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Die Fahrt

Minute für Minute füllt sich der Bahnsteig mit Schülern und ihren Familien. Romy und ich machen uns einen Spaß daraus, zu jedem, der neu durch die Wand geflogen kommt, eine Geschichte zu erfinden. Gerade kommt ein großer Junge mit dunkler Haut und unglaublich zerzausten Haaren durch die Mauer gestolpert. Seine Brille hängt schief und ist ziemlich verdreckt.

"Der da hat verschlafen.", kichere ich und zeige auf ihn.

"Ja. Und jetzt versucht er seine Freunde zu finden, mit denen er sich hier um halb acht treffen wollte. Aber er hat seine Uhr vergessen und so sieht er nicht, dass er eine Stunde zu spät ist und die Freunde längst weg sein müssen."

"Äh.", sage ich, als er plötzlich vor uns steht und uns verwirrt ansieht.

"Hallo. Wie spät ist es? Ich habe meine Uhr vergessen.", sagt er todernst.

Wir beide sind total platt und der Junge merkt das auch. Er streckt mir seine Hand hin an der dutzende zerfledderte Armbänder hängen. "Ich bin Leroy. Man redet nicht über andere Leute, wenn man diese nicht kennt." Verdattert schüttle ich seine Hand. "Ich heiße Esmeralda. Aber wenn man sie kennt darf man über sie reden?"  Leroy nimmt seine Brille ab, putzt sie an seiner Uniform ab und zuckt mit den Schultern. Dann stellt er sich Romy vor.

Nach zwei Sekunden fällt mir auf dass Romy und ich ihn mit großen Augen anstarren. Seine zu allen Seiten abstehenden Haare, seine zu kurze Hose und der rote Käfig in dem eine kleine Eule sitzt, ergeben aber auch einen seltsamen Anblick.

"Kommt ihr?" Er zeigt auf den Zug, der inzwischen eingefahren ist. "Klar.", grinse ich und habe das Gefühl, dass wir drei ein ziemlich komisches aber tolles Trio abgeben werden. Romy, die Plaudertasche mit ihren blauen Haaren, Leroy, der verplante Nerd mit seinem sarkrastischen Unterton, und ich mit, mit was? Na, ich denke, ich ergänze die beiden ganz gut.

Als ich den Zug betrete nehme ich auf einmal alles sehr klar war. Jede einzelne Person betrachte ich eingehend. Sie sind alle Zauberer oder Hexen, und ich gehöre dazu. Dieser eine Moment fühlt sich mehr wie Familie an, als manche Momente zu Hause in lezter Zeit. "Was hast du gesagt?", fragt Romy. Ups, ich habe anscheinend laut gedacht. Aber egal. "Na, dass ich froh bin, eine Hexe zu sein. Und dass ich froh bin, nach Hogwarts zu gelangen", antworte ich ihr und ziehe eine Tür zu einem freiem Abteil auf. "Wer würde sich denn nicht freuen, nach Hogwarts zu gehen?" Diese Frage ist natürlich nur rethorisch und auch nicht ernst gemeint, aber sie verursacht trotzdem ein seltsames Gefühl. Wenn sie nur wüsste.

"Aufgeregt?", will Leroy wissen, als der Zug mit einem leisen Pfeifen anfährt. "Nee. Ich doch nicht.", ruft Romy fröhlich. Dann wuchtet sie ihren Eulenkäfig auf den Schoß. "Das ist Lila." Sie sieht uns auffordernd an. Ich lasse Stella auf meinen Schoß springen und streichle sie über den Kopf, worauf sie sofort zu schnurren beginnt. "Das ist Stella.", stelle ich meine Lebensgefähtin vor. Schließlich hebt Leroy seine Eule, behutsamer als ich ihm zugetraut hätte, von der Kofferablage, öffnet den Käfig und krault sie am Bauch. "Sag Hallo, Chen." Chen gibt tatsächlich einen Laut von sich, was uns alle zum Lachen bringt. "Warum hat er einen chinesischen Namen?", wundere ich mich. Leroy sieht nicht so aus, als ob er chinesische Wurzeln hätte. "Chinesisch ist die Sprache der Weisheit. Zumindest sagte das mein Opa immer.", beginnt er zu erklären. Und dann sieht er Chen mit so einem liebevollen Blick an, dass es mir das Herz erweicht.

