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41 - Zurück unter dem Eichenkuss

Brendons POV

An das Gefühl, gemeinsam mit Noelie aufzuwachen, könnte ich mich glatt gewöhnen. Zwar hat sie in meinem Bett geschlafen und ich musste mit einer Luftmatratze Vorlieb nehmen, aber trotzdem werfen wir uns am Sonntagmorgen ein breites, glückliches Strahlen zu.

„Na?", begrüßt mich Noelie lächelnd, nachdem sie herzhaft gegähnt hat. „Hast du süß von mir geträumt?"

Ich richte mich auf und fahre mir einmal mit der Hand durch die Haare. Dann antworte ich ihr halb vorwurfsvoll und halb amüsiert: „Sei froh, dass ich keine Albträume von dem Grusellabyrinth bekommen habe ..."

Daraufhin wird Noelies Grinsen breiter. Fast schon nimmt es freche und herausfordernde Züge an. „Du hast meine Frage nicht beantwortet ...", stellt sie schmunzelnd fest.

Automatisch entzündet sich ein Feuer in meinen Wangen, denn ich habe tatsächlich von Noelie geträumt. Wie wir gemeinsam ein Tierheim besucht und Katzen gestreichelt haben.

Und eventuell auch, wie wir in Unterwäsche auf meinem Bett lagen und einander geküsst und angefasst haben.

Aber nur eventuell!

„Tja", schnalze ich mit der Zunge, um meine Verlegenheit zu überspielen. „Ein Gentleman schweigt und genießt, nicht wahr?"

Noelie verdreht zwar ihre hübschen, blauen Augen, belässt es aber dabei. Zum Glück!

Die nächsten Minuten unterhalten wir uns noch über die Halloweenparty, ehe wir beschließen, uns umzuziehen und den Weg in Richtung Küche beziehungsweise Essen anzutreten. Dass mein Bauch bereits seit einer Viertelstunde rumort, scheint Noelie nicht bemerkt zu haben.

Unten angekommen, treffen wir auf Mom, Dad und Logan. Sie sitzen am Frühstückstisch und unterhalten sich angeregt miteinander.

„Das war voll cool!", schwärmt mein Bruder begeistert, nachdem er seine Tasse Kakao auf die Holzplatte gedonnert hat. „Bens Freunde haben mir geholfen, Süßigkeiten zu sammeln. Echt!" Seine dunklen Augen leuchten. Wie zwei Sterne, die den Weg durch die Finsternis weisen.

„Das hört sich spaßig an", kommentiert Dad.

„Oh ja!" Logan nickt übermütig, sodass seine Locken wild um seinen Kopf tanzen. „Crash und Smash waren richtig witzig und Cleo hatte ein schönes Kostüm an. Sie sah wie ein Spiegel aus. Aber wie ein böser Spiegel." Er spricht so schnell, dass sich seine Stimme überschlägt. „Ich will auch mal solche Freunde haben!"

Bei seinem letzten Kommentar schleicht sich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen. Dass mich Cleo und die Zwillinge so herzlich in ihre Gruppe aufgenommen haben, ist nicht selbstverständlich für mich. Ich bin ihnen unheimlich dankbar, dass sie mich und meine Macken akzeptieren und nicht versuchen, mich zu verändern.

„Also magst du meine Freunde?", mache ich nun schmunzelnd auf Noelie und mich aufmerksam, indem ich mich in das Gespräch einmische.

Direkt wirbelt Logan herum und ruft aufgeregt: „Ben! Da bist du ja endlich! Warum hast du so lange geschlafen?"

Während Noelie leise kichert, stammele ich überfordert: „Äh ... Weil ich nicht so gut einschlafen konnte."

Natürlich könnte ich Logan auch einfach sagen, dass wir bis spät in die Nacht auf der Halloweenparty waren, aber so wie ich meinen Bruder kenne, wäre er dann enttäuscht, dass er nicht mit dabei war. Also belasse ich es bei dieser kleinen Notlüge.

„Okay." Logan zuckt mit den Schultern. Als wäre das Thema für ihn beendet. „Setzt du dich neben mich, Noelie?"

„Natürlich, Lord Nightshade."

