14 - sleep over
Ich fühlte mich ausgelaugt und schwach, konnte mich nichtmal richtig aufrechthalten, sodass Zayn mir aufhalf und mich in sein Auto setzte. ,,Wo fährst du hin?" Fragte ich schwach und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe, ab und an floss noch die ein oder andere Träne meine Wange hinab. ,,Ich nehme dich erstmal mit zu mir. Da du gerade von deinem Zuhause weggelaufen bist denke ich nicht, dass du da gerade so schnell wieder hin willst." Sprach Zayn, startete den Motor und fuhr los. ,,Wie kam es eigentlich, dass du gerade zu dem Zeitpunkt mit deinem Auto vorbei gefahren bist, als ich aus dem Haus gerannt bin?" Fragte ich dann skeptisch, da ich an so viele Zufälle gleichzeitig dann doch nicht glaubte.
,,Naja, ich hatte vor dem Haus eigentlich auf einen Anruf von Louis gewartet. Er wusste zwar nicht, dass du das Gespräch mit ihm suchen würdest, aber ich wusste, nach dem Gespräch hätte er mich sicher angerufen und alles erzählen wollen, weshalb ich schnell vor Ort sein wollte." ,,Du bist wirklich ein guter bester Freund. Louis hat dich gar nicht verdient", brummte ich, mein Hass und Ärger auf Louis wuchs immer weiter. ,,Sag das nicht. Er ist eigentlich ein guter Mensch. Ich werde nochmal mit ihm reden, wegen dem mit Eleanor und was er nun wirklich von dir will."
,,Danke Zayn, aber das musst du nicht. Ich denke nach diesen Wochen hat Louis seinen Standpunkt langsam deutlich genug gemacht. Er wollte mit mir spielen und mich nicht in seinem Haus, geschweige denn in seinem Leben haben." ,,Das meinst du zu wissen, aber du kennst Eleanor nicht. Sie kann Leute ganz schön unter Druck setzen, damit diese sagen, was sie hören will. Vielleicht hat sie auch geschafft, dass Louis das über dich sagt." Versuchte Zayn seinen besten Freund zu beschützen. ,,Louis ist ein eigenständiger Mensch, ich denke er wird nicht einfach etwas sagen, was er nicht auch so meint", entgegnete ich, wollte mir in Wahrheit einfach keine Hoffnungen mehr auf eine Besserung mit Louis machen, denn das tat nur weh.
Zayn blieb dann still, wollte mir wahrscheinlich Zeit zum nachdenken geben, aber in meinem Kopf spukten so viele Gedanken, es war ein reinstes Chaos welches ich nicht unter Kontrolle bringen konnte. ,,So da wären wir." Zayn hielt mit seinem Auto vor einem hübschen Einfamilienhaus und stieg aus. Ich tat es ihm gleich und folgte ihm zur Eingangstür. ,,Sei froh das mein Vater mit meinen Geschwistern im Moment bei meiner Oma ist, sonst hättest du mit einigen neugierigen Fragen rechnen müssen." Grinste Zayn und schloss die Eingangstür auf, hielt sie mir auf und trat nach mir ein. ,,Mum, ich bin Zuhause und ich hab einen Gast."
Eine Frau mitte vierzig kam um die Ecke und lächelte mich freundlich an. ,,Du musst sicher Liam sein, Zayn hat schon so viel von dir erzählt. Ich bin Trisha", sie schloss mich in ihre Arme und ich konnte nicht anders als zu kichern. ,,Ich bin zwar Harry und nicht Liam, aber ich weiß um die Situation der beiden. Und danke für die herzliche Umarmung." Erklärte ich ihr freundlich, Trisha war mir gleich sympathisch und hatte genau dieselbe herzliche Art wie Zayn, wenn er sie zuließ. ,,Mum, machs doch noch peinlicher", grummelte Zayn hinter mir. ,,Ach Zaynie, wenn er weiß das du den Jungen magst ist doch alles gut. Es ist schon spät, also bleibst du über Nacht Harry?"
