Offen und ehrlich
Hello,
bei Sunset ist das erste Kapitel draußen :3
All the love ~ L xx
《♡》
Pov. Zayn
Seit Montag ist nicht wirklich was passiert. Ich habe es geschafft die Handtasche zu verkaufen und Harry anschließend davon ein Handy zu besorgen. Liam und Louis habe ich erzählt was passiert ist, da sie wissen wollten, warum Harry ihnen seit Dienstag aus dem Weg geht. Heute ist Freitag und ich habe Louis darum gebeten, dass neue Handy in Harrys Spind zu legen. Die beiden teilen sich einen, weshalb es auf jedenfall die sichere Variante war, Louis das Handy zu geben.
Es scheint alles glatt gelaufen zu sein, denn in der großen Pause erhalte ich bereits die erste Nachricht von Harry.
Harry: Hat alles wegen der Handtasche geklappt?
Du: Ja hab sogar noch
etwas Geld übrig
Du: Wie geht's dir?
Harry: Scheiße. Ich musste gestern mit Josh auf ein Date gehen und Morgen gehen wir als "Familie" essen. Josh, Desmond, Lena und ich, wird ein spaßiger Abend...
Du: Ich hab mit meiner
Mutter geredet, sie ist stinksauer und meinte, dass sie sich deinen Vater noch vorknöpfen will. Wir versuchen wirklich alles um dich da rauszuholen :/
Harry: Ich weiß ich bin euch auch dankbar dafür, richte Trisha liebe grüße von mir aus. Ich vermisse sie und ihr gutes Essen :c
Du: Wir bekommen das schon wieder hin, bald bist du wieder bei uns
Du: Hast du Louis schon geschrieben?
Harry: Noch nicht,
wieso fragst du?
Du: Er vermisst dich und macht sich Sorgen, schreib ihm doch mal. Ich hab Liam und ihm erzählt was passiert ist, aber nur grob. Die beiden wissen nichts genaueres, ich wusste nicht ob dir das recht ist wenn ich es ihnen alles erzähle
Harry: Ist okay,
danke Zayn
Du: Nicht dafür
Ich erschrecke etwas, als sich plötzlich zwei Hände auf meine Augen legen und sich Jemand von hinten an mich schmiegt.
"Na wer bin ich?" ,höre ich Liam fragen, weshalb ich anfange zu schmunzeln. Ich dachte nicht, dass Jemand zu mir kommt, da ich ziemlich abseits von allen, am Rand vom Pausenhof sitze. Dementsprechend überrascht bin ich, als ich auch noch mitbekomme, wie sich zwei weitere Personen zu mir auf die Bank setzen. Liam steht immer noch hinter mir, weshalb ich annehme, dass es sich bei den zwei Personen um Niall und Louis handelt.
"Mh keine Ahnung. Vielleicht Niall?" ,frage ich dümmlich grinsend und bekomme dafür einen leichten Klaps gegen den Hinterkopf. "Ich wollte einmal wie die kitschigen Menschen in den Filmen sein" ,schmollt Liam und quetsch sich zwischen Louis und mich. Auf der rechten Seite von mir sitzt tatsächlich Niall, der zum ersten Mal seit Montag wieder in der Schule ist. "Hey wie gehts dir?" ,frage ich besorgt, da mir der dünne blaue Faden auf seiner rechten Stirnhälfte nicht entgangen ist. "Mhh geht so, hatte eine Gehirnerschütterung und musste hier genäht werden, war aber zum Glück keine allzu große Platzwunde" ,meint Niall kauend und deutet auf seine Stirn, bevor er wieder zufrieden von seinem Sandwich abbeißt.
"Aber soweit geht es dir gut?" ,frage ich vorsichtig nach, da ich mich etwas schuldig fühle, immerhin wäre es ohne mich nicht passiert.
"Mach dir keine Sorgen um mich, mir geht's gut...körperlich." Das letzte Wort flüstert er, damit nur ich es verstehe und für einen Moment, sieht er mich aus unendlich traurigen Augen an, ehe er wieder ein Lächeln aufsetzt.
"Liam? Wir war eigentlich euer Date? Wir hatten noch gar keine Zeit zum Reden. Ist Batman hier immer noch der Mann deiner Träume?" ,fragt Niall frech grinsend und beugt sich etwas vor um Liam anzusehen, der neben mir sitzt. "Es war wunderschön, du glaubst gar nicht wie romantisch Zayn sein kann und von seiner Stimme möchte ich gar nicht erst anfangen, sonst sind wir hier in drei Jahren noch nicht fertig" ,antwortet Liam schmunzelnd und hakt sich währenddessen bei mir ein, was ich grinsend feststelle. Mein Bauch fängt wieder an zu kribbeln und ein warmes angenehmes Gefühl durchstörmt mich, als unsere Blicke sich kreuzen. Ich muss gerade wahrscheinlich ziemlich bescheuert aussehen, weil ich Liam einfach nur verliebt anlächel.
