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Kapitel 10

Früh am Morgen wurde Maze vom Tageslicht geweckt. In dieser Nacht hatte er unruhig geschlafen. Die Tage vergingen und er konnte nur warten. Gestern hatten sie endlich einen Schritt vorwärts gemacht. Lucifers rechte Hand und dessen Meisterspion hatten mehrere Verräter entlarvt und verhörten diese. Zumindest zogen sie die Sprösslinge aus dem Boden, doch die Wurzeln waren noch unerreicht.

Was übersehe ich? Maze hatte jedes Detail in einem kleinen Buch festgehalten, doch es waren zu viele leere Stellen, um ein klares Bild oder zumindest einen Umriss zu erkennen. Vielleicht würde sein Ausflug mit Lucifer heute mehr Licht ins Dunkel bringen. Je mehr Orte er besuchte, an denen Seelen verschwunden waren, desto klarer würde vielleicht das Bild werden.

Auch wenn es früh war, er zog sich an und entschied sich, etwas in den Garten zu sitzen, der in den ersten Sonnenstrahlen erblühte. Vielleicht würde er hier auf andere Gedanken kommen. Seine Recherche bezügliche Portalen war im Sand verlaufen. Wie konnten Seelen einfach verschwinden?

Die Tür zum Garten schabte leicht über den Boden, als er sie öffnete, und die frische Morgenluft begrüßte ihn. Einen Moment schloss er die Augen und atmete tief ein. Stille. Ein Gefühl von Frieden überkam ihn. Auch wenn er es nie aussprechen würde, in Lucifers Anwesen genoss er eine Freiheit, die ihm im Himmel nie gewährt worden war. Natürlich war ihm bewusst, dass Cypher ein Auge auf ihn hatte, doch er war nicht unter Dauerbeobachtung oder in einem Raum eingesperrt. Er konnte sich frei bewegen, selbst entscheiden, was er tun wollte.

Ein Lichtstrahl wurde von einem goldenen Glanz gebrochen und er erstarrte. Goldene Federn leuchteten in der Sonne, auch wenn ein aschgrauer Schatten auf ihnen lag. Weit ausgebreitete Flügel, die jeden Strahl einzufangen schienen. Wunderschön.

Der Mann, der nach keinen Regeln spielte, schritt durch den Garten. Dessen Finger wanderten über eine Rosenblüte an einem Busch, hinunter zum Stiel. Mit einer Bewegung trennte er diese am Stiel ab und führte sie an seine Lippen. Daraufhin setzte er sich auf eine Bank, die Flügel wieder am Rücken angelegt.

Maze hatte ihn schon einige Male beobachtet, wie er im Garten saß. Er ist faszinierend. Dieser Dämon besaß unzählige Facetten, von denen er nicht einmal einen Bruchteil zu sehen bekommen hatte. Was Maze jedoch wusste, Lucifer hatte die engelhafte Verschlossenheit abgelegt. Er war nicht das, was ihm im Himmel verkauft worden war – er war so viel mehr. Es faszinierte den Engel und er ertappte sich öfters mit den Gedanken an den Höllenfürsten, der eine Rebellion gegen den höchsten Gott angeführt hatte.

„Ich mag es nicht, beobachtet zu werden", erklang die melodische Stimme, die unzählige Männer und Frauen verführt hatte. Sie passte zu seinem Gesicht, das selbst Maze nicht kalt ließ. Für einen Moment überraschte ihn dieser Gedanke, denn er hatte noch nie einen solchen gehegt. Kopfschüttelnd lief er zu der Bank und setzte sich. Vielleicht hätte er um Erlaubnis fragen sollen.

Lucifer blickte ihn nicht an. „In solchen Momenten stelle ich mir die Frage, ob du wirklich ein Teil von Gabriels Speichelleckern bist oder deines Lebens müde bist."

Maze atmete aus. „Ich kann gehen, wenn Ihr es wünscht. Und nein, ich bin meines Lebens nicht müde, doch zu stehen, erschien mir unpassend und einfach zu gehen, wäre ebenfalls unhöflich gewesen. Oder gibt es eine andere Möglichkeit, die Euch zufrieden stellen würde?"