,,Wenn es keine Umstände bereitet würde ich das gerne. Ich fühle mich im Moment nicht ganz wohl Zuhause." ,,Aber natürlich Harry, kein Problem. Ich bringe dir gleich Bettwäsche. Möchtet ihr noch was zu Abendessen?" Fragte Trisha. ,,Wir könnten Pizza bestellen?" Schlug Zayn vor. ,,Ich hab aber kein Geld dabei und brauch auch nicht unbedingt was zu essen", sagte ich, was mir schon etwas unangenehm war. ,,Ich lad dich ein Harry. Was möchtet ihr?" Fragte Zayn an seine Mutter und mich gewandt, griff schonmal nach dem Telefon und tippte die Nummer des Lieferservice ein. ,,Ich nehm wohl Mozzarella und danke Zayn." ,,Bestell mir mal eine mit Salami", bat Zayns Mutter und ging dann, um mir wohl alles mögliche für die Übernachtung zusammen zu suchen.
Nach dem Anruf bei der Pizzeria folgte ich Zayn hoch in sein Zimmer, die Bettwäsche unterm Arm sowie eine neue Zahnbürste in der Hand, die Trisha mir noch gegeben hatte. Etwas zum anziehen für die Nacht würde Zayn mir leihen. Zayns Zimmer war ziemlich jugendlich eingerichtet. Ein großes Bett, ein Sofa, vor dem ein Fernseher an der Wand hing, ein Schreibtisch und ein großer Kleiderschrank. Poster von unterschiedlichen Bands hingen über dem Bett und einige Fotos mit Freunden über dem Schreibtisch an der Wand. Louis konnte ich unter ihnen auch ausmachen, er sah so glücklich aus.
,,Danke, dass ich bei dir übernachten kann", sagte ich dann lächelnd, nachdem ich mich umgeguckt hatte. ,,Kein Problem, dass ist ja wohl das Mindeste. Ich zieh eben das Sofa aus", sprach Zayn und machte sich daran, damit ich darauf schlafen können würde. ,,Warum ist dass das Mindeste", fragte ich verwirrt, ,,du hast doch nichts angestellt." ,,Naja ich hab dich erst überredet mit Louis zu reden. Ohne mich hätte Eleanor dich wahrscheinlich nicht bloßgestellt." ,,Ich denke, irgendwann wäre das alles so oder so rausgekommen, also besser jetzt als später, besser jetzt, bevor ich Louis tatsächlich noch irgendwas sehr bedeutendes anvertraut hätte.
Ich war wieder mal zu gutgläubig, aber das wird mir bei Louis jetzt nicht mehr passieren. Er hat mit mir gespielt, mich von sich weggedrückt und dann versucht, mich von sich zu begeistern. Das lass ich mir jetzt nicht mehr gefallen. Ich hab Niall und Liam und das reicht für das Jahr." Ich redete mich so in rage, dass ich nichtmal mehr wirklich darauf achtete was ich sagte. ,,Für das Jahr?" Hinterfragte nun der Pakistani. ,,Ja, ich soll hier mein Abschluss machen und dann werde ich zurück in meine Heimat gehen." ,,Nach Irland richtig? Und warum sollst du hier deinen Abschluss machen?" ,,Ja nach Irland und warum ich hier meinen Abschluss machen soll ist eine lange Geschichte, aber ich sag dir mal das, was ich Louis auch gesagt habe, bevor Eleanor reinkam. Er wird es dir ja wahrscheinlich eh erzählen, also ich bin Zuhause nicht mehr sonderlich erwünscht, zumindest bis sich nicht einiges an mir geändert hat."
,,Was soll sich denn an dir ändern? Du scheinst mir ganz normal." Zayn war sichtlich verwirrt, was mir mal wieder deutlich machte, wie einfach es war, Menschen vorzuspielen, dass es einem Gut ging. ,,Richtig Zayn, ich scheine normal", betonte ich, doch bevor er noch weiter nachhaken konnte, klingelte es an der Haustür. ,,Das wird der Lieferservice sein." Freudig stand Zayn auf, ging nach unten und kam nach kurzer Zeit mit zwei Pizzakartons auf dem Arm wieder. Dabei machte er einen Film auf seinem Laptop an, wir machten es uns auf seinem Bett bequem und aßen dabei. Für diesen einen Abend konnte ich mal wieder richtig vergessen, all die neuen Sorgen, all den alten Kummer und ich hatte das Gefühl, wohlmöglich in Zayn einen Freund zu finden.
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Meinungen zu dem Kapitel? Zu der Geschichte? Vermutungen, wie es zwischen Harry und Louis weitergehen könnte?
All the love xx
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