28)
,,Wir sollten langsam nach Hause. Es gibt bald Essen."
Es waren einige Minuten vergangen, in denen Federico mich einfach nur stumm im Arm gehalten hatte. Und ich wollte nicht, dass der Moment endete. Ich wollte nicht 'nach Hause'. Im diesem Haus fühlte ich mich wie eine Fremde. Ich gehörte dort einfach nicht hin. Aber Fede hatte Recht; es würde bald Essen geben, und wenn ich keinen Ärger mit Priscila wollte, war ich besser pünktlich.
Ich nickte. ,,Gehen wir." Damit stand ich auf und der Italiener tat es mir gleich. Nebeneinander machten wir uns auf den Weg zurück zu Violettas Haus. Dabei versank ich immer mehr in meinen Gedanken.
,,Ludmila?" Ich schreckte auf. ,,Was?!", fuhr ich ihn an. Fuhr ich ihn grundlos an. Ich war halt so, wenn es mir nicht gut ging. Ich warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, ehe ich den Boden von mir fixierte. ,,Ist alles okay? Du bist so abwesend." Wie konnte es sein, dass er sich trotz allem Sorgen um mich machte?
,,Alles gut", murmelte ich und sah weiterhin auf den Boden. Plötzlich spürte ich, wie Federico meine Hand nahm und sie drückte. ,,Ich bin für dich da." Der Druck an meiner Hand würde weniger, aber Fede ließ sie nicht komplett los. Jetzt liefen wir also Hand in Hand durch die Straßen. Wir beide.
Als wir schließlich zu Hause ankamen, kam Priscila gerade die Treppe hinunter. Als sie uns sah, verdüsterte sich ihr Blick für einen Moment, ehe sie uns ein falsches Lächeln schenkte. ,, Ludmila, Federico, schön euch zu sehen. Wascht euch doch schonmal die Hände und setzt euch."
Ich machte mich sofort auf den Weg zum Bad, um ja nicht mit Priscila allein in einem Raum zu sein. Ich kannte sie und wusste, dass ich mir noch ein paar Takte dazu würde anhören müssen, dass ich Hand in Hand mit Fede hier aufgekreuzt war.
Nach dem Essen war es wie immer: Germán und Ramallo gingen zurück in Germáns Büro, Olga kümmerte sich um die schmutzigen Teller und die anderen zogen sich in ihre Zimmer zurück. Ich wollte gerade das gleiche tun, als Priscila mich aufhielt. Mist! ,,Was denkst du dir eigentlich dabei?!", fing sie auch schon an. ,,Was denke ich mir wobei?" Sie sah mich strafend an. ,,Spiel nicht die Unschuldige, Ludmila; du weißt genau wovon ich rede. Wie kommst du dazu Hand in Hand mit diesem Jungen aufzutauchen?" Ich stöhnte innerlich auf. Was ging es sie eigentlich an, was ich mit wem machte? ,,Ich erwarte, dass das nie wieder vorkommt! Haben wir uns verstanden?!" Ich nickte, da alles andere nur unnötige Energieverschwendung wäre. ,,Wenn ich noch einmal sehe, dass du deine Zeit mit Jungs verschwendest, statt dich auf deine Karriere zu konzentrieren, wird das ernste Folgen für dich haben, Fräulein!"
,,Hey! Wie reden Sie denn mit Ludmila?!"
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