72 - still the one
,,Was machst du hier Dad?" Platzte es sofort aus mir heraus, denn er war gerade auf dem besten Weg, mir meinen Abend zu ruinieren. Janet beachtete ich derweil gar nicht, die mich auch keines Blickes würdigte und sich nur ihren kleinen Babybauch hielt. ,,Keine Sorge Harry, wir bleiben nicht lange, nur weil du schon wieder weg warst, als wir wieder gekommen sind, wollte ich noch eben vorbeikommen, um dir persönlich zu gratulieren", mein Vater stand vom Sofa auf und umarmte mich, sodass es mir beinahe die Luft abschnürte. ,,Alles Gute mein Großer", ich wusste das er in diesem Moment all seine Wut versteckte, weil meine Freunde hinter mir standen und er vor diesen cool wirken wollte. ,,Janet", zischte mein Vater leise und ließ dann auch die Schwangere aufstehen. ,,Alles Gute Harry", gelangweilt legte sie einmal schlaff ihre Arme um meinen Körper, was ich nicht erwiderte. Daraufhin widmete sie ihren Blick wieder ihren Fingernägeln.
,,Hier, wir haben auch zwei Geschenke für dich." Mein Vater reichte mir eins von zwei eingepackten Geschenken und sah mich auffordernd an. Skeptisch packte ich es aus und hielt kurz darauf einen schwarzen Pullover in meinen Händen. ,,Lies dir die Aufschrift vorne durch", forderte er, was mich den Pullover umdrehen ließ. 'Womanizer' prangte dort in großer kursiver weißer Schrift, was mich die Augenbrauen zusammziehen ließ. Selbst wenn ich hetero wäre, würde ich sowas niemals anziehen. ,,Ähm..ja..- Cool, danke", suchte ich mir die richtigen Worte zusammen und drehte mich einmal zu meinen Freunden um, um ihnen das Geschenk zu zeigen. Niall musste sich sofort hinter Liam verstecken, da er nicht mehr aufhören konnte zu lachen. Louis entfuhr auch ein leises Glucksen, sah mich danach aber sofort entschuldigend an. Da die Situation aber so verdreht und seltsam war, musste auch ich kurz grinsen, bevor ich mich wieder zu meinem Vater drehte.
,,Das könnte sicher Melly anziehen", erzählte ich schmunzelnd, um etwas Konversation zu betreiben und zeigte auf die Braunhaarige, die neben Bebe stand. ,,Weshalb das? Sie ist doch eine Frau", entfuhr es jetzt Janet, die bei diesem Thema plötzlich total hellhörig war und ihren Senf dazu gab. ,,Ja, aber ich stehe auf Frauen", sagte Melly ziemlich stolz, zog Bebe dann ganz nah an sich heran, was mich endgültig in allen Theorien bestätigte, dass die beiden mehr sind als nur Freunde. Mir entging Janets angewiderter Blick nicht, der ein Stich in mein Herz versetzte. Doch gemildert wurde der Schmerz durch Louis Hand an meinem Rücken, der diesen unbemerkt von den Blicken der anderen streichelte. Mein Vater sagte zu dem ganzen Thema gar nichts, was nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen war, ein gutes musste es aber auch nicht sein. Wortlos reichte er mir dann das zweite Geschenk, das ein Modellauto zum Vorschein kommen ließ.
Dabei lag ein kleiner Brief. 'Wenn du deinen Führerschein gemacht hast, zahlen wir dir die Hälfte zu deinem ersten Auto!' ,,Wow, danke. Das ist wirklich großzügig", murmelte ich und sah meinen Vater dankbar an, der mich ebenfalls leicht anlächelte. ,,Nicht das du es verdient hättest, zumal du dafür erstmal zurück nach Irland musst", brummte Janet, was mich die Augen verdrehen ließ. Dann konnte ich auch gut auf dieses Geld verzichten, denn zwischen Louis und Irland zu entscheiden, war wirklich nicht schwer. Louis spannte sich deutlich hinter mir an, doch ich griff ihn sanft am Handgelenk. ,,Können wir dann gehen Des? Ich bin müde." ,,Ja natürlich Schatz. Viel Spaß dir und deinen Freunden", wünschte mir mein Vater, woraufhin ich mich bedankte und die beiden die Bar verließen. Daraufhin konnten wir es uns endlich in der Sofaecke gemütlich machen und atmeten erstmal alle tief durch, als die Anspannung von uns abfiel, die Des und Janet verursacht hatten.
