Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

2. Kapitel

Ich hatte schon lange gelernt, immer auf mein Bauchgefühl zu hören. Deswegen versetzte es mich auch in höchste Alarmbereitschaft, als ich am Montagmorgen dieses ungute Kribbeln im Bauch verspürte. Zu gern hätte ich es auf die missglückten Pancakes von Najuma geschoben, doch leider wusste ich nur zu gut, dass dieses Kribbeln keine körperliche Ursache hatte. Etwas würde passieren – das spürte ich bis in meine Zehenspitzen.

Dabei war ich eh schon zerstreut. Das erste Kennenlernen gestern Abend war alles andere als optimal gelaufen. Während Najuma die Offenheit in Person zu sein schien, war Sarah das genaue Gegenteil. Sie hielt mich für das schwierige Pflegekind, mit dem es niemand zu lange aushielt. Mir war sofort klargewesen, dass ich alleine auf Najumas Mist gewachsen war. Sarah jedenfalls hatte eindeutig ablehnend auf mich reagiert. Gleichzeitig hatte ich aber gesehen, wie liebevoll sie ihre Freundin angesehen hatte und wusste, dass sie alles für sie tun würde. Ein ziemlich ungleiches Paar – aber was wusste ich schon von Liebe? Deswegen war ich Najumas forschendem Blick auch ausgewichen und hatte so getan, als würde ihr liebevolle Umgang miteinander mir keinen Stich versetzen. Wer brauchte schon eine Familie, wenn man Freunde hatte? Meine besten Freunde hatte ich mir selbst aussuchen können, anders als die zahlreichen Familien, Wohngemeinschaften oder anderen Menschen die vorspielten einander zu lieben, zu denen ich schon gesteckt worden war. Sie waren, das was einer Familie wohl am nächsten kam.

Und der Gedanke an sie war es auch, der mich davon abhielt, die Schule heute einfach zu schwänzen, weil das ungute Gefühl mir riet nicht in die Schule zu gehen. Die Alternative wäre allerdings, mich von Sarah als notorische Schulschwänzerin abstempeln zu lassen und von Najuma bemuttert zu werden und darauf konnte ich wirklich verzichten. Also beschloss ich heute einfach gut die Augen aufzuhalten und etwas vorsichtiger zu sein. Am liebsten hätte ich auf dem Schulweg etwas Zeit gehabt meinen Gedanken nachzuhängen, aber Najuma hatte es sich in den Kopf gesetzt mich in die Schule zu fahren und war absolut nicht davon abzubringen. Also setzte ich mir, sobald ich im Auto saß, demonstrativ meine Kopfhörer auf, damit sie nicht auf die Idee kam, mit mir zu reden. Trotzdem konnte ich es nicht lassen sie von der Seite unauffällig in Augenschein zu nehmen, um zu gucken was mir ihre Aura verriet. Ihre Aura war von einem hellen Blau, das in flirrenden Kreisen, immer wieder um ihren Kopf rotierte. Das zeugte davon, dass sie sich viele Gedanken machte. Ein Stich Aquamarin verriet mir außerdem, dass sie sich von mir verunsichert fühle. Erstaunlicherweise entdeckte ich nirgendwo Wut darüber, dass ich sie so offensichtlich abgeblockt hatte. Dabei betrachtete ich extra gründlich die Farben um ihr Herz, da starke Emotionen wie diese, meistens dort ihren Ursprung hatten. Das war wirklich ungewöhnlich.

Mein erster Gang führte mich direkt zu meinem Spind. Im Gegensatz zu sonst, warteten meine Freunde nicht bereits davor, da ich durch Najuma schon viel früher da war als sonst. Ich nutzte die gewonnene Zeit, um kurz meine Gedanken zu sortieren. Es war bei Weitem nicht die erste Pflegefamilie, in die ich gesteckt worden war, aber es war jedes Mal aufs Neue schwierig, die bittere Enttäuschung darüber beiseitezuschieben, dass ich nirgendwo zuhause war. Auch wenn ich mir einzureden versuchte, dass es mir nichts ausmachte, erwischte ich mich jedes Mal dabei, die Schuld bei mir zu suchen. Egal, wie schlecht es mir auch in einer Familie ergangen war, die direkte Ablehnung machte es immer noch schlimmer. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich darauf, diese Gedanken beiseitezuschieben. Es hatte mich noch nie weitergebracht, darüber nachzugrübeln.