"Seine Stimme?" ,fragt Niall verwirrt und reißt mich wieder aus meiner rosaroten Welt in der Einhörner Regenbögen kotzen. "Er hat für mich gesungen und Gitarre gespielt. Du glaubst gar nicht wie gut er in beidem ist, er sollte Sänger werden" ,meint Liam der total von dieser Vorstellung überzeugt ist, so als würde ich später wirklich mal irgendwelche Konzerthallen füllen. Schön wär's.
"Das habe ich bei dir jetzt gar nicht erwartet." Überrascht sieht Niall mich an, während meine Wangen einen leichten Rotschimmer bekommen. So viele Komplimente bin ich nicht gewohnt, vor allem nicht von Liam, der Person die ich begehre.
"Ach du scheiße" ,haucht Niall erschrocken, bevor er in schallendes Gelächter ausbricht. "Dich hat's echt erwischt, du bist gerade rot geworden wegen etwas, das Liam gesagt hat. Dass du mal rot wirst" ,kopfschüttelnd, aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht sieht er mich an. "Lass ihn doch, ich finde es süß" ,mischt sich Liam ein und sieht Niall böse an, bevor er mir ein sanftes Lächeln schenkt, bei dem ich dahinschmelzen könnte. Dazu auch noch diese braunen Augen, die mich mit so viel wärme ansschauen- okay wow. Das ist gruselig. Jetzt ekel ich mich schon vor mir selber, seit wann sind meine Gedanken nur so verweichlicht und seit wann bestehen meine Gedanken fast nur noch aus Liam? Und wieso kann ich in Liams Nähe nicht ein klitzekleines bisschen mehr Selbstbewusstsein haben?
Der alte Zayn beobachtet mich gerade bestimmt und lacht sich wahrscheinlich den Arsch ab.
Liams Hand auf meinem Oberschenkel lässt mich meine Gedanken vergessen und ihn ansehen. Besorgt sieht er mich an. "Ist irgendwas?" ,fragt er leise was ich sofort verneine. Misstrauisch sieht er mich an. Ich fühle mich zunehmend unwohler unter seinem Blick und versuche überall hinzusehen außer zu ihm.
"Zayn und ich müssen kurz noch was besprechen, ich komm vielleicht ein bisschen später zum Unterricht" ,meint Liam jetzt an Niall gerichtet und greift nach meiner Hand. Überrascht sehe ich ihn an, während er mir von der Bank aufhilft. Niall verabschiedet sich nickend, Louis hingegen merkt gar nicht, dass wir gehen, sondern sitzt einfach nur da und lächelt sein Handy an. Bestimmt schreibt er mit Harry. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, welches allerdings fällt, als Liam beginnt loszulaufen und ich deshalb stolpere. Er hätte mich wenigstens vorwarnen können.
Gerade als wir gute zehn Meter von ihnen entfernt sind, schreit Niall uns noch etwas hinterher.
"Treibt es nicht zu laut! Die Toilettenkabienen sind nicht wirklich Schalldicht!"
《♡》
"Wo gehen wir hin?" ,frage ich, da Liam mich bestimmt schon seit zwei Minuten hinter sich herzieht. "Zur Abstellkammer, da sind wir ungestört" ,antwortet er knapp.
Ungestört?
Also ich weiß jetzt nicht ob das an mir liegt, aber es hört sich danach an, als wollte er Rummachen oder etwas in die Richtung. "Ungestört?" ,frage ich mit hochgezognen Augenbrauen nach. "Wir reden miteinander Zayn und zwar ganz offen und ehrlich" ,stellt Liam klar und lässt meine Hand los, weil wir unser Ziel erreicht haben. Schnell öffnet er die Türe, ich folge ihm eher langsamer.
Reden? Offen und ehrlich? Panik steigt in mir auf. Also da wär mir rummachen deutlich lieber.
Liam schließt hinter mir die Tür, das Licht lässt er ausgeschalten und ich bleibe mit dem Rücken zu ihm stehen. Ich verspüre jetzt nicht wirklich den Drang offen und ehrlich über etwas zu reden, denn dabei werden oft Gefühl miteinbezogen. Etwas, das jetzt nicht wirklich meine Stärke ist. "Soll ich das Licht anmachen oder ist es dir so lieber?" ,fragt Liam in die Dunkelheit hinein. "So ist es besser" ,antworte ich leise und entferne mich noch etwas von ihm und der Tür. Irgendwie fühle ich mich gerade wie eine Maus, die in der Falle sitzt und Liam ist die Katze. Kein sonderlich schönes Gefühl.
