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9. Wut

Yoongis Miene veränderte sich. Sobald Jackson anrief und den Termin eines Kampfes bekannt gab, war er vollkommen geschäftsmäßig unterwegs. Sofort begann er, in sein Handy zu tippen und SMS an die Leute auf seiner Liste zu verschicken.

Kaum war er in seinem Zimmer verschwunden, hob ein lächelnder Taehyung vielsagend die Augenbrauen.
»Auf geht's! Dann sollten wir uns mal besser ein wenig frisch machen!«
Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, zog Taehyung Jimin hinter sich her den Flur entlang. Dabei war der Wirbel ganz unnötig. Ich würde dem Kerl was aufs Maul geben, die Miete und Rechnungen der nächsten Monate verdienen, und danach ging das Leben wieder seinen normalen Gang. Oder fast normal. Jimin würde ins Wohnheim zurückziehen, und ich müsste mich selbst wegsperren, um zu verhindern, dass ich Taemin umlege.

Taehyung trieb Jimin an, sich umzuziehen. Yoongi war fertig mit Telefonieren und hatte schon die Schlüssel seines Charger in der Hand. Er schaute über die Schulter den Flur entlang und verdrehte die Augen.

»Los, kommt!«, brüllte er.
Taehyung kam auf den Flur gelaufen, allerdings nicht zu uns, sondern er verschwand in Yoongis Zimmer. Der rollte noch mal mit den Augen, musste aber gleichzeitig lächeln.

Kurze Zeit später stürmte Taehyung in einer hellen Jeanshose und dazu einem schwarzen T-Shirt, was er in die Hose gesteckt hatte, aus Yoongis Zimmer. Jimin erschien gleichzeitig in einer engen zerrissenen hellen Jeans und einem schwarzen Hemd, das leicht durchsichtig war.
»Ach du Scheiße, nein. Willst du mich umbringen? Du musst was anderes anziehen, Kitten.«
»Wieso denn?« Er sah an sich herunter. Aber die Jeans war nicht das Problem.
»Er sieht gut aus, Kook, also lass ihn zufrieden!«, giftete Taehyung.

Ich führte Jimin den Flur hinunter. »Zieh dir ein T-Shirt an und irgendwelche Turnschuhe. Was Bequemes.«
»Was?«, fragte er und sah mich irritiert an. »Warum das denn?«
Ich blieb vor der Tür meines Zimmerd stehen. »Weil ich mir mehr Sorgen darüber mache, wer dich in diesem Teil angaffen wird, als um Hoffman«, sagte ich. Das konnte man sexistisch finden, aber so war es nun mal. Ich würde mich nicht konzentrieren können, und ich hatte keine Lust, wegen Jimins Körper einen Kampf zu verlieren.

»Ich dachte, dir wäre scheißegal, was irgendjemand denkt?«, fragte er aufgebracht.
Er checkte es wirklich nicht. »Das ist hier ein ganz anderes Szenario, Kitten.« Ich schaute auf seinen Oberkörper, den man aus dieser Näher, deutlicher sehen konnte.
Auf einmal war ich versucht, den Kampf abzusagen und einfach nur Jimins Nähe zu suchen.

Ich riss mich zusammen und suchte wieder seinen Blick. »Du kannst das zum Kampf nicht anziehen, also bitte... zieh doch... zieh doch einfach was anderes an.« Damit schob ich ihn in mein Zimmer und sperrte mich selbst aus, bevor ich am Ende noch sagen würde, Scheiß drauf, und ihn küsste.

»Mann, Jungkook!«, rief er mir noch durch die Tür zu. Dann hörte ich Geräusche, vermutlich von seinen Schuhen, die er durchs Zimmer schleuderte.
Endlich ging die Tür wieder auf, und er trug ein T-Shirt sowie ein Paar Converse. Das sah immer noch heiß aus, aber ich würde mir keine zu großen Sorgen darüber machen, wer ihn anbaggerte, sondern konnte meinen verdammten Kampf gewinnen.

»Besser?«, schnaubte er.
»Ja! Also los!«
Yoongi und Taehyung saßen schon im Charger, der gerade schwungvoll aus der Parklücke setzte. Ich setzte meine Sonnenbrille auf und wartete, bis Jimin aufgestiegen war, bevor ich meine Harley auf die dunkle Straße hinaussteuerte.

•••

Sobald wir den Campus erreicht hatten, machte ich das Licht aus und rollte über den Bürgersteig hinter das Jefferson.
Als ich ihn zum Hintereingang führte, machte Jimin große Augen und lachte kurz auf.
»Du machst Witze.«
»Das ist der VIP-Eingang. Du solltest mal sehen, wie alle anderen reinkommen.« Ich sprang durch das offene Fenster in den Keller und wartete dann in der Dunkelheit.

»Jungkook!«, hörte ich ihn halb rufen, halb flüstern.
»Hier unten, Kitten. Lass dich einfach mit den Füßen voraus runter, ich fange dich auf.«
»Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank, wenn du glaubst, dass ich in diese Finsternis springe!«
»Ich fange dich doch! Versprochen! Jetzt beweg schon endlich deinen Hintern hier rein!«
»Das ist vollkommen bescheuert«, fauchte er.

In dem schwachen Licht sah ich, wie er seine Beine durch die kleine, rechteckige Fensteröffnung schob. Und so sehr er auch herumrutschte, am Ende fiel er mehr als dass er sprang.
Ein kleiner Aufschrei hallte von den Betonmauern wieder, da landete er schon in meinen Armen. Nie hatte ich etwas so müheloses gefangen.
»Du fällst wie ein Mädchen«, sagte ich und stellte ihn auf die Füße.

Wir liefen durch das finstere Gewirr des Untergeschosses, bis wir in eine Kammer kamen, die an den größten Raum grenzte, wo auch der Kampf stattfinden würde. Jackson übertönte mit seinem Megafon den Lärm, und aus der Masse der Köpfe ragten Hände in die Höhe, die mit Bargeld wedelten.

»Was machen wir hier?«, fragte er und umklammerte mit seinen Händen meinen Bizeps.
»Warten. Jackson muss erst seine Nummer abziehen, bevor ich reingehe.«
»Soll ich hier warten oder reingehen? Wo soll ich hin, wenn der Kampf anfängt? Wo sind Yoongs und Tae?«
Er sah extrem beunruhigt aus. Es tat mir ein bisschen leid, ihn alleine zurückzulassen. »Sie haben den anderen Eingang genommen. Du folgst mir einfach da rein; ich schick dich nicht alleine in dieses Haifischbecken. Bleib bei Jackson; der wird aufpassen, dass du nicht zerquetscht wirst. Ich kann nicht gleichzeitig auf dich aufpassen und Schläge austeilen.«
»Zerquetscht?«
»Hier wird heute Abend mehr los sein. Brady Hoffman kommt von der State. Die haben da ihren eigenen Circle. Deshalb sind ihre und unsere Leute da. Es wird die Hölle los sein.«
»Bist du nervös?«
Ich lächelte ihn an. Wenn er sich um mich sorgte, war er besonders schön. »Nein. Aber du siehst ein bisschen nervös aus.«
»Vielleicht«, sagte er.

Am liebsten hätte ich mich zu ihm gebeugt und ihn geküsst. Einfach um diesen ängstlichen Ausdruck von seinem Gesicht zu vertreiben. Ich fragte mich, ob er sich schon am ersten Abend, als wir uns begegent waren, um mich gesorgt hatte oder ob es nur daran lag, dass er mich jetzt kannte - weil ihm etwas an mir lag.

»Wenn du dich dann besser fühlst, werde ich dafür sorgen, dass er mich nicht mal berührt. Ich lasse ihn nicht mal einen Treffer für seine Fans landen.«
»Wie willst du das denn hinkriegen?«
Ich zuckte mit den Achseln. »Meist lasse ich ihnen einen durchgehen - damit es fair aussieht.«
»Du... du lässt dich absichtlich von jemandem schlagen?«
»Wie viel Spaß würde es machen, wenn ich jemanden nur massakieren und er nie einen Treffer landen würde? Das wäre nicht gut fürs Geschäft, weil dann niemand mehr gegen mich setzten würde.«
»Was für ein absoluter Blödsinn!« Er verschränkte die Arme.
Ich hob fragend eine Augenbraue. »Gehe ich dir auf die Nerven?«
»Es ist einfach schwer zu glauben, dass sie dich nur treffen, wenn du dich treffen lässt
»Möchten Sie eine Wette darauf abschließen, Jimin Park?« Ich grinste. Als ich den Satz aussprach, wollte ich ihn eigentlich gar nicht zu meinem Vorteil nutzen, doch als er eben so verschlagen zurückgrinste, da kam mir die verdammt noch mal beste Idee aller Zeiten.

»Die Wette nehme ich an. Ich glaube, dass er einen Treffer bei dir landen wird.«
»Und wenn nicht? Was gewinne ich dann?«, fragte ich. Er zuckte mit den Achseln, und in dem Moment schwoll der Lärm der Menge an. Jackson erklärte auf seine übliche großmäulige Art die Regeln.

Ich versuchte, das Grinsen in meinem Gesicht zu bezähmen. »Wenn du gewinnst, verzichte ich einen Monat lang auf Sex.« Er hob fragend die Braue. »Aber wenn ich gewinne, musst du einen Monat lang bei mir wohnen bleiben.«
»Wie? Das tue ich doch sowieso schon! Was für eine Art Wette soll das denn sein?«, rief er über das Geschrei hinweg.
Er wusste also nicht Bescheid. Niemand hatte es ihm gesagt.

»Sie haben heute den Boiler im Wohnheim repariert«, sagte ich lächelnd und zwinkerte ihm zu.
Er zeigte ein halbes Lächeln. »Um zu sehen, wie du dich zur Abwechslung mal in Abstinenz übst, ist mir jedes Risiko recht.«
Seine Antwort verschaffte mir einen Adrenalinstoß, wie ich ihn sonst nur während eines Kampfes kannte. Ich küsste ihn auf die Wange und beließ meine Lippen nur ein wenig länger auf seiner Haut, bevor ich reinging. Ich fühlte mich wie ein König. Dieser Scheißkerl würde mich auf keinen Fall auch nur berühren.

Wie erwartet war es extrem eng, und das Gedränge und Gebrüll nahm noch zu, sobald wir den Raum betreten hatten. Ich deutete für Jackson in Jimins Richtung, um ihm zu siganlisieren, dass er auf ihn achtgeben sollte. Er begriff sofort.
Jackson war ein geldgieriger Bastard, aber bein Circle auch so eine Art unantastbare Autorität. Wenn er auf ihn aufpasste, brauchte ich mir keinerlei Sorgen zu machen. Er würde das schon deshalb machen, damit ich nicht abgelenkt wäre. Jackson war zu allem fähig, sofern am Ende ein Haufen Kohle dabei rumkam.

Als ich auf die Mitte, also den eigentlichen Circle, zuging, bildete sich eine Gasse; hinter mir schloss sich die Menge wieder. Brady stand unmittelbar vor mir, keuchend und zitternd, als habe er sich gerade mit Red Bull und Ähnlichem aufgepuscht.
Normalerweise nahm ich diesen Blödsinn gar nicht ernst, sondern machte mir einen Spaß daraus, meine Gegner psychisch dranzukriegen, aber der heutige Kampf war wichtig, also setzte ich mein Pokerface auf.

