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24. Vergessen

»Kai ruft schon wieder an! Geh doch endlich an dein verdammtes Handy!«, brüllte Yoongi aus dem Wohnzimmer.
Mein Handy lag jetzt immer oben auf dem Fernseher. Das war der von meinem Zimmer am wenigsten entfernte Ort in der Wohnung.

Während der ersten quälenden Tage ohne Jimin hatte ich es ins Handschuhfach des Chargers weggesperrt. Yoongi brachte es von dort herein und argumentierte, ich müsse es, für den Fall, dass mein Dad anriefe, in der Wohnung haben. Da musste ich ihm recht geben, aber dafür lag es nun eben auf dem Fernseher. Sonst hätte mich das Verlangen, damit Jimin anzurufen wahnsinnig gemacht.

»Jungkook! Dein Handy!«
Ich starrte an die Zinnerdecke znd war dankbar dafür, dass meine anderen Brüder es begriffen hatten. Nur Kai ärgerlicherweise nicht. Er sorgte dafür, dass ich abends entweder beschäftigt oder betrunken war. Noch dazu fühlte er sich anscheinend verpflichtet, mich auch in jeder seiner Pause von der Arbeit aus anzurufen. Ich fühlte mich wie unter Beobachtung der Jeon-Selbstmord-Prävention.

Nach den zweieinhalb Wochen der Winterferien wurde aus dem Verlangen, Jimin anzurufen, ein ständiges Bedürfnis. Mein Handy auch nur anzufassen war nach wie vor eine schlechte Idee.

Yoongi stieß die Tür auf und warf den kleinen schwarzen Quader herein. Er landete auf meiner Brust.
»Mein Gott, Yoongs. Ich hab dir doch schon gesagt-«
»Ich weiß, was du gesagt hast. Du hast achtzehn verpasste Anrufe.«
»Alle von Kai?«
»Einer ist von den Anonymen Transvestiten.«
Ich pflückte das Handy von mir herunter, streckte den Arm aus und ließ es auf den Boden fallen. »Ich brauche einen Drink.«
»Du brauchst eine Dusche. Du stinkst. Außerdem musst du dir deine verdammten Zähne putzen, dich rasieren und Deo auftragen.«
Ich setzte mich auf. »Du redest Müll, Yoongs. Aber irgendwie erinnere ich mich dunkel, dass ich nach Jaebum ganze drei Monate lang deine Wäsche gemacht und Suppe für dich gekocht habe.«
Er schnaubte. »Zumindest habe ich mir die Zähne geputzt.«
»Du musst wieder einen Kampf für mich organisieren«, sagte ich und ließ mich auf die Matratze zurückfallen.
»Du hattest doch erst vor zwei Tagen einen und einen in der Woche davor. Wegen der Ferien war der Zulauf mager. Jackson will keinen neuen ansetzten, bevor die Ferien nicht vorbei sind.«
»Dann organisier jemanden von den Einheimischen.«
»Zu riskant.«
»Ruf Jackson an, Yoongi.«

Yoongi trat neben mein Bett, hob das Handy auf, tippte ein paar mal und warf mir das Gerät wieder auf den Bauch.
»Ruf ihn selber an.«
Ich hielt das Handy an mein Ohr.

»Hosenscheißer! Was war los mit dir? Warum gehst du nicht an dein Handy? Ich will heute Abend ausgehen!«, meldete sich Kai.
Ich starrte böse auf den Hinterkopf meines Cousins, doch Yoongi verließ das Zimmer, ohne sich umzudrehen.

»Mir ist nicht danach, Kai. Ruf doch Jisoo an.«
»Die ist Barfrau. Und wir haben Silvester. Wir können sie aber besuchen gehen! Außer du hast andere Pläne...«
»Nein. Ich habe keine anderen Pläne.«
»Du willst also nur rumliegen und aufs Sterben warten?«
»So ungefähr.« Ich seufzte.
»Jungkook, Brüderchen, ich hab dich lieb, aber du bist echt so ein Schlappschwanz. Er war die Liebe deines Lebens. Das hab ich kapiert. Das ist scheiße. Weismß ich. Aber ob's dir passt oder nicht, das Leben geht weiter.«
»Danke sehr, du Hobbypsychologe.«
»Du bist nicht mal alt genug, um überhaupt zu wissen, wer das ist.«
»Namjoon hat uns die Wiederholungen anschauen lassen, weißt du nicht mehr?«
»Nein. Hör zu. Ich komme hier um neun weg. Und um zehn hole ich dich ab. Wenn du dann nicht angezogen und fertig und damit meine ich: geduscht und rasiert bist, rufe ich eine Menge Leute an und erzähle ihnen, dass in deiner Wohnung eine Party mit sechs Fässern Freibier und lauter Nutten steigt.«
»Verdammt, Kai, tu das bloß nicht.«
»Du weißt, dass ich es tue. Letzte Warnung. Zehn Uhr, sonst hast du ab elf Gäste. Und zwar von der hässlichen Sorte.«
Ich stöhnte. »Verdammt, ich hasse dich.«
»Nein, tust du nicht. Man sieht sich in neunzig Minuten.«
Ich hörte es knirschen, bevor die Leitung unterbrochen war. So, wie ich Kai kannte, hatte er wahrscheinlich aus dem Büro seines Chefs angerufen. Gemütlich zurückgelehnt und mit den Füßen auf dem Tisch.

