
3 - Zusammen
Sie hatten den Abstieg geschafft. Kralle war dabei mühelos vorgesprungen, während Sonne sich wegen ihrer Verletzung behutsam den Weg voran Tasten musste. Anschließend liefen sie nun nebeneinander weiter. Man merkte mal wieder einen deutlichen Unterschied zwischen ihrem ganz hellem Fell und seinem dunklen mit der hellen Mähne. Langsam gewöhnte sich Sonne an die Schmerzen in der Schulter und konnte wieder fast normal laufen. Dann hielt Kralle plötzlich an und sie wäre beinahe in ihn reingelaufen, konnte aber gerade so noch abbremsen. Schnell schnupperte auch sie und entdeckte einen Geruch, es war Erdmännchen. Aber darauf konzentrierte er sich anscheinend gar nicht und deshalb sachlich sie weg. Nicht weit entfernt fand sie den Bau, der kleinen Nagetiere. Sie pirschte sich an das nächste an ihr heran. Als sie Nähe genug war, drückte sie sich mit ihren kräftigen Hinterbeinen ab. Sie landete auf ihrer Beute und brachte sie, nachdem sie sie getötet hatte, zu Kralle. Der schnupperte anscheinend immer noch und Sonne miaute:
„Kralle. Ich habe hier ein Erdmännchen gefangen." Er drehte sich um und sie konnte Zorn in seinen Augen sehen. Doch als er die Beute sah, nickte er und biss hinein.
Sie konnte nichts weiter machen, als ihn beim Fressen beobachten. Denn da er höher stand, als sie, dürfte sie erst nach ihm fressen. Sie lief aus Langeweile etwas umher und entdeckte nicht weit entfernt einen Baum, der Schutz vor der Sonne bot. „Da drüben könnten wir uns ausruhen und in Ruhe fressen", sagte sie und tatsächlich hörte der große Löwe auf sie. Er tappte hin und sie ließen sich dort nieder. Sonne fand den Geruch komisch.
Das erinnert mich an unser Rudel. Aber irgendwie riecht es auch ganz anders. Sie schüttelte sich und hörte auf weiter darüber nachzudenken. Kralle hatte ihr einen Arm und ein Bein von der Beute übrig gelassen. Schnell nackte sie alles gierig ab, um sich dann aufzusetzen und mit der Zunge über ihr Maul zu fahren. Sie sah Kralle an, er wirkte irgendwie besorgt. Soll ich?
„Alles in Ordnung?", fragte sie in leicht zögerlich.
Er wirbelte zu ihr herum, aber diesmal lag nicht Zorn, sondern Besorgnis in seinem Blick. „Nicht wirklich. Du riechst den Geruch auch oder nicht? Ich glaube, dass es andere Löwen ohne Rudel sind. Wir müssen aufpassen, nicht dass wir angegriffen werden."
Sonne nickte und schaute sich nun genauso besorgt um.
„Lass uns jetzt gleich aufbrechen. Das wir bald das Rudel erreichen", meinte er. Sonne nickte und sie gingen weiter. Auf dem Weg wurde sie immer unruhiger. Immer als es hinter ihnen knackte oder einfach nur der Wind wehte, drehte sie sich um. Schließlich schmiegte sie sich an ihn. Dadurch fühlte sie sich geborgen und wurde durch seine Nähe beruhigt.
Später erreichten sie das Rudel. Sonne war es wie eine Ewigkeit vorgekommen und sie war ziemlich erschöpft. Dann fiel ihr aber ein, dass der Tag noch nicht vorbei war. Da eilten die anderen auch schon auf sie zu. Es bildete sich ein Kreis aus Löwen um sie und Kralle. Dann tritt Tornado vor und spricht:
„Ihr habt gemeinsam die Nacht verbracht. Genauso wie ihr da Seite an Seite wart, sollt ihr von nun an als Gefährten zusammen sein.
Willkommen Kralle, zukünftiger Anführer des Rudels und Sonnes Gefährte.
Willkommen Sonne, zukünftige Unterstützerin und Gefährtin von Kralle."
Bei seinen Worten hörte ihm jeder aus dem Rudel gespannt zu. Dann neigten die beiden angesprochen den Kopf vor ihrem Anführer.
Das ganze Rudel brüllte und das Gebrüll des ganzen Rudels klang über die Savanne. Anschließend legten sich nach und nach jeder hin. Sonne wollte gerade zu den Bäumen gehen, wo sie sonst immer schlief.
„Wo willst du hin? Du schläfst jetzt mit bei mir", hörte sie Kralle sagen. Als sie sich umdreht, geht er schon zu seinen Eltern hoch. Sie eilt ihm hinterher und legt sich dann müde hin. Irgendwann spürt sie wie er sich neben sie legt.
Am nächsten Morgen wacht Sonne auf und streckt sich. Dann geht sie runter wo die anderen sind. Allerdings merkt sie, dass diese alle noch schlafen. Deshalb lief sie aus dem Lager. Sie wollte sich die Beine vertreten. Genug Beute vom vor Tag gab es noch im Lager, also konnte sie ohne etwas machen zu müssen die Zeit genießen. Sie lief an den Bäumen und dem Steppengras vorbei. Schließlich änderte sie so die Richtung, dass sie geradewegs beim Fluss ankommt. Als sie da ist, trinkt sie etwas. Sie überlegt kurz und geht dann auch ein paar Schritte in das Wasser rein. Sie genießt die Abkühlung, auch wenn die Nässe ein komisches Gefühl ist. Gerade als sie aus dem Wasser geht, bemerkt sie am Rand ihres Sichtfeldes eine Bewegung. Sonne wirbelt herum und knurrt. Sie befindet sich gegenüber von einem großen Löwen, er hat eine schwarze Mähne, fiel ihr zuerst auf. Aber dann entdeckte sie noch mehr Löwen hinter ihm.
Ich habe keine Chance.
Sie tut so als würde sie auf ihn zu springen, dreht sich dann aber um und stürmt den Weg den sie gekommen ist zurück. Sie wollte schnell zu den anderen. Sie musste es schaffen, gemeinsam würden sie diese Eindringlinge vertreiben können. Zumindest hoffte sie das. Während Sie darüber nachdenkt, hört sie auf einmal, dass sie von den Fremden Löwen verfolgt wird. Sonne nimmt nochmal ihre ganze Kraft zusammen und schafft es einen Vorsprung zu gewinnen. Sie kam auf der anderen Seite des erhöhten Plateaus aus den Bäumen und rannte es hoch. Dann brüllte so laut sie konnte. Allmählich hoben die anderen Löwen ihres Rudels den Kopf.
„Schnell fremde Löwen sind auf dem Weg hier her.", sagte sie und alle sprangen auf. Sie kamen auch hoch und Kralle trat neben sie.
„Ich rieche es. Das ist der gleiche Geruch wie gestern", meinte er verächtlich und seine Gefährtin nickte nur. Sie war froh, dass Rudel noch wecken zu können, bevor ihre Verfolger eintrafen. Da kamen sie auch schon aus dem Wald und sahen Sonne und den Rest des Rudels feindlich an. Der große Löwe mit der schwarzen Mähne gab den anderen einzeichnen, worauf sie sich verteilten. Dadurch nahmen sie ein größeres Gebiet, sah Sonne ein. Der große Löwe trat nun nach vorne, sie vermutete, dass er der Anführer war.
„Ergebt euch oder tragt die Konsequenzen", knurrte der Anführer. Als niemand von ihnen sich rührte, stieß er ein Kampfgebrüll aus und stürmte auf sie zu.
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