"Was ist los? Und bitte antworte diesmal ehrlich." Liams Schritte sind langsam, beinnahe vorsichtig und er hält einen gewissen Abstand zu mir.
"Nichts" ,entgegne ich schlicht und drehe mich um. Der Raum ist immer noch dunkel und es fällt mir noch schwer genaueres zu erkennen, aber Liams Umrisse kann ich verschwommen sehen. "Das ist nicht die Wahrheit, komm schon, wenn aus uns beiden irgendwann mal etwas ernsteres werden sollte, muss ich dir vertrauen können und ich möchte auch wissen, wenn es dir schlecht geht oder was dich bedrückt, damit ich dir helfen kann. Ich will dich glücklich sehen und das geht nur, wenn du hundert Prozent ehrlich zu mir bist." Nach seinen Worten bleibe ich erstmal still und denke darüber nach wie ich es ihm erklären kann ohne, dass ich mich dumm dabei fühle.
"Mir ist nur aufgefallen, wie mein Selbstbewusstsein immer weniger wird, sobald du in der Nähe bist... und allgemein, ich werde einfach ruhiger."
Wieder ist es still, jedenfalls bis Liam sich bewegt und schließlich vor mir steht.
"Und das ist schlecht?" ,flüstert er leise und klingt etwas traurig, als würde er denken, dass ich deshalb nichts mehr mit ihm zu tun haben will. "Ja also nein- Ich also- keine Ahnung... Es macht mir halt Angst" ,druckse ich herum und sehe zögernd in Liams Gesicht, das immer klarer in der Dunkelheit wird.
"Zayn?" ,sanft spricht er meinen Namen aus, fast schon zaghaft, als hätte er Angst irgendwas falsch zu machen. "Mhm?"
"Kann es sein, dass deine vorlaute Art nur sowas wie ein Schutzmechanismus ist? Vielleicht fällt es dir schon gar nicht mehr auf und du machst es automatisch, ohne drüber nachzudenken. Ich glaube nämlich, dass der echte Zayn gar nicht so vorlaut ist, sondern eher sogar etwas schüchtern. Nur weißt du, dass der echte Zayn verletzlicher ist und hast dir den vorlauten Zayn als Schutz zugelegt. Er beschützt dein wahres Ich vor weiteren Schmerzen. Ist früher mal etwas vorgefallen? Etwas was dich zutiefst verletzt hat oder unsicher gemacht hat?"
Stille, eiskalte Stille. Ich fühle mich verloren, eingeengt. Genau wie damals. Mein Puls verschnellert sich und meine Atmung wird unregelmäßig.
"Klingt irgendwie als hätte ich zwei Persönlichkeiten, so wie die einer Person in so einem Horror Film" ,scherze ich und versuche Liam gerade keine Anhaltspunkte dafür zu geben, dass er merkt wie recht er doch damit hat.
"Du weißt wie ich das meinte, ich konnte es halt nicht anders erklären."
Ernst sieht Liam mich an, was mich zunehmend unwohler fühlen lässt. "Du hast Angst, dass ich den echten Zayn entdecke, den verletzlichen. Zayn du brauchst deine vorlauten und teilweise perversen Sprüche nicht bei mir, ich werde dich nicht verletzen, du kannst mir vertrauen."
Ruhig sieht er mich an und hebt vorsichtig seine rechte Hand, um sie an meine Wange zu legen. "Was ist- was ist, wenn der vorlaute Zayn wegen dir ganz verschwindet?" ,frage ich mit brüchiger Stimme. Diese Vorstellung gefällt mir nicht, sie bereitet mir sogar Panik. "Dann musst du nicht mehr vorgeben Jemand zu sein, der du nicht bist" ,flüstert Liam leise und will seine Hand von meiner Wage nehmen doch ich hindere ihn daran, in dem ich meine Hand auf seine lege.
"Außerdem bezweifle ich, dass du deine vorlaute Art sofort ablegen kannst, es reicht mir schon zu wissen, dass du wenigstens bei mir duselbst sein kannst" ,fügt Liam noch hinzu und sieht mich wieder mit seinen braunen Augen an, die mir wie jedesmal das Gefühl von Geborgenheit geben.
Ich kann nicht anders als mich vorzulehnen und ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen zu drücken. Er sollte nicht lange dauern, doch Liam hat scheinbar andere Pläne und legt seine Hand in meinen Nacken, die andere umgreift bestimmend meine Hüfte. Ich greife einfach nur in Liams Shirt und lasse mich zum ersten Mal küssen. Dieses mal habe ich nicht die Kontrolle, sondern Liam und zum ersten Mal kann ich mich voll und ganz fallen lassen.
Als der Kuss endet, legt Liam seine Stirn an meine und lächelt sanft. "Also ich mag den wahren Zayn" ,flüstert er gegen meine Lippen und grinst zufrieden.
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