57 - harassing
Niall traf ich in der Schule auch nicht an, genau wie Louis hatte er den Vogel wohl gestern Abend abgeschossen. Zayn und Liam waren jedoch zum Glück beide da, welche mir erzählten, dass Niall den Kater seines Lebens hatte und nicht kommen würde. Ihnen berichtete ich ebenfalls von Louis und so lange ich bei ihnen stand, fühlte ich mich sicher, doch die Blicke, die sich förmlich in meinen Rücken brannten, spürte ich trotzdem und sie verheißten nichts gutes. ,,Sag mal Harry, jetzt wo Louis heut nicht da ist, kannst du mir erzählen, was das jetzt mit Eleanor auf sich hat? Ich mach mir echt Sorgen", fragte mich Zayn und da er Louis bester Freund war, sah ich darin kein Problem. Vielleicht wüssten er oder Liam ja sogar eine Lösung, wie wir das Problem beseitigen könnten.
,,Naja, seit Louis mit Eleanor Schluss gemacht hat, hat sie sich immer wieder an ihn rangemacht. Und ihr wisst ja, dass sie ihn betrogen hat und Louis auch so nichts mehr von ihr will. Aufjeden Fall, auf dem Winterschulball, als Louis und ich uns draußen treffen wollten, war Eleanor leider mal wieder etwas schneller und hat Louis geküsst. Er hat sie aber weggestoßen und fort geschickt. Naja, leider ist sie nur bis um die nächste Ecke und hat dann beobachtet, wie Louis und ich uns ausgesprochen, geküsst und gemeinsam weggegangen sind. Deshalb hat sie jetzt das Gerücht in die Welt gesetzt, die beiden wären wieder zusammen. Und falls Louis etwas dagegen sagt wird sie uns vor der Schule outen, wofür wir beide noch nicht bereit sind", erzählte ich beiden in der Kurzfassung, weshalb Liam der Mund aufklappte.
,,Was fällt der Schnäpfe eigentlich ein? Die mach ich fertig", Zayn blickte sich schon suchend um, doch Liam hielt ihn zurück. ,,Wenn du das machst, sind die beiden sofort geliefert." Zayn seufzte frustriert. ,,Ja..du hast Recht, tut mir leid Harry. Wie kommt Louis damit klar? Und wie kommst du damit klar?" Fragte Zayn, nachdem er ein paar Mal tief durchgeatmet und sich beruhigt hatte. ,,Naja, du hast ja gesehen, wie Louis damit klarkommt. Er hat sich so hart betrunken, dass er sich in der Nacht noch zweimal übergeben musste. Und ich fühl mich einfach so hilflos. Ich hab das Gefühl, dass das alles meine Schuld ist. Hätte ich nicht solche Angstzustände, dann würde Louis sich sicher outen und nicht wieder von Eleanor verarschen lassen."
Sofort nahm Liam mich in den Arm und strich mir über den Rücken. ,,Das ist niemals deine Schuld, hörst du? Du kannst nichts für das, was dir angetan wurde und noch weniger für die Folgen. Es ist ganz allein die Schuld derer, die dich so hintergangen haben. Und gerade ist es ganz allein die Schuld von Eleanor. Aber wir kriegen das hin. Das Louis und du überhaupt zusammen gekommen seid, grenzt schon an ein Wunder, also lass dir jetzt auch nichts von so einer versauen." ,,Danke Liam, ich werd's versuchen. Es hilft mir schon, dass ich da jetzt nicht mehr alleine gegen angehen muss, weil ich euch als Freunde hab." ,,Selbstverständlich. Du kannst immer mit uns reden. Und jetzt lass uns reingehen, die letzten beiden Stunden fangen gleich an und dann ist endlich Wochenende."
Im Schulgebäude trennten sich unsere Wege dann allerdings auch schon. Ich musste nochmal auf die Toilette und dann hatte ich sowieso einen anderen Kurs als die beiden. Seufzend betrachtete ich mich im Spiegel, nachdem ich mein Geschäft erledigt hatte, musterte die tiefen Augenringe, meine zersausten Locken und fragte mich in dem Moment, wie Louis mich überhaupt attraktiv finden konnte. In Irland war ich ein nichts, ein niemand. Warum sollte sich das jetzt geändert haben? Ich war immer noch derselbe schwache Junge, der seine Mutter nicht retten konnte.
Als die Tür zu den Toilettenkabinen aufging, schaute ich mich gar nicht erst um, doch die Stimme, die dann ertönte, brachte mich dazu. ,,Sieh mal einer an." ,,Eleanor? Das ist das Jungsklo, das ist dir schon bewusst, oder?" Erwiderte ich und sah sie nicht gerade erfreut an. ,,Achja? Und was machst du dann hier Schwuchtel?" Mein Herz rutschte mir in die Hose, als sie dieses Wort benutzte. Am liebsten wäre ich einfach weggerannt, aber das würde ihr nur bestätigen, wie schwach ich bin. ,,Nur weil ich eine Schwuchtel bin", ich spuckte ihr das Wort förmlich vor die Füße, ,,macht mich das nicht weniger zu einem Jungen Eleanor."
