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2 - Wingwomen im Einsatz

Noelies POV

Grundsätzlich bin ich mit der Auswahl meiner Freunde sehr zufrieden. Die Einzige, die mir regelmäßig den letzten Nerv raubt, ist Cleo.

In welchen Momenten sie das tut?

Eigentlich jeden Morgen, wenn sie stundenlang vor dem Spiegel posiert, um ihr Make-up aufzufrischen.

Dass es in den Schultoiletten stinkt und überall Klopapier und andere, benutzte Hygieneartikel auf dem Boden liegen, scheint sie nicht zu stören.

„Wer schön sein will, muss leiden", trällert sie dann immer.

Im Einklang mit meinen Gedanken landet mein Blick auf meiner Armbanduhr. 7:36 AM. Ich stoße ein genervtes Seufzen aus und verschränke die Arme vor der Brust. Seit geschlagenen 18 Minuten wippe ich auf meinen Fußballen vor und zurück und warte darauf, dass Cleo ihr - ich zitiere - „Meisterwerk" beendet.

Jetzt gerade zieht sie in aller Seelenruhe ihren knallpinken Lippenstift nach. Die vielen anderen Mädels, die sich an den Waschbecken tummeln, scheint sie gekonnt zu ignorieren.

Oh man. Wie lange dauert das denn noch? Meine Füße schlafen gleich ein.

„Beeil dich, Cleo!", drängele ich ungeduldig. „Es klingelt in ein paar Minuten."

„Entspann dich, Streberchen." Cleo fängt meinen Blick im Spiegel auf. Das Glas ist nicht nur am oberen, rechten Rand zersplittert, sondern auch mit Lippenstift- und Eddingabdrücken verschmiert. Typisch High School ... „Ich bin sofort fertig."

Schön wärs. Leider beweisen ihre Taten das Gegenteil, denn sie tauscht den Lippenstift gegen Mascara ein und tuscht sich nun schon zum zweiten Mal binnen weniger Minuten die Wimpern.

„Cleo!", stöhne ich vorwurfsvoll ihren Namen.

„Was?!", faucht sie mich so wütend an, dass sich ein paar schaulustige Mädels zu uns umdrehen. „Kann ja nicht jeder so eine Naturschönheit sein, wie du."

Ich ignoriere den bissigen Unterton in ihrer Stimme. „Also meiner Meinung nach brauchst du die ganze Schminke nicht."

„Ich frage dich aber nicht nach deiner Meinung, Ella", erwidert meine Freundin schnippisch. Gleichzeitig beugt sie sich ihrem Spiegelbild entgegen, um die Wimperntusche besser auftragen zu können. „Akzeptiere doch einfach, dass ich mich mit Make-up wohler fühle."

Weil ich genau weiß, dass eine Diskussion sinnlos wäre, beiße ich mir auf die Zunge und schweige.

Ungefähr eine Minute lang ist Cleo noch mit ihren Wimpern beschäftigt, bis der Mascara in ihrem Rucksack verschwindet. Kurz habe ich die Hoffnung, dass sie endlich fertig ist, da packt sie plötzlich einen Pinsel und Rouge aus.

„Das soll wohl ein Scherz sein, oder?!", jammere ich frustriert. „Sonst brauchst du doch auch nicht so lange."

In diesem Moment bereue ich es, mich vor einem halben Jahr auf Cleos Deal eingelassen zu haben.

Während sie mich jeden Morgen mit ihrem Auto zur Schule kutschiert, muss ich ihr im Gegenzug beim Schminken Gesellschaft leisten. Keine Ahnung, warum sie nicht ihr eigenes Badezimmer zuhause benutzt, aber irgendwie scheint es ihr die stinkende Mädchentoilette unserer High School angetan zu haben.

Ich seufze und richte meine Aufmerksamkeit zurück auf meine Freundin. Sie kramt gerade ein kleines Parfümfläschchen aus ihrem Rucksack und hüllt ihren Körper in eine blumige Duftwolke.

„Wen willst du denn beeindrucken, hm?", erkundige ich mich bei ihr.

Eigentlich ist meine Frage nicht ernstgemeint, doch sobald sich Cleo versteift und für zwei Sekunden in ihrer Bewegung innehält, weiß ich, dass ich genau ins Schwarze getroffen habe.

„Uh", trällere ich albern und offenbar eine Spur zu laut, denn schon wieder drehen ein paar Mädels ihre Köpfe in unsere Richtung. „Wer ist der Glückliche? Kenne ich ihn?"

„Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon du redest."

Cleo sprüht ein letztes Mal mit dem Parfüm, ehe sie das Fläschchen in ihrem Rucksack verstaut. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, schultert sie ihre Tasche und marschiert dann an mir vorbei. Raus aus der stinkenden und viel zu vollen Mädchentoilette.

„Cleo!", rufe ich ihr hinterher. „Warte!"