Die Mundwinkel des Höllenfürsten zuckten. „Du könntest vor mir knien." Er konnte den Blick spüren, den die waldgrünen Augen auf ihn richteten. Langsam drehte er sein Gesicht und ihre Blicke verschränkten sich.

In den trüben Augen konnte Maze sein Antlitz spiegeln sehen. „Ich bin nicht Euer Diener sondern Gast und ich habe nicht das Bedürfnis zu knien. Oder ist es das, was Ihr Euch wünscht?" Gewagt. Diese Worte konnte Lucifer als Affront auffassen, auch wenn er es höflich formuliert hatte.

Zwei Finger legten sich an seine Wange und er zuckte. „Du hast einen Blick, den mir nur wenige zuwerfen. Für einen Moment hast du mich an meinen Großneffen erinnert." Die Erinnerung an den Ball, an dem Esai als Astaroths Gefährte eingeführt worden war, war aufgeflammt. Er war ihm ohne einen Hauch Angst entgegengetreten, hatte ihm seine Abneigung offen kundgetan. Faszinierend. Wieso erinnerte ihn dieser Jungengel an Sai?

„Euer Großneffe?", erwiderte Maze fragend. War das gut oder schlecht?

„Ja. Ein junger Dämon, der sein Herz von seiner Mutter und seine Kühle von seinem Vater geerbt hat." Trotz allem traten Aleksanders Charakterstärke und dessen Ideale in diesem jungen Mann in Erscheinung, auch wenn er augenscheinlich seinem Vater glich.

Doch dieser Engel vor ihm war anders. Sein Gesicht und sein Wesen waren faszinierend, doch eine Dunkelheit umgab ihn. Dieser junge Mann trug eine Maske, wie auch Sai es getan hat. Das hatte Lucifer vom ersten Moment an gewusst. Doch diese Maske war anders. „Was steckt hinter der Maske, die du wie eine zweite Haut trägst?"

„Nichts außer einer tiefen Leere", erwiderte dieser zu seiner Überraschung.

Stille kehrte ein.

„Darf ich Euch eine Frage stellen?" Diese brannte Maze schon länger auf der Seele.

Der Höllenfürst nickte.

„Weshalb tragt Ihr Eure Flügel offen, wenn Ihr Engel offensichtlich verabscheut?" Maze verabscheute diese Seite an sich, trug seine Flügel versteckt.

Erneut überraschte Maze Lucifer. Seine Hand hob die Rose, die er zuvor abgebrochen hatte, und hielt sie vor sich. „Weshalb sollte ich etwas verstecken, was ein Teil von mir ist? Nur weil ich die Engelschaft verachte, ist das kein Grund, diesen Groll gegen mich selbst zu richten. Sie sind ein Teil von mir wie auch meine Vergangenheit. Diese zu verleugnen, würde bedeuten, dass ich mich selbst verleugne."

Ein Schmunzeln entkam dem Engel. „Ihr lügt nicht, selbst wenn Ihr es nun könnt. Ist Euch egal, was andere von Euch denken?" Stand dieser Mann über all dem?

„Maze. Niemand ist das, was jeder zu glauben sieht." Er hob die Rose und hielt sie entgegen. „Das, was von außen oftmals schön und ansehnlich ist, ist im Innern nur zu oft verkommen." Die Blüten der Rose fielen zur Seite und Maze konnte sehen, dass die inneren Blätter bereits verwelkt waren. „Mir ist einerlei, welches Bild von mir nach außen getragen wird, denn egal, was ich tun würde, es hat seit dem Zeitpunkt festgestanden, an dem sich meine Flügel aschgrau gefärbt haben." Weshalb sollte er anderen gefallen? Er hatte keinen Vorteil, wenn andere ihm gegenüber Sympathie hegten.