Ich setzte mich auf und sah mich in meinem Zimmer um. Die Wände, an die ich einst unzählige Fotos von Jimin gepinnt hatte, waren kahl. Über meinem Bett hing wieder stolz der Sombrero, nachdem er zwischendurch einem Schwarz-Weiß-Foto von Jimin und mir hatte weichen müssen.

Kai würde mich wohl tatsächlich zwingen. Ich stellte mir vor, wie ich an der Bar sitzen würde, während alle Welt um mich herum feierte und sich einen Dreck darim scherte, wie elend mir zumute war. Und darum, dass ich - nach Ansicht von Yoongi und Kai - ein Weichei war.

Im vergangenen Jahr hatte ich mit Bambam getanzt und am Ende Kassie Beck mit nach Hause genommen. Sie wäre eigentlich gut für meine Liste gewesen, wenn sie sich nicht in den Flurschrank übergeben hätte.
Ich fragte mich, wie Jimins Pläne für den heutigen Abend aussahen, versuchte aber, mir gar nicht erst zu erlauben, datüber zu sinnieren, wen er wohl treffen mochte. Yoongi hatte nichts von Taehyungs Abendprogramm erwähnt. Vielleicht hatten sie es mir absichtlich verheimlicht, aber weiter nachzubihren, erschien sogar mir zu masochistisch.

Die Schublade des Nachttisches quietschte, als ich sie aufzog. Meine Finger tasteten darin herum, bis sie sich um eine kleine Schachtel schloss. Behutsam nahm ich sie heraus und deückte sie an meine Brust. Ich seufzte tief, dann öffnete ich die Schachtel und zuckte beim Anblick des Platinrings. Es gab nur einen einzigen Finger, der in das Rund aus Weißgold gehörte, und mit jedem Tag, der verging, wurde der Traum weniger wahrscheinlich.

Als ich den Ring gekauft hatte, wusste ich, dass es Jahre dauern würde, bis ich ihn Jimin schenkte, aber es machte Sinn, ihn schon zu besitzen. Einfach für den Fall, dass sich der perfekte Moment plötzlich ergab. Zu wissen, dass er da war, bedeutete, dass ich mich auf etwas freuen konnte. Selbst jetzt noch. In dieser Schatulle befand sich das letzte bisschen Hoffnung, das mir noch geblieben war.

Nachdem ich den Platinring wieder weggeräumt und mir selbst eine lange Motivationsrede gehalten hatte, schleppte ich mich endlich über den Flur ins Bad. Allerdings vermied ich den Blick im Spiegel. Duschen und Rasieren hoben meine Laune nicht. Auch nicht (und das würde ich Yoongi nachher vorhalten) das Zähneputzen. Ich zog ein schwarzes Hemd, eine blaue Jeans und meine schwarzen Stiefel an.

Yoongi klopfte an meine Tür und kam herein, ebenfalls umgezogen und bereit zum Ausgehen.
»Kommst du mit?«, fragte ich und schloss meinen Gürtel. Keine Ahnung, warum mich das überraschte. Wenn Taehyung nicht da war, würde er auch keine anderen Pläne haben, als sich uns anzuschließen.
»Ist das für dich okay?«
»Klar... klar, ich dachte nur... Wahrscheinlich habt Kai und du euch das ausgedacht.«
»Äh, genau«, sagte er zögernd und wirkte leicht amüsiert darüber, dass ich es erst jetzt verstand.

Draußen hupte der Intrepid und Yoongi deutete mit dem Daumen Richtung Flur. »Auf geht's!«
Ich nickte und folgte ihm nach draußen. Kais Wagen roch nach Rasiereasser und Zigaretten. Ich steckte mir eine Malboro zwischen die Lippen und hob mein Hinterteil an, um an das Feuerzeug in der Tasche zu kommen.
»Also, im Red ist es knallvoll, aber Jisoo hat dem Türsteher gesagt, dass er uns reinlassen soll. Ich schätze, es gibt Live Musik und fast alle sind zurzeit wieder zu Hause. Sollte also ein gelungener Abend werden.«
»Abhängen mit unseren betrunkenen Losertypen aus der Highschool in einer ausgestorbenen Collegestadt. Volltreffer«, brummte ich.
Kai lächelte. »Ich weiß von einer Freundin, die kommt. Du wirst schon sehen.«
Ich runzelte die Stirn. »Bloß nicht.«

Vor der Tür standen einige Leute, die daraug warteten, dass andere gingen, damit man sie reinließ. Wir schoben und an ihnen vorbei, ignorierten ihr Gemecker, zahlten und maschierten schnurstracks ins Lokal.

Ein Tisch am Eingang musste mal voller Silvesterpartyzubehör gewesen sein: Hüte, Brillen, Leuchtstöbe, Tröten. Die Gratisartikel waren schon ziemlich ausgesucht, aber Kai fand trotzdem noch eine alberne Brille in Form der Zahlen des neuen Jahres. Auf dem Boden lag lauter Glitter und die Band spielte »Hungry Like the Wolf«.

