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Kapitel 26

Am nächsten Tag gab ein Heiler Lucifer Bescheid, dass sein Gast aufgewacht war. Er machte sich kurz darauf auf den Weg in den Krankenflügel.

Eine Heilerin wechselte gerade Maze' Verband und brachte die Schiene an dessen linken Oberarm an, sodass er ihn nicht belastete. Der Knochen musste heilen und solange durfte er ihn nicht bewegen. Mit einer Verbeugung begrüßte die Dämonin Lucifer und ging.

„Du bist wach", begrüßte er den Engel, der ihn ruhig anstarrte. An dessen Hals prangte nach wie vor das Schmuckstück, das er ihm geschenkt hatte.

„Setze dich. Ich muss mit dir über eine wichtige Entdeckung sprechen", erwiderte Maze mit rauer Stimme. Sein Hals war kratzig und er wollte nicht wissen, weshalb.

Lucifer blickte ihn an. „Wer hat dir die Erlaubnis gegeben, dich als Opferlamm in dieser Suche zu präsentieren?", erwiderte dieser nur kalt. Das ließ Maze verstummen.

Weshalb ist er so wütend? Weil er sich verletzt hatte? Sie hatten einen wichtigen Schritt getan. Sie waren dem Feind nähergekommen. „Gibt es einen Grund für deine Wut?", erwiderte Maze. „Die Ärzte haben dir sicherlich bestätigt, dass meine Verletzungen nicht schwerwiegend sind und ich in einigen Tagen das Krankenbett verlassen darf. Zudem war es notwendig. Ich könnte verstehen, wenn du erzürnt wärst, wenn Cypher verletzt worden wäre, doch ich bin kein wichtiger Pfeiler deiner Herrschaft."

Sie hatten keine enge Beziehung und er war auch nicht essenziell für Lucifers Herrschaft. Maze war auch nicht Lucifers Liebhaber, wie er es Cypher gegenüber schon richtiggestellt hätte. Sie standen auf Augenhöhe, teilten vielleicht in Zukunft ihren Körper, doch mehr nicht. Ein Liebhaber war das nicht, nicht nach Maze' Verständnis. Ein Liebhaber hatte kein Anrecht darauf, dass Lucifer monogam blieb – das hatte Maze.

Als der Höllenfürst diese Worte hörte, wurde sein Zorn tiefer. Die Luft wurde schwerer. Maze sah sich selbst nur als ersetzbare Schachfigur, dessen Verlust verkraftbar war. Das ist er auch, weshalb verfällst du so in Rage?, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Die Stimme der Vernunft. Der Ring um den Hals des Engels war lediglich das Zeichen, dass niemand Hand an ihn zu legen hatte, dass sein Körper exklusiv ihm gehörte. Er war nicht sein Untergebener, auch nicht sein Gefährte oder sein Gespiele.

Maze hob seine Hand und legte sie auf Lucifers Hand. Die tosende See in seinem Innern wurde ruhig. Waldgrüne Augen blickten ihn an. Ein fester Blick, keine Gier, keine Angst, keine Heuchelei.

Gefährte. Das Wort erzeugte eine Ruhe. Dieser Gedanke war wie ein Tropfen, der auf die glatte Oberfläche traf und kleine Wellen schlug. In diesem Moment erkannte er etwas. Dieser Engel ist meine Prüfung. Er war zu ihm geschickt worden, um ihn zu testen.

„Du wirst lange warten müssen, Lichtbringer, doch dann wirst du einem Wesen begegnen, das dir etwas reichen wird. Das verspreche ich dir. Beschütze diesen Schatz, bis wir uns wiedersehen."

Er würde endlich das erhalten, wonach er sich sehnte. In diesem Augenblick war er sich sicher, dass die Göttin Maze gemeint hatte. Unterbewusst hatte er gewusst, dass Maze das besagte Wesen war – die Frage war nur, was würde er ihm reichen? Die Lösung zu dem Verschwinden der Seelen? Es musste etwas Größeres sein. Vielleicht ist es das, was die Feinde nutzen.

Seit seinem Fall erfüllte Lucifer eine Aufgabe, hatte sich an den Worten der Frau mit den schneeweißen Haaren festgehalten. Nun war die Zeit gekommen und er würde es bekommen. Doch dafür mussten sie die Dämonen finden, die hinter der Verschwörung standen, und Maze durfte nicht erneut zu Schaden kommen. Solange, bis sie wiederkam.

„Teile mir deine Erkenntnisse mit, für die du so leichtfertig dein Leben aufs Spiel gesetzt hast, Maze."

Maze' Gesichtsausdruck änderte sich, wurde sachlich. Lucifer hatte bemerkt, dass der Engel die Maske, die er getragen hatte, nach und nach ihm gegenüber ablegte. Wurde er unvorsichtig? Dennoch befürwortete er es mehr, als die künstliche Wand, die er immer betrachtet hatte, die ihn aufgerieben hatte.

„Blut. Die Dämonen benötigen das Blut der Opfer, um sie in das Artefakt sperren zu können. Es ist der Schlüssel, ohne funktioniert es sehr wahrscheinlich nicht. Bei unserem Kampf versuchte mich der Dämon nicht zu töten, nur zu verletzen. Er wollte mich lebendig, vor allem nachdem er meinen Halsring gesehen hat. Ich denke, er glaubt, ich sei dein Liebhaber. Diesen Umstand können wir uns zunutze machen. Lucifer, ich glaube, sein Ziel ist es nicht nur die Seelen zu fangen. Er will sie für etwas benutzen. Doch warum sollte er mich fangen wollen? Das ergibt keinen Sinn. Ich bin ihm ein Dorn im Auge, also wäre es doch die logische Schlussfolgerung, mich zu töten."

„Er wusste, dass Maze sich versteckt hatte." Auf diese Worte hin veränderte sich der Blick des Höllenfürsten. „Es war, als hätte er auf ihn gewartet. Zudem schien der Dämon zu wissen, wer Maze ist und dass er einen entscheidenden Teil zur Aufklärung beiträgt. Verdammt, Lucifer, er hat ihn beobachtet, nannte ihn... Maziel."

Dieselben Worte hatte Cypher geäußert. Maze bestätigte seine Vermutung, dass der Engel eine wichtige Rolle in dem Unterfangen spielte, doch welche? Kannte der Feind ihn?

„Es ist nur eine Vermutung, doch er äußerte die folgenden Worte: Gut, es ist auch einerlei, denn wenn du in meiner Gefangenschaft bist, bist du Lucifer nicht mehr nützlich, sondern mir. Als sein Betthäschen bist du lebendig mehr wert als tot. Ich glaube, sein Ziel ist es, dich zu verletzen oder Schlimmeres", fuhr Maze fort und blickte Lucifer direkt an. „Du bist das Ziel und er nutzt die Seelen, um an Macht zu gelangen. In irgendeiner Weise müssen sie ihm nützlich sein. Dieses Artefakt ist gefährlicher, als wir annahmen, denn welchen Wert haben menschliche Seelen? Würde es nicht mehr Sinn machen, Dämonen zu entführen? Es muss etwas mit dir zu tun haben. Durch sein Eingreifen stört er das Gleichgewicht in deinem Reich. Das kann doch kein Zufall sein."

Maze' Worte rückten das Ganze in ein anderes Licht. Der Engel hatte recht. Es gab keine Berichte, dass Dämonen in anderen Reichen verschwanden. Es war lediglich auf sein Reich beschränkt. Es bestand also die Möglichkeit, dass der Feind einen persönlichen Rachefeldzug gegen ihn führte oder seine Position begehrte.

Der Engel war noch nicht fertig. „Es gibt noch etwas. Das Netzwerk, das dieser geschaffen hat, ist sehr weitläufig. So etwas schafft man nicht in ein, zwei Jahren. Diese Aktion war von langer Hand geplant."

„Weshalb hat er dann nicht früher begonnen?", antwortete Lucifer.

