin ich auch nicht wütend. Aber sie – meine Kameraden – werden mir ganz bestimmt kein Wort glauben. Sie werden ziemlich gewiss zum Training aufbrechen und wenn sie dort Cilai nicht antreffen, werden sie mir dann mit der gleichen Sicherheit bestimmt die Hölle heißmachen. Das ist nicht nur noch Apfelkack. Nein, das ist definitiv und auf jeden Fall mehr als das.

Mit meinem Fuß kicke ich einen kleinen Stein weg. So ein Mist. Von wegen Nilo ist an meiner Seite. Wo ist er denn?

So lange, wie ich bereits brauche, wird die Mittagspause garantiert bald vorbei sein. Ich sollte mich sputen und es hinter mich bringen. Und dann in dem gleichen Tempo direkt wieder abhauen.

An das Gute festhalten. Ich versuche es. Cilai kümmert sich. Bisher ist mir noch nichts passiert. Ryu und Nilo könnten auf meiner Seite stehen. Irgendwie beruhigt sich mein Puls nicht. Leider bewegen sich meine Beine jedoch wieder schneller. Beides könnte durchaus zusammenhängen. Frederik, du wirst das jetzt durchziehen. Kurz und schmerzlos, hoffentlich.

Ich sehe den Eingang zum Speisebereich. Was beziehungsweise wen ich nicht sehe, ist Nilo. Wunderbar. Schulterstraffend betrete ich den Raum, in dem es mir heute die Geräuschkulisse noch lauter vorkommt als gestern. Klappernde Utensilien, Stimmengewirr, Schmatzen und das alles zu einem unmelodischen Brei gemischt. Bezaubernd. Unauffällig, während ich zum Buffet gehe, verschaffe ich mir einen Überblick und suche in meinem Gehirn noch einmal die Wörter, die ich mir bereits zurechtgelegt habe. Sie alle sind noch mittendrin in ihrem Mittagessen. Ist gar nicht so viel Zeit verstrichen? Ich tue mir selbst etwas zu essen auf, was ich dann notfalls mitnehmen werde. Aber darauf verzichten will ich jetzt nicht. Dann halte ich Ausschau zu meinen Seiten. Glücklicherweise steht mir niemand im Fluchtweg. Los, Frederik. Mach schon. Go, Freddie! Go, Freddie!, feuere ich mich. Doch mein Mund bleibt zu und mit meinen Händen umklammere ich das metallene Tablett, auf dem mein Essen steht. Der süßherbe Dampf der Mahlzeit, die aus gedünsteten bunten Zutaten besteht, steigt nach oben und nimmt mir damit die klare Sicht.

»Guckt euch den Erdi an«, sagt einer der Truppe mit gespielt mitleidigem Ton.

»Was ist schon wieder mit dem los?«, klingt ein anderer – es ist Dudi – genervt.

»Wurde es ihm schon wieder zu viel?«, setzt ein anderer nach mit ähnlichem Klang wie der erste.

Bevor sich noch weitere einhaken können, räuspere ich mich.

»Ach nein. Hältst du nun eine Rede für uns? Das kannst du dir sparen«, entgegnet mir Dudi und dreht sich demonstrativ weg.

»Nein, keine Rede«, bekomme ich sicherer aus meinem Mund, als ich dachte. Ich ignoriere den verkackten Dampf vor meinen Augen. Hauptsache, sie glauben nicht auch noch, dass ich anfangen muss, zu weinen. Obwohl? Sollte das nicht eigentlich egal sein. Konzentriere dich! »Also keine Rede. Ich soll von Cilai etwas ausrichten.« Nun gucken einige zu mir und warten ab. »Das weitere Training fällt heute aus.« So, es ist raus.

»Darauf sollen wir jetzt reinfallen?«, fragt Dudi mich, woraufhin ein extremes sowie hektisches Getuschel unter den Kameraden ausbricht. Weil ich nicht weiß, ob ich etwas erwidern soll oder nicht, verharre ich. Ein paar erheben sich nun. Innerlich wappne ich mich. Cilai, warum ich? Hättest du nicht–

»Hinsetzen!« Ryu! Kaum denke ich an dich, du Sahnehäubchen.

Da ich mich weiterhin beim Buffet befinde, lasse ich mich auf den Boden plumpsen, was einen heftigen Schmerz nach sich zieht. Verfluchter Apfel...kack! Und mein Essen ...

»Nicht du! Steh auf«, wendet sich Ryu weiterhin aufgebracht an mich, doch ich spüre, dass sein Zorn nicht mir gilt oder ich hoffe es. Irritiert rapple ich mich auf. »Und an euch anderen«, spricht Ryu besonnener, aber klar und deutlich weiter. »Für was steht unsere Gemeinschaft? Für was kämpfen wir hier alle? Denkt darüber sowie über euer Verhalten nach.« Ryu macht eine Pause, in der alle in der Runde anschaut. »Das Training ist für heute abgesagt, genauso wie Frederik es bereits verkündet hat. Widmet euch euren Diensten und danach gilt Zelt- und Platzruhe.«

Mit jedem Wort ist Ryu ruhiger geworden. Es kommt kein Mucks von den anderen. Sie verharren auf ihrem Stuhl wie verschreckte Hühner. Nein, das ist nicht passend. Eher wie Gesteinsbrocken oder vielmehr wie Sitzsäcke mit einem aufgemalten geschockten Gesichtsausdruck, von denen eine undefinierbare Aura ausgestrahlt wird.

»Abmarsch!«, befiehlt Ryu und sie setzen sich in Bewegung. Meine Position, die mir zu Beginn noch vorteilhaft erschien, kommt mir auf einmal alles andere als das vor. Sie alle müssen an mir vorbei. Ihre Essensreste in die dafür vorgesehenen Behältnisse schütten und ihre Tabletts abstellen. All das befindet sich rechts von mir, darauffolgend müssen sie an mir vorbeilaufen, um zur Tür zu gelangen. Aufmerksam befolge ich ihre Schritte und auch Mimiken. Einige scheuen meinen Blick, andere entgegnen mir mit Trotz in ihren Augen. Wir wissen alle, dass Ryu, der an meiner Seite steht, aufpasst. Wie das hier noch alles weitergehen wird?

Kurz bevor der letzte hinausströmt, kommt ein anderer hinein. »Alles gut gegangen?«, fragt Nilo leicht nervös.

Ich kann nicht anders, als anzufangen zu lachen. Sowohl Ryu als auch Nilo schauen mich verwirrt an. Obwohl ich mir bei Ryu da immer nicht so sicher bin aufgrund seines Tuchs. Doch seine Haltung und wie er seinen Blick zwischen mir und Nilo schweifen lässt, untermauert meine Vermutung.

»Also ja?«, hakt Nilo nach, der immer noch keine Antwort erhalten hat.

»Dank dir«, erwidert Ryu, was mich abrupt in meinem Lachen innehält und sie nun verwundert anschauen lässt. »Woher denkst du, wusste ich hiervon?«, fragt Ryu mich nun.

Nilo kommt einen Schritt auf uns zu. »Cil hat mir berichtet, dass ich Ryu sagen soll, dass er nach dem Rechten schauen soll, weil er dich mit einem Auftrag betraut hat, was wohl nicht sonderlich clever gewesen ist. Keine Ahnung, es war verwirrend«, erklärt sich Nilo achselzuckend.

Während Nilo erzählt, widme ich meinem Essen. Beziehungsweise hebe ich zuerst mein Tablett vom Boden auf. Auch wenn nicht mehr alles in der Schüssel ist, sieht es mehr oder weniger essbar aus. Ich schaufel alles wieder zurück in die Schüssel, stelle das Tablett zurück und beginne zu essen.

»Verstehe«, erwidere ich dann.

»Na, wenigstens einer von uns«, antwortet Nilo.

Ryu sagt nichts mehr, was mich vermuten lässt, dass er bereits von dem anderen gehört hat. Kurz darauf verabschiedet sich Ryu. Nilo holt sich daraufhin schnell Essen, bevor es nichts mehr gibt und ich nutze die Gelegenheit, mich zu verziehen.

»Frederik? Was ...« Mehr höre ich von Nilo nicht mehr.

Auf direktem Weg mache ich mich auf zu meinem Dienst. Während ich die Pfade nach Müll absuche, auf denen so gut wie nichts zu finden ist, frage ich mich erneut, was das für ein bescheuerter Dienst ist. Vielleicht versuche ich mich auch lediglich abzulenken.

Wie lange kann es dauern, bis der Gesandte wieder zurück ist? Bestimmt nicht lange, aber was, wenn er gefasst wird?

Ich hätte es selbst machen sollen. Immerhin kenne ich Seb. Aber auch Siggi. Siggi! Allein sein Name entfacht in mir eine ... einen ... Dafür gibt es gar keinen Begriff. Es ist heiß und kalt zugleich in mir und am liebsten würde ich alles zerscheppern. Lange kann ich es nicht mehr zurückhalten. Dieses Nichtstun ist unerträglich. Wenn ich gleich die Route abgelaufen bin, was dann? Ich kann doch nicht einfach im Zelt rumliegen und abwarten. Wie gut jetzt das Holz hacken wäre. Auf irgendetwas rumhacken. Am liebsten auf Siggis ...

»Da bist du ja«, werde ich angesprochen. Nilo. So lange kann es doch noch gar nicht her sein.

»Ja, hey. Hier bin ich.« Soll ich mich noch verbeugen oder wäre das zu viel?

»Du siehst aus, als bräuchtest du Ablenkung. Komm.«

»Nee, lass mal.«

»Jetzt komm schon«, lässt er nicht locker.

»Wohin denn?«

»Zum Trainingsplatz.«

Wieso denn dorthin? Wir haben doch kein Training mehr heute ... Oder ist schon alles geregelt? Irgendetwas schiefgegangen? Nein, das kann gar nicht sein. Dafür ist viel zu wenig Zeit vergangen. Aber was dann?

Weil Nilo nicht lockerlässt, gehe ich mit ihm mit. Und vielleicht habe ich auch die Hoffnung, dass er tatsächlich eine gute Idee hat, wie ich mich ablenken kann. Schweigsam begeben wir uns auf dem Weg dorthin.

Als wir dort ankommen, holt Nilo zwei Bögen und Köcher hervor. Mir ist das Lager vorher nicht aufgefallen. Es ist definitiv gut getarnt. Es sieht aus wie ein Baum, doch jetzt, wenn ich genauer hinschaue, ist es nur noch die Hülle eines Baumes. Sein Stamm dient als Lagerstätte.

»Hast du schon mal?«, fragt er mich.

»Nicht wirklich.«

»Na, dann bringe ich es dir bei.«

Gerade als wir uns positionieren, spüre ich, wie sich die Luft in der Umgebung verändert. Ich schaue in den Himmel. Die Vögel wurden aufgescheucht. Mein Blick gleitet zu dem Trainingsfeldweg. Und dann sehe ich sie. Einen Teil meiner Kameraden, die mich nicht mögen. Mist. Ich drehe mich zu Nilo, den ich gerade warnen will, doch das brauche ich gar nicht. Der geht gerade auf sie zu. Verflucht.

War das alles nur eine Falle? 

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