Ich starrte Kai finster an, doch der tat so, als merke er es nicht. Yoongi und ich folgten meinem älteren Bruder an die Bar, wo Jisoo in Höchstgeschwindigkeit Bierflaschen öffnete und Drinks mixte, wenn sie nicht gerade Zahlen in die Kassa tippte oder jemand etwas auf die Rechnung schrieb. Ihr Krug für das Trinkgeld quoll schon über, und jedes Mal, wenn jemand einen Schein dazu tun wollte, musste sie die anderen erst tiefer hineindrücken.

Sie sie Kai erblickte, leichteten ihre Augen. »Hast du es doch geschafft!« Sie griff sich drei Flaschen Bier, öffnete sie und stellte sie vor ihn auf den Tresen.
»Hatte ich doch versprochen.« Er beugte sich über die Bar, um ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund zu geben.
Damit war ihre Unterhaltung auch schon zu Ende, denn sie drehte sich rasch zur Seite, um ein Bier über die Theke zu schieben und eine neue Bestellung aufzunehmen.

»Sie ist gut«, sagte Yoongi, während er sie beobachtete.
Kai lächelte. »Das kann man wohl sagen.«
»Seid ihr...?«, fragte ich vorsichtig.
»Nein.« Kai schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber ich arbeite daran. Sie hat irgendein bescheuertes Collegejüngelcheb in Kalifornien. Der muss ihr nur noch ein einziges Mal dumm kommen, dann wird sie auch begreifen, was für ein Arschloch er ist.«
»Viel Glück dabei.« Yoongi nahm einen Schluck Bier.

Kai und ich schüchterten eine kleine Gruppe so ein, dass sie ihren Tisch verließ. Damit eröffneten wor lässig unseren Abend, der aus Trinken und Leutebeobachten bestehen sollte.
Jisoo kümmerte sich aus der Ferne um Kai, indem sie regelmäßig eine Kellnerin mit wohl gefüllten kleinen Tequila Gläsern und frischen Bierflaschen zu uns schickte. Zum Glück hatte ich schon meinen vierten Cuervo intus, als die zweite Achtzigerballade des Abends gespielt wurde.

»Die Band ist ja wohl der letzte Scheiß, Kai«, rief ich ihm über den Lärm hinweg zu.
»Du würdigst nur einfach das Vermächtnis der Glam-Metal-Bands nicht!«, brüllte er zurück. »Hey, schau mal da«, meinte er noch und zeigte auf die Tanzfläche.

Eine Rothaarige schlenderte durchs Gewühl. Ein mit Gloss geschminkter Mund strahlte in ihrem blassen Gesicht.
Kai stand auf, um sie zu umarken. Da lächelte sie noch breiter. »Hey, Kai! Wie ist es dir so ergangen?«
»Gut! Gut! Ich arbeite. Und du?«
»Großartig! Ich lebe jetzt in Dallas. Arbeite in einer PR-Firma.« Ihr Blick fiel auf unseren Tisch, auf Yoongi und mich. »O mein Gott! Ist das dein kleiner Bruder? Ich war mal dein Babysitter!«
Ich runzelte die Stirn. Sie hatte Doppel-D und Kurven wie ein Pin-Up aus den Vierzigerjahren. Ich war mir sicher, dass ich mich an sie erinnert hätte, wenn ich in den prägenden Jahren auch nur ein einziges Mal Zeit mit ihr verbracht hätte.

Kai grinste. »Jungkook, du erinnerst dich doch an Carissa, oder? Sie hat ihren Abschluss mit Chanyeol und Baekhyun gemacht.«
Carissa hielt mir ihre Hand hin und ich schüttelte sie kurz. Dann schon ich mir eine neue Zigarette zwischen die Lippen und zückte mein Feuerzeug. »Ich glaube nicht«, sagte ich und steckte die fast leere Packung in meine Hemdtasche.
»Du warst auch noch ziemlich klein.« Sie lächelte.
Kai zeigte auf Carissa. »Sie hat gerade eine hässliche Scheidung von Seth Jacobs hinter sich. Erinnerst du dich an Seth?«
Ich schüttelte den Kopf und hatte das Spielchen, das Kai hier spielte, schon satt.

Carissa schnappte sich das volle Shotglas vor mir und leerte es in einem Zug, dann stellte sie sich direkt neben mich. »Wie ich gehört habe, hast du auch gerade eine schlimm Zeit durchgemacht. Vielleicht können wir einander heute Abend Gesellschaft leisten?«
Ihrem Blick sah ich an, dass sie betrunken war... und einsam. »Ich suche keinen Babysitter«, stellte ich klar und nahm einen Zug.
»Na ja, aber vielleicht auch nur eine Freundin. War ein langer Abend. Ich bin allein hier, weil alle meine Freundinnen inzwischen verheiratet sind, verstehst du?«
Sie kicherte nervös.
»Nicht wirklich.«
Carissa blickte zu Boden und ich fühlte mich ein bisschen schlecht. Ich benahm mich wie ein Arsch, dabei hatte sie mir ja gar nichts getan.