,,Du Frauenheld du", zog Louis mich grinsend auf, was auch die anderen lachen ließ und die Stimmung gott sei Dank wieder in ihre alte Form brachte. Wie versprochen und vorher abgeklärt bekamen wir direkt genug zu trinken und essen bereit gestellt, sodass wir den Abend damit schön ausklingen lassen konnten. ,,Ich geh mal auf die Bühne", raunte Louis mir ins Ohr, schnappte sich seine Gitarre und ließ uns acht zurück. Wir hatten hier immernoch einen super Ausblick, auch wenn wir nicht inmitten zwischen all den Leuten saßen und es war ziemlich schön soweit. ,,Hey Leute, es freut mich sehr, dass ihr heute, an diesem besonderen Abend, in die Bar gekommen seid. Heute ist ein mehr als nur guter Freund von mir achtzehn geworden, deshalb bin ich noch nervöser als sonst und hoffe, euch nicht zu enttäuschen", sprach Louis, kaum das er seine Gitarre gestimmt hatte und behielt seine Augen dabei die ganze Zeit auf mir.
Ohne weitere Worte und nach einem kleinen Applaus stimmte Louis dann das Lied an, welches er mir vorhin noch so groß angekündigt hatte. Schon allein bei der Melodie überkam mich eine Gänsehaut. Und als Louis anfing, den Text zum besten zu geben, der eins zu eins auf uns übertragbar war, da konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ sie über meine Wangen laufen.
Looks like we made it
Look how far we've come my baby
We mighta took the long way
We knew we'd get there someday
The said "I bet they'll never make it"
But just look at us holding on
We're still together still going strong
You're still the one I run to
The on that I belong to
You're still the one I want for life
You're still the one
You're still the one I love
The only one I dream of
You're still the one I kiss good night
Ich dachte über meine nächste Handlung gar nicht nach, ich war so emotional, ich war so glücklich Louis an meiner Seite zu haben. Ich sprang von dem Sofa auf und rannte zu Louis auf die kleine Bühne, um ihn in meine Arme zu schließen. Ich blendete aus, wie die Gäste der Bar fröhlich klatschten und uns bejubelten. Hier war ich immer ein wenig vorsichtig gewesen, schließlich war das hier ein öffentlicher Ort in unserem Heimatdorf, nahe unserer Schule und nicht gerade unbekannt, also nicht gerade unwahrscheinlich, das mal Mitschüler von uns hier aufkreuzen konnten. Doch in all den Monaten die wir jetzt schon hier her kamen, war noch nie jemand anderes aus unserer Schule hier gewesen, weshalb mir die nächsten Worte fast schon federleicht über die Lippen kamen. Ich wollte Louis beweisen, dass ich ihn liebe und zu ihm stehe und auch wenn wir das Schritt für Schritt angingen, jeder Fortschritt fühlte sich unglaublich an, jedes Mal wenn wir Nähe in der Öffentlichkeit zeigten und dafür nicht schräg angeguckt wurden, brachte mir das mehr Mut für die Schule.
,,Jetzt küss mich schon du Idiot", bat ich und sah sehnsüchtig zu Louis Lippen. ,,Was?" Fragte dieser schockiert, handelte dann aber auch schneller, als sein Gehirn verarbeiten konnte und küsste mich, auf der Bühne, vor den Besuchern der Bar. Meine Arme hatte ich um seinen Nacken geschlungen, er hielt mit seinen Händen meine Taille fest. ,,Ich liebe dich Louis, dieser Song war so schön", eine Träne floss mir über die Wange, die ich schnell wegwischte. ,,Ich kann nicht glauben, was du gerade getan hast. Schau was du dich getraut hast", Louis legte seine Hände auf meine Schultern und drehte mich zu dem rund aus dreißig Personen bestehenden Publikum, inklusive unserer Freunde, um. Alle klatschten oder sahen total glücklich aus, keiner wirkte angewidert oder so, als wäre das für ihn etwas unnormales. Und das machte diese Bar ein Stück weit aus, sie schenkte Heimat und Sicherheit für jeden.
Als wir Hand in Hand wieder rüber zu unseren Freunden liefen, empfingen die uns jubelnd, da sie wussten, was für ein großer Schritt das für mich war und wie viel mehr Mut und Selbstvertrauen mir das gab. ,,Ich bin so stolz, einen so mutigen großen Bruder zu haben. Die heutige Zeit, die heutige Gesellschaft ist immernoch nicht leicht, auch wenn viele das meinen. Und du bist so tapfer, ihr alle seid es, euch so durchzukämpfen mit jedem weiteren Tag." Überglücklich hatte ich Gemma umarmt und mich danach wieder an Louis Schulter gelehnt, der einen Arm um mich geschlungen hatte. Trotz Zwischenfall hatte Louis Recht behalten, denn das war definitiv der beste Geburtstag den ich bis jetzt hatte. Außerdem war ich jetzt volljährig. Man sollte meinen, mich könnte nichts mehr darin stoppen, das Leben zu leben, wie ich es mir vorstellte und wünschte.
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HAPPY LARRYVERSARY EVERYONE
ICH HOFFE IHR HATTET ALLE EINEN TOLLEN TAG SPREAD LOVE💚💙
Da hat Harry sich ja jetzt endlich ein bisschen was getraut und sein Geburtstag wurde auch noch schön (sodass ich mich jetzt vor niemanden verstecken muss😹). Ob ihm das mehr Mut gibt, sich auch in der Schule zu outen?🤔
All the love xx
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