„Du weißt schon, dass du mit geschlossenen Augen in Gefahr läufst Opfer einer Kitzelattacke von Elea zu werden“, raunte eine Stimme plötzlich direkt neben meinem Ohr und ließ mich heftigst zusammenzucken. Abrupt riss ich die Augen auf, nur um das grinsende Gesicht meines besten Freundes direkt in meinem Blickfeld vorzufinden. „Du bist so ein Idiot. Weißt du das?“, brummte ich und versuchte nach ihm zu schlagen, doch Arthur tauchte lachend unter meinem Arm weg. „Klar, weiß ich das. Deshalb bin ich ja dein bester Freund. Außer mir würde es ja niemand mit dir aushalten. Aber du versprühst genug Verpiss-dich-Vibes um jeden außer die Idioten abzuschrecken“. Empört schnappte ich nach Luft, doch bevor ich Arthur die Freundschaft kündigen konnte, mischte sich eine dritte Stimme in unser Gespräch ein.

„ Eher bist du derjenige, mit dem es niemand aushält. Wenn Roxanne und ich dich nicht damals in unseren extravaganten fancy Club aufgenommen hätten, würdest du heute bestimmt alleine in der Raucherecke stehen“, spöttelte Elea und hakte sich bei mir unter. Ich musste grinsen. Ohne Eleas sonniges Gemüt, wären wir wahrscheinlich schon längst beide vereinsamt. Aber sie schaffte es immer wieder gute Laune in den Raum zu bringen und man konnte ihr auch absolut nichts böse nehmen. Während Elea mich in Richtung der Bioräume zog, wo wir beide gleich gemeinsam unsere ersten beiden Stunden hatten und Arthur einfach stehenließ nachdem sie ihm ein Guten Morgen und ein entschuldigendes Lächeln zugeworfen hatte, fühlte sie mir direkt wegen meiner neuen Pflegefamilie auf den Zahn.

„Und? Auf einer Skala von klaustrophal bis bridgschrecklich, wie schlimm ist es wirklich in deiner neuen Familie?“. Diese Skala war ein eigens von uns entwickelte Bewertungssystem für meine Pflegefamilien. Klaus war meine bisher schlimmste Erfahrung gewesen, was das Pflegeamt betraf, während Bridget und ihre Heuchelfamilie bisher noch meine beste Option gewesen waren. Immerhin hatte ich dort zu essen bekommen, ein vernünftiges Dach über dem Kopf gehabt und war weder geschlagen worden, noch hatte ich mich mit übergriffigen Perversen herumschlagen müssen. Doch trotz dieser einigermaßen akzeptablen Situation hatte ich es mal wieder geschafft, dass ich abgeschoben wurde. Womit ich wieder bei der Frage gelandet wäre, die Elea mir gestellt hatte. Wo waren Najuma und Sarah auf dieser Skala einzuordnen?

„Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht“, gab ich zu. „Najumas und Sarahs Auren haben bisher noch nichts Schlimmes offenbart, mal abgesehen davon, dass Sarah mir misstraut und befürchtet, dass ich Najuma verletzen werde. Aber ich sollte mir keine zu großen Illusionen darüber machen, dass es dieses Mal vielleicht anders sein könnte als sonst“. Seufzend ließ ich meine Bücher von einer Hand in die andere gleiten. „Vielleicht gibt es ja dieses Mal wirklich keinen Haken“, versuchte Elea mich zu überzeugen, doch ich lachte nur auf.

Elea war eine ewige Optimistin. Sie war in einem intakten Umfeld aufgewachsen, mit supportenden Eltern, vielen Geschwistern und vor allem viel Liebe. Nicht, dass ich nicht von Herzen froh war, dass dem so war und sie der Sonnenschein an all den Tagen war, an denen ich selbst nur die Wolken sah. Aber als jemand der nur die Schattenseiten kennengelernt hatte und schon früh von der harten Realität eingeholt worden war, fiel es mir schwer ihren Optimismus zu teilen. Mittlerweile versuchte ich lieber gar nicht erst mein Herz an irgendwas anderes außer an meine beiden besten Freunde zu hängen. Denn jedes Mal, wenn ich das tat, ließ ich am Ende ein neues Teil von meinem Herzen zurück, das für immer verloren war. Also antwortete ich nicht auf Eleas Kommentar, da eine Diskussion eh zu nichts führen würde.