»Hey, tut mir leid«, sagte ich. »Ich will im Prinzip gar nicht hier sein.«
Carissa zuckte mit den Schultern. »Ich auch nicht. Aber ich wollte auch nicht allein sein.«
Die Band hörte auf zu spielen und der Sänger begann, von zehn runterzuzählen. Carissa schaute sich um, dann wieder mich an. Ihre Augen wurden feucht. Als Nächstes fiel ihr Blick auf meinen Mund und da brüllte die Menge im Chor:
»HAPPY NEW YEAR!«

Die Band spielte eine sehr freie Interpretation von Auld Lang Syne und auf einmal pressten sich Carissas Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss ganz kurz, aber ihre Lippen waren so fremd und unvertraut, dass die Erinnerung an Jimin umso lebhafter wurde und ich ihn nur nich schmerzlicher vermisste.

Ich wich zurück und wischte mir mit dem Ärmel über den Mund.
»Entschuldige«, hörte ich Carissa noch sagen, aber da war ich schon vom Tisch aufgestanden.
Ich stürmte durch die Menge aufs Männerklo und sperrte mich dort in die einzige Kabne ein. Dann holte ich mein Handy heraus und hielt es einfach in meiner Hand. Mit verschwommenem Blick und dem scheußlichen Geschmack von Tequila auf meiner Zunge.

Wahrscheinlich ist Jimin auch betrunken, dachte ich. Wahrscheinlich war es ihm egal, wenn ich anrief. Oder vielleicht rechnete er sogar damit.

Ich scrollte in meinem Adressbuch bis zu Kitten. Mein Blick fiel auf mein Handgelenk, wo das gleiche Wort eintätowiert war. Wenn Jimin mit mir reden wollte, hätte er mich angerufen. Meine Chance war gekommen und vorübergegangen und bei Dad hatte ich ihm gesagt, ich würde ihn gehen lassen. Betrunken oder nicht, es wäre egoistisch, ihn anzurufen.

Jemand klopfte an die Kabinentür. »Kook?«, hörte ich Yoongi. »Alles okay?«
Ich schloss die Tür auf und kam raus, das Handy noch in der Hand.
»Hast du ihn angerufen?«
Ich schüttelte den Kopf und starrte auf die Fliesen an der Wand gegenüber. Erst holte ich aus und dann schleuderte ich mein Handy dagegen, dass es in tausend Teile zersprang, die auf den Boden prasselten. Ein armer Kerl, der gerade am Urinal stand, zuckte vor Schreck zusammen.

»Nein«, sagte ich. »Und ich werde es auch nicht tun.«
Yoongi folgte mir wortlos zurück an den Tisch. Carissa war fort und drei neue Shots warteten auf uns.
»Ich dachte, sie könnte dich auf andere Gedanken bringen, Kook. Tut mir leid. Ich fühle mich immer besser, wenn ich eine richtig geile Braut flachlegen kann, wenn es mir so geht wie dir. Oder, in deinem Fall, auch einen Mann«, erklärte Kai.
»Dann ist es dir noch nie so gegangen wie mir«, sagte ich und stürzte den Tequila runter. Danach stand ich sofort wieder auf und hielt mich sicherheitshalber an der Tischkante fest.
»Jungs, für mich ist es an der Zeit, nach Hause zu gehen und mich aufs Ohr zu hauen.«
»Bist du dir sicher?«, fragte Kai und schaute ein wenig enttäuscht drein.

Nachdem er Jisoos Aufmerksamkeit lange genug gesucht hatte, um sich von ihr verabschieden zu können, machten wir uns auf den Weg zum Intrepid. Bevor er den Motor startete, sah mein Bruder mich an.
»Glaubst du, dass er dich je zurücknehmen wird?«
»Nein.«
»Dann ist es vielleicht mal an der Zeit, das zu akzeptieren. Außer du wills ihn überhaupt nicht mehr in deinem Leben haben.«
»Das versuche ich ja.«
»Ich meine, wenn es it dem Unterricht wieder losgeht. Benimm dich wie zu der Zeit, bevor du ihn nackt gesehen hast.«
»Ach, halt die Klappe, Kai.«

Er drehte den Zündschlüssel und legte den Rückwärtsgang ein. »Ich hab mir ja nur überlegt«, sagte er und schaltete, »dass du doch auch glücklich warst, als ihr nur gut befreundet wart. Vielleicht kannst du dahin zurück. Und vielleicht geht's dir nur deshalb so schlecht, weil du glaubst, du kannst das nicht.«
»Vielleicht.« Ich starrte aus dem Fenster.

•••

Endlich war der erste Tag des Frühlingssemesters gekommen. Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, sondern mich nur herumgewälzt und mich einerseits gefürchtet und andererseits danach gesehnt, Jimin wiederzusehen. Trotz der schlaflosen Nacht hatte ich mir vorgenommen, ein fröhliches Gesicht zu machen und weder Jimin noch irgendjemand anderem zu zeigen, wie sehr ich gelitten hatte.