Gemeinsam nehmen wir am gedeckten Frühstückstisch Platz und bedienen uns an den Brötchen und dem Aufschnitt. Zwar kann ich Mom und Dad ihre Neugierde bezüglich der Halloweenparty an der Nasenspitze ablesen, doch sie lassen Logan weiterhin über die tollen Kostüme und die vielen Süßigkeiten schwärmen. Unser Erwachsenengespräch ist damit wohl oder übel auf heute Abend verschoben.

Nach dem Frühstück verkrümeln sich Noelie und ich zusammen mit Logan ins Wohnzimmer, um UNO zu spielen. Aber auch nur, weil uns mein Bruder auf Knien angefleht hat.

„Ich ziehe euch richtig hoch ab!", behauptet er großkotzig, während er die bunten Karten verteilt.

„Das werden wir ja sehen", erwidert Noelie lachend. „Möge der Bessere - oder sollte ich lieber die Bessere sagen? - gewinnen."

Und so starten wir die erste Runde UNO, die sich schon nach wenigen Sekunden in eine hitzige Partie verwandelt. Immer wieder bremsen wir einander aus und zerstören mit den Wunschkarten die Pläne des jeweils anderen.

Am Ende ist tatsächlich Logan derjenige, der seine letzte Karte auf den Stapel wirft und triumphierend seine Arme in die Luft reißt. „Gewonnen!", schreit er übermütig. „Ich bin der UNO-König!"

„Pah, von wegen!", schnaubt Noelie lachend. „Das war nur Glück. Ich fordere eine Revanche."

Logan mischt die Karten und teilt sie gleichmäßig aus. Dann entscheidet er, dass der Verlierer - also ich - anfangen darf.

Ob ich dieses Mal mehr Glück habe? Abwarten ...

Der Kartenstapel, der in der Mitte des Tisches liegt, wächst mit jedem Zug. Einmal bin ich kurz davor, meine letzte Karte abzuwerfen, da drückt mir Noelie erst eine Aussetzen- und danach eine Vier-Ziehen-Karte rein.

„Na warte!", raune ich angriffslustig. „Das gibt Rache!"

Zum Schluss ist wieder Logan derjenige, der einen kleinen Freudentanz aufführen kann. Auch die nächsten beiden Runden gewinnt er.

Gerade als er die Karten erneut austeilen möchte, wandert mein Blick aus dem Fenster. Dunkle Wolken, aus denen erste Regentropfen fallen, verschleiern den Himmel. „Stopp!", brülle ich so laut, dass Logan und Noelie erschrocken zusammenzucken. „Wir können nicht nochmal spielen. Wir müssen jetzt los!" Übermütig springe ich von meinem Stuhl und strecke Noelie auffordernd meine Hand entgegen.

Wie ein Alien, das gerade zum ersten Mal die Erde betreten hat, starrt sie mich an.

„Wo müsst ihr denn hin?", hakt Logan als Erster nach.

„Das würde ich auch gerne wissen", fügt Noelie perplex hinzu.

„Tut mir leid, aber das bleibt ein Geheimnis", raune ich verschwörerisch. „Wir müssen uns beeilen!"

Obwohl ich Noelie die Überforderung ansehen kann, schnappe ich mir ihre Hand und ziehe sie hastig aus dem Wohnzimmer. Die vorwurfsvollen Blicke und Rufe von Logan versuche ich dabei bestmöglich zu ignorieren.

Im Flur angekommen, schlüpfen wir in unsere Schuhe und Jacken. Zusätzlich nehme ich einen Regenschirm mit, der uns vor den kalten Regentropfen schützen soll.

„Los! Los!", trieze ich Noelie, indem ich in die Hände klatsche. Ich halte ihr die Haustür auf und warte, bis sie sich an die kalte Herbstluft gewagt hat.

Halb neugierig und halb genervt kommt sie meiner Aufforderung nach. Sobald ich mit dem Regenschirm neben ihr stehe und sie in eine ganz bestimmte Richtung lotse, fragt sie mich unverständlich: „Warum machst du denn plötzlich so einen Stress, hm?"

Bei ihrer Frage schlägt mein Herz schneller. „Weil wir uns beeilen müssen!"