Mittlerweile hatten wir den Bioraum erreicht und ließen uns auf Plätze relativ weit in der Mitte fallen. Das war der Kompromiss zwischen Elea und mir. Während ich am liebsten ganz hinten gesessen hätte, weil ich es nicht gerne mochte Leute in meinem Rücken zu haben, würde Elea am liebsten jede Stunde ganz vorne sitzen, weil sie von hinten kaum etwas erkennen konnte, aber es hasste ihre Brille zu tragen. Elea hatte anscheinend beschlossen, das Thema Pflegefamilie fürs Erste fallenzulassen und mich stattdessen auf den neusten Stand zu bringen was den Klatsch an dieser Schule betraf. Vielleicht hatte es ein bisschen von einem Klischee, dass sie diejenige war, die immer topinformiert darüber war, was an dieser Schule vor sich ging, während ich komplett ahnungslos war.

„Hast du gehört, dass wir einen neuen Schüler kriegen sollen?„, fragte sie gerade und korrigierte sich dann ganz schnell selbst: „Natürlich hast du nicht, wieso frage ich überhaupt? Auf jeden Fall soll er gerade erst hergezogen sein und in unserer Stufe sein. Angeblich ist er auch super heiß – aber, das heißt es ja bei jedem neuen Schüler, deshalb würde ich darauf nicht vertrauen. Auch wenn es schön wäre nochmal jemand gutaussehenden zu Gesicht zu bekommen“. Sie seufzte verträumt und begann weiterzuerzählen, doch das bekam ich nicht mehr mit.

Es war als hätte jemand einen falschen Radiosender ausgewählt, sodass jedes Geräusch zu einem undefinierbaren Rauschen verschwamm. Das Einzige was ich noch hören konnte, war mein eigener Herzschlag in den Ohren. Meine ganze Aufmerksamkeit fokussierte sich auf das Geflecht aus den verschiedenen Auren. So unterschiedlich, sie auch sein mochten, zusammen bildeten sie ein einzigartiges Gewebe, das zusammenhielt. Doch etwas war anders als sonst. Irgendwas passte nicht richtig und erschütterte das gesamte Geflecht. Es war was Dunkles, das Gefahr verhieß. All meine Sinne suchten nach dieser Ungereimtheit, die alles aus dem Gleichgewicht brachte und schließlich blieb ich hängen. Mit meinem Geist stieß ich an Etwas, das hier nicht hergehörte und ich schreckte instinktiv zurück. Eine eisige Gänsehaut überlief meinen Körper. Jede Faser meines Körpers schrie mir entgegen, dass das hier falsch war und ein starkes Gefühl von Entsetzen breitete sich in mir aus. Wie bei einer Waage, spürte ich wie etwas in mir auf die andere Seite kippte und sich etwas in mir verschob. Jeder einzelne meiner Nerven war wie elektrisirt und ein Prickeln schoss durch meinen Körper.

Und dann wurde mein Geist mit einem Mal wieder zurück in meinen Körper katapultiert. Die Welt um mich herum setzte wieder ein und unbarmherzig prasselten die Stimmen wieder auf mich ein. Verstört sah ich mich um. Es fühlte sich an, als wäre ich aus einem intensiven Traum erwacht und wäre noch nicht ganz wieder in der richtigen Welt angekommen. Nichts schien richtig zu passen und alles war viel zu laut und aufdringlich. „Geht es dir gut?“, fragte Elea und schaute mich besorgt an. „Herrgott Roxanne, du warst gerade vollkommen weggetreten und du bist leichenblass. Was ist bloß los?“. Ich starrte sie an und konnte den Sinn hinter ihren Worten nicht verstehen, weil ich noch zu sehr gefangen war in meiner verstörenden Vision. „Was gibt es dahinten so Wichtiges zu bereden?“, tönte die strenge Stimme unserer Biolehrerin zu uns rüber. „Tut mir leid, aber Roxanne geht es wirklich nicht gut. Ihr ist ziemlich schwindelig und ich wollte gerade nachfragen, ob wir für einen Moment an die frische Luft gehen können“, log Elea ohne mit der Wimper zu zucken und schenkte Mrs. Smith ihren besorgtesten Blick. Diese blickte mich kritisch an, hielt es aber ob meiner wächsernen Hautfarbe ebenfalls für das Beste, wenn wir an die frische Luft gingen. „Falls es ihr danach nicht besser geht, bring sie bitte zur Schulkrankenschwester“, beauftragte sie Elea und ließ uns aus dem Unterricht gehen.

Kaum, dass wir das Schulgebäude verlassen hatten, drückte mich Elea bestimmend auf eine Bank und musterte mich kritisch. „Okay, jetzt spucks aus. Was ist mit dir los? Du hast mir da drin gerade echt Angst gemacht“. Die frische Luft hatte den Nebel weitesgehend aus meinem Kopf vertrieben und ich wusste selbst nicht so genau was ich sagen sollte. Auch wenn Elea zu den Personen gehörte, die ich am längsten kannte und die mir ohne jeden Zweifel glaubte, dass ich Auren sehen konnte, war das einfach zu abgedreht. Das Ganze war zudem noch so konfus gewesen, dass ich auch nicht verstand was in meinem Kopf passiert war. „Scheint als hätte meine Freakigkeit noch ein paar Updates bekommen“, antwortete ich schließlich seufzend, in dem Versuch die ganze Sache herunterzuspielen. Elea verdrehte die Augen. „Du weißt, dass wir alle Freaks sind und dass das keine Beleidigung ist. Und du musst schon etwas spezifischer werden, damit ich verstehen kann ob ich dir einen coolen Decknamen verpassen darf oder ob wir uns Sorgen machen sollten“. Sie stupste mich sanft in die Seite und ich seufzte nochmal.

„Na gut, du Nervensäge. Aber ich sags dir gleich, falls du mir irgendeinen dämlichen Spitznamen verpasst, nur weil du die Marvel Filme zu oft gesehen hast, werde ich dich dazu zwingen mit mir gemeinsam deine Schuhkollektion auszumisten“, drohte ich ihr und sie sog scharf die Luft ein. „Das würdest du nicht wagen. Meine armen Babys!“. Sie presste sich dramatisch eine Hand auf die Brust. „Doch, das würde ich. Und jetzt halt die Klappe, damit ich dir erzählen kann was los war!“. Elea hob ihre Hand an die Lippen und tat so, als würde sie abschließen und den Schlüssel wegwerfen. „Ich hatte heute Morgen schon so ein schlechtes Gefühl“, begann ich. „Du weißt schon - so eins wie ich hatte an dem Tag bevor ich Klaus kennengelernt habe. Ich bin überhaupt nur deshalb in die Schule gekommen, weil ich es mir nicht leisten kann schon direkt am ersten Tag den Schulschwänzerstempel von Sarah aufgedrückt zu bekommen...“. „Also hattest du vor uns hier ahnungslos in der Schule alleine zu lassen?“, unterbrach mich Elea und ich sah sie streng an. „Wolltest du nicht leise sein?“. Sie hob ihre Hände. „Okay, okay. Ich frag ja nur“. Ich verdrehte die Augen.

„Wie auch immer. Das was gerade eben in der Klasse passiert ist – sowas habe ich noch nie gefühlt. Ich ich konnte die Aura von jedem Menschen auf dieser freaking Schule spüren, ohne auch nur einen einzelnen Menschen anzusehen! Und all diese Auren haben sich irgendwie zu so einer Art Netz verbunden oder so“. Ich sah zur Seite, weil ich nicht wusste, wie ich das erklären sollte. Schließlich hatte ich das alles nicht gesehen, sondern es war einfach ein Gefühl gewesen. „Auf jeden Fall habe ich gespürt dass irgendwas nicht stimmt. Da war irgendwas oder irgendwer der hier nicht hergehört. Mich überlief ein Schauder bei dem Gedanken, wie es sich angefühlt hatte sich diesem Dunklen Etwas zu nähern. Es war nichts Handfestes, nichts Greifbares was mich hat zurückschrecken lassen. Aber es hat eine solche Gefahr und Kälte ausgestrahlt, dass ich sofort den Rückzug angetreten habe“. Ich sah Elea eindringlich an. „Irgendwas geht hier vor. Und was auch immer es ist ich glaube nicht, dass derjenige, dessen Aura das ist nur vorhat Spickzettel bei Klausuren zu benutzen!“.

......................................................................

So, jetzt sind erstmal die wichtigsten Charaktere eingeführt - jetzt kann die Geschichte Fahrt aufnehmen.

Vorweg erst mal - was haltet ihr von Arthur und Elea?

Und was hat es wohl mit Roxannes Erfahrung auf sich?

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich freue mich auf übernächste Woche Samstag 😊❤️

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro