Kapitel 32
"Love interruption" von Jack White
***********************************************************************************************
"Sie ist also eine mächtige Hexe, nur ein bisschen älter als wir und während wir die Schulbank drücken oder arbeiten, ist sie die Vorsitzende des Rates und hat Macht über Vampire und Werwölfe gleichzeitig?", stellte Ruby ernüchtert fest.
"Das kommt ungefähr so hin", brummte Harvey, "Aber der Unterschied ist auch, die Vampire und Werwölfe sollten so sehr es geht wie Menschen leben, aber Hexen können einfach wie Hexen leben. Keiner legt sich mit ihnen an. Sie haben eigene Schulen und Ämter. Alles nur für Hexen."
"Ich habe mal gehört, dass sie sogar eine eigene Welt haben. Sowas wie ein Paralleluniversum", flüsterte Sean geheimnisvoll.
"Das hast du nicht gehört, sondern gelesen", seufzte Connor genervt, "Das Buch heißt Harry Potter." Augen verdrehend stand er auf und ließ uns allein.
"Und wenn schon!", rief Sean ihm hinterher, "Könnte doch sein, dass es das wirklich gibt! Du weißt nie zu was diese Hexen fähig sind."
"Ihr solltet alle ins Bett gehen. Morgen ist Lewis großes Spiel, dafür müssen wir doch alle ausgeruht sein", schlug Ruben vor, sah uns dabei aber auffordernd an. Einer nach dem anderen verschwand aus der Küche und machte sich auf ins Bett.
"Es gibt Werwölfe und Vampire. Warum sollte es dann nicht auch Harry Potter geben", schnaubte Sean entrüstet unter der Hand.
Unterdrückt lachend ließen auch Ruben und ich den beleidigten Werwolf alleine.
"Als hätte Connor ihm gesagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt", brummte Harvey, der hinter uns lief.
"Guten Nacht, Kinder!", brüllte Ruben die Treppe hoch, bevor er sich wieder in sein Arbeitszimmer zurückzog.
"Guten Nacht, Ruben", lächelte ich ihm zu, "Guten Nacht, Harvey."
"Guten Nacht, Faith", brummte Harvey und schenkte mir noch ein schnelles Lächeln, wobei ich mir nicht ganz sicher war, ob dieses Sekundenschnelle Mundwinkel hoch und runter ziehen, als Lächeln bezeichnen konnte. Dann folgte er Ruben ins Arbeitszimmer.
"Hey, Prinzessin", flüsterte Zander, "Was war denn vorhin los?"
Immer noch etwas besorgt musterte er mich von oben bis unten.
"Ich hatte bloß ein sehr emotionales Gespräch mit Sean. Es war nichts schlimmes, nur etwas aufwühlend", antwortete ich lächelnd.
"Wenn du das sagst", murmelte Zander. In einer schnelle Bewegung zog er mich eng an sich und hob mich hoch. Reflexartig schlang ich meine Beine um seine Hüfte und ließ mich von ihm die Treppe hoch tragen.
"Wie war das Laufen in deiner Wolfsform mit deinem Rudel?", fragte ich meinen Gefährten.
"Es war toll. Ich könnte das Stunden lang machen, wenn ich die Möglichkeit hätte. Wobei es mit dir am meisten Spaß macht, Prinzessin", grinste Zander mich an.
"Du bist ein Schleimer", kicherte ich, dabei vergrub ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge.
"Ich sage bloß die Wahrheit", grinste Zander schief.
"Das nennt man dann immer noch schleimen!", brüllte plötzlich Connor aus seinem Zimmer. So schnell es ging, machten wir uns auf in meine Zimmer, um noch mehr peinlichen Situationen für den Tag zu entgehen.
*
"Ich liebe dich", mit diesen geflüsterten Worten im Ohr wurde ich am nächsten Morgen geweckt. Sanft verteilte Zander Küsse auf meinem entblößten Rücken.
