64 - bears and elephants
Voller Euphorie war ich am Morgen schon früh wach, trotz das wir noch lange in der Bar gewesen waren, denn Louis und ich hatten für heute einiges geplant. Wir wollten in eine größere Stadt fahren, etwa zwei Stunden von Doncaster entfernt. Dort liefen wir nicht Gefahr, Mitschüler zu treffen und außerdem hatte ich dort die Möglichkeit das perfekte Geschenk für Gemma zu finden. Ich kletterte vorsichtig und leise aus dem Bett, um Louis noch schlafen zu lassen, während ich duschen ging. Doch ich war wohl nicht vorsichtig genug, denn plötzlich lag seine Hand um mein Handgelenk und er zog mich zurück auf seine Brust.
,,Lou, ich muss duschen", kicherte ich und wollte mich hochstemmen, doch er hielt mich mit seinen Armen um meine Taille fest. ,,Achja? Ich müsste auch duschen." Unmittelbar danach spürte ich die Hitze in meinen Wangen aufsteigen, als mir Louis unausgesprochene Bitte klar wurde. Wir hatten einander nun schon öfter nackt gesehen, vorallem seitdem wir auf der Burg miteinander so intim geworden waren, wurde das immer weniger zum Problem, doch mit Louis geduscht hatte ich noch nie. Nervös starrte ich ihm also nur in die Augen, unwissend, was ich darauf antworten sollte. Auch wenn allein der Gedanke daran meinen Körper kribbeln ließ, war ich dennoch unsicher.
,,Na komm", Louis lachte kurz auf, nahm mir damit die Entscheidung ab und stand auf. Da ich bis gerade auf seiner Brust lag, wurde ich durch diese Bewegung ebenfalls hochgezogen und stand kurz darauf neben Louis. Er griff mich bei der Hand und zog mich in das Badezimmer, dessen Tür er gleich darauf abschloss. Sein Shirt zog er sich über den Kopf, während ich noch relativ bewegungsunfähig daneben stand und Louis Körper betrachtete. Dann gab ich mir aber ebenfalls einen Ruck und zog mich bis auf die Unterwäsche aus. ,,Willst du etwa in Boxershorts duschen?" Fragte Louis mich mit einem leichten Lächeln, nachdem er das Wasser schon einmal aufgedreht und auf die richtige Temperatur eingestellt hatte. ,,Nein, natürlich nicht", erwiderte ich zögernd und schlüpfte dann nach letzter Überlegung aus meiner Boxershorts.
Louis stand schon nackt unter der Dusche und ließ seinen Körper bereinigen, als ich mich dazu gesellte. Ich drehte ihn dem Rücken zu, konnte aber nicht verhindern, meinen Blick immer wieder zu ihm zu wenden, wie die Wassertropfen seinen nackten Körper runter wanderten. Das war alles so neu für mich, jede weitere Erfahrung die ich mit Louis machte, war die erste überhaupt, die ich in diesem Gebiet machte. ,,Haz, mach dir nicht so einen Kopf, es ist doch nichts dabei, zusammen zu duschen", Louis gab mir ein paar Küsse in den Nacken, bevor er mich umdrehte und mich sanft dazu brachte in sein Gesicht zu sehen. ,,Ich weiß, es ist nur..ich möchte dir einfach gefallen, verstehst du?" ,,Ich möchte dir doch auch gefallen Love. Aber ich liebe jede Ecke und Kante deines Körpers, ich liebe dich und du gefällst mir mehr als alles andere."
Seine nassen Lippen trafen kurz auf meine, hauchzart und nur dafür da, seine Worte zu bestätigen. ,,Ich liebe dich auch, danke Louis", meine Arme schlang ich um seinen nassen Körper, sodass wir jetzt beide unter dem Wasserstrahl standen. Nach kurzer Zeit shampoonierte Louis dann erst meine und danach seine Haare ein. Das Duschgel nahm ich ihm dann ab, fuhr damit über seine Schultern, seine Arme, die mich immer so wohlig schützend hielten und über seine Brust, auf welcher ich meinen Kopf immer gemütlich ablegen konnte. Das gleiche tat er bei mir und als all der Schaum aus den Haaren und vom Körper abgewaschen war, stiegen wir gemeinsam aus der Dusche und zogen uns nach dem abtrocknen und föhnen der Haare an. Nichts weiteres war zwischen uns passiert, dennoch war es ein intimer, schöner und vertrauter Moment gewesen.
Jay und Daniel waren arbeiten, sodass wir nach einem kleinen Frühstück, das aus Cornflakes bestand, ohne Probleme los konnten. Daniel hatte Jay heute Morgen extra zur Arbeit gefahren, sodass wir jetzt mit dem Auto von Louis Mutter in die nächste Stadt fuhren. Glücklicherweise kamen wir mehr als gut durch, wir standen nicht im Stau und fanden nahe der Innenstadt auch einen Parkplatz. Und es wurde alles dadurch abgerundet, als Louis meine Hand nahm, in aller Öffentlichkeit. Durch ihn hatte ich mittlerweile gelernt, dass es mir egal sein konnte, was Fremde über mich dachten. Zwar klappte das meistens noch nicht so ganz und oft hatte ich noch ein beklemmendes Gefühl im Magen, wenn einige Leute uns hinterher starrten, doch Louis schien das egal zu sein, ihn schien es eher stolz zu machen, jedem zeigen zu können, dass ich sein Freund war.