Ein nachdenklicher Blick trat auf Maze' Gesicht. „Vielleicht, weil er es nicht konnte. Es besteht die Möglichkeit, dass er etwas gebraucht hat, um seinen Plan umzusetzen. Beispielsweise das Artefakt. Es spielt eine Schlüsselrolle. Wenn er dieses verliert, wird er vermutlich sein Ziel nicht erreichen. Wenn wir es in die Hände bekommen, könnte das unser Sieg sein."

Das Bild wurde Stück für Stück klarer und deckte sich auch mit Cyphers Aussagen. Ein Dämon, der eine solche Macht besaß, wie dieser sie beschrieben hatte, wäre nicht lange unbekannt geblieben. Er musste an Macht gewonnen haben – und das in kurzer Zeit.

Jemand, der mit gegenüber Rachegedanken hegt. Davon gab es unzählige, es war sinnlos, nach diesen zu suchen. Eine Geste unterbrach seine Gedanken.

Maze rieb sich über die Stirn. „Da war noch etwas. Bei den Göttern... ich kann es nicht fassen." Er hatte das Gefühl, es sei wichtig, doch Maze konnte es nicht greifen. „Wie dem auch sei, ich werde dich unterrichten, wenn ich mehr weiß. Etwas anderes macht mir noch Sorgen. Er hat ebenfalls Seelen aus dem Himmel entführt. Doch wie hat der Dämon Zugang zu diesem erlangt? Es ist ein Dämon, daran besteht kein Zweifel." Er hatte seine Seelenspuren gesehen.

„Er hat entweder einen Engel als Komplizen oder ein Druckmittel, um einen Engel zu erpressen", erwiderte Lucifer. Wenn der Dämon Aaron in seiner Gewalt hätte, würde Cypher alles tun, was dieser verlangte. Das war der Grund, weshalb er niemals eine solche Bindung eingehen würde. Es gab niemanden, mit dem Lucifer erpresst werden könnte. Er hielt inne. Sie denken, Maze ist mein Geliebter. Sie glaubten, er habe eine Schwachstelle, doch dem war nicht so. Konnten sie diesen Umstand nutzen? Er würde es im Hinterkopf behalten.

Es war Maze deutlich anzusehen, dass dieser erschöpft war, denn er schloss immer wieder die Augen. „Ruh dich aus. Doch zuvor, beantworte mir noch eine Frage. Wie hast du Cypher verschleiert?" Kälte überkam den Engel. Er hatte gewusst, dass der Dämon es weitertragen würde. „Mir sind keine Barrieren aus schwarzem Rauch bekannt, zumindest nicht bei Engeln. Ebenso Engel mit schwarzen Flügeln."

Maze ballte die Faust, blickte Lucifer nicht an. „Es ist eine Fähigkeit meinerseits." Mehr sagte er nicht. Er sprach nicht seine zweite Hälfte an – die, die ihm alles genommen hatte. Oft hatte er darüber nachgedacht, nicht aus dem Limbus zurückzukehren. Ein Leben weit weg vom Himmel. Doch der Gedanke an seine Mutter hatte ihn zurückgehalten. Letztendlich war er nur ein Werkzeug, sei es für den Himmel oder den Gott des Todes.

Eine Hand fuhr in seine Haare, doch es war nicht grob. Sein Kopf wurde leicht gedreht und er blickte in trübe Augen, in denen sich für einen Moment das Licht spiegelte. „Mir ist bewusst, dass du deine Geheimnisse hast, Maziel. Doch sei dir eines sicher, ich werde sie ergründen. Solltest du mich betrügen, werden dich nicht einmal die Götter vor mir schützen können."

Jedes Wort ging ihm unter die Haut. Angst wandert über Maze' Rückgrat. Nein. An dem Tag, an dem du herausfindest, was ich bin, werde ich für immer verschwinden. Seine Brust schmerzte. Das durfte er nicht zulassen. Der Dämon durfte nichts von seiner zweiten Hälfte erfahren. Niemals.