"Ich liebe dich auch", nuschelte ich verschlafen zurück. Sofort hörten die Küsse auf. Müde drehte ich mich auf die Seite und lächelte meinen Gefährten an. Mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen kam Zander näher und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Du bist ja endlich wach, Schlafmütze", meinte Zander, "Ich war schon eine Runde joggen zusammen mit Lewis und war schon unter der Dusche. Auf, du musst aufstehen und dich fertig machen, wenn du noch was vom Frühstück ab haben willst."
"Bevor ich dich kannte, war ich immer die erste unten am Tisch und jetzt muss ich aufpassen, dass ich überhaupt noch etwas abbekomme", grummelte ich immer noch nicht ganz wach.
"Ich war, bevor ich dich kannte, auch nicht die halbe Nacht wach", grinste Zander mich verschmitzt an. Gespielt wütend verdrehte ich die Augen. So schnell es ging machte ich mich fertig und folgte dann Zander nach unten in die Küche.
Aber unten angekommen, musste ich feststellen, dass Zander mich belogen hatte. Niemand außer Sean und ihm war dort. Zander war damit beschäftigt Teller und Besteck zu verteilen, während Sean den Speck am Braten war.
"Guten Morgen, Faith", begrüßte Sean mich. Verwirrt schaute ich auf die Uhr, an der Wand und musste feststellen, dass es sieben Uhr morgens war. Niemand würde um diese Uhrzeit an einem Samstagmorgen wach sein. Vielleicht Lewis, weil er morgens schon am Sport machen war, aber die anderen sicher nicht.
"Ich dachte mir, dass du mal nicht die letzte beim Frühstücken sein willst", flüsterte Zander mir grinsend zu. Ich selbst konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
"Guten Morgen. Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich an Sean gewandt.
"Du kannst schon einmal die Pancakes machen, wenn du Lust hast", antwortete Sean gut gelaunt. Er war wirklich eine Morgenperson. Fröhlich pfeifend stand er vor dem Herd und drehte die Speckscheiben um. Ich beobachtete Sean dabei wie er grinsend den Speck in eine Schale häufte, während ich den Teig anrührte. Auch Lewis kam nach kurzer Zeit in die Küche. Er trug noch oder schon Sporkleidung und sah voll motiviert aus.
"Da ist ja unser Champion", begrüßte Ruben Lewis, der schon am Tisch saß. Dabei wuschelte er ihm durch die Haare, was Lewis nur mit einem bösen Blick strafte.
"Fühlst du dich bereit für heute?", fragte Zander meinen kleinen Bruder.
"Immer", antwortete Lewis selbstbewusst.
Ruben nahm seinen Platz am Kopfende ein. Mit einem Kaffee in der einen Hand und einer Zeitung in der anderen.
Ich stellte mich neben Sean und fing an in einer anderen Pfanne die Pancakes zu braten, während er noch mit dem Speck beschäftigt war. Das Radio war hinter uns an und fing an "Love Interruption" zu spielen. Leise fing ich an mitzusingen. Kurz darauf stimmte Sean mit ein. Grinsend standen wir nebeneinander und sangen den Text vor uns hin.
"Guten Morgen!", unterbrach Connor uns laut.
"Guten Morgen, Junge", antwortete Ruben ohne von seiner Zeitung aufzusehen, "Setzt dich, dann können wir anfangen."
Als ich mich umdrehte, sah ich das River mit seinem Rudel, sowie Evie und Harvey schon am Tisch saßen. Ich hatte es gar nicht mitbekommen, über das Singen mit Sean.
"Das Essen für die Horde ist angerichtet!", verkündete Sean feierlich, nachdem wir alles auf den Tisch gestellt hatten. Erst jetzt legte Ruben seine Zeitung zur Seite. Alle bedienten sich und nachdem Ruben, als Alpha den ersten Bissen genommen hatte, fingen auch wir an mit dem Frühstück.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro