Achtung Tussen Alarm!
Simon hatte einmal gesagt, dass man schlechte Taten nur durch gute wieder herstellen konnte. Doch in diesem Fall- da war sich Gabrielle sicher-, würde das nicht gehen. Herr Gwint war nämlich nicht so ein Lehrer, der Sachen einfach so durchgehen lies.
Gabrielle schaute auf ihr Blatt und ging noch einmal alles durch. Sie blickte auf und sah hinüber zu Josie. Diese schaute Gabrielle auch an und lächelte. Sie kam zu Gabrielle herüber und setzte sich auf den Tisch von ihr. Sie grinste und Gabrielle wurde von ihrer Laune angesteckt. Josie schaute auf Gabriells Blatt und nickte anerkennend.
»Bist du schon fertig Gabbie?«
Gabrielle lachte und drehte ihr Blatt um, damit sich Josie selbst ein Bild machen konnte.
»Kann ich das gleich kurz mitgehen lassen? Natürlich ganz zufällig?«
Gabrielle nickte und musste leicht lächeln. Josie war so eine Gefühlsexplosion. Sie machte immer gute Laune und man konnte immer erkennen, was sie fühlte oder dachte.
»Simon und ich hätten uns das lieber verkneifen sollen oder?«
Josie wirkte auf einmal ein bisschen unruhig und biss auf ihrer Unterlippe herum. Josie und Gabrielle kannten sich schon seit der siebten Klasse. Damals war Josie noch ganz schüchtern gewesen. Doch als sie zu Gabrielle und den anderen in die Gruppe kam, änderte es sich aber auch. Simon, Naomi, Lex und Talia kamen direkt ganz gut mit Josie klar. Gabrielle freute dies damals sehr und es gab wie sonst auch streite wegen Eifersuchten, aber nachdem diese Hürden überwunden waren, waren die zwei wie Hanni und Nanni gewesen und waren es auch jetzt noch. Und schon damals hatte Josie auf ihrer Unterlippe herum gebissen, wenn sie nervös war. Gabrielle legte ihre Hand auf Josies und lächelte.
»Warum so ernst?«
»Es ist nur....«, Sie wurde durch Gabrielle unterbrochen. »Simon, habe ich Recht? Wir sollten einfach abwarten, ich meine, es war ja nur ein harmloser Papierflieger oder nicht?«
Josie legte ihre Stirn in Falten. Dabei fiel ihr einer ihrer dunkel Roten Kirsch farbenen Haarsträhnen ins Gesicht. Josie strich sie sich weg und schaute angespannt auf die Tür. Gabrielle mochte Josies Haarfarbe, auch wenn es nicht gerade normal war Kirschrote Haare zu haben. Josie war besonders, ganza uf ihre Weise. Sie war wie ein Rubin. Dunkelrot aber klar. Es war tatsächlich so, dass ihre braunen Augen in den Strahlen der Sonne so hell strahlten, wie bei keinem sonst. So etwas hatte Gabrielle noch nie gesehen. Josies Lieblings Farbe war schon immer Rot gewesen und wollte schon ewig rote Haare haben. Ihre Eltern jedoch, wollten es ja nie erlauben. Als sie es jedoch irgendwann schaffte sie zu überzeugen, hatte sie direkt einen Termin bei Vulkano gemacht. Vukano war der bekannteste Friseur in ihrer Umgebung. Das Personal dort, war immer freundlich und wusste immer, was und wie man seine neue Frisur haben wollte. Als Josie dann das erste mal mit ihrer neuen Frisur und Haarfarbe in die Schule kam, war sie das Hauptthema der Klasse. Es gab eine Sache, die Gabrielle wirklich sehr bewunderte an Josie. Josie hatte das stärkste Selbstbewusstsein, was ein Mensch haben konnte. Sie kümmerte sich nur um ihren Geschmack, wenn jemandem etwas an ihr nicht gefiel, stand sie drüber. Das war bei Gabrielle nicht so. Sie probierte immer in der Schublade zu sein, in der sie Menschen steckten. Vielleicht war das nicht das schlauste, aber was sollte sie machen?
Gabrielle wurde aus ihren Gedanken gerissen, als mit einem dumpfen Knall die Tür zur Klasse zuflog. Das Schloss wurde durch die Wucht an ihre Grenzen gebracht, hielt es aber aus. Josies Anspannung fiel wie auf einmal von ihr ab und sie sah zu Simon. Gabrielle nickte und Josie lächelte. Sie stützte sich von der Tischkante ab und lief herüber an ihren Platz. Simon setzte sich genau an diesen Moment auf seinen Platz. Seine Miene sah aber nicht gerade besser aus. Dafür strahlte Herr Gwint. Gabrielle drehte sich um und schaute zu der "coolsten" Clique. Samantha hatte sich mit Antjanna auf ihren Tisch gesetzt und präsentierte ihre beste Seite und machte Theo schöne Augen. Gabrielle zog genervt Luft durch ihre Zähne ein. Gabrielle versuchte Theo irgendwie zu sehen, aber dadurch dass sich fast alle Schüler aus ihrer Klasse bei Samantha angesammelt hatten, um mehr über den neuen zu erfahren, war es so gut wie unmöglich auch nur seinen schwarzen Pullover zu erblicken.