Beim Mittagessen hatte ich das Gefühl, mein Herz würde zerspringen, als ich ihn sah. Er wirkte verändert und vertraut zugleich. Der Unterschied war, dass er tatsächlich ein Fremder war. Ich konnte nicht wie früher einfach zu ihm hingehen und ihn küssen oder berühren. Seine großen Augen blinzelten einmal, als er mich erblickte. Ich lächelte und zwinkerte zurück, bevor ich mich ans Ende unseres üblichen Tisches setzte. Die Footballspieler lamentierten über ihre Niederlage gegen die State. Ich lenkte sie ein bisschen von ihrem Kummer ab, indem ich einige lustige Erlebnisse aus meinen Ferien zum Besten gab: wie Kai bei Jisoos Anblick das Wasser im Mund zusammenlief oder wie sein Intrepid den Geist aufgab und wir fast wegen Lufterschmutzung festgenommen wurden, bevor wir zu Fuß nach Hause latschten.

Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie Hoseok Jimin an sich drückte und kurz fragte ich mich, ob er sich wohl wünschte, ich würde verschwinden, oder ob es ihn traurig machen würde.
Wie auch immer - es machte mich fertig, es nicht zu wissen.

Nachdem ich den letzten Happen von irgendwas ekligen Frittiertem eingeworfen und mein Tablett weggeräumt hatte, trat ich im Vorbeigehen hinter Jimin und legte meine Hände auf seine Schultern.
»Wie sind deine Veranstaltungen so, Yoongs?«, fragte ich und zwang mich zu einem durch und durch lässigen Ton.
Yoongi schnitt eine Grimasse. »Der erste Tag läuft doch immer grausig. Stundenlang nur Gelaber über Lehrplätze und Regeln. Ich weiß gar nicht, warum ich mir die erste Woche überhaupt antue. Und bei dir?«
»Ach... das gehört eben dazu. Und bei dir, Kitten?« Ich bemühte mich, die Anspannung in meinen Schultern nicht auf meine Hände zu übertragen.
»Genauso.«, sagte er mit leiser, distanzierter Stimme.
»Hattest du schöne Ferien?«, fragte ich und schaukelte ihn spaßhalber von einer Seite zur anderen.
»Ja, ganz schön.«
Klar. Oh Mann, war das peinlich.
»Fein. Ich muss zum Unterricht. Bis später, Leute.« Rasch verließ ich die Cafeteria und griff, noch bevor ich die Metalltüren passiert hatte, nach der Zigarettenschachtel in meiner Tasche.

Die nächsten beiden Unterrichtseinheiten waren die reinste Qual. Der einzige Ort, an dem ich mich wie in einem sicheren Hafen fühlte, war mein Zimmer. Weit weg vom Campus, von allem, dass mich daran erinnerte, wie allein ich war. Weg vom Rest der Welt, die sich einfach weiterdrehte und einen Dreck darum scherte, dass ich doch so offensichtlich litt. Yoongi erzählte mir immer wieder, es würde mit der Zeit besser werden, aber ich merkte nichts davon.

Ich traf meinen Cousin auf dem Parkplatz vor dem Studentenwohnheim und bemühte mich, nicht auf den Eingang zum Wohnheim zu starren. Yoongi wirkte angespannt und sagte auf der Fahrt zu unserer Wohnung nicht viel.
Nachdem er den Charger geparkt hatte, seufzte er. Ich erwog, ihn zu fragen, ob es zwischen Taehyung und ihm Probleme gab, doch dann kam ich zu dem Schluss, im Moment nicht meinen und seinem Scheiß aushalten zu können.

Ich schnappte mir also meinen Rucksack und stieg aus. Oben nahm ich mir nur Zeit, die Wohnung aufzusperren.
»Hey«, rief Yoongi mir nach, während der die Tür wieder schloss. »Alles okay mit dir?«
»Klar«, rief ich schon aus dem Flur und ihne mich umzudrehen.
»Das war irgendwie eigenartig in der Cafeteria.«
»Tja«, brummte ich und ging weiter.
»Also, äh... ich sollte dir wohl was sagen, das ich zufällig mitbekommen habe. Ich meine... zum Teufel, Kook, ich weiß nicht, ob ich's dir erzählen soll oder nicht. Ich weiß nicht, ob es die Sache besser oder schlimmer macht.«
Ich drehte mich um. »Von wem hast du was mitbekommen?«
»Tae und Jimin haben sich unterhalten. Dabei war die Rede davon... dass es Jimin die ganzen Ferien über schlecht gegangen ist.«
Ich stand nur stumm da und versuchte, ruhig zu atmen.
»Hast du gehört, was ich gesagt habe?«, fragte Yoongi und runzelte die Stirn.
»Was soll das heißen?«, fragte ich und fuchtelte mit den Händen. »Dass es ihm schlecht ging, weil er mich vermisst hat? Weil wir nicht mal mehr gute Freunde sind? Was?«
Yoongi nickte nachdenklich. »Es war definitiv eine schlechte Idee.«
»Sag's mir!«, brüllte ich ihn an unf merkte, wie ich zitterte.
»Ich... ich halte das nicht mehr aus!« Ich warf meine Schlüssel in den Flur, wo sie klirrend gegen die Wand knallte. »Er hat mich heute kaum zur Kentnis genommen. Und jetzt erzählst du mir quasi, er würde mich zurückhaben wollen? Nur als guten Freund? Oder so, wie es vor Vegas war? Oder geht es ihm nur allgemein nicht gut?«
»Ich weiß es nicht.«

