Melinda Guggles
Seit ich den orangenen Koffer entdeckt habe vergeht kein Tag, an dem keine Briefe kommen. Meistens gehe ich nicht aus dem Haus, aus Angst, ein Abgeordneter der Zauberer würde mich finden. Und trotzdem treibt mich irgendetwas dazu, mir den Koffer genauer anzusehen.
Auf dem Dachboden ist es noch genau so schummrig, wie vor einer Woche, doch etwas hat sich verändert. Der Koffer liegt offen da, wie als würde er mich einladen,in ihn hineinzuschauen. Was ich dort finde, hätte ich wirklich nicht erwartet. Ein dickes Tagebuch mit der Aufschrift Melinda Guggles. Ich drehe das Tagebuch meiner Ur-ur-oma in den Händen und streiche über die gelblichen zerknitterten Seiten. Dann bemerke ich die anderen Gegenstände, die noch im Koffer liegen. Ein grünes Büchlein mit dem Titel Kräuterkunde und zwei weitere Schulbücher. Verteidigung gegen die dunklen Künste und Verwandlung. Als ich den letzten Gegenstand in die Hand nehme durchfährt mich ein leichter Schauer. Der Zauberstab aus hellem Holz liegt leicht in meiner Hand und ich frage mich, wie meine Ur-Ur-Großmutter unsere Familie für all diese Dinge verraten konnte. Eigentlich gibt es nur einen Weg, das herauszufinden.
1882 3.September
Liebes Tagebuch, ich habe mich entschlossen, nach Hogwarts zu gehen. Mama und Papa haben mich heute morgen zum Bahnhof gebracht und sich von mir zum letzten mal verabschiedet. Sie sagen, wer sich entscheidet, eine Hexe zu werden, verdient es nicht, in der Familie zu bleiben. natürlich bin ich traurig, aber auch froh, meine Entscheidung endlich getroffen zu haben. ich werde nie aufhören, zu versuchen, sie umzustimmen. Jetzt sitze ich hier im Zug und habe schon eine neue Freundin gefunden. Ich schreibe dies, während sie schläft. Peggy kommt aus einer alten Zauberfamilie und hat versprochen, mir alles zu zeigen. Ich bin gespannt, was mein neues Leben noch alles so bringen wird.
Deine Melinda
Ich muss zugeben, dass ich auch gespannt bin, was meine Ur-ur-oma noch erzählt, auch wenn ich nicht vorhabe, die gleiche Entscheidung wie sie zu treffen. Vielleicht werde ich bald verstehen, was Menschen dazu treiben kann, ihre Familie zu verlassen.
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