"Aber das wichtigste, Chen bedeutet Schatz. Und dieser Vogel ist ein Schatz, den ich gefunden habe.  Zwar nicht auf einer Schatzinsel sondern in einem Geschäft. Aber was solls." Wir unterhalten uns über alles mögliche. Über Schulfächer, die wir mal hatten. Und über Schulfächer die wir haben werden. Über magische Wesen über die ich noch nie was gehört habe, die Romy seltsam findet und über die Leroy alles weiß. Und über unsere Familien. "Ich denke ich weiß, warum wir uns gefunden haben.", behauptet Romy. An sich ist das ein kitschiger Satz. Aber wenn er aus Romys Mund kommt klingt er aufrichtig und wahr. "Weil unsere Familien irgendwie verkorst sind. ", sagt Leroy und lächelt traurig. Im ersten Moment will ich ihm widersprechen, aber dann geht mir auf, dass er recht hat. Meine Eltern haben mir mein Leben lang nichts über meine Vorfahren erzählt und mir verboten meine wahre Identität zu leben. Vielleicht hatten sie einen guten Grund dazu, ich weiß es nicht. "Mein Vater ist seit einem halben Jahr weg. Er hat sich von meiner Mutter nicht mal verabschiedet und sie einfach verlassen. Sie ist zu traurig und zu wütend um irgendetwas zu tun." Er seufzt. "Nicht mal ihren Sohn kann sie zum Bahnhof bringen." Deshalb war er also alleine gekommen. "Tut mir Leid.", murmle ich betreten. Das ist wirklich übel. "Nicht so schlimm. Was ist mit euch?"  Man sieht Romy an, wie sie ihren Mut zusammen nimmt und ich bewundere sie dafür. "Meine kleine Schwester ist noch im Bauch meiner Mutter gestorben." Ihre Augen werden feucht. "Du musst nichts erzählen, wenn du willst.", flüstere ich und lege ihr eine Hand auf die Schulter. "Mich gibt es seit dem praktisch nicht mehr. Es gibt nur noch das schwarze Loch, das sie zurückgelassen hat." Ich begreife, dass die beiden mir gerade sehr private Geheimnisse anvertraut haben. Und jetzt bin ich dran. Ich will es ihnen eigentlich erzählen, aber ich bringe es nicht über mich. "Meine Eltern streiten sich nur noch.", lüge ich und hasse mich dafür. "Ich werde in den Ferien nicht nach Hause fahren, weil ich es dort nicht mehr aushalte." Zumindest das letzte stimmt teilweise. Leroy nickt. "Streitende Eltern sind schlimm. Ich habe das auch erlebt." Und das tut am meisten weh. Dass ich sein Vertrauen missbrauche und sein Blick mir sagt, dass er mir glaubt.

Nach diesem Gespräch haben wir nicht mehr den Mut, weiterzureden. Ich werde müde und lehne meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Auf meinem Schoß schnurrt meine Katze, neben mir sitzen meine Freunde und das letzte, das ich höre, bevor ich einschlummere kommt von Romy. "Leute, ich bin am Verhungern." Vielleicht schlafe ich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Ich werde geweckt, weil der Zug stoppt. Sind wir da? Nein. Wir sind mitten im nirgendwo.  "Was ist los..", will ich fragen, als mir auffällt dass Romy und Leroy verschwunden sind. Verwirrt richte ich mich auf und gehe ins nächste Abteil. Dort ist niemand außer einem schlafenden Mädchen. Als ich versuche die nächste Tür aufzudrücken, lässt sie sich nicht öffnen. "Hallo?" ich rüttle daran. Von hinten kommt ein älterer Zauberer in einem roten Umhang auf mich zu. "Lass das lieber bleiben. Niemand darf sein Abteil verlassen." "Was, warum?", stottere ich. "Wo sind meine Freunde?" Er sieht mich ernst an. "Bitte geh zurück in dein Abteil. Wir können nicht riskieren, dass etwas passiert." Ich habe Angst. Ist etwas mit den anderen? Als ich mich wieder setze bleibt mein Herz einen Moment lang stehen. Nur einige Meter vom Bahngleis entfernt liegt ein toter Zentaur.



Das war bis jetzt das längste Kapitel, aber ich habe immerhin fast einen Monat keinen neuen Teil veröffentlicht. Bin ich jetzt im Club der Cliffhanger? Oder ist das nicht mies genug? ;) Ich versuche jetzt übrigens jede Woche mindestens ein Kapitel zu zumindest einer meiner Geschichten zu veröffentlichen. Kann aber sein, dass ich es vergesse.

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