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Kapitel 1

„Lügen ist ein bisschen wie mit Dreck zu werfen. Etwas davon bleibt auch immer an dem kleben, der es tut."

Als ich Liam sehe, ist er voll davon. Dreckige Schuld lastet auf seinen Schultern und plötzlich frage ich mich, warum mir das nicht schon viel früher aufgefallen ist?

Er trägt eines dieser Oversize-Shirts und raucht gerade eine Kippe, während er an seinem Wagen lehnt. Jetzt steige auch ich aus meinem Peugeot, denn ich kann keine Sekunde hiervon länger ertragen. Zuerst denke ich, er würde mich nicht bemerken. Doch dann wird mir schlagartig bewusst, dass er mich nicht ansehen kann.

Das ist gar nicht gut.

Beklemmung wickelt sich wie ein gespannter Faden immer mehr um meine Magengrube. Galle wird bitter, rutscht weiter meine Speiseröhre nach oben.

Oh man, ich glaub' ich muss kotzen.

Die Landluft hier draußen, macht das nicht gerade besser. Liam wollte sich auf dem Feld treffen um zu... reden?
Und jetzt sind wir hier, mitten im Nirgendwo. Der perfekte Ort um „schlimme" Dinge oder was auch immer „zu besprechen". Der perfekte Ort für einen Mord oder: um die Beziehung und alles was wir je waren, zu begraben - ohne jegliche äußere Einwirkungen.

Klasse.

Der Wind hier draußen ist kalt, obwohl es schon Mitte März ist, also umklammere ich die Enden meiner Jacke fester. Irgendwie fühle ich mich auch damit wohler. Zumindest bis Liam plötzlich aufschaut. Es ist ein Blick, der mir fast die Schuhe auszieht. Ich meine, wie kann er mich nur so ausdruckslos ansehen? Wie kann er jemanden nur so ansehen, dem er noch vorgestern einen Abschiedskuss gegeben hatte, bevor er in die Firma fuhr?

Liam schnickt seine Kippe ins nächste Gras. Er sieht mich heute zum ersten Mal. Doch es fühlt sich so an als hätte dieser Mann hier vor mir, mich noch nie jemals zuvor gesehen. Dann kommt er ein paar Schritte auf mich zu.
Viel zu schnell und unerwartet. Mein Herz springt hin und her, aber auf die ekelhafte Weise, als hätte es viel zu wenig Platz in meiner Brust.

»Ich möchte nicht, dass wir im Schlechten auseinander gehen,« er versucht mich in eine Umarmung zu ziehen.

Eine Geste, die ich steif ablehne: »Lass' gut sein.«

Auseinander gehen - es sind seine Worte, die immer wieder Echos in meinen Kopf schlagen.

»Okay. Okay,« er hebt die Hände und ist wieder ganz die Statue, sein Blick fliegt wieder davon. »Du weißt ja, dass wir uns geschworen haben, immer ehrlich zueinander zu sein.«

Verdammt. So fangen die Tragödien in den Kinostreifen auch immer an. Nur liegt in dieser filmreifen Szene viel zu wenig Emotion. Es ist als würden wir ein Meeting zwischen den Weinreben abhalten und ich bin die unprofessionelle Geschäftspartnerin, die fast heult.

Ich will so etwas wie „ja" antworten, doch meine Kehle ist urplötzlich staubtrocken.

»Ich habe dich angelogen. Kim ist keine alte Arbeitskollegin. Ich habe sie in der neuen Firma kennengelernt.«

»Ich wusste es.« Das Ganze ergibt nur mehr als Sinn. Das Problem war nur ich selbst gewesen, denn ich hatte die Dominosteine viel zu spät aufgestellt.

»Ich habe dich betrogen, Lina.«

Es durchfegt mich wie ein Blitz. Unangekündigt. Brutal. Mir wird heiß, während ich gleichzeitig erfriere. Ich kann praktisch zu sehen, wie ein imaginärer Pfeil direkt in unsere Zukunft jagt und sie zerstört. Mir ist nicht klar, wieso ich das Feld voller ausgelöster Dominos um mich herum nicht gesehen hatte. Doch auf einen Schlag kann ich das eigentliche Ausmaß der Verwüstung erkennen.

