Fred machte sich wirklich Sorgen um Molly. Selten hatte er das lebhafte, kluge und aufgeweckte Mädchen so leblos und niedergeschlagen erlebt.

Jedoch hoffte er, dass das abendliche Quidditchtraining seine Wirkung tun und die Molly, die er kannte, wieder aus dem Mädchen herauskitzeln würde. Die sachenwerfende Molly war ihm eindeutig lieber, als die andere, die er heute morgen erlebt hatte.

Gegen sechs Uhr machten sie und Fred sich auf den Weg zum Quidditchfeld. Fred hatte seinen nagelneuen Feuerblitz 4 - das neueste Modell auf dem Markt - geschultert und dankte seinem Dad nochmal innerlich dafür, dass er ihm diesen Besen gekauft hatte.

Neben Fred lief Molly - ihren Nimbus 2008 unter den Arm geklemmt und als sie das Quidditchfeld erblickte, sah er kurz den üblichen Glanz in ihren Augen aufblitzen. Doch kurz darauf kehrte die Trübe wieder in ihre Augen zurück. Ihre Augenringe hatte sie sich zwar weggezaubert, doch sie sah immer noch verschlafen und müde aus.

Die Gryffindormannschaft hatte sich unter den Torringen verschanzt und Teamkapitänin Presley Wood hielt eine Ansprache.

"Dieses Jahr müssen wir die Slytherins schlagen!", bellte sie, "ich möchte Takita MacMillan ihr dreckiges Grinsen aus dem Gesicht wischen." Presley schlug ihre Faust in ihre Handfläche.

"Heute folgende Trainingseinheit: Da ich beim letzten Mal ja speziell Suchertraining gemacht habe", fuhr sie fort und nickte Fred zu, "werden wir heute speziell die Jäger und den Hüter, also Molly, Lysander, Cormac-Junior und mich, trainieren. Die Jäger schießen auf mein Tor, die Treiber versuchen sie davon abzuhalten und Fred macht den Schiri."

Die Mannschaft nickte und ging auf ihre Positionen. Fred schwebte unter dem Team umher, den Blick auf die Spieler gerichtet - besonders auf Molly.

Zu Freds Erleichterung tat Quidditch seine Wirkung. Molly warf einen Quaffel nach dem anderen durch den Ring und Presley schaffte es, nur einen Ball von ihr zu halten.

Lysander Scamander warf ein paar Tore und Presley musste sich sogar bei Cormac-Junior McLaggen anstrengen.

Fred sah wie der Wind durch Mollys Haare wehte und sie bei einem besonders spektakulären Treffer die Arme hoch riss und laut jubelte.

Nach einiger Zeit schwebte Fred nach oben und pfiff das Spiel ab. Die Mannschaft traf grinsend wieder in der Luft zusammen und in Mollys Augen glänzte wieder ihr üblicher Schalk.

"Starkes Spiel!", lobte Wood und klatschte mit jedem ab, "so werden wir die Slytherins nach den Ferien ganz bestimmt schlagen." Mit diesen Worten beendete sie das Training und das Team flog zurück zum Boden.

Molly strahlte übers ganze Gesicht und das brachte auch Fred leicht zum Lächeln.

Doch das wurde ihm kurz darauf aus dem Gesicht gewischt, als ein Quaffel Fred mitten ins Gesicht traf, woraufhin dieser zu Boden fiel. Molly stand über ihm und schaute grinsend auf ihn herunter.

"Das war für heute Morgen", meinte sie und lachte, dann hielt sie Fred die Hand hin und zog ihn aus dem Dreck.

Und dann gingen sie zu zweit zu den Umkleidekabinen.