,,Das bezweifle ich. Mal abgesehen davon, dass du nichtmal ansatzweise genug für Louis bist. Ich bin mir sicher, du kannst ihm nicht das geben, was er will und braucht, hab ich Recht?" ,,Und du weißt also, was er will? Er will sicher keine Freundin, die ihn betrügt", konterte ich, konnte aber nicht verhindern, dass mein Herz immer mehr einriss. ,,Mhm touché, aber er wird noch merken, wie sehr er mich vermisst, dafür werde ich schon Sorgen. Mit dir ist er ohnehin nur aus Mitleid zusammen. Diese Phase wird sicher bald vorbei sein." Mit einem letzten fiesen Lächeln verabschiedete sich Eleanor dann und trat wieder aus der Jungstoilette.
Als mein Blick dann zurück in den Spiegel fiel, sah ich einen zerbrechlichen Jungen, der tatsächlich nicht gut genug für Louis war. Durch den Spiegel hindurch beobachtete ich, wie immer mehr Tränen meine Wangen benetzten und sich den Weg zu meinem Kinn bahnten, wovon sie hinunter ins Waschbecken tropften. Ich konnte mich nicht länger so ansehen, ich war so erbärmlich und ekelte mich mehr und mehr vor mir selbst. Der Unterricht hatte schon längst angefangen und so wollte ich da definitiv auch nicht mehr reingehen. Deshalb stürmte ich aus dem Vorraum der Toiletten, rüber zu meinem Spind, aus dem ich meinen Rucksack holte und dann verließ ich schleunigst die Schule.
Der Schulhof war leer und so war es mir ein leichtes, schnell zum Tor und dann weit weg zu rennen. Schon früher in Irland konnte ich diesen Beleidigungen nicht standhalten und war dann immer abgehauen, zu meinem Lieblingsplatz, den ich Louis noch so unbedingt hätte zeigen wollen, den er auch sehen wollte. Irgendwann landete ich in einem Park, der mir ziemlich bekannt vorkam und als ich dort einen See erreichte, an dessen Ufer ich mich setzte um in Ruhe nachzudenken, wurde mir auch wieder bewusst, woher. Als Niall und Liam mich auf das Sommerfest geschleppt hatten, zu dem Zeitpunkt, wo ich mich noch nicht so gut mit Louis verstanden und ich ihn dort zum ersten Mal singen hören hatte, war ich später hier gelandet.
Ich weiß noch, wie ich ihn kurz nach seinem Auftritt weinend in der Ecke vorgefunden hatte. Ich hatte versucht mit ihm zu reden, doch er hatte nicht gewollt und abends, als ich schlafen wollte, seine Sorgen mit Sex mit Eleanor ertränken wollen. Diese Geräuschkulisse hatte ich einfach nicht ausgehalten und war in der Nacht genau an diese Stelle geflüchtet. Die Erinnerungen brachten mir trotzdem ein kleines Lächeln auf die Lippen, denn Louis war mir nachgegangen und hatte mir genau an dieser Stelle ein wenig was anvertraut. Es war schön hier, der See war noch immer zugefroren und drumherum lag der Rest Schnee. Ich hoffte, es würde nochmal wieder schneien, damit ich an meinem Geburtstag noch was davon hatte, doch zu viele Hoffnungen wollte ich mir nicht machen.
In diesem Moment wollte ich am liebsten einfach, dass Louis kommen würde, um mich in den Arm zu nehmen. Er sollte mir sagen, dass das was Eleanor gesagt hatte nicht wahr war. Das ich ihm mehr als genug war und das ich ihm geben konnte was er brauchte. Alles was ich wollte ist, das Louis glücklich ist und sollte ich Eleanors Worten Glauben schenken, war ich definitiv nicht Louis Glück. Bis zum Nachmittag saß ich hier, merkte nicht, wie mein Handy öfter vibrierte oder wollte es einfach nicht merken. Dann rappelte ich mich auf und lief langsam nach Hause. Mein Herz pochte schwer in meiner Brust, meine Finger und Zehen fühlten sich an, als wären sie abgefroren. Aber immerhin fühlte ich dadurch irgendwas.
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Was erwartet Harry jetzt gleich wohl Zuhause? .-. Was glaubt ihr, wie Louis reagiert, sollte Harry ihm davon erzählen?
(and just to remind you, larry is strong💗)
All the love xx
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