13 - hurt
Etwas überrascht sah Louis mich an, hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich tatsächlich mit ihm reden wollen würde, gerade nachdem was heute im Kino passiert ist. Sofort setzte er sich aufrecht hin, nahm die Kopfhörer aus den Ohren, legte sein Handy beiseite und sah mich neugierig an. ,,Was gibt es?" Fragte er vorsichtig und versuchte sich in einem lächeln. ,,Naja, ich hatte gerade eine sehr interessante Unterhaltung mit Zayn", fing ich an, trat vollständig in Louis Zimmer und schloss die Tür hinter mir. ,,Ich weiß, es ist etwas dämlich, das über einen dritten zu machen, aber ich dachte ihm hörst du vielleicht besser zu, als mir", rechtfertigte sich Louis sofort, was mich doch tatsächlich ein bisschen zum schmunzeln brachte.
,,Louis, alles gut und du hast damit wohl auch recht, ich hab ihm besser zugehört als dir. Deshalb frage ich mich auch, warum du solche Angst hast, verletzt zu werden, vorallem von mir, wo ich doch bisher kaum ein Wort mit dir geredet habe und selbst schreckliche Angst vor dir habe. Ich dachte, wir sind uns vielleicht die ein oder andere Erklärung schuldig und vielleicht, ich weiß nicht, aber vielleicht können wir dann ja von vorne anfangen?" Schlug ich vor, hatte mich letzlich für diesen Entschluss entschieden, da ich ja eigentlich hier in Doncaster war, damit meine Wunden heilen und nicht damit noch mehr dazukommen.
Und Louis war der einzige, der mich daran hinderte, hier für dieses Jahr meinen Frieden zu finden, einfach weil wir so einen schlechten Start hatten. Ich glaubte an das gute im Menschen und so glaubte ich auch daran, dass Louis sich von seiner Art her mir gegenüber verändern könnte. ,,Das klingt nicht schlecht Harry, das würde ich gerne." Sprach Louis dann und zeigte auf sein Bett, als Zeichen, dass ich mich neben ihn setzen konnte und sollte. ,,Die Frage, die mir am meisten auf der Zunge brennt ist, warum du hier bist", sagte Louis dann etwas schüchtern, eine Art, die ich noch nicht an ihm kannte.
,,Weißt du, das ist eine ziemlich lange Geschichte, aber der Punkt ist, das ich zu Hause nicht mehr wirklich erwünscht bin, weil ich so kaputt bin. Man hat mich nicht mehr ausgehalten, also musste ich weg", traurig lächelte ich Louis an und fuhr mir einmal durch die Haare, um mich selbst abzulenken und nicht mit dem Weinen anzufangen. ,,Und wie kommt es, dass du so kaputt bist?" Fragte Louis nach, was mich erstmal einen Moment inne halten ließ. Mit einem mal war ich doch unschlüssig, ob ich Louis meinen größten und schwerwiegendsten Schmerz anvertrauen sollte. Doch damit das alles funktionieren sollte entschied ich mich dafür, denn anders könnten Louis und ich einander wohl nie verstehen.
Gerade wollte ich also zum reden ansetzen, als die Tür aufging und Louis Freundin eintrat. ,,Eleanor!" Sofort sprang Louis auf und sah zwischen uns beiden hin und her. Ich war einfach nur komplett verwirrt, während Eleanor ziemlich geschockt aussah. ,,Louis, was macht dieser Idiot hier?!" Fragte sie dann sofort und sah mich giftig an. Am liebsten hätte ich, das mich ihre Worte nicht so treffen, aber doch, das taten sie durchaus. ,,Eleanor, das ist nicht, wonach es aussieht." Versuchte Louis es und ich verstand ehrlich nicht, warum er sich rechtfertigen musste. ,,Achja? Dann erzähl mir doch mal, warum der Junge, den du so sehr verabscheust, auf deinem Bett sitzt?"
Diese Worte trafen tief in mein Herz und ich hatte endgültig genug gehört. Eilig sprang ich von Louis Bett auf, wo ich mich vor wenigen Minuten sogar noch ein bisschen wohl gefühlt hatte und rannte aus dem Zimmer. Louis versuchte nichtmal mich aufzuhalten und ich wusste nicht, warum mir das nicht einfach total egal sein konnte, doch es tat höllisch weh, ich fühlte mich betrogen. Die Tränen flossen und kaum das ich unten im Flur war, zog ich mir die Schuhe an und schlüpfte schnell aus der Haustür, ohne das Johannah auch nur das kleinste bisschen bemerkte.
Ich wollte einfach nur mit jemandem reden, jemandem erklären wie benutzt ich mich fühlte. Ich dachte, Louis hatte das zusammen mit Zayn nur geplant und vorgespielt, um meine tiefsten Geheimnisse zu erfahren und um mich dann vollkommen zu zerstören. Ich war kaum ein paar hundert Meter von dem Haus der Tomlinsons' entfernt, da hörte ich ein Auto heranfahren, dass schließlich immer langsamer wurde und dann im Schritttempo neben mir herfuhr. ,,Harry?" Zayns Stimme drang gedämpft zu mir durch, doch ich lief nur weiter, wurde immer schneller, bis ich schließlich wieder rannte. Nur hatte ich natürlich keine Chance vor Zayn davon zu laufen, der im Auto saß.
Auch er wurde schneller, gab Gas und hatte mich sogleich wieder eingeholt. ,,Harry halt an! Was ist passiert?" Ohne Zayn eine Antwort zu geben rannte ich weiter, achtete gar nicht richtig auf meine Umgebung und so kam es, das ich nicht lange danach stolperte und hinfiel. Vor Schmerz schrie ich kurz auf, biss dann aber die Zähne zusammen und wollte mich aufrappeln, doch Zayn machte mir einen Strich durch die Richtung, der mir eine Hand auf die Schulter legte, damit ich mich nicht hinstellte und damit noch mehr Schmerzen unterlag.
Ich versuchte nichtmal meine Tränen zu verstecken, sollte Zayn doch sehen, was er mit seinen Machenschaften angerichtet hatte. Der Pakistani hatte sich neben mich hingehockt und mich plötzlich in den Arm genommen, was mich nur noch mehr verstörte und zum Weinen brachte. ,,Warum wollt ihr mich so am Boden sehen?" Fragte ich bitterlich weinend, wollte von Zayn weg, krallte mich aber dennoch an seinem Shirt fest, denn ich brauchte diesen Halt im Moment einfach. ,,Wovon sprichst du?" Fragte Zayn verwirrt, war aber immer noch fürsorglich und strich mir meine Haarsträhnen aus dem Gesicht.
,,Ich war kurz davor wegen dir Louis meine Trauer zu verraten und ihm zu verzeihen, da kam Eleanor rein und hat alles klargestellt. Sie sagte, Louis hält mich für Abschaum und er hat nichtmal was dagegen gesagt. Er hat nichtmal versucht mich aufzuhalten, als ich davon gerannt bin." Schluchzte ich, während Zayn mir weiterhin den Rücken streichelte. ,,Harry, davon wusste ich ehrlich nichts. Louis hatte mir gesagt, er wolle sich mit dir vertragen und das mit dir klären, da ihr beide sonst nur unglücklich seid. Von Eleanors Auftritt und das Louis dich angeblich verabscheut, davon wusste ich nichts." Zayn klang so verzweifelt, das ich ihm glauben musste, aber Louis war für mich an diesem Abend engültig abgeschrieben.
___
Glaubt ihr, Louis wollte wirklich nur mit Harry spielen?
Was würdet ihr an Harrys Stelle jetzt tun?
All the love xx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro