Teil 9
PoV Taro:
Ayano. Sie wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Nicht beim schlafen, nicht beim essen, nicht beim lesen und auch nicht im Unterricht. Verzweifelt schlug ich meinen Kopf auf mein Pult. Budo schaute mich von der Seite schräg an.
Nach dem Unterricht ging ich mit Budo auf das Schuldach und setzten uns auf eine Bank. ,,Sag, Buddy... Was ist los? Du verhältst dich seit drei, vier Tagen so seltsam..." sagte Budo lächelnd. Ich schwieg einen Moment. ,,Budo?" ,,Ja, Buddy?" ich holte tief Luft,, Ich bin verliebt. Seit ein paar Tagen und sie will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen." Budo schaute mich erstaunt an, doch dann grinste er,, Ach ja? Cool, Buddy, freut mich echt. Also ich würde es ihr auf jeden Fall sagen. Noch nie gesehen, dass du so verdreht warst. Muss echt heiß sein, hm? Wer hat denn die Ehre?" Ich schaute ihn an. Ich hab echt einen tollen Freund, er steht immer direkt hinter mir, dachte ich. Ich zögerte kurz dann sagte ich schließlich ,,Ayano" und sah verlegen weg. Ein bisschen peinlich war es mir nun schon. Als ich Budo wieder ansah war sein Gesicht wie versteinert. Verunsichert fragte ich ,, Budo? Alles okey bei dir?" es herrschte langes Schweigen, doch dann er löste sich aus seiner Starre und schaute mich augenblicklich an als wäre ich ein Stück Fliegendreck. ,,Lass die Finger von ihr." Ich verstand nicht ,,Wa-" ,, Lass einfach die Finger von ihr, verdammt!" Er starrte mich feindselig an. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte sagte er ,, Sorry Buddy" ich sagte dazu nichts ,, Aber... Ayano ist meine Freundin. Seit einer Woche schon und wir sind beide echt happy zusammen. Also lass die Finger von ihr", sagte er mir. Und es traf mich wie ein heftiger Tritt in die Magengrube. Budo und Ayano? Ich schwieg verletzt. Wieso hatte er mir das nicht früher gesagt? Ich starrte auf mein halb leer gegessenes Bento. Obwohl ich sonst viel mehr esse hatte ich keinen Hunger mehr. Im Gegenteil, mir wurde in dem Moment richtig schlecht. Okey, klar, das hätte mir eigentlich klar sein sollen. Ayano ist hübsch, süß und man sieht auch, dass sie sportlich ist, denn sie hat eine Wahnsinns Figur. Dann passen die ja echt zusammen, Budo ist auch echt sportlich und- ich schaute auf. Budo war schon aufgestanden und schon auf halben weg wieder die Treppen runter. Ich schaute in den klaren, blauen Himmel und dachte nach. Was wurde jetzt meinem aller besten Freund Budo und mir? Und Ayano?
Was war mit Ayano?
Wenn sie wirklich mit Budo zusammen wäre... Washalb hatte sie mich gestern so verlegen angesehen?
Es war Nachmittags, die Schule war schon aus und ich wäre eigentlich schon längst zuhause. Aber heute war es anders. Um diese Uhrzeit waren nur Noch Leute mit deren Club in der Schule und machten etwas. Budo hatte mir schon oft angeboten seinem Club beizutreten doch ich hatte immer abgelehnt.
Um mich von meinem Liebeskummer abzulenken ging ich raus und umrundete unsere riesige Schule. Die Sonne ging fast unter, alles war ein einem orange-rötlichem Licht eingetaucht.
Hinter der Schule sah ich die Deliquents. Normalerweie machten ich und die anderen Schüler immer einen riesigen Bogen um sie herum. Man muss nur ein paar Zentimeter zu nah sein, ja vielleicht nur an denen vorbei gehen und schon schubsen sie dich und wenn sie mal schlechte Laune haben können sie auch mal prügeln und zwar so sehr, dass man zur Schulkrankenschwester muss. Ich wollte schon einen Bogen um sie machen, doch dann sah ich Ayano und mein Herz machte einen hüpfer.
Die 5 Jungs haben sich in einem Kreis um sie gestellt. Ein Typ mit Brechstange Schlug auf sie ein. Entsetzt starrte ich das Szenario an.Sag mal geht's noch?! Ein Junge prügelt ein Mädchen und dazu noch mit einer Brechstange? Fassungslos stand ich da und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich konnte mich nicht gegen die 5 stellen. Nein, niemals. Dazu war ich zu schwach. Entrüstet dachte ich an Budo, der Ayano immer beschützen konnte, da er so stark war und zum ersten mal bereute ich es, dass ich seinem Club nicht beigetreten war.
Ich wollte gerade Hilfe holen, da packte Ayano die Brachstange, schmiss sie beiseite, schlug dem Delinquent ins Gesicht und dann tritt sie ihm mit voller Wucht in die Weichteile. Der Typ ächzte schmerzerfüllt auf und er schien wohl genug zu haben denn er wendete sich peinlich berührt ab und setzte sich auf eine Bank. Ich lächelte wie ein verknallter Volldepp.