Jackson ließ die Hupe ertönen. Ich sammelte mich, machte ein paar Schritte rückwärts und wartete darauf, dass Brady seinen ersten Fehler beging. Ich wich dem ersten Schlag aus, dann dem zweiten. Jackson brüllte irgendwas im Hintergrund.
Er war unzufrieden, doch damit hatte ich gerechnet. Jackson hatte die Kämpfe gern unterhaltsam. Das war die beste Methode, um noch mehr Leute in die Kellergeschosse zu locken.
Mehr Leute bedeutete mehr Cash.

Ich winkelte den Ellbogen an und ließ meine Faust beim ersten Schlag auf Bradys Nase krachen, hart und schnell. Bei einem normalen Kampf hätte ich mich ein bisschen zurückgehalten, aber diesmal wollte ich es rasch hinter mich bringen und den Rest des Abends mit Jimin feiern.

Ich traf Hoffman ein ums andere Mal, wich noch ein paar Hiebe von ihm aus und passte auf, nicht nachlässig zu sein, damit er nicht doch noch einen Treffer landete und mir alles versaute. Brady mobilisierte seine letzten Reserven und ging wieder verstärkt auf mich los, aber da er keinen einzigen Treffer landete, war er bald am Ende. Jeder spielerische Schlag von Kai hatte mein Reaktionsvermögen weitaus stärker trainiert als die Fäuste dieser Memme.

Meine Geduld war aufgebraucht, also lotste ich Hoffman zu der Betonsäule in der Mitte des Raums. Davor blieb ich solange zögernd stehen, dass mein Gegener glaubte, mir einen vernichtenden Schlag ins Gesicht verpassen zu können. Als er seine ganze Wucht in diesen letzten Hieb legte, wich ich aus, sodass seine Faust gegen die Säule krachte. Bevor er wegtaumelte, sah ich noch das Erstaunen in Hoffmans Blick
Das war mein Signal. Ich attakierte sofort, und Hoffman ging mit einem dumpfen Knall zu Boden. Nach einer kurzen Stille explodierte das Publikum. Jackson warf ein rotes Tuch auf Hoffmans Gesicht, und im nächsten Moment war ich von Menschen umringt.

Normalerweise genoss ich diese Aufmerksamkeit und die Jubelschreie der Leute, die auf mich gesetzt hatten, aber diesmal war mir das ganze Getöse nur lästig. Ich versuchte, das Meer der Köpfe zu überblicken und Jimin zu finden, aber als ich endlich an die Stelle schauen konnte, an der er eigentlich hätte sein sollen, wurde mir ganz anders. Er war verschwunden.

Aus lächelnden wurden entsetzte Gesichter, als ich die Umstehenden wegstieß. »Lasst mich durch, verdammt!«, brüllte ich und wurde immer grober, während meine Panik wuchs.
Endlich war ich in dem kleinen Nebenraum und suchte in der Dunkelheit verzweifelt nach Jimin.

»Kitten!«
»Ich bin hier!« Er stieß mit mir zusammen, und ich schloss ihn in die Arme. Erst war ich nur erleichtert, aber dann sofort aufgebracht. »Du hast mir eine Scheißangst eingejagt! Ich hätte fast noch einen Kampf anfangen müssen, nur um zu dir zu gelangen... Da schaffe ich es endlich hierher, und du bist weg!«
»Ich bin froh, dass du wieder hier bist. Ich habe mich nicht gerade darauf gefreut, im Dunkeln allein hier rauszufinden.«
Sein süßes Lächeln ließ mich alles vergessen, dann erinnerte ich mich daran, dass er jetzt mir gehörte. Zumindest für einen Monat. »Ich glaube, die Wette hast du verloren.«

Jackson kam hereingestampft, schenkte Jimin nur einen flüchtigen Blick und starrte mich finster an. »Wir müssen reden.«
Ich zwinkerte Jimin zu. »Bleib, wo du bist. Ich bin gleich wieder da.« Ich folgte Jackson in einen anderen Raum. »Ich weiß schon, was du mir sagen willst...«
»Nein, das weißt du nicht«, knurrte Jackson. »Ich weiß ja nicht, was du mit ihm am Laufen hast, aber verkack mir mein Geschäft nicht.«
Ich lachte auf. »Du hast doch heute Abend Kasse gemacht. Und ich werde mich bei dir schon revanchieren.«
»Das solltest du verdammt noch mal auch tun! Das mir so was nicht noch mal vorkommt!« Damit knallte Jackson mir ein Bündel Scheine in die Hand und wandte sich ab.