„Wow ..." Noelie verdreht ihre Augen und lacht sarkastisch. „Tolle Antwort."

Gemeinsam kämpfen wir uns durch den Herbststurm. Es ist kalt und ungemütlich. Dicke Regentropfen prasseln auf die Erde hinab und eisige Windböen fegen um unsere Körper. Unter unseren Füßen raschelt das Laub, das in bunten Farben leuchtet.

Ein Blick zu den schwarzen Wolken, die noch immer unverändert am Himmelszelt hängen, verrät mir, dass wir perfekt in der Zeit liegen.

„Sagst du mir jetzt, was du geplant hast?", fragt mich Noelie nach etwa fünf Minuten Fußmarsch hoffnungsvoll. Ich spüre ihren neugierigen Blick auf meinem Gesicht, wage es aber nicht, ihn zu erwidern. Aus Angst, schwach zu werden und einzuknicken.

„Nö."

„Man!" Wie ein bockiges Kleinkind stampft sie auf den Boden und schmollt. „Wie unfair!"

Wir müssen noch ungefähr zehn Minuten durch den strömenden Regen laufen, bis wir unserem Ziel immer näherkommen. Mit jedem Schritt schlägt mein Herz schneller und Wellen der Nervosität peitschen durch meinen Körper.

‚Ganz ruhig, Ben!', spreche ich mir in meinen Gedanken Mut zu. ‚Du schaffst das!'

Hand in Hand betreten Noelie und ich schließlich den kleinen Stadtpark. Alles ist menschenleer und verlassen. Nur bunte Blätter tanzen durch die Luft und Regentropfen führen eine Symphonie aus sanftem Trommeln und leisem Plätschern auf.

„Wir sind sofort da", murmele ich an Noelie gewandt.

„Echt?" Ihre Augen werden größer.

„Mhm."

Vorsichtig ziehe ich sie unter das riesige, schützende Blätterdach einer Eiche. Ich spanne den Schirm zu und drehe mich dann komplett zu Noelie, um ihr in die wunderschönen, blauen Ozeanaugen schauen zu können. „Wir sind da", verkünde ich aufgeregt.

Mit leuchtenden Augen schaut sich Noelie um. „Der Eichenkuss?", hakt sie überrascht nach.

„J-Ja", bestätige ich mit zitternder Stimme. Es kostet mich all meinen Mut, hinzuzufügen: „Ich habe dich hergebracht, um zwei Sachen zu erledigen."

Ein neugieriges Funkeln säumt nun Noelies Blick. Dass sie ebenso aufgeregt ist wie ich, verraten die winzigen Rauchwölkchen, die sie in viel zu schnellen Abständen in Richtung Herbsthimmel pustet.

„Nummer Eins: Dein Brief." Im Einklang mit meinen Worten ziehe ich den roten Briefumschlag, den sie mir Anfang der Woche gegeben hat, aus meiner Jackentasche hervor. Das Papier ist leicht zerknittert und gewellt.

„Hast du ihn gelesen?", möchte Noelie schüchtern von mir wissen.

„Nein." Meine Stimme klingt stärker als ich mich fühle. „Du hast gesagt, ich soll ihn lesen, wenn ich mich einsam fühle oder an dir zweifele."

Noelie nickt.

„Aber ich möchte nicht, dass es so weit kommt. Nie wieder!" Vorsichtig mache ich einen Schritt zurück. Über meinem Kopf schweben nun die bunten Blätter des Eichenkusses, die mehrere Regentropfen auf mich hinabwerfen. „Ich will mich nicht allein fühlen und erst recht nicht an dir oder deinen Absichten zweifeln. Ich weiß, dass du viel Zeit in den Brief gesteckt hast, aber ich werde ihn nicht lesen." Bei meinen Worten weiten sich Noelies Augen. „Nicht heute und auch nicht morgen. Nie!", füge ich selbstbewusst hinzu.

Das ist der Moment, in dem ich das schützende Blätterdach verlasse und mich dem Prickeln der kalten Regentropfen hingebe. Der Briefumschlag in meinen Händen ist binnen weniger Sekunden komplett durchnässt, bis ich nur noch einen Haufen rotes, matschiges Papier unter meinen Fingerspitzen fühle.

