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7 - GPS-Retterin in der Not

Brendons POV

Ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich es schaffe, den ersten Tag als Neuling an der Raven High zu überleben. Zwar werde ich weder körperlich noch verbal angegriffen, aber dafür spüre ich die brennenden Blicke meiner Mitschüler wie giftige Parasiten auf meiner Haut.

Auf meinen Händen. Auf meinem Hals. Und auf meiner linken Gesichtshälfte.

Wahrscheinlich ist es bloß eine Frage der Zeit, bis sie über mich herfallen und damit anfangen werden, mir Steine in den Weg zu legen.

In Kingston Valley war es genauso. Die ersten zwei Wochen war alles gut. Doch dann, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, haben mir meine Mitschüler plötzlich das Leben zur Hölle gemacht.

Bei den Erinnerungen an die Vergangenheit beschleunige ich automatisch meine Schritte. Statt den Rückweg zu meinem neuen zuhause einzuschlagen, folge ich meinem Handynavi, das mich zum nächstgelegenen Supermarkt führen soll.

Was ich dort machen möchte? Ganz einfach: Zutaten für einen Käsekuchen kaufen, um Mom heute Abend eine Freude zu bereiten.

Auch wenn sie ihren Job als Chefärztin liebt und es bisher nicht bereut hat, nach Ravenvale gezogen zu sein, ist sie nach der Arbeit immer total müde und erschöpft. Da ist ein Käsekuchen nach Brendon-Art das Mindeste, was ich für sie tun kann.

„In hundert Metern ..." Die mechanische Roboterstimme meines Handys bricht ab. Sofort starre ich auf das Display und sehe ...

Nichts?

„Komisch", murmele ich leise. Ich tippe ein paar Mal auf den Bildschirm, doch die Stadtkarte von Ravenvale kehrt nicht zurück. Auch als ich versuche, mein Handy neu zu starten, passiert nichts.

„Verdammt!", fluche ich. Scheinbar ist mein Akku leer. Blöderweise habe ich die Powerbank heute Morgen auf meinem Schreibtisch vergessen.

Seufzend lasse ich das Handy in meiner Hosentasche verschwinden und schaue mich um. Am Wegesrand erheben sich große Bäume, die mir Schutz vor den Regentropfen bieten. Blumen tanzen in ihren bunten Blütenkleidern im Takt des Windes und vereinzelte Vögel trällern ein Lied.

In ungefähr hundert Metern Entfernung entdecke ich eine Kreuzung, an der ich entweder rechts oder links abbiegen oder weiter geradeaus gehen könnte.

Na super. Was mache ich denn jetzt?

Als würde das Schicksal ausnahmsweise mal auf meiner Seite stehen, ertönt plötzlich eine vertraute Mädchenstimme hinter mir. „Verlaufen? Keine Sorge, ich bin dein inoffizieller GPS-Service."

Kaum ist das letzte Wort vom Wind verschluckt, drehe ich mich um und sehe, wie eine grinsende Noelie zu mir gejoggt kommt. Ihre blauen Augen glänzen und ihre Locken hüpfen wild von ihrer rechten Schulter zu ihrer linken.

Ich kann nicht verhindern, dass mein Herz bei ihrem Anblick ein bisschen schneller schlägt.

Seit sie sich heute Morgen für das kleine Mädchen mit dem Stofftier eingesetzt hat, bewundere ich Noelie noch mehr, denn leider passiert es viel zu selten, dass sich die Menschen aktiv mit Ungerechtigkeiten und Mobbing auseinandersetzen.

Spätestens jetzt weiß ich, dass Noelie ein reines, gutes Herz hat. Vielleicht sogar aus Gold.

„H-Hey", begrüße ich sie schließlich mit einem zögerlichen Lächeln. Ich warte, bis sie vor mir zum Stehen kommt, ehe ich sie frage: „Weißt du zufällig, wo der nächste Supermarkt ist?"

Noelie lacht. „Ich wohne seit meiner Geburt in Ravenvale", verrät sie mir. „Natürlich weiß ich zufällig, wo sich der nächste Supermarkt befindet. Komm mit." Etwas zu übermütig hakt sie sich bei mir unter und lotst mich dann gutgelaunt in Richtung Kreuzung. „Wie war eigentlich dein erster Schultag, Brendon?", erkundigt sie sich neugierig bei mir. „Nachdem ich dich am Sekretariat abgesetzt habe, haben wir uns gar nicht mehr gesehen."

Tatsächlich bilde ich mir ein, einen traurigen Unterton in ihrer Stimme zu hören.

Aber warum sollte es sie stören, dass wir uns nicht mehr über den Weg gelaufen sind? Bestimmt versucht sie nur nett zu sein, weil ich der Neue bin.

„Es ... Es war ganz okay", antworte ich. Dass ich mich in den Pausen extra in die Bibliothek zurückgezogen habe, um möglichst wenigen Schülern zu begegnen, behalte ich lieber für mich.

„Tja", schnalzt Noelie mit der Zunge, „wärst du in der Pause bei mir gewesen, wäre dein erster Tag bestimmt spitze geworden."

Während sie leise kichert, schießen mir siedend heiße Blitze in die Wangen. Auch wenn ich ihr Selbstbewusstsein und ihre Offenheit mag, kann ich nicht richtig damit umgehen. Ich bin es einfach nicht gewohnt, dass sich hübsche Mädchen mit mir unterhalten und obendrein sogar nett zu mir sind.

Weil ich nicht weiß, was ich auf Noelies Aussage erwidern soll, schweige ich. Gemeinsam überqueren wir die Kreuzung und folgen Seite an Seite der linken Weggabelung.

Kleine Regentropfen, die wie Kugeln aus Glas auf dem Boden zerspringen, fallen auf uns hinab. Außerdem ist es kalt und windig.

Aus dem Augenwinkel beobachte ich, wie Noelie einen Kieselstein vor sich her kickt. Erst jetzt fällt mir die große Sporttasche auf, die über ihrer rechten Schulter baumelt und wie ein Gewicht an ihr zieht.

Direkt versteife ich mich. „Kann ... Kann es sein, dass ich dich gerade von etwas Bestimmtem abhalte?", frage ich Noelie verunsichert.

Wie zwei Blitze richten sich ihre Augen auf mich. „Nein!", behauptet sie. „Wie kommst du darauf?"

Ich deute auf die blau-weiß gestreifte Tasche.

Noelie folgt meinem Zeigefinger und grinst. „Lova ist mal wieder übermotiviert und will noch eine kleine Trainingseinheit auf dem Unicampus machen."

Ich erinnere mich, dass Lova ihre Schwester ist und gerne sprintet.

„Und weil ich so nett bin und sowieso nichts Besseres zu tun habe, bringe ich ihr ihre Sachen vorbei", fügt Noelie schmunzelnd hinzu.

Leider sind meine Gewissensbisse damit nicht beseitigt. „Dann wartet sie bestimmt schon auf dich! Es reicht, wenn du mir den Weg zum Supermarkt beschreibst. Du musst nicht extra mitkommen. Echt nicht!" Mit jedem Wort, das meine Lippen verlässt, klingt meine Stimme schriller und hysterischer.

„Ach Quatsch!" Noelie macht eine wegwerfende Handbewegung. „Ich habe genug Zeit, Brendon. Außerdem liegt der Unicampus in derselben Richtung wie der Supermarkt."

Am liebsten würde ich auf meinem Handynavi nachschauen, ob sie die Wahrheit sagt, aber leider geht das nicht. Also bleibt mir keine andere Wahl, als ihr zu vertrauen.

„Na schön", stimme ich notgedrungen zu, „aber wir beeilen uns!"

Noelies Grinsen wird breiter. Dann salutiert sie einmal und flötet: „Aye aye, Käpt'n!"

🍂🍂🍂

„Du kannst backen?!" Noelie bleibt mitten im Gang stehen, sodass ich sie beinahe über den Haufen laufe. Ihre blauen Augen weiten sich und starren mich ungläubig an. „Ist ja cool!"