Ich stopfte die Kohle in meine Hosentasche und lächelte Jimin an. »Du wirst wohl noch ein paar Klamotten brauchen.«
»Du willst mich wirklich dazu zwingen, einen Monat lang bei dir zu wohnen?«
»Hättest du mich dazu gezwungen, einen Monat ohne Sex auszukommen?«
Er lachte. »Dann schauen wir wohl besser kurz im Wohnheim vorbei.«

Bevor Jackson in der zerstreuenden Menge verschwand, drückte er Jimin noch ein paar Scheine in die Hand.
»Du hast gesetzt?«
»Ich dachte, ich sollte mal das ganze Programm erleben«, meinte er nur achselzuckend.
Ich nahm ihn bei der Hand und führte ihn zu dem offenen Fenster. Dort stemmte ich mich hoch und kletterte hinaus. Anschließend legte ich mich auf den Rasen und beugte mich wieder hinein, um Jimin zu helfen.

Der Spaziergang zum Wohnheim war perfekt. Es war für die Jahreszeit unerwartet warm, und in der Luft lag eine elektrische Spannung wie in einer Sommernacht. Ich versuchte, nicht die ganze Zeit über wie ein Idiot zu grinsen, aber das fiel mir ganz schön schwer.

»Warum um Himmels willen möchtest du überhaupt, dass ich bei dir wohne?«, fragte er.
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, weil alles besser ist, wenn du da bist.«

•••

Yoongi und Taehyung warteten im Charger auf uns, bis Jimin mit seinen zusätzlichen Klamotten kam. Nachdem sie losgefahren waren, spazierten wir zum Parkplatz und bestiegen meine Maschine. Er schlang die Arme um meine Brust, und ich legte meine Hand auf seine.
Ich holte tief Luft. »Ich bin froh, dass du heute Abend dabei wars, Kitten. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so viel Spaß bei einem Kampf.« Die Zeit, die verging bis er endlich darauf antwortet, erschien mir wie eine Ewigkeit.
Er legte sein Kinn auf meine Schulter. »Das lag nur daran, dass du versucht hast, unsere Wette zu gewinnen.«
Ich drehte mich zu ihm um und schaute direkt in seine Augen. »Und damit lag ich verdammt richtig.«
Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. »Warst du deshalb heute so schlechter Stimmung? Weil du wusstest, dass sie die Boiler repariert hatten und ich heute Abend wieder gehen würde?«

Einen Moment lang fühlte ich mich in seinen Augen wie verloren, dann entschied ich, dass es besser wäre, zu schweigen.
Ich ließ den Motor an und fuhr ihn nach Hause. Langsamer denn je. Wenn wir an eine rote Ampel kamen, bereitete es mir eine seltsam große Freude, meine Hand auf seine zu legen, oder es auf sein Knie ruhen zu lassen. Ihm schien das nichts auszumachen, und für mich war es verdammt nah an himmlisch.

Als wir vor der Wohnung hielten, stieg Jimin wie ein alter Profi ab und gemeinsam gingen wir zur Treppe.
»Ich hasse es immer, wenn die beiden schon eine Weile zu Hause sind. Es kommt mir vor, als würden wir sie stören.«
»Gewöhn dich dran. Das ist die nächsten vier Wochen dein Zuhause«, sagte ich und drehte ihm den Rücken zu. »Spring rauf!«
»Wie bitte?«
»Komm schon, ich trage dich hoch.«
Er kicherte und hüpfte auf meinen Rücken. Ich packte seine Oberschenkel und rannte die Stufen hinauf.
Bevor wir noch oben angekommen waren, hielt uns ein lächelnder Taehyung schon die Tür auf.