»Bitte alle wieder an eure Plätze.«
Herr Gwint ordnete seine Blätter auf seinem Pult und suchte eine weiße Kreide, bevor er sich auf sein Pult abstütze und gespannt auf die Schüler wartete, die sich hinsetzten sollten. Die kleine Ecke an Schüler glitt auseinander und jeder ging an seinen Platz zurück.
»Gehen wir alle zusammen mal die Ergebnisse durch. Wer ist denn schon fertig? Der melde sich bitte einmal.« Herr Gwint schaute durch die Runde und sah, dass nur Gabrielle, Theo, Clara und Noah ihre Hände in die Luft hielten. Er atmete tief ein und setzte wieder an. »So wie es aussieht, braucht ihr noch fünf Minuten ruhiges Arbeiten..«
Gabrielle und die anderen senkten ihre Hände und schaute gelangweilt den anderen beim schreiben zu. Herr Gwint lief mit beiden Händen hinter dem Rücken durch die Klasse und half den Schülern, die es nicht so gut verstanden. Als er bei Gabrielle ankam, schaute er kurz auf ihr Blatt und holte hinter seinem Rücken ein weiteres Blatt hervor und legte es vor sie auf den Tisch.
»Theo, kommst du bitte mal her? Clara und Noah bitte auch.«
Die drei erhoben sich und liefen herüber zu den beiden.
»Ich hab mal ein paar Langzeitarbeiten vorbereitet, ich möchte, dass ihr sie in zweier Gruppen bearbeitet. Ich möchte sie bitte bis nächste Woche Donnerstag haben. Clara und Noah, wollt ihr beide zusammen arbeiten und Theo und Gabrielle? Geht das?«
Theo schaute Gabrielle in die Augen und diese zuckte nur mit ihren Schultern.
»Na gut, dann ihr beiden und ihr anderen beiden.« Er zeigt auf die beiden Gruppen und drückte Clara ebenfalls das selbe Blatt in die Hand, wie das, was Gabrielle auf ihrem Tisch liegen hatte. »Ihr könnt nächste Stunde damit anfangen, jetzt könnt ihr schon einmal eure Sachen zusammen packen.«
Gabrielle nickte und zog den Reißverschluss ihres Etuis zu. Sie packte ordentlich das Blatt und ihre Hefte wieder in ihren schwarzen Rucksack und schloss ihn. Als sie das nächste mal aufsah, hatten sich die drei anderen schon wieder an ihre Plätze gesetzt. Kaum eine Minute später,erklang auch schon der erfreudige Ruf der Erlösung und die Schüler erhoben sich und verließen den Klassenraum. Gabrielle blieb vor der Tür noch kurz stehen und wartete auf Josie und Simon. Die beiden kamen lachend auf sie zu und die drei gingen mit den anderen in Richtung des Physikraums. Sie unterhielten sich über die Matheaufgaben und Herr Gwint. Simon erzählte, dass Herr Gwint wollte, dass Simon am Wochenende in der Bibliothek half die Bücher wieder in die Regal hinein zu sortieren. Schlussendlich hatte der Schulleiter Gran van Walter ihm zugestimmt und so musste Simon wohl oder übel am Samstag zur Schule. Sie waren am Physikraum angekommen und nahmen ihre Rucksäcke von den Schultern und legten sie vor die Tür und gingen nach draußen auf den Schulhof. Die frische Luft und die Anwesenheit von Simon und Josie tat Gabrielle gut. Es lenkte sie von Theo und dieser Samantha ab. Doch nicht für lange. Dort hinten an den Baumgruppen, standen sie. Samantha, Antjanna, Milla, Lusie, Linus, Benny und noch ein paar andere. Doch vor allem stand dort....Theo. Gabrielle schluckte. Warum auch immer tat es in ihrem Herzen weh Samantha bei ihm zu sehen. Wie sie mit ihrem blonden Haar spielte und probierte ihn um ihren Finger zu wickeln. Sie stand an den Baum gelehnt und machte ihm schöne Augen. Natürlich war es nicht zu leugnen, dass Theo hübsch war, aber dass Samantha versuchte ihm schöne Augen zu machen, dass war ein Stück weit schon ein schmerzendes Gefühl.
»Gabrielle?«
Gabrielle war stehen geblieben und Simon und Josie waren weitergegangen. Gabrielle riss sich zusammen und lachte.
»Tut mir leid ihr beiden, war ganz kurz in Gedanken.«
Sie holte zu den beiden auf und Josie lachte.
»Seht mal da, Samantha markiert ihr Territorium.« Alle drei lachten.
»Achtung Tussen Alarm!«
Simon schien von seinem Satz nicht wirklich die Bedeutung gewusst zu haben, aber wenn Gabrielle später an diesen Moment zurück denken sollte, würde dieser Satz ganz sicher nicht in ihren Erinnerungen verloren gehen.
Die drei liefen auf die Gruppe zu und gesellten sich zu ihrer Klasse, doch Gabrielle musste die ganze Zeit an diesen einen Satz denken, er würde sie für's erste auch nicht loslassen...
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