Kapitel 7
Am nächsten Morgen wurde ich durch Yixing geweckt. Er wollte anscheinend vorsichtig aufstehen ohne mich dabei zu wecken. Leider hat es nicht so funktioniert, wie er wollte. Ich drehte mich und sah verschlafen zu ihm. "Oh, ich wollte dich nicht wecken. Mach schnell die Augen wieder zu und schlafe weiter", sagte er leise. Doch schlafen konnte ich nicht mehr. Anstatt auf ihn zu hören und weiter zu schlafen, richtete ich mich auf. "Lass uns lieber zusammen frühstücken", meinte ich dann zu ihm und schlurfte verschlafen in die Küche. Dort machte ich uns beiden eine Kaffee, während er sich um das Essen kümmerte. Während der Kaffee kochte ging ich nochmal zurück ins Zimmer und holte mein Handy. Wieder in der Küche stellte ich noch zwei Tassen, Zucker und Milch auf den Tisch. Yixing war mittlerweile auch fertig mit dem Essen. Gemeinsam setzten wir uns an den Tisch und begannen zu frühstücken. Ich sah derweil eben, ob jemand etwas von mir wollte. Ich hatte ein paar Nachrichten von Minseok, da ich ihm gestern auf dem Weg nach Hause noch erzählt hatte, was mir in der U-Bahn passiert war. Er wollte natürlich alles wissen, nur zu seinem Pech hatte ich gestern nicht mehr auf mein Handy geschaut. Ich sagte ihm, dass ich ihm später alles erzählen würde, wenn wir Mittagessen gehen würden. Ihm jetzt alles zu schreiben wäre mir zu anstrengend. Ihm gefiel diese Antwort zwar gar nicht, doch damit leben musste er jetzt eben. Aber es hatte mir noch jemand geschrieben. Sehun.
Sehun: "Schade, dass wir gstern keinen Kaffee mehr trinken waren. Ich hätte dich echt gerne etwas näher kennengelernt. Hättest du denn Lust die Tage vielleicht einen trinken zu gehen? Ich beiße auch nicht."
Ich seufzte. Gestern hatte ich ihm doch ausdrücklich gesagt, dass es mir noch etwas zu früh sei, auch wenn wir uns nun schon einmal gesehen haben. Meine Meinung würde sich in ein paar Tagen auch nicht so schnell ändern. Wieso fragte er also?
Junmyeon: "Ich denke, dass ich meine Meinung nicht in ein paar Tagen ändern werde. Hab nochetwas geduld. Ich brauche einfach noch etwas Zeit."
Ich legte mein Handy auf Seite und seufzte erneut. "Was ist los?" Besorgt sah Yixing zu mir. "Ach, Sehun ist es nur. Er will sich nach gestern unbedingt mit mir treffen. Mir ist es aber einfach noch zu früh. Doch er scheint nicht wirklich Verständnis zu zeigen." Yixing zog seine Augenbrauen zusammen. In seinem Blick konnte man Wut und Entsetzen sehen. Aber wieso war er sauer? Er hatte doch gar keinen Grund, oder? "Du solltest nichts tun, was du nicht möchtest. Wenn du ihn lieber noch weiter übers Internet kennen lernen möchtest, dann mach das. Hat er kein Verständnis dafür, brich den Kontakt zu ihm ab. Sowas hast du nicht nötig." So gesehen hatte er Recht, doch den Kontakt wollte ich wegen sowas auch nicht abbrechen. "Ich warte erstmal ab und entscheide dann." Mit diesen Worten stand ich auf, räumte meine Sachen vom Frühstück auf und ging in mein Zimmer. Ich würde mich fertig machen und vor der Uni einfach noch etwas in die Stadt gehen. Yixing musste auch bald zur Arbeit und alleine wollte ich nicht in der Wohnung bleiben.
Das Sehun mich unter Druck setzte verstand ich einfach nicht. Vielleicht sollte mich doch mit ihm treffen. Ich schüttelte den Kopf. Wenn ich nicht will, dann muss ich auch nicht. Ich atmete hörbar aus. Frische Luft, die wird jetzt helfen. Hoffentlich. Vor Yixing verließ ich die Wohnung, klebte ihm aber noch einen Zettel an die Tür von meinem Zimmer, dass er sich nicht direkt Sorgen macht, wenn er merkt dass ich nicht mehr da bin. Das passierte nämlich sehr schnell.
Draußen lief ich zur nächsten U-Bahnstation und nahm die nächste Bahn, die mich ins Zentrum bringen würde.
Im Zentrum lief ich einfach durch die Gassen und sah mir die Schaufenster der noch geschlossenen Geschäfte. Alles voller Mode, Dekokrams, und anderen Dingen die man eh nicht braucht, aber trotzdem kauft. Nach einer Weile kam ich an dem Fluss an, der durch die Stadt floss. Leichter Nebel hatte sich über den Fluss und die Ufer gelegt. Es war eigentlich ein schöner Anblick, auch wenn man nicht bis zum anderen Ufer sehen konnte. Eine Weile lief ich am Fluss entlang. Leider musste ich mich dann auch auf den Weg zur Uni machen. Doch dieser Spaziergang tat gut. Mein Kopf ist etwas freier geworden und eine Idee bekommen, wie ich vielleicht leichter eine Entscheidung treffen kann für mein Problem. Minseok, der wusste doch immer was zu tun ist.
"Wie kannst du mich nur so lange hinhalten, du Fiesling!", meckerte mich Minseok direkt an, als er bei mir ankam. "Tut mir leid, aber ich wollte das eben persönlich mit dir klären. Ich bräuchte nämlich auch einen Rat von dir", gab ich etwas kleinlaut von mir. Zusammen machten wir uns dann auf den Weg zur Pizzeria. Fragend sah er mich an, sagte aber nichts weiter dazu und forderte mich auf endlich alles zu erzählen. Also fing ich an zu erzählen. Minseok unterbrach mich zu meinem Verwundern nicht ein einziges Mal. Ich erzählte ihm auch, dass ich eigentlich noch nicht bereit war mich mit Sehun zu treffen, dass ich auch schon mit Yixing darüber gesprochen hatte und was ich seiner Meinung nach tun sollte. "Ich bin einfach so verwirrt. Was soll ich deiner Meinung nach tun?", beendete ich meine Erzählung verzweifelt. Wir waren mittlerweile in der Pizzeria angekommen und hatten schon unsere Bestellung aufnehmen lassen. "Mh schwer. Du kennst ja eigentlich meine Meinung dazu. Du solltest es einfach mal probieren. Ich meine ihr schreibt ja jetzt schon eine ganze Weile und ich habe mich mit meiner Freundin auch nach ein paar Wochen getroffen. Die Sache ist, dass du nicht ich bist und deswegen würde ich sagen, lass dich einfach nicht zu was drängen, wozu du noch nicht bereit bist. Wenn er wirklich etwas an dir findet, dann kann er warten." So Worte hatte ich zuvor nie aus dem Mund des Älteren gehört. Doch er bestätigte nur die Ansicht von Yixing und auch meine Entscheidung, die ich bevorzugte. "Danke, du hast mir echt weiter geholfen", lächelte ich ihn an. Kurz darauf als ich dies gesagt hatte, kamen auch unsere Pizzen. Wir bedankten und un begannen zu essen. Minseok hatte meinen Laune verbessert und meinen Tag in gewisser Maßen gerettet. Während des Essens spürte ich wie mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte. Ich zog es heraus und entsperrte es. Eine Nachricht von Sehun.
Sehun: "Ich verstehe dich nicht. Wir haben uns doch schon gesehen. Also was spricht dagegen."
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