»Jetzt sieh sich einer euch beide an. Wenn ich es nicht besser wüsste...«
»Hör auf damit, Tae«, sagte Yoongi von der Couch aus.
Na toll, Yoongi hatte anscheinend schlechte Laune.
Taehyung grinste, als habe er sich verplappert, und riss die Tür so weit auf, dass wir beide auf einmal durchpassten.
Ich hielt Jimin fest und ließ mich mit ihm in den Sessel fallen. Er schrie, als ich mich auch noch zurücklehnte.

»Du bist heute Abend so aufgekratzt, Kook. Was ist los?«, legte Taehyung nach.
»Ich habe nur gerade eine Menge Kohle verdient, Tae. Doppelt so viel, wie ich erwartet hatte. Wie soll ich mich darüber nicht freuen?«
Taehyung grinste. »Nein, da ist noch was anderes.« Er beobachtet meine Hand, mit der ich Jimins Schenkel tätschelte.
»Tae«, warnte Yoongi.
»Schön, dann lasst und von etwas anderem reden. Hat Taemin dich nicht zu der Sig-Tau-Party an diesem Wochenende eingeladen, Jimin?«
Die Leichtigkeit, die ich gerade noch verspürt hatte, verschwand auf einen Schlag, und ich drehte mich zu Jimin um.

»Äh... ja? Aber gehen wir da nicht alle hin?«
»Ich werde auf alle Fälle da sein«, meinte Yoongi, vom Fernseher abgelenkt.
»Und das heißt, ich gehe auch«, stellte Taehyung klar und schaute mich erwartungsvoll an. Er wollte mich ködern und hoffte wohl, ich würde vorschlagen, auch zu kommen. Was mir aber viel mehr Sorgen machte war, dass Taemin Jimin anscheinend um ein verdammtes richtiges Date gebeten hatte.

»Holt er dich ab oder so was?«, fragte ich.
»Nein, er hat mir nur von der Party erzählt.«
Taehyung grinste hämisch und konnte vor Aufregung kaum stillsitzen. »Er hat aber gesagt, man würde sich dort sehen. Und er ist ja wirklich süß.«
Ich warf Taehyung einen irritierten Blick zu und schaute dann Jimin an. »Gehst du hin?«
»Ich habe ihm gesagt, ja«, erwiederte er achselzuckend. »Gehst du auch?«
»Klar«, sagte ich ohne Zögern. Das war ja schließlich keine Date Party, sondern nur eine Wochenend-Bierparty. Die machten mir nichts aus. Und verdammt, ich würde Jimin Taemin doch nicht einen ganzen Abend lang allein überlassen. Er käme zurück... aaah, ich wollte nicht mal daran denken. Taemin würde sein Abercrombie-Grinsen anknipsen oder ihn in das Restaurant seiner Eltern ausführen, um mit seiner Kohle zu protzen, oder sich irgendeinen anderen schmierigen Trick einfallen lassen, um sich in seine Boxer zu stehlen.

Yoongi sah mich an. »Letzte Woche noch wolltest du nicht hin.«
»Dann habe ich meine Meinung eben geändert, Yoongs. Wo ist das Problem?«
»Nirgends«, brummte er und verzog sich in sein Zimmer.
Taehyung machte ein finsteres Gesicht. »Du weißt, wo das Problem ist. Warum hörst du nicht auf, ihn damit verrückt zu machen, und klärst das endlich?« Er folgte Yoongi, und ihre Stimmen waren nur noch gedämpft hinter der Tür zu hören.