Die Hand des Höllenfürsten schloss sich um die Blüte und zerquetschte sie. „Alles, was ich erwarte, ist Loyalität. Verräter erfahren dasselbe Schicksal, wie diese verrottete Blume. Nimm diese Warnung an, Engel. Belüge mich oder hintergehe mich, dann wird dich Gabriel nicht retten können." Die Fragestunde war beendet.

Maze erhob sich, als der gefallene Engel es tat. „Ich habe nicht vor, Euch zu hintergehen."

„Wirst du dann diese Scharade irgendwann beenden?"

Für einen Moment blickte Maze zu Boden, fühlte sich ertappt. Diese Scharade zu beenden, würde mein Todesurteil bedeuten. Also schwieg er.

Lucifer blickte den Engel an. Die Dunkelheit in seinem Blick war gewachsen. Diese Wut. Sie war nicht gegen Lucifer gerichtet – sie schien mehr gegen sich selbst gerichtet zu sein. Er wirkt, als würde er versuchen,  jegliche Kontrolle mit Gewalt bei sich zu behalten. Vielleicht würde ihr nächster Zielort Maze etwas entlocken, die Fassade brüchig werden lassen. Wer weiß? Dieser Ort verändert jeden.

„Folge mir", sagte er.

Maze nickte nur unf folgte ihm. Sie betraten die Empfangshalle und Lucifer öffnete ein Portal, das sie dorthin bringen würde.

Maze hatte viel über die neun Ringe dieses Reiches gelesen, hatte jede Information gesammelt, doch die Realität bescherte ihm eine Gänsehaut und ein banges Gefühl machte sich ihn ihm breit. Sie standen vor einem Abgrund – erneut. Doch dieser war nicht wie der vorherige, in dem die Seelen in einem Steinbruch gearbeitet hatten, dieser war ein Loch im Boden. Ein großes dunkles Loch, dessen Wände senkrecht nach unten verliefen. An diesen Wänden standen einige Vorsprünge hervor, die wie eine Treppe ins Innere führten. Der Aufgang war direkt vor ihnen.

„Willkommen in Vasant."

Vasant. Der siebte Ring oder auch der Brunnen der Verzweiflung. Sie liefen einige Treppenstufen an der Wand nach unten und Maze verstand nun den Begriff. Er konnte den Boden nicht erkennen. Dieses Loch verlief wie ein Brunnen in die Tiefe und er wusste nicht, was ihn dort erwartete.

Als der Höllenfürst stoppte, hielt auch er inne. Die Treppe war zu Ende. Vor ihnen und zu ihrer Seite war nichts. Nur die Wand links neben ihnen und der Himmel über ihnen. „Weshalb sind wir hier?", fragte Maze unsicher.

Lucifer drehte sich nicht um. „Ab hier müssen wir fliegen." Mehr sagte er nicht.

Fliegen? Sein Blick wanderte über den Abgrund. Ihr Ziel war also dort unten.

Ohne Vorwarnung schlang sich ein Arm um seine Hüfte und er wurde an eine Brust gezogen. Dann spürte Maze einen Ruck und den freien Fall. Panik ergriff ihn für einen Moment und er krallte sich in den Arm, der ihn umschlungen hielt.

Nach kurzem öffnete Lucifer seine Flügel und sie segelten nach unten. Ein leichter Duft von Angst war in seine Nase gedrungen, doch der Engel hatte nicht einen Laut von sich gegeben. Er hielt sich an seinem Arm fest, während sie weiter nach unten flogen. Der Boden wurde langsam sichtbar und er landete auf einer freien Fläche.

Maze' Herz schlug wild in seiner Brust und seine Knie gaben fast nach, als er endlich den Boden unter seinen Füßen spüren konnte. Er war so fest umschlungen gewesen, dass er nicht in der Lage gewesen wäre, seine Flügel zu öffnen – dem Dämon völlig ausgeliefert. Mit Wut in den Augen drehte er sich. „Was sollte das?", presste er hervor, die Fäuste geballt.

„Nur Wesen mit Flügeln können hier herunter gelangen. Da du die deinen verleugnest, war dies der einzige Weg", erwiderte dieser unbeeindruckt.