༻✧༺

Syèl stand in seinem Atelier in ihrem Haus. Sein Pinsel wanderte über die Leinwand, automatisch, ohne sein Zutun. Er war tief versunken.

Erneut. Er hatte erneut einen seltsamen Traum gehabt, hatte von einer Frau ohne Gesicht geträumt, hörte das Flüstern ihrer Stimme. Diese Träume hatten vor wenigen Wochen angefangen, waren nur sporadisch gewesen. Er hatte sie vergessen, erinnerte sich nur daran, wenn sie ihm erneut erschienen. Doch dieses Mal hatte er es nicht vergessen. Das Bild stand ihm vor Augen.

Der Pinsel wanderte weiter, zeichnete den Oberkörper der Silhouette. Er war sich nicht sicher, ob er mit Asheron darüber sprechen sollte.

Was hat sie gesagt? Sein Kopf wollte sich nicht erinnern, doch er wusste, es war wichtig. Einbildung? Seufzend setzte er ab und blickte auf die Leinwand. Dort war das Antlitz einer Frau mit dunkler, fast schwarzer Haut und schneeweißen Haaren und Augenbrauen. Nur ihr Gesicht, dies fehlte – die Augen, die Nase, der Mund.

Mit der Hand fuhr er sich durch die Haare. „Wer bist du? Bilde ich mir dich ein?"

„Nein, Pāhārā. Ich bin kein Gespinst deines Geistes", erklang eine weibliche Stimme, die den Raum einzunehmen schien. Die Luft wurde schwer und Syèl schnappte nach Luft. Er griff nach einem Schemel und setzte sich auf diesen, da seine Füße nachzugeben erschienen. Seine Hand krallte sich in seine Brust und er atmete schwer.

Langsam hob Syèl den Kopf und blickte direkt in zwei quecksilberfarbene Seen, die von einem Kranz weißer Wimpern umrahmt waren. Er konnte den Blick nicht abwenden. Sekunden vergingen, er hörte seinen Herzschlag in seinen Ohren. Vor ihm stand ein Wesen, dessen Aura in keiner Skala erfassbar war, das wusste er. Seine Instinkte schrien danach zu fliehen, doch sein Körper war wie erstarrt.

Die Frau in der weißen Robe, welche mit blauen Schmetterlingen verziert war, schritt auf ihn zu und ihre Hand hob sich, blieb auf seiner Stirnhöhe stehen. „Du hattest nun vier Jahrzehnte zu erwachen, Pāhārā. Dennoch schläfst du noch."

Schlafen? Syèl konnte nicht antworten, sein Hals war wie zugeschnürt.

„Dein Volk blüht auf, sie erwachen aus dem langen Schlaf. Es wird Zeit, dass ihr euren Zweck erfüllt. Doch du willst nicht erblühen." Sie legte den Kopf schief.

Syèls Körper erzitterte, Angst wanderte durch seine Knochen. Erblühen? Sein Kopf konnte die Worte nicht erfassen.

Die Frau beugte sich vor. „Es war für dich bestimmt, doch nun ist es in den falschen Händen, weil du dich entschieden hast, in der Schutzhülle dieser Welt zu verweilen, anstatt zu dem zu werden, was für dich bestimmt ist. Es bleibt mir nun keine Wahl, als das zu wecken, was tief schlummert." Sie richtete sich wieder auf. „Er hat dir ein starkes Herz gegeben, lass es nicht verklingen." Dann berührte sie mit den Fingern seine Stirn.

„Jāgrata karuna, bām̐dhā'iẏēra Pāhārā", flüsterte sie und die Macht ihrer Stimme breitete sich in Wellen im Raum aus.

Syèl starrte in die quecksilberfarbene Augen.

Herzschläge vergingen, die Frau war verschwunden. Stumm stand er auf und stellte sich vor die Leinwand, seine Hand ergriff den Pinsel.
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Erneut die Frau mit den weißen Haaren.

Was hat sie mit Syèl gemacht?

Was meinte sie mit erblühen?

Eure Mausegöttin

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