»Na, ich bin ja froh, dass alle außer mir Bescheid wissen.«, sagte Jimin.
Dabei war er nicht der Einzige, der Yoongis Verhalten verwirrte. Zuerst hatte er mich wegen Jimin geärgert, und jetzt benahm er sich wie eine kleine Zicke. Was konnte denn inzwischen passiert sein, dass er auf einmal so stinkig war? Vielleicht würde er sich besser fühlen, wenn er erst erfuhr, dass ich endlich beschlossen hatte, mit allen anderen Kerlen durch zu sein, und nur noch Jimin wollte. Aber vielleicht machte er sich auch nur noch mehr Sorgen, weil ich zugegeben hatte, dass mir etwas an Jimin lag. Ich war einfach kein typischer Boyfriend. Genau. Sicher lag es daran.

Ich stand auf. »Ich gehe schnell duschen.«
»Haben die beiden irgendwas?«, hakte Jimin noch mal nach.
»Nein, er ist nur paranoid.«
»Es ist wegen uns«, vermutete er.
Ein seltsam beschwingtes Gefühl überkam mich. Er hatte »uns« gesagt.
»Was?«, fragte er und musterte mich skeptisch.
»Du hast recht. Es ist wegen uns. Schlaf noch nicht ein, okay? Ich will noch was mit dir besprechen.«

Ich brauchte keine fünf Minuten, um mich zu waschen, aber ich blieb mindestens noch weitere fünf Minuten unter dem Wasserstrahl stehen und plante, was ich Jimin sagen sollte. Noch mehr Zeit zu vergeuden, kam nicht in Frage. Er verbrachte den nächsten Monat hier, und das war die perfekte Gelegenheit, ihm zu beweisen, dass ich nicht der war, für den er mich hielt. Zumindest für ihn war ich anders, und wir konnten die kommenden vier Wochen dazu nutzen, jegliche Einwände, die er haben mochte, zu zerstreuen.

Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Aufgeregt und höllisch nervös dachte ich über die möglichen Folgen der bevorstehenden Unterhaltung nach. Noch bevor ich die Tür aufmachte, hörte ich einen Streit auf dem Flur.
Taehyung sagte etwas in verzweifeltem Ton. Ich öffnete die Tür nur einen Spalt breit und lauschte.

»Du hast es versprochen, Jimin. Als ich gemeint habe, du sollst ihn nicht verurteilen, da wollte ich doch nicht, dass ihr beide eine Beziehung anfangt! Ich dachte, ihr wärt nur Freunde!«
»Das sind wir doch auch«, stellte Jimin klar.
»Nein, das seid ihr nicht!«, fauchte Yoongi.
Taehyung versuchte, ihn zu beschwichtigen: »Baby, ich hab dir doch gesagt, das kommt alles in Ordnung.«
»Warum förderst du das auch noch, Tae? Ich habe dir doch gesagt wo es hinführt!«
»Und ich habe dir gesagt, dass es so nicht kommen wird! Vertraust du mir nicht?«
Yoongi stampfte zurück in sein Zimmer.

Nach einigen Sekunden Stille meinte Taehyung: »Ich krieg es einfach nicht in seinen Kopf, dass egal, ob du und Jungkook das hinbekommt, es keine Auswirkung auf uns beide haben wird. Aber er hat da einfach schon zu viele schlechte Erfahrungen gemacht. Er glaubt mir nicht.«
Verdammt, Yoongi. Das war nicht gerade die perfekte Überleitung. Ich öffnete die Tür gerade so weit, dass ich Jimins Gesicht sehen konnte.