Maze schluckte seine Wut und seinen Stolz hinunter. Es brachte nichts, sich mit diesem Dämon zu streiten. Während er sich beruhigte, ließ er seinen Blick über die Umgebung wandern. „Wenn nur geflügelte Wesen hierher gelangen, dann-"

„Arbeiten hier nur Wächter, die solche Voraussetzungen erfüllen. Jeder andere hat keinen Zugang."

„Wieso haben wir kein Portal genutzt?" Das leuchtete Maze immer noch nicht ein.

Der Höllenfürst blickte ihn an. „Weil der Boden nicht zu sehen ist. Würdest du es versuchen, könntest du innerhalb des Felsen oder mitten in der Luft enden." Mit anderen Worten, tot. Ein Portal an einen unbekannten Ort zu öffnen, war nicht möglich, und Maze wusste nicht, welche Entfernung zwischen der Öffnung und dem Boden dieses Gefängnisses lag. Sein Blick wanderte nach oben und ihm wurde kalt. Nichts. Ich sehe nichts. Er konnte nur ein helles Licht sehen, jedoch keinen Ausgang. Hier dagegen war es dunkel, kalt. Eine Gänsehaut überzog seine Arme und er rieb über diese.

Der siebte Ring war ein Ort, an dem Seelen mit unaussprechlichen Verbrechen ihre Strafe fristeten. Doch dieser war anders, als die Ringe zuvor. Die letzten drei Ringe waren der Ort, an dem die verdorbensten Seelen landeten. Die Strafe war... anders. Nur der achte Ring und der neunte – das Inferno – waren schlimmer, so zumindest die Aufzeichnungen.

„Welche Bestrafung erhalten die Seelen hier?"

Lucifer lief zu der Wand, legte seine Hand an das kalte Gestein. „Die Gefangenen fristen hier in der Dunkelheit ihre Zeit, nur das dimme Licht von oben ist die einzige Lichtquelle. Um von diesem Ort zu entkommen, müssen sie den Aufstieg wagen. Sie müssen den beschwerlichen Weg nach oben bezwingen, bis sie zum letzten Vorsprung gelangen. Von diesem müssen sie den Sprung zu dem Plateau wagen, von dem aus wir geflogen sind."

Vorsprung? Maze hatte keinen solchen ausmachen können. Sie müssen hier nach oben klettern. Natürlich war es beschwerlich, doch er hatte das Gefühl, dass dies nicht alles war. „Wo ist der Haken?"

Ein kaltes Lächeln trat in das Gesicht des Höllenfürsten. „Sie schaffen den Sprung nur, wenn sie bereit für die Läuterung, den Aufstieg sind."

„Und wenn sie es nicht schaffen?", fragte Maze vorsichtig. Wenn sie das Plateau nicht erreichten?

Der Dämon blickte ihn an und er wusste es. Sie fallen. Sie würden den Weg, den sie geflogen waren, in die Tiefe stürzen. Übelkeit machte sich in Maze breit, denn nun erkannte er die Bestrafung. „Es ist nicht der Aufstieg, auch nicht der Schmerz. Es ist-", er konnte es nicht aussprechen.

„Die Hoffnung. Das ist ihre Bestrafung. Jeden Tag dieses Licht, den Ausweg zu sehen, und doch zu scheitern. Wenn sie jedoch ohne Hoffnung den Sprung wagen, werden sie scheitern." Grausam. Doch das war die angemessene Bestrafung, die diese Seelen für ihr Handeln erfuhren. Lucifer hatte kein Mitleid, denn jede Seele verdiente diese Bestrafung. Einmal im Monat musste jede Seele den Aufstieg wagen, dafür sorgten seine Wächter. Erst ab einer bestimmten Höhe konnten sie springen. Der Schmerz war also unvermeidbar. Wer es jedoch nicht bis zum Ende schaffte, würde auch niemals der Freiheit nahekommen.
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Ein offenes Gespräch und ein grausamer Ort.

Was haltet ihr von Vasant?

Wie bewertet ihr das Gespräch, das die beiden im Garten geführt haben?

Eure Mausegöttin

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