Leider spricht sie so laut, dass sich ein paar schaulustige Supermarktbesucher zu uns umdrehen. Direkt senke ich den Blick und ziehe die Ärmel meiner Jacke weiter über meine Hände. In der Hoffnung, möglichst viel Haut zu verstecken.

„Deine Mom kann sich echt glücklich schätzen", spricht Noelie aufgeregt weiter. Sie nimmt ein Päckchen Vanillezucker aus dem Regal und legt es in den Einkaufswagen. „Das letzte Mal, als ich versucht habe, zu backen, ist beinahe die ganze Küche abgefackelt." Sie lacht. „Aber zu meiner Verteidigung: Da war ich erst elf Jahre alt und konnte den Backofen noch nicht richtig bedienen."

Oh Gott. Ich will gar nicht wissen, was sie angestellt hat. Bestimmt musste der arme Kuchen bei 250 Grad backen.

„Haben wir jetzt alles?" Noelie beugt sich zu mir rüber, um einen Blick auf die Einkaufsliste zu erhaschen. Dabei kommt sie mir so nahe, dass ihr blumiges Parfüm meine Nase umspielt und eine angenehme Gänsehaut auf meinem Körper auslöst.

Genau so riecht die Freiheit für mich! Wunderschön!

„F-Fast", stottere ich überrumpelt. „Die Eier fehlen noch."

„Okay. Komm mit." Als würde Noelie jeden Tag in diesem Supermarkt verbringen, lotst sie mich durch die vielen, verschachtelten Gänge. Schon nach wenigen Sekunden haben wir das Regal mit den Eiern erreicht, sodass ich mir eine Packung rausnehme und sie im Einkaufswagen verstaue.

„Perfekt. Dann ab zur Kasse!"

„Warte!", halte ich Noelie vorsichtig zurück. Meine Stimme zittert leicht, als ich ihren verwirrten Blick auffange und sie frage: „Kannst du mir eventuell noch die Süßigkeitenabteilung zeigen?"

„Klar!" Mit schnellen, selbstbewussten Schritten marschiert sie voraus. Ich habe Mühe, ihr zu folgen, aber irgendwie gelingt es mir - und das sogar, ohne andere Menschen mit meinem Einkaufswagen zu rammen.

In der Süßigkeitenabteilung angekommen läuft mir sofort das Wasser im Mund zusammen. Ich liebe Schokolade und Chips über alles und könnte mich vermutlich wochenlang nur davon ernähren. Blöderweise macht sich das Zuckerzeug aber in Form von Speckröllchen und unreiner Haut bei mir bemerkbar.

Trotz der Nebenwirkungen würde ich am liebsten mindestens zehn Packungen Chips in den Wagen verfrachten, aber stattdessen unterdrücke ich dieses Bedürfnis und fordere Noelie auf: „Such dir was Leckeres aus!"

Überrascht schaut sie mich von der Seite an. „Ich?", wiederholt sie perplex. „Warum?"

„Na ja ..." Ich kratze mich verlegen am Nacken. „Weil du mich extra begleitet hast."

„Oh, du bist ja süß, Brendon!" Ein Lächeln, das ihr ganzes Gesicht erstrahlen lässt, breitet sich nun auf ihren Lippen aus. Sofort schlägt mein Herz schneller, denn es freut mich, wenn sie glücklich ist und lacht. „Ich habe aber eine andere Idee."

„Und welche?", hake ich verunsichert nach.

„Ich zeige dir das beste Café in ganz Ravenvale", raunt sie verschwörerisch, „und du lädst mich dort auf einen Kakao ein."

Abwartend streckt sie mir ihre Hand entgegen. Ich bin so überfordert und nervös, dass ich erst den Schweiß an meiner Hose abwischen muss, bevor ich ihre Hand ergreife.

Scheint so, als könnte ich nach mehreren Jahren der Einsamkeit endlich mal wieder einen Termin in meinem Kalender eintragen.

Und auch wenn ich mir nicht sicher bin, warum sich Noelie mit mir treffen möchte, zupft ein vorfreudiges Grinsen an meinen Mundwinkeln.

„Abgemacht!"

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