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Draco jagte dem Schnatz so verbissen nach, wie sie es selbst bei ihm noch nie gesehen hatte. Er flog durch die Ringe, umkreiste die Türme und Tribünen, stürzte sich in die Tiefe und erreichte schwindelerregende Höhen. Hermine biss sich auf die Unterlippe. Er flog für ihren Geschmack verdammt waghalsig. Sie wusste nicht, ob das gut gehen würde. Und dann, als Draco gerade in einem besonders waghalsigen Manöver den Schnatz zwischen seinen Fingern hatte, verlor er das Gleichgewicht. „Draco!" Hermine schrie entsetzt auf und rannte hinunter auf das Spielfeld.
Draco saß auf dem Boden und grinste sie an. „Na, hat dir meine Show gefallen?" Hermine sah in entgeistert an. „Was?" „Dachtest du wirklich, dass ich dich nicht sehen würde?" „Draco Malfoy, du bist so ein Arschloch. Ich habe mir Sorgen gemacht". Hermine schlug dem inzwischen aufgestandenen Draco gegen die Brust.
Doch anstatt sich zu beschweren lächelte er sie sanft an. „Was?", Hermines Stimme klang weniger schärfer als sie es beabsichtigt hatte. Doch Draco gab ihr keine Antwort. Er zog sie einfach an sich und küsste sie zart. Ohne zu zögern schloss Hermine die Augen und genoss jede Sekunde des Kusses. Er fühlte sich fast so an wie ihr erster Kuss.
Draco beendete den Kuss. "Tut mir leid... Ich wollte nur wissen, ob es sich immer noch so gut anfühlt", murmelte er verlegen. Hermine sah ihn an und schüttelte seufzend den Kopf. "Es fühlt sich besser an", flüsterte sie leicht verzweifelt. Draco nickte.
Die beiden standen voreinander und keiner wusste, was er nun sagen sollte. Hermine machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber sie machte ihn gleich wieder zu, weil sie eigentlich gar nichts sagen wollte. Sie wollte einfach nur hier mit ihm stehen und sich wünschen, dass dieser Augenblick nie vorbei gehen würde.
Draco brach schließlich die Starre der beiden jungen Menschen. "Wir sollten hinein gehen, Granger. Du siehst aus, als würdest du frieren" Sie nickte abwesend.
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Draco trug Hermine auf dem Rücken ins Schloss zurück. Als er sie absetzte spürte sie die Müdigkeit in ihren Knochen. Sie musste gähnen. "Müde, Granger?", flüsterte Draco ihr ins Ohr. Sie nickte und lehnte sich an ihn. "Ich bring dich ins Bett. Gryffindor braucht schließlich eine fitte Hauslehrerin. Nicht dass sonst doch mal Slytherin den Hauspokal gewinnt". Er grinste und Hermine schlug nach ihm. "Du bist so ein Vollidiot" Er hob sie einfach wieder hoch und trug sie durch die Flure zum Gryffindor Turm. Hermine versuchte zu protestieren, aber Draco ignorierte die Schläge gegen seine Schultern einfach. Zu sehr genoss er die Nähe seiner Traumfrau.
Als er die junge Frau vor dem Gemälde absetzte vermisste er sofort das Gefühl ihres Körpers an seinem. Er beugte sich zu ihr runter und berührte zart ihre Lippen mit seinen. Erst ließ Hermine es zu, drehte dann aber den Kopf weg, obwohl sie das Gefühl ebenfalls genoss. "Draco... Ich... Gute Nacht" Das Gemälde knurrte bedrohlich und schwang hilfsbereit von selbst auf und Hermine verschwand dahinter. Sie wusste, dass Draco verletzt zurückblieb. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Rücken. Das Bild schwang hinter ihr zu und sie lief die schmale Treppe nach oben. Die junge Hexe setzte sich auf ihr Bett und starrte die Wand an. Dann berührte sie zart mit ihren Fingern ihre Lippen und verfluchte sich dann selbst. Warum hatte sie das getan? Warum war sie einfach gegangen? Warum hatte sie ihn nicht mitgenommen? War es nicht das gewesen, was sie die letzten Jahre insgeheim wollte und was sie so sehr vermisst hatte? Aufgewühlt fuhr sie sich durch die Haare. Was sollte sie nur tun?
Und dann stand sie auf und rannte die Treppe hinunter. Das Bild schwang auf. Es konnte gar nicht schnell genug gehen. Draco war nicht mehr da. Natürlich.
Kopflos rannte Hermine durch das Schloss. Kurz vor dem Eingang zu seinen Räumen rannte sie schließlich in den Slytherin. Verdutzt starrte Draco die atemlose Hermine an. "Granger? Was zum..." Doch Hermine ließ ihn nicht ausreden. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn. Draco schlang instinktiv seine Arme um ihren zarten Körper und zog sie eng an sich. Es fühlte sich an, als würde sie nach all den Jahren wieder richtig atmen und sie saugte mit jeder Faser ihres Körpers dieses Gefühl in sich auf. Ihr ganzer Körper gribbelte vor Erregung, als er sie hoch hob, gegen die Wand drückte und ihren Hals küsste. Es war so, als würde auch er endlich wieder atmen können. Sie zog Draco noch näher an sich heran. Sie hörte auf zu denken. Alle Sorgen fielen von ihr ab. Grade wusste sie nur noch eins: Sie wollte Draco. Und zwar jetzt.
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