Ich ließ den Rucksack fallen und trat ihn in Yoongis Richtung. »Wa-warum tust du mir das an, Mann? Findest du, dass ich noch nicht genug leide? Ich kann dir nämlich versichern, mir ist es schon zu viel.«
»Tut mir leid, Kook. Ich dachte einfach, ich würde es wissen wollen... wenn ich du wäre.«
»Du bist aber nicht ich! Verdammt, Yoongs... misch dich nicht ein. Misch dich zum Teufel noch mal nicht ein.« Ich knallte meine Tür zu, ließ mich aufs Bett fallen und stützte den Kopf in meine Hände.

Yoongi machte die Tür einen Spalt breit auf. »Ich will es nicht noch schlimmer machen, falls du das denkst. Aber ich wusste, wenn du es später selbst rausfinden würdest, hättest du mir den Hals umgedreht, weil ich es dir nicht gleich gesagt habe. Mehr nicht.«
Ich nickte nachdenklich. »Okay.«
»Meinst du... meinst du nicht, wenn du dich vielleicht an den ganzen Scheiß erinnerst, den du wegen ihm durchgemacht hast, dass es dann ein bisschen leichter wird?«
Ich seufzte. »Hab ich schon probiert. Aber ich komme immer wieder zu dem gleichen Schluss.«
»Und der wäre?«
»Das ich mir jetzt, wo es vorbei ist, wünsche, den ganzen Scheiß wieder zu haben... einfach weil ich so auch das Gute daran noch hätte.«

Yoongis Blick wanderte durchs Zimmer, offensichtlich überlegte er, was er sonst noch Tröstliches sagen könnte, aber jetzt war auch er ratlos. Da klingelte sein Handy.
»Das ist Kai«, sagte Yoongi nach einem Blick aufs Display. Seine Miene hellte sich auf. »Willst du mit ihm auf ein paar Drinks ins Red? Er macht heute schon um fünf Schluss. Sein Auto ist im Eimer und er will, dass du ihn begleitest, um Jisoo zu sehen. Das solltest du machen, Alter. Nimm meinen Wagen.«
»Na gut. Sag ihm, ich komme.« Ich wischte mir noch mal über die Nase, bevor ich aufstand.

Irgendwann zwischen meinem Aufbruch aus der Wohnung und dem Eintreffen vor dem Tattoostudio, wo Kai arbeitete, musste es Yoongi geschafft haben, meinen Bruder über meinen Scheißtag ins Bild zu setzten. Kai verriet sich damit, dass er darauf bestand, sofort ins Red zu fahren, kaum dass er auf dem Beifahrersitz des Charger saß und sich nicht mal mehr zu Hause umziehen wollte.

Als wir hinkamen, war außer Jisoo, der das Lokal gehörte, und einem Typen, der die Bar auffüllte, noch niemand da.
Aber es war mitten in der Woche - beste Zeit für Barbesucher vom College und einen Happy-Hour-Bierabend. Es verging nicht viel Zeit und schon füllte sich das Lokal.

Ich war schon gut abgefüllt, als Jungwoo und ein paar seiner Freunde vorbeischauten, aber erst als Bambam bei mir stehenblieb, schaute ich überhaupt hoch.
»Siehst ziemlich angeschickert aus, Jeon.«
»Nee«, erwiederte ich und hatte Probleme, meinen tauben Lippen überhaupt einem verständlichen Laut abzuringen.
»Lass uns tanzen«, drängte er und zog an meinem Arm.
»Ich glaub, ich kann nicht«, meinte ich schwankend.
»Ich glaube, du solltest nicht«, feixte Kai.

Bambam kaufte mir ein Bier und setzte sich auf den Hocker neben mir. Schon nach zehn Minuten hatte er die Finger an meinem Hemd, streichelte meinen Arm und meine Hände.
Kurz bevor die Bar zumachte, stand er neben mir und strich über meinen Oberschenkel.
»Ich hab draußen deine Maschine gar nicht gesehen. Hat Kai dich gefahren?«
»Negativ. Ich bin mit Yoongis Wagen da.«
»Ich liebe dieses Auto«, flötete er. »Du solltest mich dich nach Hause fahren lassen.«
»Du willst den Charger fahren?«, fragte ich lallend.
Ich schaute zu Kai, der sich das Lachen verbiss. »Wahrscheinlich gar keine schlechte Idee, Brüderchen. Eine sichere Sache... in jeder Hinsicht.«

Bambam zog mich von dem Hocker und hinter sich her bis auf den Parkplatz. Er trug eine enge Jeanshose, ein weißes Shirt und eine Lederjacke mit weißen Vans. Die Kälte schien ihm nichts auszumachen - sofern es überhaupt kalt war. Ich merkte nichts davon.
Er kicherte, als ich einen Arm um seine Schulter legte, damit ich üerhaupt noch laufen konnte. Als wir die Beifahrertür von Yoongis Wagen erreicht hatten, blieb er kichernd stehen.
»Manche Dinge ändern sich nie, was, Jungkook?«
»Schätze nicht«, sagte ich und starrte auf seinen Mund.