Langsam gehe ich zurück zu Noelie. Obwohl ihre Augen noch immer geweitet sind, liegt ein stolzes Lächeln auf ihren Lippen. Als würde sie sich darüber freuen, dass ich ihr versprochen habe, künftig nicht mehr an ihr zu zweifeln.

„Und ... Und was ist die zweite Sache?", möchte sie verlegen von mir wissen.

Mein Herz setzt für einen Schlag aus, nur um kurz darauf fünfmal so schnell weiterzuhämmern, wie zuvor. Mir wird abwechselnd heiß und kalt und elektrische Stromstöße fegen durch meine Adern.

Obwohl ich innerlich vor Angst schlottere, zwinge ich mich dazu, tief Luft zu holen und zu sagen: „Küss mich, Noelie!"

Ihre Augenbrauen wandern in die Höhe. Außerdem schiebt sich ein Schleier aus Überraschung und Verwirrung über ihre Pupillen.

„Nicht, dass wir ein Jahr vom Unglück verfolgt werden ..."

Freudentränen nisten sich nun in ihren blauen Augen ein und ein ungläubiger Ausdruck macht sich auf ihrem hübschen Gesicht breit. „Aber ... Aber ...", stammelt sie. „Das Unglück bezieht sich nur auf Paare."

„Ge-Genau."

Für ein paar Sekunden schauen wir uns schweigend an, bis sich plötzlich Noelies ganzes Gesicht erhellt. Mit quietschender Stimme, die vor lauter Endorphinen vibriert, möchte sie wissen: „Fragst du mich etwa gerade indirekt, ob ich deine Freundin sein möchte?"

Ihr zuckersüßes Lächeln bringt mein Herz zum Hüpfen. All die Aufregung verpufft zu Staub. Stattdessen spüre ich nur noch die Schmetterlinge, die aufgeregt durch meinen Magen flattern.

Auf diesen Moment habe ich seit unserer Aussprache sehnsüchtig hingefiebert. Auch wenn es mir extrem schwerfällt, über meine Emotionen zu sprechen, war es mir wichtig, dass ich derjenige bin, der Noelie nach einer Beziehung fragt.

„Ja."

Noelie jubelt leise. Dann schlingt sie ihre Arme um meinen Nacken und vereint unsere Lippen zu einem Kuss aus Sehnsucht, Zärtlichkeit, Liebe und Vertrauen.

Ihre Lippen fühlen sich warm und weich an. Als wären sie extra dafür erschaffen worden, um mit meinen eigenen zu verschmelzen.

Hitze flutet meinen Körper und ein angenehmes Kribbeln breitet sich aus.

Für ein paar Sekunden liebkosen sich unsere Lippen noch, bis wir luftschnappend voneinander ablassen müssen.

Leider!

Um Noelie aber weiterhin nahe sein zu können, lehne ich vorsichtig meine Stirn gegen ihre und wispere leise: „Ich bin unglaublich froh, dich kennengelernt zu haben, denn du hast es geschafft, wieder Farbe in meinem tristen Leben zu verteilen. Dafür bin ich dir unheimlich dankbar!"

Bei meinen Worten wird Noelies Lächeln breiter. Außerdem nisten sich weitere, glänzende Tränen in ihren Augen ein.

„So einen besonderen Menschen habe ich noch nie getroffen." Ich drücke sanft ihre Hand. Um mir selbst zu beweisen, dass dieser Moment real ist und nicht bloß meiner Fantasie entspringt. „Und auch wenn ich noch immer nicht richtig verstehe, warum du ausgerechnet mich so toll findest, werde ich mir Mühe geben, deine Gefühle für mich nicht mehr anzuzweifeln."

„Keine Sorge", erwidert Noelie lächelnd, „gib mir einen Monat. Dann verstehst du, was für ein toller Mensch du bist und hast keinen einzigen Zweifel mehr. Versprochen!"

Ich grinse. „Deal?"

„Deal!"

Somit besiegeln wir unsere Abmachung mit einem weiteren Kuss.

Als Freund und Freundin. Wie ein richtiges Paar.

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