»Wovon redest du, Tae? Jungkook und ich sind nicht zusammen. Wir sind nur befreundet. Du hast ihn doch selbst gehört... er ist in dieser Hinsicht nicht an mir interessiert.«
Verdammt. Das wurde ja von Minute zu Minute schlimmer.
»Hast du ihn das sagen gehört?«
»Na ja, schon.«
»Und das glaubst du ihm?«
Jimin zuckte mit den Schultern. »Das spielt doch keine Rolle. Es wird nie passieren. Er hat mir gesagt, dass er mich sowieso nicht so sieht. Außerdem ist er der totale Bindungsphobiker. Ich hätte Mühe, hier einen Kerl außer dir aufzutreiben, mit dem er noch nicht geschlafen hat, und außerdem komme ich mit seinen Launen schlecht zurech. Ich kann einfach nicht glauben, dass Yoongs etwas anderes denkt.«

Jede Spur von Hoffnung, die ich gehegt hatte, löste sich bei seinen Worten in nichts auf. Die Enttäuschung war niederschmetternd. Ein paar Sekunden lang fühlte sich der Schmerz unerträglich an, bis ich mich von meinem Zorn fortreißen ließ. Wut war immer leichter zu handeln.

»Weil er Jungkook nicht nur genau kennt... er hat auch mit ihm gesprochen, Jimin.«
»Wie meinst du das?«
»Tae?«, rief Yoongi aus seinem Zimmer.
Taehyung seufzte. »Du bist mein bester Freund. Ich glaube, manchmal kenne ich dich besser als du dich selbst. Ich sehe euch beide doch zusammen, und der einzige Unterschied zwischen mir und Yoongs und dir und Jungkook ist, dass wir miteinander Sex haben. Aber sonst? Kein Unterschied.«
»Da gibt es einen riesengroßen Unterschied. Bringt Yoongs jeden Abend andere Kerle mit nach Hause? Gehst du auf die Party morgen Abend, um sie mit einem Typen zu verbringen, der echtes Datingpotenzial hat? Weißt du, ich kann mit Jungkook gar keine Beziehung anfangen, Tae. Ich weiß gar nicht, warum wir das überhaupt diskutieren.«
»Ich bilde mir doch keine Sachen ein, Jimin. Im letzten Monat hast du fast jede Minute mit ihm verbracht. Gib es zu, du empfindest etwas für ihn.«

Ich ertrug es nicht, auch nur ein Wort mehr zu hören. »Lass es, Tae«, sagte ich.
Beide Jungs zuckten erschrocken zusammen, als sie mich hörten. Jimins Blick begegnete meinem. Er schien weder verlegen noch wirkte es, als täte ihm irgendwad leid. Das kotzte mich nur noch mehr an. Ich hatte meinen Kopf aus der Deckung gehoben, und er hatte mir die Kehle aufgeschlitzt.

Bevor ich etwas Niederträchtiges gesagt hätte, verzog ich mich lieber in mein Zimmer. Hinsetzen half nicht. Auch nicht Stehen, Herumgehen oder Liegestützen. Ich hatte das Gefühl, die Wände kämen immer näher. Der Zorn kochte in mir wie eine instabile Chemikalie, die jeden Moment explodieren konnte.

Die Wohnung zu verlassen, war meine einzige Option. Um wieder einen klaren Kopf zu kriegen und zu versuchen, mich mit ein paar Shots zu entspannen.
Das Red. Ich konnte ins Red.
Jisoo arbeitete heute an der Bar. Sie konnte mir sagen, was ich jetzt tun sollte. Sie verstand es immer, mich mit Worten zu besänftigen. Aus dem gleichen Grund mochte auch Kai sie. Sie war die älteste Schwester von drei Brüdern, und unser ungezügeltes Temperament schüchterte sie nicht im Geringsten ein.

Ich schlüpfte in ein T-Shirt und Jeans, schnappte mir Sonnenbrille, Motorradschlüssel und eine Jacke. Ich zog noch meine Stiefel an, bevor ich wieder auf den Flur hinaustrat.
Jimin machte große Augen, als er mich so um die Ecke kommen sah. Gott sei Dank hatte ich schon Sonnenbrille auf. Ich wollte nicht, dass er in meine Augen las, wie verletzt ich war.

»Du gehst noch weg?«, fragte er und setzte sich im Sessel auf. »Wohin denn?«
Ich weigerte mich, den flehenden Ton in seiner Stimme zur Kenntnis zu nehmen.
»Raus.«

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