Auch wenn es eigentlich nicht meine Art ist, drängele ich mich an zwei kleinen Mädchen vorbei und quetsche mich durch die offenstehende Tür. Direkt gelange ich auf den Schulflur, in dem sich mehrere Teenager tummeln.

Ich sehe ein paar Jungs, die Pokémon-Karten tauschen, und drei Mädchen, die in einem Kreis stehen und ein Klatschspiel ausprobieren.

„Man, Cleo", fluche ich, weil hier viel zu viele Menschen sind. „Wo bist du bloß?"

Meine Augen wandern über all die Teenager hinweg und ziehen große Kreise durch den Raum. So lange, bis ich Cleos feuerroten Haarschopf in der Menge ausmache.

„Bingo!"

Wie ein Bullterrier kämpfe ich mich durch die Menschenmasse. Zwar werde ich immer wieder angerempelt und bekomme den ein oder anderen Ellenbogen in die Rippen gerammt, aber wenigstens habe ich Cleo nach wenigen Minuten erreicht. Übermütig lege ich meinen Arm um ihre Schulter und trällere: „Cleo ist verlie-iebt!"

„Spinnst du?!" Abrupt bleibt sie stehen und boxt mir empört gegen den Oberarm. „Hör auf, so einen Schwachsinn zu behaupten!"

Prüfend erwidere ich Cleos Blick. Zwar lodert eine Flamme der Wut in ihren hellen Augen, doch dahinter verbirgt sich ein Inferno aus Angst und Unsicherheit.

Da wir den Weg versperren und sich die ersten Schüler maulend bei uns beschweren, schnappe ich mir Cleos Hand und ziehe sie zur Seite. Raus aus der Schusslinie. Erneut suche ich ihren Blick, ehe ich frage: „Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, oder?"

„Ja." Cleos Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. Ohne auch nur eine einzige Sekunde zu zögern. „Aber ich bin nicht verliebt. Echt nicht!"

Der rote Schimmer, der ihre Wangen küsst, sagt etwas anderes.

„Wenn du willst, kann ich deine persönliche Wingwoman sein", schlage ich ihr zwinkernd vor.

„Pah, von wegen!" Charmant, wie Cleo manchmal sein kann, zeigt sie mir einen Vogel. „Wenn dann bin ich deine Wingwoman, Fräulein!"

„Ach ja?" Ich runzele amüsiert die Stirn. „Mit wem willst du mich denn verkuppeln?"

„Hm ...", grübelt Cleo. Sie zieht ihre perfekt gezupften Augenbrauen in die Höhe und legt ihre Stirn in Falten. Ihre Augen huschen währenddessen aufmerksam durch die Menschenmenge, bis sie irgendwann an der Treppe gegenüber von uns hängen bleiben.

Das freche Grinsen, das nun an ihren Mundwinkeln zupft, verrät mir, dass sie meinen Auserwählten gefunden hat.

Am liebsten würde ich ihr gar nicht erst die Genugtuung geben, ihrem Blick zu folgen, doch am Ende ist es meine Neugierde, die siegt.

Auf der obersten Treppenstufe steht Fletcher Irwin. Er ist groß, gut gebaut und hat blonde Engelslocken, die um seinen Kopf tanzen. Mit den strahlend weißen Zähnen, den babyblauen Augen und den niedlichen Grübchen lässt er bestimmt das ein oder andere Frauenherz höherschlagen.

Meins aber nicht.

Das Einzige, was ich an ihm bewundere, ist seine schwarze Lederjacke. Die sieht nämlich verdammt cool aus!

„Cheerleader-Ass und Hockey-Torjäger", säuselt Cleo auf einmal mit ihrer besten Sing-Sang-Stimme, womit sie mich vom Starren abhält. „Ihr würdet ein hübsches Paar abgeben."

Ohne etwas auf ihre Worte zu entgegnen, beobachte ich, wie Fletcher lässig die Treppenstufen hinabhopst. Seine Locken tanzen dabei aufgeregt von rechts nach links.

Auch wenn er süß aussieht und ich schon von einigen Schülern gehört habe, dass er charakterstark sei, hatten wir bisher noch nie das Vergnügen, uns miteinander zu unterhalten. Und das, obwohl wir schon seit einer halben Ewigkeit dieselbe Schule besuchen.

Na ja, für Jungs habe ich sowieso keine Zeit. Mit den vielen Schulaufgaben und dem Cheerleading bin ich gut ausgelastet.

„Jetzt brauche ich nur noch einen passenden Ship-Namen", trällert Cleo neben mir. „Wie wäre es mit Notcher? Oder Fleno?"

Ich bemühe mich, meine Freundin mit meinem Blick zu erdolchen. Blöderweise gelingt mir das aber nicht, denn ihr Grinsen bleibt weiterhin bestehen.

Dann hilft nur noch eine Sache ...

„Du lenkst vom Thema ab", stelle ich fest. „Für wen hast du dich heute so aufgebrezelt?"