Mit der Schule sah es dann doch wieder schon etwas anders aus und nicht nur wegen Eleanor. Dort sah ich die Leute jeden Tag und die Blicke und dummen Sprüche würde ich mir sicher zu Herzen nehmen. Da konnte ich nicht einfach weit weg fahren und darauf hoffen, mich hier wieder verstecken zu können. Der Wechsel von Irland nach Doncaster hatte mir schon mehr als einmal bewiesen, das irgendwann alles ans Licht kommt. Aber das ich hier in der Innenstadt, wenn sie auch zwei Stunden entfernt unseres Zuhauses lag, schon zu meinem Freund halten konnte, gab mir ein verdammt gutes und bekräftigendes Gefühl, was die Hoffnung auf ein baldiges Outing in der Schule sogar verstärkte.
,,Was hälst du von dem hier?" Ich hielt ein rose farbenes Kleid in die Luft, das ich gleich in dem ersten Klamottenladen den wir betreten hatten, gefunden hatte. ,,Meinst du, das gefällt Gemma?" Hakte ich nach und betrachtete es selbst wieder skeptisch. ,,Naja, wir haben bald erst Februar Haz, da wäre ein Pullover doch praktischer. Aber die Farbe ist nicht schlecht", antwortete Louis, was mich nicken und das Kleid zurück hängen ließ. Die nächsten Läden waren die totale Katastrophe, nichts was den Anschein machte, das es Gemma gefallen könnte. Dabei wollte ich ihr das perfekte Geschenk machen, ihr irgendwas überreichen, was sie schon immer haben wollte oder was in Zukunft nützlich sein könnte.
Seufzend schlenderte ich durch den Laden des nächsten Modegeschäfts, doch auch hier war nichts dabei, was meine kleine Schwester tragen würde. ,,Muss es denn unbedingt was zum anziehen sein? Wie steht es denn mit irgendwelchen Büchern, Spielen oder Kuscheltieren?" Fragte Louis, der meine frustrierte Miene bemerkte, dem aber auch langsam die Ideen ausgingen. Doch das letztere war gar nicht mal so schlecht. Gemma hatte immer schon von diesen riesigen Teddybären geschwärmt, doch die waren ihr jedes Mal zu teuer gewesen.
,,Du bist der beste Louis", mit neuer Motivation nahm ich ihn bei der Hand und zog ihn aus dem Geschäft, rüber in den nächsten Laden, der sowas verkaufen sollte. ,,Okay, was suchen wir jetzt?" Etwas verwirrt schaute er sich um, was mich grinsen ließ. ,,Gemma wollte schon immer so einen riesigen Stoffbären, in den du dich reinkuscheln kannst, weißt du? Ich glaube darüber würde sie sich ziemlich freuen." Louis nickte begeistert und nach nur kurzer Suche fanden wir uns tatsächlich von Stofftieren in groß und klein umgeben wieder.
,,Hier!" Louis griff zu einem riesigen Teddybären mit roter Schleife um den Hals. ,,Der ist ja fast so groß wie du", stellte ich grinsend fest, was Louis eingeschnappt die Luft einziehen ließ. ,,Ich bin viel größer", brummte mein Freund, natürlich bemerkte ich, dass er sich auf die Zehenspitzen stellte, doch das ließ ich einfach mal so stehen. Mit dem Teddybär unterm Arm wollte ich gerade zur Kasse, als Louis mich aufhielt. ,,Den kauf ich dir!" Rief er fröhlich aus und hielt einen großen plüschigen Elefanten in die Luft. ,,Du brauchst für mich doch nicht so viel Geld ausgeben", sagte ich ernst, doch Louis zuckte nur mit den Schultern und ließ sich nicht davon abbringen. ,,Sieh es als Vorgeburtstagsgeschenk."
So schlenderten wir am Abend Hand in Hand zurück zum Auto, ich mit einem Plüschteddybären unterm Arm und Louis mit dem Plüschelefanten. Leute sahen uns belustigt hinterher, doch mir konnte es im Moment nicht egaler sein, denn ich war verdammt glücklich, das perfekte nachträgliche Geschenk für Gemma gefunden zu haben, auch wenn sie eigentlich zu meinem Geburtstag kam. Und nach der zweistündigen Autofahrt zurück, war ich dann auch echt erleichtert, wieder Zuhause zu sein.
,,Verdammt, tun mir die Füße weh", Louis setzte sich auf den Boden, zog seufzend seine Schuhe aus und streckte dann alle Viere von sich. ,,Willst du jetzt hier im Flur so liegen bleiben?" Amüsiert betrachtete ich ihn, während er ohne zu antworten einfach genüsslich die Augen schloss. ,,Na schön, dann geh ich jetzt alleine nach oben und mit meinem neuen Kuscheltier kuscheln, wenn du nicht willst." Lachend stieg ich über Louis, die Treppe hinauf in sein Zimmer. Er ließ mich ganz schön zappeln, als er dann endlich ebenfalls die Treppe hochkam und sich neben mich ins Bett legte, um den Plüschelefanten durch sich zu ersetzen. Kuschelnd mit Love, Simon im Fernsehen ließen wir den Tag dann ausklingen und ich hatte das Gefühl, niemand könnte mir die nächsten Tage ruinieren. Ich hoffte, meine Gefühle würden mich nicht täuschen.
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Könnten Harrys Gefühle ihn täuschen?🤔
Habt ihr eigentlich noch Kuscheltiere?
Ich schon, auch einen riesigen Kuschelbären und einen großen Plüschelefanten😹
Und jetzt eine Schweigeminute um zu realisieren, dass es schon 1000 Tage ohne One Direction sind..
All the love xx
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