Bambam schlang seine Arme um meinen Hals, zog mich an sich und zögerte kein bisschen, seine Zunge in meinem Mund zu schieben. Die war nass und weich und vage vertraut.
Nach ein paar Minuten Betatschen und Knutschen hob er ein Bein und schlang es um meine Hüfte. Ich packte seinen Oberschenkel und stieß mein Becken heftig gegen seines. Dabei drückte ich seinen Arsch gegen das Auto und er stöhnte in meinen Mund.
Bambam mochte schon immer die harte Tour.
Seine Zunge wanderte über meinen Hals und erst da bemerkte ich die Kälte, weil die Stellen, die sein warmer Mund berührt hatte, in der Winterluft sofort auskühlten.

Bambam griff mir der Hand zwischen uns, packte meinen Schwanz und grinste, weil er mich genau da hatte, wo er mich haben wollte. »Mmm, Jungkook«, murmelte er und biss mich in die Lippe.
»Kitten«, stöhnte ich, bevor ich meinen Mund heftig auf seine presste. In meinem Zustand fiel es mir einigermaßen leicht, so zu tun als ob.

Bambam kicherte wieder. »Was?« Typisch Bambam verlangte er auch keine Eeklärung, als ih nicht darauf antwortete. »Lass uns in deine Wohnung fahren«, meinte er nur und nahm mir die Autoschlüssel aus der Hand. »Mein Mitbewohner liegt krank im Bett.«
»Ja?«, fragte ich und zog am Türgriff. »Du willst wirklich den Charger fahren?«
»Besser ich als du«, stellte er fest und küsste mich ein letztes Mal, bevor er ums Auto herumging und auf dem Fahrersitz Platz nahm.

Während er fuhr, lachte und von seinen Ferien erzählte, machte Bambam auch noch meine Jeans auf und griff hinein. Es war gut, dass ich so betrunken war, denn immerhin hatte ich seit Thanksgiving keinen Kerl mehr gehabt. Ansonsten hätte sich Bambam, bis wir bei der Wohnung ankamen, ein Taxi nehmen und den Abend abhaken können.

Auf halber Strecke fiel mir das zerschmetterte Kondomeglas ein. »Warte mal, warte«, sagte ich und zeigte auf die Straße runter. »Halt bei Swift Mart an. Wir müssen was mitnehmen...«
Bambam kramte in seiner vorderen Hosentasche und holte ein kleines Päckchen Kondome heraus. »Hab schon vorgesorgt.«
Lächelnd lehnte ich mich zurück. Er war wirklich ein Junge nach meinem Geschmack.

Bambam stellte sich auf Yoongis Parkplatz, schließlich war er oft genug hier gewesen. In großen Schritten kam er um den Wagen herum, versuchte sich zu beeilen.
Ich stützte mich die Treppe auf ihn, während wir die Treppe hinaufgingen und er lachge an meinem Mund, als ich endlich bemerkte, dass die Tür gar nicht abgeschlossen war und hineintaumelte.

Mitten im Küssen erstarrte ich. Jimin stand mit Toto auf dem Arm mitten im Zimmer.
»Kitten!«, rief ich erschrocken.
»Hab sie!«, hörte ich Taehyung, bevor er aus Yoongis Zimmer gelaufen kam.
»Was machst du hier?«, fragte ich.
Jimins Gesichtsausdruck veränderte sich von erstaunt zu wütend. »Wie schön zu sehen, dass du wieder ganz der Alte bist, Kook.«
»Wir sind schon wieder weg«, schnaubte Taehyung, schnappte sich Jimin bei der Hand und zog ihn an Bambam und mir vorbei.

Ich brauchte einen Moment, um zu reagieren, dann war ich ihnen ein paa Stufen nach unten gefolgt, wo ich auch Taehyungs Honda bemerkte. Eine ganze Menge Kraftausdrücke kamen mir in den Sinn.
Ohne zu überlegen, packte ich Jimin an seiner Jacke. »Wo willst du hin?«
»Nach Hause«, giftete er und riss seine Jacke aus meiner Hand.
»Was hast du hier gewollt?«
Der Schnee knirschte unter Taehyungs Füßen, als er sich umdrehte und dich hinter Jimin stehen blieb. Plötzlich war auch Yoongi neben mir und beobachtete seinen Freund misstrauisch.

Jimin reckte das Kinn. »Tut mir leid. Hätte ich gewusst, dass du hier sein würdest, wäre ich nicht gekommen.«
Ich schob die Hände in meine Jackentaschen. »Du kannst herkommen, wann immer du willst, Kitten. Ich wollte nie, dass du von hier fortbleibst.«
»Ich will nicht stören.« Und damit ging sein Blick die Treppe hinauf, wo natürlich Bambam stand, um sich diese Vorstellung anzusehen. »Genieß deinen Abend«, sagte er und wandte sich ab.
Ich fasste nach seinem Arm. »Warte. Bist du sauer?«
Wieder riss er sich los. »Wieso nur«, er lachte höhnisch auf, »wundere ich mich?«

Er hätte ruhig lachen dürfen, aber nicht mit diesem Hass im Blick. Es spielte keine Rolle, was ich tat - ohne ihn weitermachen oder leidend im Bett liegen -, er hasste mich in jedem Fall. »Ich kann es dir einfach nicht recht machen! Du sagst, du bist fertig mit mir... Und ich leide hier wie ein Hund! Ich musste mein Handy in tausend Teile zertrümmern, um mich davon abzuhalten, dich in jeder Minute des verdammten Tages anzurufen - in der Uni musste ich so tun, als sei alles ganz okay, nur damit du glücklich sein kannst... und jetzt bist du, Scheiße noch mal, sauer auf mich? Dabei hast du mir mein verdammtes Herz gebrochen!«, brüllte ich.
»Jungkook, du bist betrunken. Lass Jimin nach Hause fahren«, sagte Yoongi.

Ich fasste Jimin bei den Schultern, zog ihn näher heran und starrte ihm in die Augen. »Willst du mich, oder willst du mich nicht? Du kannst das mit mir nicht so weitermachen, Kitten!«
»Ich bin nicht hergekommen, um dich zu treffen.«
»Ich will ihn gar nicht«, stellte ich klar und schaute auf seinen Mund. »Ich bin nur verdammt unglücklich, Kitten.« Ich beugte mich vor, um ihn zu küssen, aber er packte mich am Kinn und hielt mich von sich weg.
»Du hast seine Lippen auf deinem Mund, Jungkook«, sagte er angeekelt.
Ich machte einen Schritt rückwärts, zog mein Hemd hoch und wischte mir damit den Mund ab. »Ich wollte einfach vergessen. Wenigstens eine verdammte Nacht lang.«

Eine Träne rollte über Jimins Wange, doch er wischte sie rasch ab. »Dann lass dich von mir nicht davon abhalten.«
Er wollte sich umdrehen und gehen, aber ich griff wieder nach seinem Arm.
Plötzlich hatte ich etwas verschwommenen Braunes im Gesicht, das ausholte und mich mit harten Fäusten traktierte.
»Lass ihn in Ruhe, du Scheißkerl!«
Yoongi packte Taehyung, aber er stieß ihn weg, drehte sich um und gab mir eine Ohrfeige. Das Geräusch war so laut, dass ich zusammenzuckte. Alle erstarrten kurz vor Staunen über Taehyungs Zorn.

Yoongi packte seinen Freind erneut, diesmal bei den Handgelenken und zog ihn zum Honds, während er mit aller Macht versuchte, sich loszureißen. Seine braunen Haare wirbelten herum.
»Wie konntest du nur? Er hätte Besseres von dir verdient, Jungkook?«
»Taehyung, lass das!«, brüllte Yoongi lauter, als ich ihn je gehört hatte.
Da ließ Taehyung seine Arme sinken und starrte Yoongi voller Verachtung an. »Du verteidigst ihn?«

Obwohl Yoongi sichtlich eine Scheißangst hatte, blieb er bei seinem Standpunkt. »Jimin hat mit ihm Schluss gemacht. Er versucht bloß, darüber hinwegzukommen.«
Taehyungs Augen wurden schmal. Mit einem Ruck riss er sich aus Yoongis Griff los. »Na dann, zieh doch auch los und such dir eine x-beliebige Nutte« - dabei warf er Bambam einen Blick zu -, »im Red findest du was zum Vögeln... und lass mich anschließend wissen, ob es dir hilft, über mich hinwegzukommen.«
»Tae.« Yoongi versuchte, ihn aufzuhalten, aber er entwischte Yoongi, sprang hinters Steuer und knallte die Tür zu. Jimin stieg neben ihm auf den Beifahrersitz.

»Baby, geh nicht«, flehte Yoongi und beugte sich zu seinem Fenster runter.
Taehyung startete den Motor. »Es gibt hier eine richtige und eine falsche Seite, Yoongs. Und du stehst auf der falschen.«
»Ich stehe an deiner Seite«, sagte er mit verzweifeltem Blick.
»Nein, das tust du nicht mehr.« Er setzte zurück.
»Taehyung? Taehyung!«, rief Yoongi

Nachdem der Honda außer Sichtweite war, drehte Yoongi sich um und atmete heftig.
»Yoongi, ich-«
Bevor ich noch ein Wort sagen konnte, hatte Yoongi ausgeholt und mir einen Kinnhaken verpasst.
Ich steckte den Schlag ein, berührte mit der Hand mein Gesicht und nickte. Das hatte ich verdient.

»Jungkook?«, rief Bambam vom oberen Treppenabsatz.
»Ich fahre ihn nach Hause«, sagte Yoongi.
Ich starrte in die Richtung, wo der Honda mit Jimin verschwunden war. »Danke.«

•••

Falls ihr Fragen habt, ihr nicht mitkommen solltet oder was unklar ist, fragt ruhig ☺️

Und alle die sich beschweren wollen, stellt euch hinten an 😂

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