„Tja." Cleo schnalzt mit der Zunge. „Das bleibt erstmal mein Geheimnis." Für den Bruchteil einer Sekunde wandern ihre Augen zu Fletcher, der mittlerweile das Ende der Treppe erreicht hat und einen großgewachsenen Jungen in College-Jacke mit Handschlag begrüßt. „Vielleicht verrate ich es dir, wenn mir ein passender Ship-Name für euch eingefallen ist."

Ernsthaft?!

Wenn Blicke töten könnten, würde Cleo jetzt unter der Erde liegen.

„Viel Spaß im Unterricht, Streberchen." Sie wirft mir einen Luftkuss zu und macht auf dem Absatz kehrt. Dabei verteilt sie eine Prise von dem blumigen Geruch ihres Parfüms in der Luft. „Wir sehen uns dann in der Pause."

„Ja ja." Ich mache eine wegscheuchende Handbewegung, damit Cleo endlich verschwindet. Als ich sie schon fast in der Menschenmasse verloren habe, rufe ich ihr noch verschwörerisch hinterher: „Ich bin übrigens die einzige Wingwoman!"

Damit ist alles geklärt. Zumindest vorerst.

🍂🍂🍂

In der Mittagspause mache ich es mir draußen unter dem Apfelbaum auf einer Bank bequem. Obwohl sich vereinzelte Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke kämpfen, ist es kühl und windig. Bunte Blätter werden durch die Luft gewirbelt und führen einen Tanz aus roten, braunen und gelben Farbtupfern auf.

Um mich herum wuseln mehrere Schüler über den Pausenhof. Lautes Gelächter vermischt sich mit dem heulenden Wind und hallt wie ein Echo von den Schulmauern wider.

Ich beiße genüsslich in mein Sandwich und lasse meine Augenlider zuflattern.

Der Schultag war bisher extrem anstrengend. Ich musste viel neues Wissen in mein Hirn prügeln und mich konzentrieren, nicht den Fokus zu verlieren.

Wie gut, dass ich die nächste Dreiviertelstunde entspannen kann.

Lächelnd atme ich die klare Herbstluft ein und genieße, wie die Sonnenstrahlen kitzelnd über mein Gesicht tanzen. Der Lärm vermengt sich zu einem undeutlichen Hintergrundgeräusch und wird von dem Wind davongetragen. Weit weg.

Zu gerne würde ich diesen Moment noch etwas länger genießen, aber leider ertönt in der Ferne mein Spitzname.

„Ella!" Ich schlage die Augen auf und suche den Hof nach meiner Freundin ab. „Da bist du ja! Ich habe krasse Neuigkeiten!"

Mit schnellen Schritten kommt Cleo zu mir geeilt. Ihre Wangen haben dieselbe Farbe wie ihre Haare angenommen und heben die Anstrengung, die ihren Blick säumt, hervor.

„Ich muss dir unbedingt was erzählen!"

Außer Atem bleibt Cleo vor mir stehen und stützt ihre Hände auf ihren Oberschenkeln ab. Zwar hat sie eine unendliche Ausdauer beim Schminken, aber sobald sie ihre sportliche Ausdauer unter Beweis stellen muss, scheitert sie kläglich.

„Na?", begrüße ich meine Freundin grinsend. „Ist dir ein Ship-Name eingefallen?"

„Was?!" Cleo schaut mich verständnislos an. Als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Wir bekommen nächste Woche einen neuen Mitschüler in unserem Literaturkurs."

„Mitten im Schuljahr?", hake ich nach.

„Scheint so." Cleo zuckt mit den Schultern. „Hoffentlich ist er heiß!"

Bei dieser Aussage kann ich nicht verhindern, mit den Augen zu rollen. Ich mag Cleo echt gerne - zumindest, wenn sie nicht gerade mit ihrem Make-up beschäftigt ist - aber ihre oberflächliche Art nervt mich.

Ein Mensch hat mehr zu bieten als nur sein Aussehen. Das, was wirklich schön ist, ist der Charakter.

„Angeblich heißt er Brendon", fährt Cleo aufgeregt fort. „Klingt nach einem Surfer, oder?" Ich kann die Herzchen, die sich bei dieser Vorstellung in ihren Pupillen bilden, förmlich sehen.

„Hast du nicht eigentlich schon einen anderen Lover?"

Cleos Wangen werden noch eine Nuance dunkler. Jetzt könnten sie sich problemlos zwischen den roten Blättern tarnen.

„Kommt drauf an, wie heiß der Neue ist."

„Na dann ..." Ich verdrehe erneut meine Augen.

So viel Drama um nichts ... Darin ist Cleo echt weltklasse.

„Überleg dir schon mal einen Ship-Namen für uns, Ella."

„Ne ne", lehne ich grinsend ab. „Erstmal überlege ich, wie ich dich auf andere Gedanken bringen kann."

„Du bist doof."

„Ich weiß", lache ich. „Und trotzdem hast du mich lieb."

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