5 - Andere Welt
Sonne stand wankend auf. Ihr ganzer Körper schmerzte von den Wunden und dem Fluss.
Der Fluss! Sie sprang auf und sah sich schnell um. Sie war in einer Höhle. Das half ihr aber nicht weiter, da sie im Territorium ihres Rudels keine Höhlen kannte.
Wer hätte sie denn dann aus dem Fluss gerettet? Ihr Rudel hätte sie zum Lager gebracht und nicht hier her.
Sie streckte sich und lief dann aus der Höhle. Wodurch sie gleich ein paar Schläge einstecken musste. „Geh wieder rein", knurrte ein Löwe und ein zweiter kam ihr mit ausgefahrenen Krallen immer näher. Sie gab sich wegen ihren Verletzungen geschlagen und zog sich zurück. Sie sah sich in der Höhle um. Hier und da lagen alte, angenagte Knochen. Doch eine Ecke war fast ganz in Dunkelheit gehüllt, sie hielt darauf zu und erkannte, dass sich dann zwei Felsen ein kleiner Spalt gebildet hatte. Sie schob sich rein und lauschte dem Gespräch der Löwen am Ausgang.
„Mal schauen wie er reagiert.", sagte der eine. „Ach komm. Ich finde es ziemlich blöd, dass wir auf andere angewiesen sind. Bei unserem Territorium wusste niemand, dass es und gibt und so?", meinte der zweite missmutig.
Sonne wusste nicht wovon sie redeten und hörte deshalb auch mit zuhören auf, um etwas zu schlafen.
Später wachte sie auf und sah sich in der Höhle um. Gerade konnte sie noch sehen, wie jemand die Höhle verließ. Anscheinend hatte der jenige ihr Beute gebracht. Denn vor ihr lag ein Adler. Sie biss vorsichtig in die Beute, denn sie hatte so etwas nich nie gegessen und viel wichtiger sie wusste nicht, was diese Löwen von ihr wollten. Ich muss hier raus? Dachte sie sich. Sie ging wieder aus der Höhle. Es war nachts und anscheinend wurde der Eingang nicht mehr bewacht. Darum hatte sie nun auch die Zeit sich die Umgebung anzusehen. Sie erkannte viele Bäume, aber nicht die die sie kannte, sondern andere. Dieses waren viel grüner und trugen mehr Früchte. Neugierig lief sie weiter. Sie entdeckte einen ausgetretenen Pfad und folgte ihm, aber nicht direkt sondern abseits. Sie fühlte sich zwischen all diesen fremden Pflanzen, als ob die für sie gewohnte Savanne ganz weit weg wäre. Dich gerade als die überlegte, wie sie wieder nach Hause kommen würde. Als sie zu Boden gedrückt wurde. Sie versuchte sich unter der fremden Person hervor zu winden.
„Du hättest die Höhle nicht verlassen sollen", knurrte er. „Wurde mir nie gesagt", gab sie gereizt zurück.
„Egal. Du wärst jetzt sowieso geholt worden.", meinte er und ließ sie aufstehen.
Sonne merkte schnell, dass sie ihn hier nicht abschütteln können würde und trottete ihm deshalb hinterher. Schließlich kamen sie an eine Stelle, wo sich die Bäume auftaten und so eine schöne Fläche bildeten. In der Mitte war ein Stein, auf dem drei Löwen lagen. Nun wurde sie von ihrem Bewacher auf die Lichtung geschupst. Von dort aus erkannte sie, dass vom Wald und dem Lichtungsrand aus sie von vielen Augenpaaren gemustert und beobachtet wurde.
„Lässt mich gehen. Ich will zurück zu meinem Rudel", knurrte sie die Löwen auf dem Felsen an.
Einer der Löwen erhob sich, sie erkannte in ihm den Anführer, der auch ihr Rudel angegriffen hatte. „Du hast kein Recht so mit uns zu reden. Besonders nicht jetzt wo du noch nicht einmal weißt was wir von dir wollen", gab er nur mit lauter Stimme zurück.
„Ist mir doch egal. Ich werde solange versuchen von hier weg zukommen, bis ich es schaffe"
„Ach ja? In deinem Zustand?", hörte man jemanden spöttisch vom Wald aus sagen. Wie knurrte, wusste aber, dass sie gegen die anderen Löwen keine Chance hatte.
„Um wieder zum wesentlichen Thema zu kommen. Weil du dich ja wahrscheinlich fragst warum du hier bist. Wie soll ich es sagen... du bist hier, um die Gefährtin von Sanddorn zu werden.", begann er ihr zu erklären. Sie sah ihn fassungslos an und knurrte:
„Ihr entführt mich von meinem Rudel, damit ich die Gefährtin von irgendeinem Löwen von euch werde?" Sie sah ihn herausfordernd an und hoffte, dass er alles klarstellen würde, weil sie sich verhört hatte. Doch er nickte einfach nur und sie konnte es nicht glauben.
„Du kennst ja sicherlich die Zeremonie deines Rudels für Gefährten. Bei uns wird die Gefährtin für mehrere Tage gefangen gehalten und bekommt dann nur etwas Beute. Dann brechen beide gemeinsam auf eine gefährliche Reise. Bei dieser sind beide aufeinander angewiesen.", sagte er und Sonne sah ihn dabei unverwandt an. „Und wenn ich nicht will?"
„Dann werden wir dich dazu zwingen indem wir jemand deiner liebsten Töten.", gab er nur zurück und setzte sich wieder auf den Felsen.
Sonne nickte und gab sich geschlagen. Sie wollte nicht, dass jemandem ihretwegen etwas passierte. Da kam der Löwe von vorhin und führte sie weg. „Bist du bereit? Ich werde dich jetzt zum Anfang der Reise bringen, dort triffst du dann auch Sanddorn.", miaute er.
„Danke. Verrätst du mir wenigstens auch deinen Namen wenn du jetzt meine Wache bist?", fragte sie.
Er nickte und antwortete: „Du hast recht. Ich bin Blitz und du? Ich glaube, dass du das von noch niemandem gefragt wurdest."
„Stimmt. Ich bin Sonne." sie merkte, dass ihr Blitz sympathisch war und sie sich auf ihn verlassen konnte. Sie dachte an ihre ersten Wachen. Er hätte sicher nicht so reagiert.
Er führte sie immer weiter durch den Wald und sie fragte ihn dann: „Wo sind wir eigentlich? So weit weg von der Savanne und meinem Rudel können wir dich gar nicht sein."
Doch Blitz schüttelte den Kopf. „Das erfährst du wenn von Sanddorn auf der Reise"
Sie knurrte wütend. Stoppte aber schnell wieder, damit er weiterhin freundlich blieb. Er schmunzelte und es sah so aus, als ob er sich das Lachen verkneifen müsste. Sonne funkelte ihn noch wütender an und merkte dann, dass er genau das gewollt hatte. Ab da gingen sie ohne ein etwas zu sagen weiter. Als er wieder etwas sagte zuckte Sonne zusammen.
„Da sind wir. Du musst nur diesen Pfad folgen. Er wird dich bis zu einem Fluss führen. Da musst du mit Sanddorn durch. Dort trefft ihr euch dann auch."
Sie nickte und ging nach einem Stoß von ihm auch los. Sie hoffte, dass sich ihr wenn sie alleine waren eine Möglichkeit zur Flucht bieten würde. Am Ende des Weges war tatsächlich ein Fluss. Dort stand auch ein großer Löwe mit einer Dunkeln Mähne. Während sie näher kam erkannte sie ihn und blieb wie angewurzelt stehen.
Nein! Nicht er.
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