Wow Ayano ist echt der Wahnsinn. Doch plötzlich packte sie ein Delinquent von hinten und hielt sie fest. Dann kamen die anderen drei und wollten grade auf sie einschlagen und bevor ich es verhindern konnte kam aus meinem Mund,, Hey! Finger weg, ihr Schweine!" und ich rannte auf sie zu. Ich war zu schwach, weshalb ich mit Ayano wegrennen müsste. Ich schubste die Typen weg und packte Ayano an die Hand. Sie waren verwirrt, da sich eigentlich niemand mit ihnen wirklich anlegt, vor allem nicht so ein Blümchen wie ich und ich nutzte den Moment der verwirrung und rannte mit Ayano an der Hand weg. Sie würden nicht lange brauchen um sich wieder einzukriegen und uns dann hinterher zu rennen. Und tatsächlich, 2,3 Sekunden später schrie auch schon der Anführer ,,Hinterher! Wenn die denken die könnten entkommen, haben sich die Schweine aber gewaltig geschnitten. Und der Schlampe sollte ihr alle Knochen brechen!!"
Scheiße, ich rannte schneller und hielt Ayano weiterhin an der Hand. Ich schaute sie an, wobei ich mich etwas nach hinten drehen musste. Ihre Wangen waren mal wieder knallrot und anstatt des taffen Gesichtsausdruckes den sie gerade noch hatte schaute sie nun schüchtern zu mir. Als sie endlich begriffen hatte, dass wir einen Sprung zulegen mussten, sprintete sie auch schon los. Wie ein Profi, sie zog mich nun hinter ihr her und ich hatte echt Probleme mit zuhalten. Manchmal stolperte ich auch über meine eigenen Füße, weil sie so schnell war, doch sie hielt mich die ganze Zeit fest und ich fiel Gott sei dank auch nicht hin. Wir rannten ins Gebäude und die Treppe hoch. Plötzlich bog sie in einen Raum und schloss hastig die Tür. Die Schule war sehr Groß und somit gab es an unserer Schule auch extrem viele Räume, von denen ich nicht mal etwas wusste. Es ist inzwischen dunkel geworden und die meisten Schüler sollten nun auch wieder auf dem weg raus sein. Bald würden die Lehrer jeden Raum abchecken und dann die Schule schließen. Es roch seltsam, ein wenig nach verschiedenen Chemikalien. Ich schätze mal dies ist ein unbenutzter Chemie-Fachraum. Direkt vor der Tür hörten wir die Stimme des Anführers ,, Wo sind die?! Checkt jeden Raum ab!" Erschrocken packte ich Ayano an der Hand und zog sie runter, sodass wir beide auf dem Boden knieten. Wir krabbelten unter den Tisch und ich hielt die ganze Zeit Ayanos Hand mit ihren grazilen langen Fingern. Die Tür ging mit einem aggressiven Ruck auf. Da es dunkel war, sollten sie uns unter dem Tisch nicht sehen.Ayano rückte näher zu mir, wir lagen uns fast in den Armen. Nun stand der Delinquent genau vor unserem Tisch. Mein Herz schlug höher, vor Angst, dass er uns findet aber auch weil ich Ayano so nahe war und ihre Hand hielt. Sie war ein wenig kleiner als ich und ich konnte riechen, dass sie und ihre Haare nach Kirschblüten rochen. Und ich roch noch die Chemikalien und es roch zudem auch etwas muffig, wie... In einem Keller? Der Raum musste echt alt sein. Die anderen Delinquents suchten noch die anderen Räume ab. Doch der, der vor uns stand bückte sich plötzlich. Scheiße. Er schaute unter den Tisch, der genau uns gegenüber stand, der Delinquent war vielleicht 15 Zentimenter von uns entfernt und ich konnte seinen Atem hören. Mein Herz raste und Ayanos anscheinend auch, denn ich konnte ihren Herzschlag an meiner Brust spüren. Jedoch schaute sie nicht den Delinquent, sondern mich an. Der Delinquent wollte gerade seinen Kopf in unsere Richtung drehen. Er würde uns direkt in unsere Augen sehen.
Doch dann schrie er ,,Scheiße!" und sprang auf ,,Ihr kleinen Scheißdrecksviecher!" Er stapfte raus und knallte die Tür hinter sich zu. Irritiert starrte ich auf die Tür. Huh? Ich verstand erst, als ich ein leises Tippeln, ein Rascheln und dann ein fiepen hörte. Ratten. Aber wir konnten noch nicht raus, sie würden uns sehen. Ich schaute zu Ayano und sie schaute immer noch nur mich an, es war als würde sie nichts um sie herum bemerken. Trotz der Dunkelheit schienen Ihre Augen zu strahlen, sie versprühten so eine sanfte wärme. Ich merkte, dass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren , zwei, vielleicht auch drei Zentimeter. Ich starrte auf ihre rosafarbenen Lippen und dann tief in ihre Augen. Sie wehrte sich nicht als ich ihr Gesicht in die Hand nahm. Mein Gesicht näherte sich ihrem, noch ein paar Millimeter und dann drückte ich meine Lippen au- wrumms! Wir fuhren beide auseinander hielten still. ,, Hallo? Ist hier jemand? Schulschluss, raus hier..." sagte eine Lehrerin mit gelangweilter stimme, die die Schule abcheckte. Als sie wieder Raus war und zum nächsten Raum ging standen wir leise auf und rannten aus dem Gebäude. Vor der Schule blieben wir stehen und Ayano schaute schüchtern weg ,ihre Wangen waren wieder gerötet. ,,Ähm. Tsch- Tschüss, Taro-Senpai!!" rief sie beschämt und rannte weg. Ich seufzte und schaute ihr lächelnd hinterher. Alles war gerade so schön. Der Vollmond schien hell, die Sterne funkelten am Himmel und ich hab etwas mit Ayano unternommen. Doch dann wurde ich wieder in die Realität gerissen.
Ich habe Ayano fast geküsst.
Ich habe die Freundin meines besten -oder ehemaligen besten- Freund fast geküsst.
Scheiße.
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