»Ich habe dich mit Kim betrogen.«

Mein klopfendes Herz fliegt in eine unsichtbare Eistruhe. Ich kann es nicht leugnen: Es tut weh und jeder Atemzug bedeutet Schmerzen.

Doch die nächste Frage ist unumgänglich: »Wie?«

»Ich habe mit ihr geschlafen.« Schon klar. Aber es ist wichtig, das ich es aus seinem Mund zu hören bekomme. Warum auch immer.

»Wieso?«

»Ich kann es selbst nicht erklären. Ich weiß nicht, ob ich noch Gefühle für dich habe, um ehrlich zu sein. Ich-«

»Wann?« unterbreche ich ihn, weil mir die nächste Frage schon so sehr auf der Zunge brennt, dass ich denke ich zergehe augenblicklich.

Er hatte erst im Januar den Job gewechselt. Wir beide hatten so daraufhin gefiebert, weil es das Licht am Ende eines langen Tunnels bedeutet hatte. Jetzt haben wir Mitte März, das kann also nicht allzu lange her sein.

»Im Januar.« Okay, wow. Er hatte sich ins Zeug gelegt.

»Wie oft?«

»Einmal. Das eine Mal im Januar.«

»Wann im Januar?«

»Kann ich nicht genau sagen.« Wie kann man das nicht wissen?!

»Wie ist es passiert?« Dumme Frage. Aber ich brauche sie.

»Wir haben über den internen Firmenchat miteinander geschrieben. Wir haben ausgemacht uns nach Feierabend bei ihr zu Hause zu treffen. Wir haben ein Glas Wein getrunken und dann... Dann hab ich sie einfach gepackt.«

»Einfach gepackt?« wiederhole ich, kann den Worten, die meinen Mund verlassen kaum glauben.

»Es tut mir so leid, Lina. Das hast du echt nicht verdient.« Für eine Entschuldigung klingt es jedoch viel zu sachlich.

Mein Puls rast. »Wieso hast du in dieser Zeit mit mir geschlafen? Wieso haben wir jeden Abend miteinander gekuschelt bis wir eingeschlafen sind? Wieso hast du weitergemacht als wäre nicht gewesen?«

»Weil du es magst, denke ich.«

Weil ich es so wollte?
Heißt das etwa, es ist meine Schuld?!

Niemals hätte ich mich weiterhin auf ihn eingelassen, wenn ich es gewusst hätte. Es ist so abstoßend, durch meine Adern pumpt der Ekel. Gerade fühle ich mich als hätte sein Körper mich über Wochen hinweg vergiftet.

Plötzlich fallen mir tausend Gründe ein. Gründe, die völlig bizarr und falsch sind: „Gefällt dir mein Körper etwa nicht?«

»Ich liebe deinen Körper, Lina. Das weißt du.«

»Findest du, sie sieht besser aus?«

»Nein, sie sieht nicht mal besser aus als du. Wenn du willst, kannst du mir eine Ohrfeige geben.«

Doch diese Genugtuung gebe ich ihm nicht. Diesen Schmerz, den ich gerade fühle, kann man nicht ausgleichen. Er soll bloß nicht denken, er könnte mir damit Abhilfe verschaffen. In meinem Herzen klafft ein Wunde, die größer ist als sein gottverdammtes Hirn und es zerreißt mich. Von innen nach außen.

Sein Körper steht noch immer stocksteif an das Auto gelehnt. Nicht einmal in diesem wichtigen Moment kann er mir in die Augen sehen.

Niemals spürt er, was ich gerade spüre.

»War dir bereits im Januar schon klar, dass wir zusammen keine Zukunft mehr haben werden?«

»Ja.«

Ich starre in seine blauen Augen und fange verzweifelt an nach ihm zu suchen - den Mann, den ich gestern noch liebte. Doch ich erkenne nur Kälte und es ist die Gleiche, die bereits gnadenlos mein Herz umschließt.

Ich muss gehen, denke ich.

Doch bevor ich mich umdrehe, rufe ich ihm zu: »Vergiss niemals, wer in den dunkelsten Zeiten an deiner Seite war.«

»Wie könnte ich das jemals vergessen.«

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